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Angst vor der Scheidung

Pascal89
Hallo!
Nach fast 14 Jahren hat mich meine Frau im Februar verlassen.
Hab die Geschichte mal in einem extra Beitrag gepostet.
Seitdem ging es irgendwie monatelang nur bergab!
Ich glaube die dunkelste Zeit überstanden zu haben und mache mir natürlich Gedanken wie es weitergeht.

Das Trennungsjahr ist in absehbarer Zeit vorüber. Damit rückt die Scheidung immer näher.
Die Beziehung ist vorbei und es gibt keinen Weg zurück, dessen bin ich mir bewusst.
Dennoch habe ich Angst vor dem letzten Schritt.
Aber warum eigentlich?!
Was bringt mir eine Bindung zu einer Person die mich nicht will?
Ist es vielleicht einfach nur die Endgültigkeit dieser Entscheidung.
Seit Wochen grübele ich darüber und komme zu keiner befriedigenden Antwort.

Vielleicht kommen dem ein oder anderen ja diese Gedankenspiele bekannt vor?!

Danke für eure Aufmerksamkeit !
Gruß Pascal

28.12.2022 20:41 • #1


B
@Pascal89
Hallo Pascal, ich weiß nicht, was ich Dir raten kann, möchte Dir aber dennoch eine Nachricht dalassen.
Ich selber kann es nicht erwarten geschieden zu werden, es ist aber noch nicht klar, ob es bald und einvernehmlich oder später und streitig sein wird.
Meine Trennung war von mir nicht gewollt, aber ein Schlussstrich ist dennoch unumgänglich.
Vielleicht magst Du Dir vor Augen führen, dass klare Verhältnisse Dich frei(er) machen?
Wie es mir dann tatsächlich gefühlsmäßig mal gehen wird, ist natürlich nicht vorherzusehen.

Kopf hoch, alles wird gut.

28.12.2022 20:47 • #2


A


Angst vor der Scheidung

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Pascal89
@Button

Hey Button danke für deine Nachricht!
Ja das Stimmt schon, dieser letzte Schritt ist unumgänglich.
Im laufe der letzten Monate sind meine Gefühle für meine Ex ziemlich abgekühlt, geblieben sind nur Schmerz und Wut.
Die Scheidung haben wir schon thematisiert und ich hoffe das es eine einvernehmliche Sache wird.
Wobei das natürlich davon abhängt was die Freundinnen meiner Ex dazu sagen. Bin mir ziemlich sicher das die sie auch bei der Trennung „beraten“ haben.
Also bis dahin hilft wohl nur Daumen drücken und an den klaren Verstand appellieren.

28.12.2022 20:56 • #3


B
@Pascal89
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.

Wie läuft der Kontakt mit Deinem Sohn?

28.12.2022 21:08 • #4


Y
Ich fand es trotz einvernehmlich schon einen Cut. Es ist irgendwie niemand mehr für mich zuständig, wenn was ist - plötzlich wieder richtig Solo. Das hat mir am meisten zu schaffen gemacht. Aber ich mag klare Verhältnisse lieber als halbgare Sachen.

28.12.2022 21:10 • x 1 #5


Pascal89
@Button
Dankeschön!

Der Kontakt ist gut.
Ich hab meinen Sohn jedes zweite Wochenende bei mir. Mehr geht leider nicht da ich zum einen Schichtarbeiter bin und zum anderen wohne ich jetzt am anderen Ende der Stadt.

Mit der Zeit kristallisiert sich auch raus das er unter der Trennung sehr leidet. Er versteht es halt nicht, warum das alles so plötzlich kam.

28.12.2022 21:22 • #6


Pascal89
@Yoda563
Ja absolut, ich brauche diese Klarheit um auch in Zukunft wieder meinen eigenen Weg gehen zu können.
Trotzdem schwingt die Angst mit.
Muss wohl einfach den hintern zusammen kneifen und da durch.
Seit der Trennung neige ich dazu Sachen zu zerdenken, wird dabei wohl genauso sein.

28.12.2022 21:28 • #7


B
Das freut mich, dass ihr guten Kontakt habt. Das ist doch das Wichtigste. Alles andere wird sich finden.

Meine Kinder leiden auch sehr unter der Trennung. Ich glaube fest daran, dass es ihnen zugute kommt, wenn sie spüren, dass Eltern sich bemühen sie gut zu begleiten. Da genügt es sich die Verantwortung für sein eigenes Handeln aufzuladen. Den Anderen kann man eh nur sehr begrenzt beeinflussen.
Vor langer Zeit hat mir eine Hebamme mal etwas tröstliches zu Kindern gesagt: „Dort wo etwas nicht rund läuft, entsteht oft eine Stärke“ Das kann man natürlich nicht immer so sehen, aber ich finde es doch tröstlich.

28.12.2022 21:31 • #8


W
@Pascal89 Ich befinde mich derzeit auch kurz vor der Scheidung. Bei uns in der Schweiz ist diese auch ohne Trennungsjahr möglich, wenn man sich einig ist.

NM hat mich im Sommer nach 24 Jahren verlassen.
Kurz nach der Trennung hat NM schon von Scheidung geredet. Ich habe zuerst gesagt, ich will erst die 2jährige Trennungsfrist (bei Uneinigkeit) abwarten. Inzwischen habe ich aber von mir aus beschlossen, nicht mehr zu warten - es bringt einfach nichts mehr - und ich habe NM damit etwas überrascht.
Es tut mir gut, dass ich nun diesen Entscheid gefällt habe. Ich fühle mich dann weniger so, als ob ich es einfach über mich geschehen lassen müsste.

28.12.2022 21:33 • x 2 #9


Pascal89
@Button
Meine Ex und ich waren ebenfalls Scheidungskinder.
Negativbeispiele haben wir somit genug.
Für ein gutes Ehepaar hat es leider nicht gereicht, Eltern bleiben wir aber und damit geht ja auch die Verpflichtung einher alles für unseren Sohn zu tun.
Ich muss es nur für mich schaffen meine Ex nicht als meine Ex, sondern als „nur“ Mutter meines Sohnes zu sehen. Das wird mir auch den Kontakt einfacher machen.
Ich hoffe inständig das er gestärkt aus dieser ganzen Sache hervorgeht!

28.12.2022 21:45 • x 1 #10


D
Guten Abend,

bei mir steht das Ganze erst Oktober 2023 bevor und ich muss sagen, ich habe auch schon Angst davor, denn es ist wie Du schon geschrieben hast, Endgültig, das Ende vom Ganzen.

Ich weiß nicht wie ich kurz vor der Entscheidung dastehe, jetzt würde ich sagen Endlich ist es durchgestanden, aber wenn ich so Recht überlege, es wird hart, zumindest ich war nicht derjenige es beendet hat, aber muss das so hinnehmen.

Der/Die Ex kann nun wieder heiraten, das Leben weiterführen, was man eigentlich gemeinsam weiterleben wollte.... nur einer kann es weiterführen.

Ich hoffe Du kommst da gut durch, mir steht der Mist noch bevor.

Liebe Grüße, viel Kraft!
Dennis

28.12.2022 21:47 • x 1 #11


Pascal89
@Dennis1982
Hallo Dennis!
Danke für deine Nachricht.

Jetzt ist es durchgestanden, das würde ich wohl so sehen wenn die Sache jemals abgehakt werden könnte.
Doch ich kann mir das so nicht vorstellen.
Im Zuge der Trennung habe ich alles hinter mir gelassen. Das war keine schlaue Entscheidung so unterwürfig zu sein. Ich bin am anderen Ende der Stadt gelandet, hatte nichtmal Möbel oder gar Geschirr.
Jedes Mal wenn ich meinen Sohn abhole werde ich schmerzlich an die schöne Zeit erinnert.

Zumindest kann mir meine Ex nichts mehr nehmen, ich hab ja schon alles da gelassen. Das ist schon irgendwie beruhigend .

Gruß Pascal

28.12.2022 21:59 • x 3 #12


D
Weisst du, vor was genau du Angst hast? Manchmal spielt da nicht nur der Erwachsene eine Rolle, sondern auch das Kind in uns, das sich meldet. Vielleicht kann es hilfreich sein mal da hinzuschauen?

28.12.2022 22:09 • x 2 #13


Pascal89
@Dakini
Ich kann es nicht klar benennen.
Wahrscheinlich ist es der Umstand das ich dann wieder vollkommen alleine bin.
Es mag naiv klingen aber ich war mir sicher mit dieser Frau mein ganzes Leben zu verbringen.
Mit der Trennung ist dieser Traum dahin und mit der Scheidung irgendwie noch ein wenig deutlicher.

28.12.2022 22:16 • x 1 #14


B
@Pascal89
Ich finde, das klingt trotz Trennung nach einer guten Basis für euer Kind.

Du bist noch jung und wenn genug Zeit vergangen ist, werden für Dich auch wieder bessere Zeiten kommen.

Mein Sohn sagte mir in letzter Zeit mehrfach :“Angst ist etwas Gutes, die beschützt mich!“. Vielleicht kommst Du dahinter wovor die Angst Dich beschützt. Bist Du wirklich vollkommen alleine? Was ist mit Deiner Familie, Freunden,… Ich habe mir in der ersten schlimmen Zeit eine Liste mit allen Menschen gemacht, die Hilfe angeboten haben. Das waren erstaunlich viele.

28.12.2022 22:31 • x 2 #15


A


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