Aus der Sicht einer, die sich getrennt hat

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Elfe11
Traurig, dass du fremdgegangen bist!
Warum hast du dich nicht frühzeitig getrennt?

Ich denke gegen Desinteresse und fehlende Zärtlichkeiten im Alltag hätte man eine Lösung finden können.

Ich vermute, du kennst nicht den heutigen Single Markt mit all den wirklich schwer gestörten Single Männern... Alk., Dro., Agressionen und Gewalt, psychische Störungen usw.

Ich nehme an, du hast deinen EM nicht mehr wertgeschätzt und geliebt.

Ich befürchte auch ,du weißt nicht wie alleine man sich heutzutage als Single fühlen kann und wie es ist mit Mitte 40 keinen guten Partner mehr zu finden! Vielleicht unterschätzt du das Alleinsein in Alter und Krankheit oder Krise. Auf jeden Fall wirst du jetzt weiter ohne Zärtlichkeiten und mit Desinteresse deiner Umwelt leben müssen.
04.05.2024 17:19 •
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darkenrahl
Zitat von Elfe11: Ich nehme an, du hast deinen EM nicht mehr wertgeschätzt und geliebt.

Ich befürchte auch ,du weißt nicht wie alleine man sich heutzutage als Single fühlen kann und wie es ist mit Mitte 40 keinen guten Partner mehr zu finden! Vielleicht unterschätzt du das Alleinsein in Alter und Krankheit oder Krise. Auf jeden Fall wirst du jetzt weiter ohne Zärtlichkeiten und mit Desinteresse deiner Umwelt leben müssen.

Um wirklich darüber diskutieren zu können, brauchte man hier mehr zu erfahren als die Te preisgab.
Fakt ist, sie hat ihr Heil in einer Affäre gesucht was eben auch falsch gelaufen ist.
Ich kenne das, was ihr in ihrer Ehe passiert ist bestens, um das irgendwann wieder in die Reihe zu kriegen braucht mehr, als hier alles geschrieben wurde.
04.05.2024 20:48 •
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A
Aus der Sicht einer, die sich getrennt hat
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Haeschen
@Philinea
lass sie reden, Affäre hin oder her, jedenfalls hast du Stehvermögen und kriechst nicht in das Nest zurück, wie so mancher.
Du gehst DEINEN Weg, krempelst die Ärmel hoch und geradeaus zum Ziel, völlig richtig
Wenn du etwas im Forum quer liest, werden dir etliche TN auffallen, die ihre Partner rund gemacht haben, aber um dann ins warme Nestchen zurückzukriechen waren sie sich nicht zu schade.
Bleiben hocken, bis zur nächsten Attacke.

Liebe Philinea weiter geht's, du schaffst das was du dir vornimmst, ich bin mir da sicher.
Und Schuld? Na was denn, du gehörst ihm nicht, es ist dein Recht bei dir zu sein, dich nicht kriecherisch mit mimimi, die Immobilie, mimimi die Kinder, usw., auf seine Schleimspur zu begeben und Nackenschmerzen vom vielen Abnicken zu bekommen.
Heute war auch für mich ein erfolgreicher Abend, hat nix mit xy Chromosom zu tun, es gibt viel Schöneres
Also, Frau, immer senkrecht bleiben.
05.05.2024 00:37 •
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stream
Zitat von Philinea: Das ist vorbei, der Mann ist ein unreifes A.

Nur weil er zurück zu seine Frau gegangen ?
Er hat doch das gleiche gemacht wie du.
05.05.2024 00:54 •
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Philinea
@WasBrauchenWir
Zitat von WasBrauchenWir: Wie haben deine Kinder es verkraftet?
Ich stehe vor einer ähnlichen Situation, nur auf der anderen Seite.
Meiner NF ist nicht bewusst, dass ich von ihrer Affäre Kenntnis habe.
Dadurch wird eine entspannte Trennung unmöglich für mich und habe Angst davor wie mein Sohn das verkraften wird.

Hast du da vielleicht einen Tipp?


Das tut mir sehr leid. Fühl dich gedrückt.

Nun, für die Kinder ist die Trennung einfach gesagt eine ganz gewaltige Scheixxe, eine Katastrophe, da gibt es nichts schönzureden. Es war ein Schock für sie - da wir ja nie gestritten oder irgendwelche Auseinandersetzungen hatten, kann man auch nicht sagen, dass es für sie irgendeine Art von Erleichterung gegeben hätte, dass endlich Ruhe eingekehrt wäre oder sowas. Auf der Elternebene haben wir ja wunderbar funktioniert, und die Paarebene ist ihnen, solange es friedlich ist, jedenfalls in diesem jungen Alter pupsegal.

Sie waren natürlich traurig, und mit meiner Großen, die mitten in der Pubertät steckt, habe ich auch heftige Konflikte. Sie hat vom ersten Moment an gecheckt, dass ich diejenige bin, von der die Trennung ausgeht, obwohl wir - auf Anraten einer Familienberatung - das den Kindern erstmal so nicht erzählt haben.

Die Kinder empfinden eine unendliche Ohnmacht, sie können nichts dagegen tun, müssen eine Riesenveränderung in ihrem Leben einfach so hinnehmen und akzeptieren, obwohl es sie eigentlich gar nichts angeht. Und ganz klar war bei uns auch die Abstufung: je älter das Kind, um so schlimmer war der Schmerz. Den Kleinsten hat die Trennung tatsächlich am wenigsten tangiert.

Wir haben ihnen immer wieder klar gemacht, dass sie absolut keine Schuld daran trifft (manche Kinder reden sich sowas tatsächlich ein, sie hätten lieber/braver o.ä. sein müssen). Und man muss höllisch aufpassen, sie nicht im Loyalitätskonflikte zu bringen. Sie verstehen sich als zu einem Teil Mama, zu einem Teil Papa. Verlierst du auch nur ein böses Wort über den anderen Elternteil, fühlen sie sich direkt persönlich angegriffen. Daher versuche ich, über meinen Ex möglichst nur wertschätzend zu sprechen (was mir allerdings auch nicht schwerfällt), und ich weiß, dass er das auch tut. Gibt es mal eine Meinungsverschiedenheit zwischen uns, klären wir das nur unter uns und in Abwesenheit der Kinder oder über WhatsApp/E-Mail. Ich denke da aber immer mindestens 2x drüber nach, ob etwas wirklich angesprochen werden muss, versuche möglichst nachsichtig und gelassen zu sein, und mein Mann, so weit ich das beurteilen kann, auch.

Unsere Kinder haben sich eigentlich mittlerweile wieder ganz gut gefangen, auch die Beziehung zu meiner Tochter entspannt/festigt sich wieder. Wir haben das Wechselmodell, die Kinder müssen einmal unter der Woche das Zuhause wechseln, und auch die Wochenenden verbringen sie abwechselnd beim einen und beim anderen. Das funktioniert, weil die beiden Zuhauses und die Schulen nicht weit auseinanderliegen/fußläufig sind. Sie machen es bislang anstandslos mit. Kinder sind da tatsächlich manchmal viel flexibler, als man denkt. Irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten oder Schulprobleme haben sich bislang nicht gezeigt, aber das kann natürlich auch noch kommen.

Und nicht zuletzt: wir (vor allem mein Mann, was nach allem, was passiert ist, ja nicht selbstverständlich ist), reißen uns extrem zusammen. Wir kommunizieren viel, nahezu täglich, per WhatsApp oder wir telefonieren, es gibt immer ein persönliches Übergabegespräch, manchmal auch bei einem Kaffee, wenn es mehr zu besprechen gibt. Wir reden aber ausschließlich über Organisatorisches bzw über die Kinder. Beziehungstechnisches lassen wir komplett außen vor, finanzielles/Trennungsfolgen haben wir beim Mediator geklärt. Familienfeste wie Geburtstage/Weihnachten/Ostern etc feiern wir zusammen. Das alles ist (auch) der ausdrückliche Wunsch meines Mannes.

Alle guten Wünsche für euch! Ihr könnt und werdet das schaffen! Allein die Tatsache, dass du sensibel bist dafür, wie euer Sohn das wohl verkraften wird, ist schon viel wert.
Gestern 22:39 •
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Philinea
Zitat von Heidi12345: Hallo, zuerst einmal möchte ich dir mitteilen, dass ich von meiner Frau verlassen wurde. Ähnliche Worte: Die Liebe war weg, die Neue war nicht der Auslöser aber das i-Tüpfelchen usw. Wenn ich deines so lese, dann denke ich, dass es ihr mit mir ähnlich ging. Dass sie sich nicht mehr geliebt gefühlt hat von mir ...


Hallo,

ich habe großen Respekt davor und Bewunderung dafür, dass Du diese Krise für Dich nutzt, um an Dir zu arbeiten. Ich wünsche meinen Mann, dass er das auch kann, jedenfalls irgendwann.

Sehr lange hab ich immer gedacht, dass mein Mann perfekt ist. Dass er keine Fehler hat, immer alles richtig macht. Dass ich die Gestörte bin, die mit der seltsamen Familie, von der sie einen Schaden abbekommen hat, dass ich unzulänglich bin und froh sein kann, dass er mich genommen hab.

Heute weiß bzw kann erkennen, dass das so nicht ganz stimmt. Ich sehe, dass ich da ein Muster habe - meinen Vater hab ich auch immer als perfekt und unfehlbar angesehen. Und ich sehe, dass auch mein Mann sein Päckchen mitbringt, dass er keineswegs ohne Fehler oder perfekt ist - so wie wir alle. Allerdings habe ich bei ihm nie erlebt, dass er das reflektiert. Er spricht nicht über sein Innenleben, auch nicht über seine Kindheit oder wie er seine Eltern erlebt hat. Beispielhaft dafür ist auch, dass er sich nie für irgendetwas bei mir entschuldigt hat oder einen Fehler offen eingeräumt hat, und damit meine ich jetzt auch und vor allem Kleinigkeiten. Zum Beispiel wenn er mir versehentlich auf den Fuß getreten ist, oder irgendetwas verbockt/vergessen hat. Er konnte auch kein Mitgefühl zeigen, sei es, dass ich mir den Kopf an einer offenen Schranktür gestoßen oder dass ich mir mit dem Brotmesser ein Stück vom Finger abgesäbelt hab. Als mein Vater ganz plötzlich viel zu früh gestorben ist, hat er mich kein einziges Mal in den Arm genommen und getröstet, wenn ich um ihn geweint habe.

Gleichzeitig hat er mir oft das Gefühl gegeben, dass ich psychisch krank sei (seit ich nach dem Tod meines Vaters eine depressive Episode mit Panikattacken hatte), und auch jetzt bei der Trennung hat er mir das so gesagt und mir empfohlen, mir therapeutische Hilfe zu holen. Ich muss dazu sagen, dass es mir niemals so schlecht ging, dass ich auch nur einen einzigen Tag krank geschrieben war, ich hab damals mein Studium und die Prüfungen weiter planmäßig durchgezogen und mir völlig selbständig eine ambulante Therapie organisiert und die auch abgeschlossen. Und jetzt mit der Trennung hab ich zwar meine Höhen und Tiefen, besonders als ich diesen schrecklichen Liebeskummer hatte, aber depressiv bin ich gewiss nicht und ich hab auch nie wieder eine Panikattacke gehabt.

Und bevor mir jetzt wieder irgendjemand vorwirft, ich würde die Schuld nur bei meinem Mann suchen und meinen Anteil nicht sehen wollen: dem ist gewiss nicht so. Ich bin mir bewusst, dass ich meine Macken und Glaubenssätze habe, die mich und uns dahin geführt haben, wo wir heute stehen. Wir müssen immer alle schauen, wo wir herkommen, wie wir aufgewachsen sind, und da gibt es bei mir einiges, das ich ins Erwachsenenleben mitgeschleppt habe und von dem ich mich befreien muss. Auch ich begreife diese schwere Lebenskrise als Chance, mich nochmal weiterzuentwickeln, an mir zu arbeiten, alte Muster aufzubrechen, um dieselben Fehler nicht nochmal zu machen.

Zitat von Heidi12345: Ich vermisse sie nach wie vor, das dauert und vermutlich wird es deinem Mann ebenso gehen. Denn eigentlich ist von heute auf Morgen der Mensch, mit dem man sehr sehr lange alles geteilt hat wie tot. Ihr, die Verlasser, hattet euch darauf vorbereitet. Wie du schreibst hast du dich schon sehr sehr lange innerlich darauf vorbereitet. Das konnten oder haben wir als Verlassene eben nicht. Der sichere Hafen bricht von einem Tag auf den anderen weg. Die Frau, beste Freundin, Lebensgefährtin usw.


Naja. Wirklich darauf vorbereitet habe ich mich nicht. Ich habe den Gedanken ja immer wieder verdrängt und weggewischt. Bis wenige Monate vor der Trennung hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass es schon wieder wird. Ich habe mir viele Dinge überhaupt nicht vorher überlegt, die Trennung war gefühlsbasiert, eine Bauchentscheidung. Ich habe nicht bedacht, dass ich meine Kinder an manchen Tagen gar nicht mehr um mich haben werde. Oder aus dem Haus würde ausziehen müssen. Unsere Katzen zurücklassen würde müssen.

Auch ich habe meinen sicheren Hafen, sogar mein Zuhause verloren, auch mir fehlt mein bester Freund. Mein gesamter Lebensentwurf liegt in Trümmern, ich habe meinen Kindern wehgetan und sie in ihren Grundfesten erschüttert, gemeinsame Freunde wenden sich (jedenfalls unbewusst) ab. Ich bereue meine Entscheidung deshalb nicht und würde, könnte auch mit diesem Wissen nicht anders entscheiden. Und ich will auch nicht jammern, ich habe es selbst so entschieden und trage die Konsequenzen. Aber es ist so, wie du sagst: es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, und hier will ich gerne von meiner Seite erzählen.

Auch von mir für euch alles Gute!
Heute 00:34 •

Balu85
Ich habe jetzt bewusst nur den Eingangspost gelesen....und es ist mal ein interessanter Einblick. Das meiste konnte ich mir schon so vorstellen aber es zeigt auch sehr gut was passiert wenn 2 Menschen nicht im Dialog sind. Wenn jeder für sich stillschweigend den Istzustand als gegeben hinnimmt, seine eigenen Bedürfnisse und Sorgen herunterschluckt bis....ja bis es nicht mehr geht.
Ich glaube irgendwann ist ein Point of no return erreicht. Wo man einfach zu viel verdrängt hat um überhaupt noch irgendwie an die Beziehung zu glauben.
Eine Glanzleistung ist eine Affäre nicht, aber ich habe den Eindruck das du dir dessen und der Gesamtsituation bewusst warst.

Das dein Exmann, in dem Moment wo du mal alles offen gelegt hast dir auch nicht sagen konnte das er dich noch liebt...ich denke das ist ein Stück weit normal. Du konntest dich auf diesen Moment vorbereiten, hast die Trennungsgedanken schon hin und her gewälzt....für ihn dürfte ein grundsätzliches Infragestellen der Beziehung doch eher überrascht oder viel mehr überrollt haben.
Meine NF hat auch mal so ein Gespräch gesucht, als sie ihre Affäre hatte. Nur wusste ich von dieser zu der Zeit nicht. Ich konnte ihr auch nicht sagen das ich sie liebe...weil mir dieses Gespräch so unwirklich vorkam, weil mir die gesamte Situation so vorkam als würde etwas was für mich selbstverständlich war mir plötzlich entgleiten. In dem Moment fühlte ich gerade gar nichts.
Später habe ich sehr bereut das ich ihr es nicht sagen konnte, denn damals war es ja noch so. Vielleicht hatte ich auch unbewusst gespürt das sie es nicht tat und hatte Angst vor einem ich dich aber nicht mehr.
Jetzt, über 1 Jahr nach der Trennung weiß ich das es auch nichts geändert hätte. Ich weiß das dieses Gespräch zu spät stattgefunden hatte....weil es da schon nichts mehr gab was man retten konnte.
Heute 01:20 •




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