Auf der Suche nach Rat

C
Hallo, ich bin neu hier. Habe das Forum durch Zufall gefunden, und bin froh mich mit Leuten austauschen zu können,die in der gleichen Situation sind oder waren. Nun zu meiner Geschichte. Ich war neun Jahre mit meinem Freund zusammen. Ich muß dazu sagen, daß er in der Türkei geboren ist, aber schon seit fast 31 Jahren hier in Deutschland lebt. Er war für mich die erste langjährige Beziehung und umgekehrt auch. Die ersten 6 Jahre unserer Beziehung verliefen sehr gut. Wir liebten uns sehr. Im verflixten 7. Jahr begannen die Schwierigkeiten. Vielleicht begannen sie schon vorher nur hatte ich sie durch die rosarote Brille nicht wahrhaben wollen.Die Schwierigkeiten entstanden,als ich mit ihm zusammenziehen wollte,begann über Kinder und Heirat nachzudenken.Eigentlich hätte mir viel früher auffallen müssen, daß er nie echtes Interesse an einer gemeinsamen Zukunft mit mir hatte. Er sagte zwar, daß er schon eine gemeinsame Zukunft mit mir will,aber mit seinem Verhalten zeigte er mir oft das Gegenteil.Sein Bruder hatte die Familie in finanzielle Schwierigkeiten gebracht und um ihnen zu helfen, hat er sein Elternhaus gekauft und den Schuldenberg seines Bruders übernommen, obwohl ich ihm klarmachte, daß wir wenn er das wirklich macht, keine gemeinsame Zukunft hätten. Er hat es trotzdem hinter meinem Rücken gekauft. Seine Familie ließ ihn mit der Finanzierung des Hauses und der Renovierung alleine, wohnen aber alle mietfrei im Haus. Für uns war von Anfang an kein Wohnraum vorgesehen. Ich habe versucht ihm zu helfen, stand in der schwierigen Zeit ihm stets zur Seite.Sein Bruder hat ihn in finanziellen Dingen weiter ausgenommen und überhaupt kam seine Familie und auch manchmal Freunde (weiß heute nicht mehr so ganz ob ich alles so glauben soll) ständig und wollten Geld von ihm. Wir hatten uns zu Beginn die Miete geteilt,da er die Wohnung so nutzte als ob wir zusammenwohnen würden, aber durch die ganzen finanziellen Schwierigkeiten konnte er mir den vereinbarten Mietanteil nicht mehr geben. Ich hätte von ihm erwartet, daß er Prioritäten setzt, daß das Geld, das er verdient seiner zukünftigen Familie zugute kommt.Aber statt sich den ganzen Problemen zu stellen ist er in eine Affäre geflüchtet mit fast Folgen. Ich habe sein Verhalten immer wieder versucht zu entschuldigen, ich habe immer zu ihm gehalten, ich habe sogar versucht die Affäre zu verzeihen. Aber die Beziehung wurde immer mehr vergiftet.Bedingt durch einen Jobwechsel, hatten wir ein Jahr eine Wochenendbeziehung. Aber statt sich zu bemühen, daß alles wieder gut wird, waren seine Freunde wichtiger, seine Familie. Er flirtete in meinem Beisein mit andren Frauen, obwohl er genau wußte wie sehr mich die Affäre verletzt hat. Ich hatte am Schluß das Gefühl,nur noch zu geben und nichts mehr zu bekommen. Ich war emotional ausgehungert. Ich war sehr traurig wenn ich sah, wie sich andre Männer um ihre Frauen bemühten.Im Januar letzten Jahres hatte ich die Trennung schon eingeleitet, er versprach sich zu bemühen, wollte mit mir zusammenziehen,keine Wochenendbeziehung mehr, aber als ich tatsächlich nach Wohnungen suchte und mich in seiner Gegend bewarb, wollte er, daß alles beim Alten blieb. Dies veranlaßte mich endgültig zu gehen. Ich war nur noch traurig.Seltsamerweise spürte ich sofort nach dem Schritt, Erleichterung, so als ob ich mich aus einer langen Leidensgeschichte befreit hätte. Und trotzdem, habe ich Schuldgefühle. Er möchte freundschaftlichen Kontakt (E-Mails, Telefon,) aber ich möchte das nicht. Er respektiert dies nicht und telefoniert oft mit meiner Mutter obwohl er sich für meine Familie nie interessiert hat. Er hatte sogar meine Mutter besucht, als sie im Krankenhaus lag.Wie kommt es, daß ich keine E-Mails möchte, keinen Kontakt, aber seine E-Mails trotzdem lesen muß? Als er einmal unangemeldet vor meiner Tür stand, um mir was vorbei zu bringen, habe ich mich überreden lassen, mit ihm was trinken zu gehen, aber ich habe gemerkt, daß mir es nicht gut tut, wenn ich ihn sehe.Er versuchte mich mit allen Mitteln zurückzugewinnen, und ich merkte, daß ich nur noch weg wollte.Es ist mir nichts andres übrig geblieben, als einen ganz klaren Cut zu machen, obwohl ich Schuldgefühle habe, weil ich jemand den ich mal geliebt habe, aus Selbstschutz so hart behandeln muß. Als er wieder unangemeldet bei meinen Eltern aufgetaucht ist, bzw. vor meiner Tür stand, habe ich ihn knallhart abgewiesen. Er war tief gekränkt, weil ich noch nicht mal Hallo sagen wollte. Ich reagiere nicht mehr auf E-Mails, und Telefonanrufe. Mittlerweile hat er es verstanden, daß ich Distanz möchte. Als ich ihn bei einer Veranstaltung gesehen habe , ist er grußlos an mir vorbei. Irgendwie tat mir das leid, ich wollte nicht, daß das alles so eskaliert aber er kann einfach keine Grenzen akzeptieren und denkt nur an sich. Ich habe Angst ihm zu begegnen, mir zittern die Knie, wenn ich ihn sehe. Gleichzeitig, habe ich manchmal Sehnsuchtsgefühle.Wenn ich Freunde von ihm sehe, die mit ihren Freundinnen glücklich sind, fühle ich mich so ausgeschlossen. Ich möchte von denen auf die Trennung nicht angesprochen werden. Wie schaff ich es, mich entgültig von ihm zu lösen. Wäre für Tips dankbar. Zudem habe ich manchmal das Gefühl versagt zu haben obwohl ich alles für diesen Mann gemacht habe, wollte er keine gemeinsame Zukunft mit mir. Das verletzt mich unglaublich.

Viele Grüße chantale :'(

26.02.2006 23:48 • #1


H
hi chantale,
also wenn ich deine geschichte lese, finde ich nichts was man dir noch raten könnte..

du hast deinen partner überall unterstützt, hast alle möglichkeiten ausprobiert, um etwas wertvolles zu behalten und du hast auch die grenzen erkannt, und letzendlich die bremse gezogen, weil du sonst unglücklich geworden wärest... zugegeben hast du einiges ausgehalten, was ich nie tun könnte.

nun unterm strich kannst du doch zufrieden sein mit deinem vorgehen....deshalb kann ich es nicht nachvollziehen, warum du schlechtes gewissen haben solltest, überlasse diese aufgabe ruhig deinem ex, denn der scheint es nötiger zu haben, wenn er dich betrügt oder in deiner anwesenheit oder abwesenheit mit anderen frauen flirtet usw..
er ist ein erwachsener mensch und sollte dein mitleid nicht brauchen. was gibt es da zubemitleden? das du nicht zu allem ja und amen sagen kannst ist doch klar, oder?

du hast nicht versagt. zum scheitern einer beziehung gehören zwei... das mit dem herzklopfen, wenn du ihn siehst, kennt jeder, und es ist ganz normal. kopf hoch du hast es eigentlich schon geschafft.
gruss
heart

27.02.2006 21:07 • #2


A


Auf der Suche nach Rat

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C
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiß, daß es die richtige Entscheidung war, aber das schlechte Gewissen habe ich deshalb gehabt, weil ich so hart sein mußte aus Selbstschutz, weil es mir nicht gut tut wenn ich ihn sehe, und er mir ein schlechtes Gewissen versucht zu machen, da er behauptet, man könne jemand mit dem man so lange zusammen war doch nicht so behandeln. Er kann nicht verstehen, daß ich nicht auf E-Mails reagiere, ans Telefon gehe, oder nicht Hallo sagen kann wenn er unangemeldet vor der Tür steht. Er meint so behandele man nicht mal seinen ärgsten Feind. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe, wie er mich behandelt hat, ist er mir ausgewichen, das war ja nie so gemeint. Er sieht seine Fehler nicht als Beziehungskiller sondern als Fehlerchen zu denen er den Mut hatte zu stehen. Und er könne nur aus seinen Fehlern lernen.....Nein, ich hoffe, daß ich diesen Fehler nicht mehr mache, mir alles gefallen zu lassen. Eigentlich gehts mir erstaunlich gut. Nach der Trennung habe ich wieder angefangen meine Eigenständigkeit zu entdecken, ich hab einen Computerkurs gemacht, angefangen neue Leute kennenzulernen. Manchmal vermisse ich ihn noch, (oder vielleicht einen Freund), aber ich denke immer daran zurück, wie unglücklich ich war und wie einsam, dann bin ich lieber alleine und kann machen was ich will. Es gibt ja auch noch andre Männer, die eine Frau wie mich zu schätzen wissen. Ich hoffe, ich krieg ihn irgendwann ganz aus meinem Kopf, und mache nicht den Fehler andre Männer mit ihm zu vergleichen.

Liebe Grüße Chantale

28.02.2006 17:45 • #3


T
Hallo chantale

dein ex war ein türke was nichts heißen mag aber türken sind, auch wenn sie hier aufgewachsen sind, immer noch an ihre kultur gebunden, du musstest eint machtwort sprechen sonst hätte er das nie verstanden.

so ich das kenne ist es in seiner kultur so das die famielie und seine ehre ALLES ist und ich weiß nicht ob du die gewesen bist die seine eltern für ihn vorgesehen hatten?

das du das gefühl hast auf der strecke geblieben zu sein ist das normalste der welt.


auch wenn das nicht besonders tröstend für dich ist aber, auch wenn er nicht mehr da ist, bleibt er immer ein teil deines lebens, du wirst lernen müssen, ohne ihn auszukommen und da musst du alleine durch das nimmt dir keiner ab.


gruß
teddy

28.02.2006 19:30 • #4


F
Hallo Chantale,
ich kann dich zu deinem Entschluss auch nur beglückwünschen! Meiner Meinung nach wäre das ewig so weitergelaufen und du hättest keine Chance gehabt etwas zu ändern. Trennung tut nach so vielen gemeinsamen Jahren sehr weh, wie ich ja gerade selber erfahren muss, aber so stark wie dieser Chatroom frequentiert ist, scheint das ja ganz normal zu sein. Ich kann auch nur sagen: Kopf hoch - alles wir gut!

21.04.2006 23:02 • #5




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