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Aus nach 6 Jahren Wie schaffe ich es loszulassen?

I
Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich lange hier gelesen habe, wende ich mich an euch.
Ich bin (wie ihr vermutlich auch) in einer totalen Lebenskrise. Grund: Mein Partner hat mich nach über 6 Jahren Beziehung verlassen.

Kurz zu den Eckdaten: beide Ende 20, Wochenend(Fern)-Beziehung.
die ersten 2 Jahre unsere Beziehung waren wir eigentlich gar nicht richtig zusammen, weil ich damals aus einer langen Beziehung kam bzw. in den Endzügen dieser steckte und erstmal nichts Festes wollte, was ich auch kommuniziert hatte. Er dagegen wollte unbedingt eine Beziehung zu mir, die dann nach vielem Hin und Her, Konflikten, Kontaktabruch und anschließender kurzer Beziehung zu einer Anderen seinerseits nach den 2 Jahren schließlich began.
Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt dann auch total auf die Beziehung eingelassen und alles abgelegt, was ihn in den zwei Jahren Freundschaft plus so gestört hatte (nie bei ihm übernachten, Freunde von ihm meiden, kaum Zeit haben). Ich hatte ihn damals echt wie ein Spielzeug benutzt und hatte Schuldgefühle und wollte nun alles besser machen. Hab ich auch.
Ich war von nun an zuverlässig, treu, hab mir Zeit genommen, ihm meine Liebe gezeigt, ....

Der Grund für die Trennung:
Muss etwas ausholen.
Die Beziehung war von Anfang an kompliziert, eher schon destruktiv. Er ist ein eher impulsiver Typ, der auch mal ausrasten kann (zumindest innerlich), wenn man ihn zu sehr nervt. Generell hatte ich große Probleme mit seinem Konfliktverhalten, da dieses wenig konstruktiv war. Hatten wir Stress, war grundsätzlich ich daran Schuld. Stress war schon, wenn ich in seinen Augen genörgelt habe. Zum Beispiel wenn er mir 12 Stunden auf eine Nachricht meinerseits keine Antwort kam und ich dann schrieb Kommunikation sieht anders aus war schon Drama angesagt, weil ich ihn angezickt hab. Da war es auch egal, dass er mich 5 Tage vorher angemeckert hat, dass ich nicht innerhalb 1 Stunde geantwortet hab.

Da ich daran Schuld war, ihn wütend gemacht zu haben, hat er mich in meiner Person häufig abgewertet (Was für eine behinderte Aussage; Kein Wunder das Streit bei dir normal ist, wenn man sich deine Eltern anguckt), mich unter Druck gesetzt bzw. emotional erpresst (Mach du nur so weiter, dann hast du mich bald vergrault; Du schadest dir im Prinzip nur selber, weil du dann erst Recht nicht das bekommst, was du willst). Anschließend Ignoranz und jegliche Abwehr von Versöhnungsversuchen meinerseits.
Und da der Herr sehr nachtragend ist, dauerte das Ganze dann mind, 2 Tage bis es geklärt war. Geklärt hieß, dass ich irgendwann (meist schon nach 2 Stunden) auf ihn zugegangen bin und mich häufig auch entschuldigt habe und ihm sachlich erklärt habe, warum ich mich so verhalten habe, weil mir der Ganze Stress wegen sowas nicht wert war. Er hat auf stur gestellt. Er hat sich selten mal entschuldigt. Im Gegenteil. Wenn er sich mies verhalten hat, hieß es, dass er sich ja nur so mies verhalten hat, weil ich vorher dies und jenes gemacht habe.
Habe so oft gefleht, er möge doch bitte seinen Anteil an den Eskalationen erkennen und das immer zwei Personen daran schuld sind und entsprechend daran arbeiten müssen. Das ich ihn liebe und mich das verletzt. Habe immer gehofft, dass er es endlich checkt, sich reflektiert und auch mal was investiert. Wir endlich ne Lösung geimesam finden können, weil BEIDE daran arbeiten.

Ich wurde immer kleiner und kleiner und verzweifelter. Alle zwei Woche eskalierte es zwischen uns und jedes Mal derselbe Ablauf. Ihm war es auch relativ gleichgültig, ob ich verletzt bin. Er wusste es und es war ihm egal. Er hat es selber gesagt. Themen waren vor allem Nähe (ich hätte gerne mehr kommuniziert, da Fernbeziehung), Zuneigung (hätte mir gewünscht, dass er mir zeigt, dass ich ihm wichtig bin) und Zukunftsplanung (mein Wunsch war, zumindest mal in einer Stadt zu wohnen).

Ich habe mich oft ungeliebt und nicht ernst genommen gefühlt. Habe mich auch nicht sicher gefühlt in der Beziehung. Habe das in persönlichen Gesprächen sachlich kommuniziert. Ihm erklärt, dass ich immer empfindlicher werde, gerade weil er sich im Streit so verhält und mich dadurch immer ungeliebter fühle. Er war im Streit ein ganz anderer Mensch. So kalt, so hart, so verletzend und abwertend. Trotzdem habe ich ihn geliebt. So, wie er ist. Das habe ich mir von ihm auch gewünscht. Ich spürte jedoch das Machtgefälle immer mehr. Immer holte ich den Karren wieder aus dem Dreck. Verletzungen wurden von ihm nie gut gemacht. Ich musste meine Wunden stets alleine *beep*, die er mir wissentlich zufügte. Habe mich sehr alleine gefühlt.

Er trennte sich vor 6 Wochen von mir (nach 2,5 Bangen und Hoffen, dass er uns noch ne Chance gibt). Erst weil er nicht glaubt, dass wir die Konflikte jemals beilegen können und besser jetzt, als später, dann hieß es, weil ich so ein negativer Mensch bin (wundert mich nicht, dass bin ich inzwischen wohl wirklich) und alle durch meine negative Aura in dem Sumpf meiner Negativität ziehen würde. Zumindest war das der letzte Grund den ich hörte. Auf jeden Fall bin ich natürlich schuld, dass es vorbei ist.
Er hat beim Trennungsgespräch auch einfach aufgelegt und sich dann nicht mehr gemeldet. Das hat mich sehr verletzt.
Bis vor 3 Wochen, da kam ne Nachricht er wolle das nicht so stehen lassen, wir hätten uns noch Sachen zu sagen und das es uns beiden gut tun würde. Keine Reaktion meinerseits.
Am nächsten Tag ne Nachricht, dass es komisch sei, nicht mehr zu erfahren was in meinem Leben abgeht und das ein kompletter Cut nach all der Zeit nicht möglich sei. Keine Reaktion meinerseits.
Paar Tage später Ach komm schon. Sei nicht so.. Ich habe da auch nicht reagiert und seither auch nicht. Es würde mich nur zurückwerfen und Wunden aufkratzen. Wir (mehr ich) haben soviel geredet im Vorfeld. Ich wüsste nicht, was wir uns noch sagen sollten. Es ist alles gesagt.

So nun ist mein Problem: Ich schaff es nicht loszulassen. Mein Kopf ist klar und weiß es geht nicht mit ihm, er mich so oft verletzt hat und auf meinen Gefühlen rumgetrampelt hat. Mein Herz sehnt sich nach ihm und die schönen Zeiten. Ja, die gab ist, wenn es nicht wieder gerade eskalierte. Da wurde ich in den Himmel gehoben, um dann wieder tief zu fallen. Ständige Achterbahnfahrt der Gefühle. Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Ich habe das Gefühl ich bin schon länger emotional abhängig von ihm. Vllt gerade weil ich soviel Kraft in diese Beziehung gesteckt habe und relativ wenig zurück bekommen habe.
Ich kann mir ein Leben ohne ihn kaum vorstellen. Es zerfrisst mich. Ich würde eher in diese destruktive Beziehung zurück gehen, als gerade diese Hölle durchzuleben. Das ist doch krank, oder?
Ich beschäftige mich gedanklich sehr viel mit ihm und der Beziehung, bin depressiv angeschlagen, kann an nix mehr Freude empfinden. Alles fühlt sich sinnlos und hoffnungslos an ohne ihn. Warum? In der Beziehung war ich doch auch oft verzweifelt, hoffnungslos, unsicher.
Warum fällt es mir so schwer loszulassen und noch viel wichtiger: Was kann ich tun?

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jmd die Zeit nimmt, mir ein wenig den Rücken zu stärken und Input zu geben. Ich weiß nicht wohin mit mir.

Viele Grüße

Ivory

23.10.2015 21:04 • #1


I
Zitat:
Anschließend Ignoranz und jegliche Abwehr von Versöhnungsversuchen meinerseits.


SEINERSEITS meinte ich

23.10.2015 21:08 • #2


A


Aus nach 6 Jahren Wie schaffe ich es loszulassen?

x 3


enu
Liebe Ivory,
Du hast hier meine Geschichte aufgeschrieben, es ist unglaublich, nur haben wir zusammen gewohnt und wären diesen Monat 10 Jahre zusammen gewesen. Seit Anfang August bin ich wieder allein und deine Gedanken sind meine Gedanken. Wir waren so ein tolles Team, haben die schlimmen Ereignisse bestens zusammen gemeistert und an den unwichtigen Kleinigkeiten ist unsere Beziehung kaputt gegangen. So heftige Streits mit bösen Worten und Verletzungen.

WAs soll ich dir sagen, bleib stark, es wird besser? Gib die Hoffnung auf, alles ist besser als ein Leben im Streit?
Gerade heute hatte ich wieder einen Heultag, warum schaue ich mir auch alte Fotos an, selber Schuld, ich sollte lieber heulen darüber wie wir uns behandelt haben. Ich weiss, es gibt kein zurück mehr und das ist auch gut so, denn so eine Partnerschaft macht einen kaputt und so möchte ich nicht alt werden.

Jetzt hab ich die Hoffnung auf ein schöneres glückliches Leben mit Liebe die es wert ist und stärkt anstatt kaputt macht, auch wenn es noch weh tut, es wird immer ein wenig besser.

Ich wünsche Dir Kraft und Stärke für die Zeit die vor dir liegt

24.10.2015 01:57 • x 1 #3


E
Tja da ist wieder das Problem,dass Herz und Hirn nicht gut sychronisiert sind und das Herz im Zweifelsfall gewinnt

24.10.2015 02:12 • #4


A
Er scheint ziemlich selbstverliebt zu sein und scheint es zu geniessen dich zu demütigen, damit er sich groß fühlen kann, in Wahrheit ist es ein armseliges Verhalten.

Ich hoffe, du schaffst es dich aus dieser Abhängigkeit zu befreien und dich wieder aufzubauen, nicht mehr auf ihn zu reagieren ist das Beste, was du für dich machen kannst, denn er wird sich nicht ändern, ein kleines Zuckerbrot zum anfüttern und danach gibt es die Peitsche ...

Ich glaube hier gibt es irgendwo einen Narzisstenthread, da dürfte dir vieles bekannt vorkommen.

Bleibe stark, Hände weg vom Handy und diesem Mann!

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

24.10.2015 02:36 • #5


N
Also mir geht es sehr ähnlich. Deine Geschichte hat viele Ge,einsamkeiten mit meiner. Ich habe jetzt seid 7 Wochen die Trennung. Ich für mich versuche mich nur mit mir selbst zu beschäftigen. Vorstellungen wie es hätte werden können haben einfach keinen Sinn. Du musst für dich selbst weiterkommen, dir deiner Gefühle zu dir selbst kalar werden. Nur dann, aber auch nur dann kannst du eine NEUE Beziehung eingehen. Ob die jetzt mit deinem EX ist oder mit nem anderen Partner spielt jetzt aktuell keine Rolle. Es zählt nur dein eigenes Ich. Ich für mich habe nach 5 Wochen Kontaktsperre ein klärendes Gespräch mit ihr gesucht, welches nächste Woche stattfinden wird. Jedoch wird nicht die Vergangenheit eine Rolle spielen, sondern der Weg zu mir selbst. Dann bin ich frei für was Neues, mit Ihr oder mit ner anderem Partnerin. Liebe hat immer auch etwas mit dem Risiko verletzt zu werden zu tun, und genau deshalb ist Liebe so was wundervolles. Wunden zu heilen, indem. Man sie zwanghaft zuklebt und die Probleme verdrängt, sind nur lästige Narben die zurück bleiben. Und genau das ist das Fundament meiner Beziehung gewesen. Ich war einfach nicht bereit für ne neue Beziehung, und habe es id letzten 6 Jahre nicht übers Herz gebracht mir das einzugestehen. Nun lebe ich wieder, ich fühle wieder und ich stelle mich meinen Gefühlen anstelle sie zu verdrängen. Habe einfach Kraft und höre auf dein Herz, es wird dir den richtigen Weg weisen, egal wie kange es dauert. Du musst an dich selbst glauben, dann wir alles wieder gut, egal wie es kommt. Liebe ist nicht rational und nicht planbar, Liebe ist ein Gefühl. Ich wünsche dir alles Guten und viel Kraft. Gib dich nicht auf,mim Moment geht es nur um dich und um niemanden sonst.

24.10.2015 02:47 • #6


N
Sorry für die vielen Tippfehler, bin noch nen Mensch, der mit Tastatur aufgewachsen ist, daher liegt mir das Schreiben mit nem Tablet nicht so.

24.10.2015 02:50 • #7


I
@ Anne55
Das du Narzismus ansprichst, erschreckt mich gerade.
Ich hatte in der Tat schon öfter den Verdacht. Schon in unserer Freundschaft plus sind Dinge passiert, die ich z.T. erschreckend oder seltsam fand.

Das was ich schrieb, ist ja nur ein kleiner Auszug einer langen Geschichte.
Es sind viele Dinge passiert, die narzisstische Züge vermuten lassen. Auf ganz vielen verschiedenen Ebenen und relativ subtil.

Mir hat an Anfang der Bez. jmd gesagt der uns kaum kannte und mit den ich über die Bez. sprach, dass das zum scheitern verurteilt ist. Dass ich ne tolle, intelligente, sehr attraktive Frau bin und das mein Freund weiß, dass ich etwas Besseres haben könnte und mich deswegen klein halten wird. Er wird nur soviel investieren, wie gerade notwendig ist, um die Beziehung aufrechtzuerhalten.
Mein Ex selber sagte auch mal, dass er weiß, dass viele Männer ihn um mich beneiden und das ich eigentlich soviel besser bin als er, ja fast schon ein Vorbild. Warum behandelte er mich dann so mies? Er hätte ja Angst haben müssen, dass ich abhaue (oder auch nicht, da ich ja abhängig von ihm und treu ergeben war)

Was soll ich sagen? Der Bekannte hat Recht behalten. Unfassbar, dass er das quasi prophezeit hat.

Ich fühle mich nach dieser Beziehung verdreht. Traue meiner Wahrnehmung nicht, hab Schuldgefühle und das Gefühl nichts wert zu sein.

24.10.2015 13:06 • #8


I
Und auch wenn ich z.T wusste, dass ich was besseres verdient hätte (denn keiner hat es verdient, so behandelt zu werden), auch wenn es attraktivere und emotional reifere Männer gibt, bei denen ich auch Chancen gehabt hätte und immer noch hätte....Ich wollte/will nur ihn. Auch wenn er Fehler und Unzulänglichkeiten hat (wie jeder), die mich störten. Die gehörten halt zu ihm und da ich ihn liebte, war ich nachsichtig.
Den Wortschatz, den er im Streit mir gegenüber gebrauchte, hätte ich nie über die Lippen gebracht.
Ich könnte jmd nicht so verbal verletzen. Das würde mir selber weh tun.
Und wenn mir sowas mal im Affekt passiert, entschuldige ich mich nach ein paar Minuten.
Er sagt er liebt mich und wertet mich so ab. Das passte für mich nicht zusammen.
Hab ich ihm auch gesagt. Aber er meinte, gerade weil ich ihm so viel bedeute, würde ihn das dann zum Ausrasten bringen.

Ich war ihm gegenüber mega loyal in jeglicher Hinsicht.

Ich danke euch allen sehr für euren Input. Bin gerade unterwegs.
Ich antworte jedem Einzelnen später ausführlich. Fühlt euch bis dahin alle mal gedrückt. Toll das Menschen, die selber genug Last zu tragen haben, noch Kraft für andere aufbringen, um zu helfen.

24.10.2015 13:18 • #9


A


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