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Bei Facebook u ä einfach mal nachschauen

H
Kennt ihr das Gefühl einfach mal nachschauen zu wollen ob es einen neuen Beitrag bei Facebook gibt? Da ich weiß, dass es mich sehr verletzen würde etwas zu sehen, habe ich mich bei Facebook deaktiviert und eine App installiert, die es mir verbietet Facebook zu öffnen. Natürlich könnte ich immer Mittel und Wege finden mich anzumelden aber umso größer der Aufwand umso weniger mache ich es.
Trotzdem ist oft genug der Drang da zu gucken, eher umzu gucken ob nichts gepostet worden ist, was für mich heißt es ist nichts tolles passiert um es zu posten (ist Quatsch aber man kann sich ja trösten). Wie bei einer Verletzung, man weiß es tut weh aber man führt sie trotzdem herbei umzu schauen ob sie wirklich noch weh tut.
Vermeidet ihr ebenfalls denjenigen von dem ihr euch getrennt habt zu stalken und wie könnt ihr diesen Drang nachgeben?

03.07.2019 12:47 • #1


C
Ich mag mich a) nicht unnötig quälen
b) gibt es 1000 Dinge die interessanter sind
c) Kann man es ja auch umgekehrt sehen. Wenn nichts gepostet wird, dann ist man dabei, sein Leben zu genießen und es passieren so viele tolle Dinge, dass ich gar nicht daran denke, es zu posten.
Im Hier und Jetzt sein usw.
Und je öfter sämtlicher Quark gepostet wird, desto größer ist der Aufmerksamkeitsdrang

03.07.2019 12:55 • x 1 #2


A


Bei Facebook u ä einfach mal nachschauen

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H
Bei mir ist irgendwie das Problem, dass ich weiß dass es mir weh tun wird aber ich deswegen erst recht schauen möchte. Weil ich es mir selbst verboten habe, ist das irgendwie schon wieder so reizvoll...

Ich habe jetzt einen Monat nicht geguckt und gestern hatte ich auf einmal so den starken Drang zu gucken, da wir eigentlich im Juni zusammen Urlaub gemacht hätten. Ich wollte wissen ob die Person den Urlaub ohne mich mit einer anderen Person gemacht hat. Sie selbst hat nichts gepostet aber eine andere Person von der ich es vermutet hatte war bei ihr dort. Jetzt habe ich meine Antwort, muss es akzeptieren aber ich möchte einfach nicht mehr gucken. Nie wieder.

03.07.2019 13:13 • #3


C
Lösch die Apps,
Instagram, Facebook usw.

03.07.2019 13:15 • x 1 #4


Catalina
Solange du noch den Drang verspürst nachzusehen, was er macht oder ob er was gepostet hat, hast du ihn innerlich noch nicht losgelassen. Das dauert eben seine Zeit. Trotzdem solltest du dem Drang möglichst nicht nachgeben, macht nur unnötig Aua und Gedankenkarussell im Kopf. Irgendwann lässt das nach und dann interessiert es dich einfach nicht mehr.

Zitat:
Und je öfter sämtlicher Quark gepostet wird, desto größer ist der Aufmerksamkeitsdrang

Stimmt. Wer ständig postet, in welchem schicken Restaurant er isst oder welches hippe Event er gerade besucht, hat es offensichtlich für sein Ego nötig, dass alle Welt sieht, wie vermeintlich toll sein Leben ist. Oft ist das aber nur Fassade, hinter der es in Wahrheit recht trist aussieht.

03.07.2019 13:53 • x 2 #5


Nela-Mary
Also ich habe sehr früh nach der Trennung aufgehört auf seine Profile zu schauen.
Es hat einfach weh getan, vor allem weil er - der vorher fast nie was gepostet hat - plötzlich anfing, dies zu tun.
Thema Aufmerksamkeit und so.
Ich habe ihn dann überall blockiert und auch nicht mehr geschaut. Wenn ich mal das Bedürfnis dazu habe, erinnere ich mich selbst daran, dass das entweder weh tut oder mich nicht mehr interessiert. Es ist ja sehr unwahrscheinlich, dass ich dort etwas sehe, was in mir ein positives Gefühl auslösen könnte.
Und ich habe mir immer wieder gesagt: Er will nur, dass du das siehst. Ob das stimmt oder nicht, weiß ich natürlich nicht, aber es hat mir geholfen, dem Drang zu widerstehen. Ihm nicht die Aufmerksamkeit geben, die er will.

03.07.2019 13:57 • x 2 #6


C
Ich zitiere an der Stelle mal etwas aus einem Buch:

Knibbel nicht daran rum, sonst verheilt das nie
Wer von uns hat das früher nicht von seinen Eltern gehört?
Fast schon zwanghaft hatte man als Kind das Bedürfnis, den Schorf von seinem aufgeschürften Knie zu kratzen.
Das tat weh, manchmal blutete es auch. Aber trotzdem.
Irgendwie musste es sein.
Inzwischen haben wir natürlich längst eingesehen, wie dumm es ist, den Schorf abzukratzen. Zumindest am Knie.
Denn wenn unser Herz verwundet ist, tun wir es trotzdem. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir dazu heute nicht mehr unsere Fingernägel benutzen sondern einen Mausklick.
Auf Facebook, Twitter, Instagram und Whatsapp.

Via Mausklick am Leben des anderen teilzuhaben, gibt uns scheinbar (!) etwas von der verlorengegangenen Nähe zurück. Zumindest für ein paar Stunden. Dann brauchen wir den nächsten Klick.
Hinzu kommt die Sache mit der Ambivalenz.
Natürlich haben wir Angst, bei unserer Kontrolle auf etwas Schlimmes zu stoßen, aber es schwingt auch immer ja ein bisschen Hoffnung mit.
Es könnte ja sein, dass der Expartner uns eine versteckte Botschaft schickt oder dass irgendetwas darauf schließen lässt, dass er auch unter der Trennung leidet.

Solange Du Deinem Expartner über die sozialen Medien folgst oder bewusst nach Informationen recherchierst, räumst Du ihm Präsenz in Deinem Leben ein.
Die detektivische Auswertung von Fotos, Status-Updates und anderen News kostet Dich nicht nur Zeit, die Du eigentlich brauchst, um sie in Dich selbst zu investieren.
Die Nähe, die Du auf diese Weise herstellst, ist außerdem reine Illusion.
Dein Ex gibt Dir nichts Greifbares, blockiert aber trotzdem den Platz an Deiner Seite.
So kommst Du einfach nicht von ihm los.

03.07.2019 14:08 • x 3 #7


K
Tatsächlich sind Trennungen heute im Zeitalter der Social Media schwieriger als früher. Hier ist ein interessanter Artikel dazu

https://www.parship.ch/magazin/partners...naehrt.htm

Ich finde es persönlich blöd, sich selbst von den sozialen Medien abzuschneiden, nur um nicht ständig nach dem Ex zu gucken. Damit bestraft man sich ja doppelt. Dann doch lieber den Ex blockieren, dann kann man nicht mehr gucken (und er im Übrigen auch nicht) und muss sich nicht selbst kasteien. Den Ausdruck digitaler Masochismus im Artikel fand ich übrigens sehr gelungen als Beschreibung für das Phänomen (das ja heutzutage leider nicht unüblich ist)

03.07.2019 15:21 • x 4 #8


C
Zitat von Kaetzchen:
Den Ausdruck digitaler Masochismus im Artikel fand ich übrigens sehr gelungen als Beschreibung für das Phänomen (das ja heutzutage leider nicht unüblich ist)


Genau!
(Im Buch steht es auch so Social Media Masochismus. Find ich auch treffend)

Man kann ja bei FB seine Privateinstellungen nochmal checken, die Abofunktion deaktivieren und seinem Umfeld sagen, man möchte nichts mehr über XY hören (wenn man zB einen gemeinsamen Freundeskreis hat).
Direkt alles löschen würde ich persönlich auch nicht, aber für manch einen kann ja auch das eine Lösung sein.

03.07.2019 15:28 • #9


Nela-Mary
Zitat von Catwoman2017:
Man kann ja bei FB seine Privateinstellungen nochmal checken, die Abofunktion deaktivieren und seinem Umfeld sagen, man möchte nichts mehr über XY hören (wenn man zB einen gemeinsamen Freundeskreis hat).
Direkt alles löschen würde ich persönlich auch nicht, aber für manch einen kann ja auch das eine Lösung sein.


Das reicht allerdings nur, wenn man wirklich sehr diszipliniert ist. Die meisten würden dann trotzdem noch aufs Profil gehen, da hindert einen die deaktivierte Abofunktion nicht dran. Das ist ja das Problem an diesem Masochismus.

Generell auf Social Media verzichten würde ich allerdings auch nicht.
Gut, dass es die Blockier-Funktion gibt.

03.07.2019 15:49 • x 1 #10


hahawi
Zitat von Kaetzchen:
Den Ausdruck digitaler Masochismus im Artikel fand ich übrigens sehr gelungen als Beschreibung für das Phänomen

Ja, das ist blöder als früher, wo man halt zufällig und unabsichtlich beim Haus vom Ex vorbeigefahren ist.
Zwar hat man auch dabei unbeabsichtigt die Geschwindigkeit gedrosselt, aber das hatte nix zu bedeuten.

03.07.2019 15:54 • #11


H
Das kennt doch jeder, der schon mal verliebt war oder ist. Nur haben glaube ich wenige die Disziplin, es sein zu lassen. Jedenfalls nicht sofort.

Bei Facebook sehe ich bei ihm zum Glück sowieso keine Posts. Klar, sicher postet er. Aber ich bin froh, dass ich nicht weiß was, es würde mir nur wehtun.
Oft habe ich sogar schon gedacht, hoffentlich haben wir nie gemeinsame Freunde bei Facebook. Sonst könnte es, je nach seinen Privatsphäre-Einstellungen,
passieren, dass ich irgendwann ungewollt was sehe. Und bei seiner Partnerin sieht man auch nichts. Zum Glück. Aber trotzdem weiß ich was du meinst. Man schaut halt immer wieder, obwohl man weiß, man tut sich nicht gut damit. Dass ich bei WhatsApp noch nie ein allzu verletzendes Profilbild (sprich, ihn mit seiner Partnerin) sehen musste, dafür bin ich dankbar.

Mir wurde mal kurz nachdem wir uns vor einigen Monaten das allerletzte Mal sahen der Account seiner Partnerin auf Instagram vorgeschlagen. Weiß Gott warum, unsere Accounts haben nix gemeinsam. Aber wer versteht schon den Instagram-Algorithmus. Jedenfalls postet sie da glücklicherweise nichts, aber ich hätte mich für das schlagen können, was ich dann gemacht habe. Ich habe ihren Usernamen bei Google eingetippt. Frag mich nicht warum, das war genau der Fall, den du beschreibst. Ich wollte einfach NICHTS finden. Ich habe so gehofft nichts zu finden, aber hatte natürlich das dumme Bauchgefühl, dass ich etwas sehe, was weh tut. Und danach musste ich nicht mal großartig suchen. Eine Ebay-Auktion von Anfang 2018, wo sie Paarringe verkauft hatte und in die Produktbeschreibung schrieb, dass sie die nicht mehr brauchen, da sie sie jetzt gegen Eheringe eingetauscht haben. Anfang 2018 - zu der Zeit hatte ich noch so gehofft, dass es zwischen ihm und mir klappt. Als er daheim wahrscheinlich schon längst am Hochzeit planen war. Naja. Den Rest dieses Tages lag ich fertig und heulend zu Hause rum und habe mich gefragt, warum ich mir das wieder antun musste. Und allein das zu schreiben schmerzt schon wieder. Sonntag ging es mir ohnehin schlecht seinetwegen. Und ich habe erstrecht noch online geschaut, was mir nur noch den Rest gegeben hat. Ja, ich weiß, selbst Schuld. Ich könnte mir den ganzen Schmerz ersparen.

Seither habe ich es geschafft, es ein wenig zu reduzieren. Vermutlich war mir dieser Fund mit den Eheringen endlich eine Lehre. Das hatte mich glaube ich härter als alles zuvor getroffen. Aber manchmal überkommt es einen trotzdem wieder. Ich glaube da gehört ganz viel Selbstdisziplin dazu, die es einfach schwierig ist zu haben, wenn man sehr verliebt ist. Ich weiß, dass ich damit aufhören muss. Aus verschiedenen Gründen. Aber mir hat noch keiner gesagt wie ich dazu diese innere Stimme, die gucken will, abschalte. Ich hoffe nur, dass ich es spätestens dann geschafft habe, wenn irgendwo die Hochzeitsbilder gepostet werden. Oder dass es bis dahin wenigstens nicht mehr so weh tut, etwas zu sehen.

03.07.2019 16:42 • #12


Nela-Mary
Zitat von Himmelblau_:
da gehört ganz viel Selbstdisziplin dazu, die es einfach schwierig ist zu haben, wenn man sehr verliebt ist


Nein, die Selbstdisziplin sagt nichts darüber aus, wie sehr man jemanden liebt/geliebt hat.
Sie sagt etwas darüber aus, wie viel Selbstwert man hat, d.h. wie wichtig es einem ist, sich selbst vor dem Schmerz zu schützen.

Es tut mir sehr Leid, dass es dir noch so weh tut.
Tu dir das mit den Hochzeitsbildern bitte nicht mehr an. Es wird nur wieder genauso weh tun.

03.07.2019 16:48 • #13


H
Hallo Nela-Mary,

ich weiß, du hast ja recht. Ich denke das die ganze Zeit. Im Grunde kann es jeden Tag soweit sein. Jeden Tag kann es sein, dass mir da plötzlich irgendwo seine Hochzeitsbilder begegnen. Ich müsste es besser heute als morgen schaffen, mich ein für alle mal davon fernzuhalten. Aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht. Obwohl ich weiß, dass das noch viel mehr als alles andere weh tun wird. Allein der Gedanke daran, an den Moment, in dem ich solche Bilder sehe und nicht mehr weiß wohin mit mir und meinem Schmerz, macht mir wirklich richtige, echte Bauchschmerzen. Und ich habe das Gefühl, es wird noch dieses Jahr passieren.

Ich muss daran arbeiten. Ich weiß das...

03.07.2019 16:57 • #14


Catalina
Wie lange seid ihr denn jetzt getrennt? Mindestens seit Anfang 2018, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Und der Drang zu schauen, was er macht ist immer noch so stark? Wie lange ging das denn mit euch?

03.07.2019 18:12 • #15


A


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