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Anleitungen zum Zulassen und Loslassen

C
Hallo zusammen,

Mein Leben liegt in Scherben, nachdem mich meine Partnerin verlassen hat. Aber ich will kämpfen. Ich will nicht aufgeben.

Habe viele Bücher gelesen. U.a. etwas zum Thema zulassen und loslassen. Es geht darum, tiefe emotionale Wunden zu heilen, die durch die Trennung aufgebrochen sind und nun unfassbaren und unerträglichen Schmerz verursachen.

Die Idee ist, die schlimmen Gefühle und Gedanken zunächst zuzulassen, ihnen Raum zu geben und zu spüren. Sie zu akzeptieren und anzunehmen. Erst dann kann man sie loslassen.

Habt ihr vielleicht Erfahrung damit? Irgendwelche Tipps? Irgendwelche Übungen? Vielleicht können wir sie hier sammeln!

22.05.2015 19:52 • #1


L
Zitat von **Chris74**:
Hallo zusammen,

Mein Leben liegt in Scherben, nachdem mich meine Partnerin verlassen hat. Aber ich will kämpfen. Ich will nicht aufgeben.

Habe viele Bücher gelesen. U.a. etwas zum Thema zulassen und loslassen. Es geht darum, tiefe emotionale Wunden zu heilen, die durch die Trennung aufgebrochen sind und nun unfassbaren und unerträglichen Schmerz verursachen.

Die Idee ist, die schlimmen Gefühle und Gedanken zunächst zuzulassen, ihnen Raum zu geben und zu spüren. Sie zu akzeptieren und anzunehmen. Erst dann kann man sie loslassen.

Habt ihr vielleicht Erfahrung damit? Irgendwelche Tipps? Irgendwelche Übungen? Vielleicht können wir sie hier sammeln!


Du wirst es nicht hören wollen, weil es abgedroschen klingt, aber hier hilft nur Zeit. Sei nicht ungeduldig mit dir und trotzig. Das bist du nämlich gerade. Das bringt dich nicht weiter.

Beschäftige dich mit körperlicher Arbeit. Miste deinen Keller aus, putze deine Wohnung, arbeite im Garten, helfe beim Umzug oder was ähnliches. Du musst deinen Gedankenkarusell stoppen. Das gelingt dir eher, wenn du deinen Körper stark beanspruchst und als Nebeneffekt kriegst du Müdigkeit und kannst etwas schlafen.

Halte die KS ein. Dadurch dass du dich bei ihr meldest, obwohl sie dich nicht mehr will, erniedrigst du dich nur. Respekt erzeugst du bei ihr dafür definitiv nicht. Eher wdas Gegenteil. Lass es gut sein.

Irgendwann, wenn du über die trennung hinweg kommst, wirst du es rückblickend bereuen, dass du ihr hinterher gerannt bist, dich klein gemacht hast und keinen Stolz hattest sie aus deinem Leben zu verbannen, nachdem sie auf dich verzichtet hatte.
Sei stark, auch wenn es verdammt schwer fällt.

Noch ein Tipp: besuche mal krebserkrankte oder schwererkrankte Leute in einem Hospis. Und du wirst verstehen wie klein dein jetziges Problemchen ist im Vergleich zu den dortigen Leuten und was für ein wertvolles Gut du hast: deine Gesundheit. Mach dich nicht selber kaputt. Deiner Ex wird es nicht schätzen wie stark du ihretwegen gelitten hast.

22.05.2015 20:30 • x 1 #2


A


Anleitungen zum Zulassen und Loslassen

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S
Ich kann mich dem ganzen nur anschließen und ich habe auch gelitten wie ich es nicht in Worte fassen kann ! Habe Geduld mit Dir- halte einfach erstmal aus- Ich habe irgendwann angefangen für einen Halbmarathon zu trainiere. Laufen macht zum Beispiel den Kopf frei. Ließ vielleicht etwas oder schau Dir Dokumentationen an - Menschen hautnah ZDF . Irgendwann wirst du merken das es noch viel größere Probleme gibt auf der Welt . Erstmal wird Dir nix Spaß machen , aber irgendwann kommt es langsam wieder . Ich habe mir immer gewünscht das keine Sonne mehr scheint - weil ich so depri war . Heute genieße ich die Sonne wieder. Beziehung :1Liebe 14,5 Jahre ! Trennung über 1 Jahr her !

22.05.2015 20:47 • #3


V
moin chris,
ich finde das erstellte threadthema durchaus berechtigt.
weshalb labenia von trotzig hinterherrennen.. spricht, erschliesst sich mir so ueberhaupt nicht! ist sie versehentlich ins falsche toppic geflogen ..?

wie du bereits geschrieben hast, geht es auch meiner meinung nach um annahme akzeptanz. einerseits der deiner gefuehle, aber auch und vor allem der der realitaet, des status quo!

ablenkung ist durchaus wichtig und gut, gerade zu beginn der trennungsphase. ABER, nach einer weile sollte man sich auch seinen gefuehlen stellen und sie nicht staendig unterdrucken.

was ich bis heute allerdings nicht so richtig nachvollziehen kann, ist, weshalb sich gefuehle dann dennoch so krass bahn brechen, wenn sie doch vll schon zuvor in einer aehnlichen, aber laenger zurueckliegenden situation verarbeitet wurden.

meiner einschaetzung und erfahrung nach, sind die heftigsten gefuehle, wenn man sie denn zulaesst.. nach etwa 3mo abgeklungen. wird sicher bei jedem unterschiedlich sein. doch es bleibt eine laengere emotionale bindung - der blues wird weiterhin spielen. erinnerungen stimmen laenger traurig, hauen aber nicht unbedingt immer wieder so krass rein, wenn man die gefuehle intensiv durchlebt hat.

ich glaube, dass eigene leid ist auch das resultat aus der nichtannahme der realitaet und seiner eigenen wahrheit (seiner wunschvorstellung). das leid ist die diskrepanz dessen. erst, wenn wir unsere wunschvorstellung negieren und der realitaet vollste aufmerksamkeit schenken, kann das leid schwinden!

just my 2beer;-)
greetZ vargas

22.05.2015 21:05 • x 3 #4


V
@labenia
also, falls du dich aufs kaempfen beziehst, so fasse ich das so auf, dass chris damit meint, um sein wohlergehen seine wiedererstarkung zu kaempfen! nicht in dem sinne, auf dem schlachtfeld einen toten gaul zu reiten ...

22.05.2015 21:08 • #5


B
Hallo,

Geduld, Geduld, Geduld.
Das ist etwas, was ich die letzten Monate auch schmerzlich lernen musste.

Wenn die Gefühle zu stark werden, kann man sie nicht überlisten.
Die nehmen sich von alleine den Raum, den sie brauchen.

Wenn es gerade in einem sehr unpassenden Moment (Arbeit) ist, kann man sich gedanklich auf später vertrösen, wenn Zeit zum weinen ist. Sich zu konzentrieren fällt die erste Zeit trotzdem schwer. Kommt man aus der Konzentration raus, gibt es erstmal einen Rumms in den Keller, weil die Trennung einem wieder schmerzlich bewußt wird.

Rasende Gedanken konnte ich in manchmal mit der Gedankenstopmethode eindämmen.
Oft war es aber zwecklos und ich hatte es aufgegeben dagegen anzugehen. Dann rasen sie halt, dann laufen halt die Tränen. Irgendwann wird es weniger, die Gedanken ruhiger.

Abends alles zuzulassen was an Gefühlen und Gedanken da ist, hilft die Nacht besser zu überstehen. Aus Aktion (weggehen, Sport, Treffen mit Freunden) heraus gleich ins Bett und die nächste schlaflose Nacht war garantiert.- das mehr in Bezug auf eine Weile später, wenn sich der Schlaf überhaupt mal wieder gemeldet hat.

An Verletzungen aus Kindheitstagen und den ähnlichem Blabla glaube ich persönlich nicht.
Es ist aktuell eine Verletzung passiert, die heilt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ganz normales Leben halt.

Wichtig ist positiv nach vorne sehen. Trotz der Schmerzen.
Sich bloß nicht einbilden, dass der gegangene Mensch der tollste und beste auf Erden ist und man niiieeee wieder sich verlieben wird. Sonst hat man unter Umständen jahrelang mit der Trennung zu tun. Soviel Macht sollte man keinem zugestehen.
Ich habe den Fehler vor Jahren gemacht-heute ärgere ich mich über diese verschwendete Lebenszeit, die ich anders hätte füllen können.
Es gibt viele tolle Menschen in die man sich verlieben kann. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, das Leben bietet viele Möglichkeiten, woraus man schöpfen kann.

Loslassen....auch so ein schönes Wort. Lässt sich gedanklich nicht erzwingen. Abstand vom Objekt der Begierde, Leben positv verändern und man löst sich von alleine. Alles zu seiner Zeit.
Wenn totaler Abstand aufgrund von Kindern nicht möglich ist, weiß ich nicht, wie man das am besten hinbekommt.
Loslasen....graue Theorie, Praxis ist angesagt:

Was mir gut geholfen hat, war sich die wichtigsten Orte gleich zurück zu erobern.
Z.B. rein mit einer Freundin ins persönliche Lieblingsrestaurant, was Ex erst durch mich kennen gelernt hat. Das nächste Mal verknüpft man das Restaurant eher mit der Freundin als mit Ex. Der letzte Eindruck bleibt.
Somit tut man aktiv etwas, nimmt sein Leben in die Hand.
Bleibt nicht nur Opfer.

Wohung umdekorieren. Neue Sofakissen, neue Bettwäsche alles was an Ex erinnert soweit es geht verändern. Wohnung von unten bis oben schrubben hat einigen geholfen. Befand das damals für einen guten Tip und bin auch mit dem Wischlappen in jeden Winkel. Für einige vielleicht übertrieben.

Neues Hobby, sich neue Aufgaben stellen. Experte auf dem neuen Gebiet werden.
Und wenn es z.B. nur Schach ist. Ähnlich einfach ohne großen Aufwand auch finanziell gesehen ist mein neues Hobby.
Da kann ich nun auch über Strategien nachdenken bzw. muss es üben. Lenkt gut ab, macht Spaß.

Neue Orte aufsuchen. Neue Bar, neuen Club z.B. u.s.w.
Neue Menschen kennen lernen gibt es gratis dazu.
Bei meinen neuen Lieblingsclub war ich den ersten Abend wie benommen, habe kaum was mitbekommen von meiner Umwelt, war eher damit beschäftigt nicht loszuheulen.
Beim zweiten Besuch wurde es besser, dann wurde das der erste Ort, an dem ich über Stunden keine einzigen Gedanken an Ex verschwendete.
Eigentlich bin ich altersbedingt gar nicht mehr die Partymaus, aber in meiner akut LK Phase wurde ich es für eine Weile.

Je mehr neue Eindrücke kommen umso mehr bildet das Gehirn neue Verknüpfungen, die nicht mit Ex zusammenhängen. Irgendwann rückt Ex dadurch immer mehr in den Hintergrund.

Wenn mal keine Kraft da ist, man nur im Bett rumliegen und abheulen will, ist es auch okay. Irgendwann wird einem das selber zu blöd und der Lebenswille erwacht wieder.


Gruß
B.

22.05.2015 21:13 • x 3 #6


L
@vargas, ich habe noch sein heutiges Posting in einem anderen Thema (unerträglicher Schmerz) im Sinne gehabt als ich zu seiner Frage hier was zusammenschrieb. Da meinte er, dass er kurz davor steht, seine Ex zu kontaktieren, weil sie ihm fehlt. Dies ist bei mir im Kopf hängen geblieben und als ich mir dieses Thema gelesen habe, dachte ich, ich nutze die Möglichkeit um die beiden seinen Themen zu beantworten.

22.05.2015 21:28 • #7


sanne
schau auch mal hier:

https://www.trennungsschmerzen.de/liebes ... t4419.html

https://www.trennungsschmerzen.de/Hilfe/ ... ummer.html

https://www.trennungsschmerzen.de/Hilfe/ ... inden.html

und vor allem

https://www.trennungsschmerzen.de/Hilfe/loslassen.html

LG

22.05.2015 23:24 • #8


A
Ich habe all diese Übungen durch Im Ernst. Therapie, über Jahre Gespräche mit dem inneren Kind usf. Ich litt auch nicht mehr unter heftiger Sehnsucht aber dennoch gelang es mir nicht, wirklich loszulassen. Als wäre ich immer verbunden. Wie gesagt, nichts half
Ich vermute dass der Knackpunkt ganz woanders liegt. Viele die nicht loslassen können, leben nicht richtig. Sie sitzen zurückgezogen im Kämmerlein, sinnieren über die Liebe...tendieren zur Melancholie und zur Nachdenklichkeit.
Ich glaube, da lebt etwas nicht und all das Ungelebte fixiert sich auf die (ehemals) geliebte Person...Und denkt: nein, ich bin nicht oberflächlich....Sie, er ist nicht austauschbar...das war wirklich wahre Liebe....Und vielleicht war es sogar wahre Liebe...Aber sie verliert an Wichtigkeit (bzw. behindert nicht mehr das eigeneLeben) wenn man mal ein wenig lernt, die Sau rauszulassen. Mal genau das Gegenteil machen Oberflächlich, S.y sein, mal egoistisch, gedankenlos sein...Mal nur an sich denken, Spaß haben...Das ist mein Tipp Ich spreche nicht von Ablenkung.... sondern davon, mal den Gegenspieler des grübelnden Romantikers aus dem verstaubten Kämmerlein zu holen und ihn leben zu lassen.
Da wartet noch die eine oder andere Überraschung auf euch
Diejenigen die ewig festhalten, haben meistens noch nicht die Power des gesunden Egoisten in sich kennengelernt. Dieser Egoist hat eine enorme Energie, viel S.appeal, eine große Lebenslust uvm.

22.05.2015 23:54 • x 2 #9


L
Zitat von appletree:
Ich habe all diese Übungen durch Im Ernst. Therapie, über Jahre Gespräche mit dem inneren Kind usf. Ich litt auch nicht mehr unter heftiger Sehnsucht aber dennoch gelang es mir nicht, wirklich loszulassen. Als wäre ich immer verbunden. Wie gesagt, nichts half
Ich vermute dass der Knackpunkt ganz woanders liegt. Viele die nicht loslassen können, leben nicht richtig. Sie sitzen zurückgezogen im Kämmerlein, sinnieren über die Liebe...tendieren zur Melancholie und zur Nachdenklichkeit.
Ich glaube, da lebt etwas nicht und all das Ungelebte fixiert sich auf die (ehemals) geliebte Person...Und denkt: nein, ich bin nicht oberflächlich....Sie, er ist nicht austauschbar...das war wirklich wahre Liebe....Und vielleicht war es sogar wahre Liebe...Aber sie verliert an Wichtigkeit (bzw. behindert nicht mehr das eigeneLeben) wenn man mal ein wenig lernt, die Sau rauszulassen. Mal genau das Gegenteil machen Oberflächlich, S.y sein, mal egoistisch, gedankenlos sein...Mal nur an sich denken, Spaß haben...Das ist mein Tipp Ich spreche nicht von Ablenkung.... sondern davon, mal den Gegenspieler des grübelnden Romantikers aus dem verstaubten Kämmerlein zu holen und ihn leben zu lassen.
Da wartet noch die eine oder andere Überraschung auf euch
Diejenigen die ewig festhalten, haben meistens noch nicht die Power des gesunden Egoisten in sich kennengelernt. Dieser Egoist hat eine enorme Energie, viel S.appeal, eine große Lebenslust uvm.


23.05.2015 07:52 • #10


C
Hallo ihr!

Vielen Dank für die lieben Tipps. Einige Tipps sind ein bisschen wie eine Backpfeife, die mich ein bisschen wachrüttelt. Ich gebe mich wohl zu viel meinem Selbstmitleid hin. Schluss damit!

Sie *beep* einen anderen und ich liege mit Albträumen von ihr im Bett und wache mit Panikattacken auf. Das ist wirklich mal selbstzerstörerisch.

@ Labenia: ja, ich will mich auf keinen Fall melden. Und werde es auch nicht tun. Ich denke, dass schaffe ich. Diese Frau hat nur Demütigung und Schmerz für mich. Derzeit verfluche ich sie. Du glaubst gar nicht, wie beschissen egoistisch sie sich in der 10 monatigen Trennungsphase verhalten hat (wir haben fast täglich telefoniert und sind abends am Telefon eingeschlafen. Ich habe sie oft besucht und wir sind im Bett verschmolzen. Gleichzeitig hat sie sich getrennt. Es war immer ihr Ziel, aber mir hat sie immer weiter Hoffnung gemacht. Wobei sie mich wenigstens nicht mehrere Jahre betrogen hat, wie ihre beiden Partner zuvor...) Eines Tages will ich ihr vergeben. Ich weiß, dass sie ein sehr schwacher Mensch ist, der kein Vertrauen in sich und kein Vertrauen in andere hat. Und dazu ein beschissenes Nähe-Distanz-Problem. Eigentlich tut sie mir Leid.

Nochmal vielen Dank für die Tipps. Ich stehe jetzt auf und kämpfe weiter (ja, nur für mich!).

Ich wünsche Euch ein schönes WE.

23.05.2015 09:04 • #11


B
Ich leide seit 7,5 Monaten immer noch wie ein Hund. Und ich glaube, einer der Gründe dafür ist, dass ich nie wirklich um ihn getrauert habe, ich glaube, ich habe auch nie wirklich geweint, weil er es ja nicht wert ist.

Seit gestern bin ich in tiefer Trauer und denke an die guten Momente (diese Gedanken habe ich mir immer verboten) und weine, weine, weine. Und erst jetzt habe ich das Gefühl, einen entscheidenden Schritt weiter gekommen zu sein.

Verdrängung und Ablenkung hat sicher seine richtige Zeit, aber ich denke dennoch, man muss auch um das Gewesene trauern dürfen.

Lieben Gruß, Brianna

23.05.2015 22:13 • #12


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