Auch wenn wir uns nie wiedersehen

H
Hallo Schatz,

das mit uns ist Jahre her.

Ich hörte deine Stimme zum ersten mal am Telefon und gleich lagen wir auf einer Wellenlänge.
Wir lernten uns kennen und die Vertrautheit wuchs, Liebe kam dazu, geplant war das nicht. Es ist einfach so passiert.
Wir waren wie für einander geschaffen und nichts sollte uns je wieder trennen.
Einmal hast dich sogar verletzt, nur weil du so schnell zu mir wolltest.

Wir hatten herrliche Zeiten, wenn wir unbeschwert mal nur Zeit für uns hatten. So viele, schöne Erinnerungen haben sich für immer in mir eingebrannt.
Wir waren nicht immer einer Meinung, aber wir fanden immer einen Weg, jahrelang. Bis dann die Steine, die uns in den Weg gekippt wurden, zu Feldbrocken mutierten.
Wir hatten schon genug Sorgen aus dem Leben vor unserer Liebe, du deine Probleme und ich meine, Altlasten heißt das ja wohl. Neue Steine auf unserem gemeinsamen Weg kamen hinzu.

Dazu kämpfte ich mich zurück ins Berufsleben, du auf der Karriereleiter ein gutes Stück nach oben. Was bin ich heute noch glücklich, dass ich dir dazu geraten und das mit getragen habe. Dir hat es beruflich einen ordentlichen Sprung nach vorn beschert, ich freue mich noch immer für dich.

Hat uns diese Phase das Genick gebrochen?
Wollten wir nicht alles gemeinsam schultern?
Irgendwann schien der Sorgenberg fast unüberwindlich, immer neue Schwierigkeiten kamen hinzu.
Ich wollte mehr Zeit mit dir, wollte nur mal unbeschwert durchatmen in deiner Nähe. Mit dir an meiner Seite war alles so viel erträglicher, aber du warst zu oft weg, um an deiner Front zu kämpfen, während ich an meiner kämpfte.
Ich war so leer, ausgelaugt und immer wieder musste ich dich gehen lassen, dich diese Steine aus dem Weg räumen lassen, obwohl ich wollte, dass du bleibst.
Und dann kam meine Eifersucht ins Spiel, Eifersucht auf alles und jeden, was uns diese Sorgen einbrockte und uns deshalb die wenige, gemeinsame Zeit stahl.

Wir fanden keine, aus meiner Sicht akzeptable Lösung, jeder hielt getrennt vom anderen fast nur noch die Armee der Probleme in Schach. Letztendlich haben wir den Krieg verloren, die Sorgenschlacht zwar gewonnen, aber dabei kam unsere Liebe ums Leben.

Ich wollte mehr Nähe, du sagstest: später. Ich fragte WANN? Mit der Aussicht auf später konnte ich nicht leben.

Ich trennte mich und heute, nach so langer Zeit, frage ich mich manchmal: Wie mag es dir heute gehen?

Ich bereue sie, unsere Trennung, und deshalb wird da immer die Frage bleiben: wie wäre es gewesen, unser gemeinsames, weiteres Leben?

Du hast mir so viel gegeben, ich habe mich bei dir so unbeschreiblich glücklich und sicher gefühlt.
Du hast mir Dinge anvertraut, die mich wissen lassen, dir ging es ebenso.
Ich verdanke dir trotz all der problemreichen Zeit meine schönsten Jahre.

Ein Teil von dir wird immer bei mir bleiben.

Vergessen kann ich dich nicht - auch wenn wir uns nie wiedersehen.



Schatz, du wirst diese Zeilen hier wohl niemals lesen, und wenn doch, dann weißt du, wer sie geschrieben hat.

23.06.2013 18:23 • #1


G
hallo Herz aus Glas,
wie lange ist es denn her?
sehr schön geschrieben, einfach stehengeblieben in dem Gefühl,
das ist eine besondere Liebe, die nicht stand gehalten hat, die man nicht wert geschätzt hat um zu kämpfen,

leider kenne ich das und bin jeden Tag traurig aufgegeben zu haben, nun gibt es kein zurück. oder doch?

23.06.2013 18:30 • #2


A


Auch wenn wir uns nie wiedersehen

x 3


H
Hallo Gast102938,

DAS liegt schon so manchen Tag zurück.
Ich kann selbst kaum glauben, wieviel Zeit inzwischen verstrichen ist.
Ich weiß auch nicht, warum mich vor einiger Zeit so eine sentimentale Phase erwischt hat. Aber sie ist halt da.
Ich habe nun schon so manche Seite hier gelesen, und trotzdem geht das Gefühl nicht weg, einen Fehler gemacht zu haben, den ich nicht mehr korrigieren kann. So dreht sich in meinem Kopf nun ständig das Hamsterrad der Gedanken.
Ich probiere deshalb alles aus, um wieder ins alte Fahrwasser zu gelangen, und das hier war ein Versuch, die Vergangenheit abzuarbeiten

Wie sieht es bei dir aus, magst mal erzählen?

Ich habe den Eindruck, dich lässt etwas zweifeln, ob da nicht doch noch ein Fünkchen Hoffnung glimmt.
Jeder Fall ist halt anders.

lG

Herz aus Glas

23.06.2013 18:52 • #3


G
hi herz,
die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt,
nur wann ist dieses ZU LETZT ?

NEIN, es ist sicher nichts mehr zu hoffen,
nur in mir, eine Traurigkeit, keine schuld aber dieses hab ich alles getan-Gefühl schmerzt, denn es ist meine Große Liebe, das erkannte ich aber zu spät

ich denke diese gefühle zu haben ist auch gut, denn so weiß man DASS man empfinden kann

23.06.2013 19:07 • #4


H
Hallo Gast102938,

das wir empfinden können hat uns ja überhaupt hierher gebracht.
Auf der Suche nach irgendeinem Trostpflaster.
Mich hat das hier alles nicht wirklich heilen können, aber was erwarte ich?
Wenn ich dann diese Worte höre: die Zeit heilt alle Wunden, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz.
Ein Ex-Raucher würde auch nie mehr zum Nichtraucher, eine Rückfallgefahr wird bei Raucher wohl nie ganz auszuschließen sein.
Und wenn ich das jetzt auf uns übertrage, so wird da immer dieses Gefühl bleiben, etwas zu bereuen, nur weil man damals nicht genug Geduld/Einsatz/Verständnis hatte. Ist das so?

Ich habe mich über Jahre lügend durchgemogelt, indem ich mir selbst immer eingeredet habe, die Trennung wäre richtig gewesen.
Eigentlich hätte ich mal zugeben müssen, ja, ich bereue das, und so wäre ich heute sicher schon ein gutes Stück weiter. Aber so habe ich scheinbar alle ruhig gestellt und nun hat irgendwas - ja, was? - einen emotionalen Rückfall ausgelöst und so kann ich ja nicht weiter machen.
Ich muss den Kopf mal wieder frei kriegen. Einmal muss doch Schluss sein.
Und hier liegt schon wieder der Denkfehler, es wird nie Schluss sein, so wie der Ex-Raucher nie wieder Nichtraucher wird.
Komisch, noch so ein Hamsterrad der Gedanken.

Somit eiere ich hier rum und komme nicht voran.

Wir sind hier schon alle drollige Hobby-Psychologen, die eigentlich nichts ausrichten können.
Und NU?
Hat jemand eine zündende Idee?

Wenn ich DIE Lösung gefunden haben sollte, dann gebe ich Bescheid.

lG

Herz aus Glas

23.06.2013 19:46 • #5


G
Zitat:
Wenn ich DIE Lösung gefunden haben sollte, dann gebe ich Bescheid
Ja Bitte!

Nein, wir sind keine Hobby-Psychologen wir teilen unsere Trauer und Erfahrungen, Gedanken und Gefühle und man kann was mitnehmen oder auch nicht

Mit der Zeit verblassen die gedanken und gefühle,
doch vergessen ( wie der raucher) wird man nie

was hat es ausgelöst? hattet ihr um diese Jahreszeit Urlaub? hast du aufgeräumt und eine Erinnerung gefunden? Ist es die Sonne? der Regen? Ein Duft?
Dein Unterbewusstsein erinnert sich, du weißt aber nicht warum.
es passiert in dir, zu erkennen dass es ein fehler war kann helfen,kann dich aber noch mehr zweifeln

ich wünsch dir alles Gute!

23.06.2013 20:35 • #6


H
Hallo Gast102938,

ob das wirklich der Fall ist? Das Gefühle verblassen?

Was man intensiv erlebt, brennt sich ins Gedächtnis ein.

Natürlich kann ich mich auch nicht mehr an jeden Tag und Tagesablauf erinnern, und das ist auch gut so, sonst würde man ja irre.
Aber im Vergleich zu der Beziehung, die unmittelbar davor war, sind mir bei der, deren Trennung ich jetzt so bedauere, so viele Momente so präsent, als hätte ich ein fotografisches Gedächtnis und das kann ich im Moment gar nicht gebrauchen. Ich hatte zuletzt am Arbeitsplatz meine Gedanken gar nicht mehr unter Kontrolle und Fehler (zum Glück sofort gemerkt) wegen Tagträumereien waren die Folge.

Ich hoffe, dass sich bei mir das bald mal bessert.


Auch für dich alles Gute!

lG

Herz aus Glas

23.06.2013 22:01 • #7


C
Herz aus Glas,

leider glaube ich nicht daran, dass zeit alle wunden heilt...
es gibt wunden , die haben so gewaltige narben die dann fast noch mehr schmerzen als die wunde selbst....
die ist ja angeblich geheilt...
mir fehlt ein teil von mir..
ganau die eine andere hälfte...
es werden immer die phantomschmerzen bleiben...auch wenn die wunde scheint verheilt zu sein.

23.06.2013 22:22 • #8


H
Hallo chaosfee,

da stimme ich mit dir voll überein: von wegen, die Zeit heilt alle Wunden.
Wie ich schon sagte, man gewöhnt sich nur an den Schmerz.

Ich überlege gerade, ob er das auch so empfunden hat? Denn da war nach gar nicht langer Zeit bei ihm eine Neue im Spiel. Das hatte ich ja völlig vergessen, die hatte ich gar nicht für voll genommen.
Von mir damals kein Gefühl der Eifersucht, eher eine Verwunderung, so kurz danach Ersatz für mich gefunden zu haben.
Das was mir damals im Kopf rumging war die Frage, ob die Nachfolgerin schon quasi in den Startlöchern stand? Ein fast fließender Übergang von ihm quasi.
Ich weiß es nicht. Aber es würde mir helfen, endlich mit dem Gefühl abschließen zu können, damals einen Fehler gemacht zu haben.
Denn wenn in unserer Beziehung der Wurm drin gewesen sein sollte, dann würde es erklären, warum die Trennung so -ja ich kanns nicht beschreiben - warum die Trennung von ihm nicht verhindert worden war.
Er hat es zugelassen, ist nicht von seiner Linie abgewichen.
Hatte er schon innerlich einen Schlussstrich gezogen gehabt und meine aktive Trennung kam ihm ganz Recht?
Wenn das so sein sollte, dann macht es überhaupt Null Sinn, hier rumzujammern. Wer nicht mehr liebt, der kann es nicht ändern.
Liebe lässt sich ja nicht erzwingen.

Klären lässt sich das nun kaum noch, ich müsste ihn fragen.
Und ob er ehrlich antworten würde, wer weiß? Rein rhetorische Frage, es wird nie geklärt werden. So ist das Leben.

Aber vielleicht spinne ich mir da ja auch was zusammen.

Tatsache, die Neue war definitv nach ganz kurzer Zeit da. Und das passt nicht zu den Plänen, die wir hatten. Vielleicht war es gar nicht so, wie ich bisher dachte?

Männer....

Kann mal einer ein Lexikon schreiben, um uns Frauen zu erklären, wie die ticken und warum manche scheinbar keine Trauer oder Enttäuschung eingestehen, sollte es so sein.

Wer will denn immer den Helden?
Und damit sind wir wieder beim Schmerz, verflixt....

Ach, Schatz, du machst mich irre!

Wenn ich endlich wüsste, was stimmt und was nicht.
War ich eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden gelenkt wurde? Hatte er schon eine Neue und nur nichts gesagt?

Oh, ich finde diesen Gedanken gerade furchtbar, evtl. von dem Mann getäuscht worden zu sein, dem ich blind vertraut hatte.

Aber bestimmt sehe ich Gespenster.

Ich muss einen Weg finden, dieses was-wäre-wenn abzuschalten. Und zwar bald!



lG

Herz aus Glas

24.06.2013 01:01 • #9


H
Hallo Schatz,

du bekommst noch einen Brief von mir.

Denn noch immer kreisen meine Gedanken ums gleiche Thema.
Warum kann ich dich nicht vergessen?
...wer liebt, kann nie vergessen und wer vergisst, hat nie geliebt.
Dieser Textteil aus einem Lied geht mir gerade durch den Kopf. Stimmt das?
Wie soll ich das mit uns verarbeiten, ohne an dich zu denken?
Und immer und überall Hinweise, die mich an uns erinnern.

Heute stand ein Mann am Straßenrand, trug ein Jeans-Hemd in exakt der gleichen Farbe, wie du es so gern getragen hast. Und schon war der Gedanke an dich wieder da.
Dann kam einer deiner Kollegen zu mir, und natürlich hatte ich dich gleich wieder im Sinn.
Ach, es ist schwierig, ich kann doch nicht meinen tollen Arbeitsplatz deshalb wechseln, um deinen Kollegen auszuweichen und selbst wenn, es wird sie überall geben, Menschen, die deinen Beruf teilen und ich werde mit ihnen immer wieder beruflich zu tun haben, egal wo auf der Welt ich arbeiten würde.
Jahrelang hat mir das nichts ausgemacht, und nun immer diese Reaktion in meinem Kopf.

Auf der Suche nach der ultimativen Lösung, dich aus meinen Gedanken zu bekommen, habe ich inzwischen hier alle Ratschläge gelesen, die ich finden konnte.

Und der beste Satz war: ...dann holt ihr Ex vielleicht die Polizei...
Ich habe soooo gelacht. Hättest du das gemacht?

Schatz, ich danke dir für all das, was du für mich warst, für all die Zeit, die ich mit dir geteilt habe, für all das, was uns verbindet.
Du wirst immer Teil meines Lebens bleiben.

Und ab sofort gilt: immer wenn ich durch XYZ an dich erinnert werde, werde ich lächeln und denken, ja, ich erinnere mich an dich.

Es gibt sicherlich Schlimmers im Leben als die schöne Erinnerung an eine
herrliche, gemeinsame Zeit. Manch ein Mensch wäre bestimmt froh, wenn er nur meine Sorgen hätte.

passt scho

26.06.2013 03:39 • #10


H
Hallo Schatz,

hier noch ein Nachtrag:


Ich hab' schon oft
Darauf gehofft
Dass ich Dir nochmal begegne
Eines Tages
Wir seh'n uns beide an
Und schweigen viel zu lang
Ja, ist es denn ein Wunder
Dass keiner von uns zwei was sagen kann

Du trägst Dein Haar
Noch wie es war
Du wirst immer noch verlegen
So wie früher
Damals fing es an
Ich denk' wie Du daran
Ja, ist es denn ein Wunder
Dass keiner von uns zwei sich wehren kann

Oh Du
Weckst Gefühle, die ich nie vergaß
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Ich erkenn' Dich wie Du immer warst
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Uh

Du bist so kühl
Doch ich fühl'
Deine Zärtlichkeit und Wärme
So wie früher
Ich hatte nie gedacht
Wie hilflos mich das macht
Ja ist es denn ein Wunder
Dass keiner von uns zwei vergessen kann

Oh Du
Weckst Gefühle, die ich nie vergaß
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Ich erkenn' Dich wie Du immer warst
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Uh

Oh Du
Weckst Gefühle, die ich nie vergaß
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Ich erkenn' Dich wie Du immer warst
Denn ich sehe in Dein Herz aus Glas
Uh


Danke an die Münchener Freiheit für dieses wundervolle Lied.


Schatz, kannte uns der Autor dieses Textes?
Es passt so perfekt...

Schatz, immer wieder tauchen Augenblicke, Bilder oder Gedanken auf, Spuren unseres gemeinsamen Lebens halt, die mich für immer mit dir verbinden. Schön, dass diese Gefühle scheinbar nie untergehen, schön, dass ich mich an dich erinnern darf.
In meiner Vorstellung packe ich all diese Erinnerungen in ein Schiffchen aus Papier, setze es sanft am Ufer auf die schaukelnden Wellen eines Flusses und das Schiffchen gleitet langsam den Stronm hinab und nimmt alles mit, was unsere Liebe ausmachte.
Warum kommt dieses Schiff immer wieder vorbei, warum geht nie unter?
Kannst du mir das sagen?

Hältst du es am Leben?

[/i]

16.07.2013 00:06 • #11


A


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