Bereit um loszulassen?

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Hey

Ich bin neu hier und habe bereits einige Beiträge hier gelesen und bin zu dem Schluss gekommen einmal hier meine Trennungsgeschichte aufzuschreiben.

Mein ex und ich waren 10 Jahre lang zusammen, wir sind gemeinsam erwachsen geworden und haben zwei gemeinsame Kinder. Unsere erste Trennung war vor fünf Jahren, wir hatten beide jeweils einen neuen Partner. Damals fiel es mir unheimlich leicht mich zu trennen und jemand neues zu lieben. Nach drei Monaten der Trennung merkten wir, dass wir beide einfach zusammen gehören und haben uns verlobt. Gekriselt hat es immer mal wieder aber an sich war alles Schön. Irgendwann vor zwei Jahren entwickelten wir uns jeder in eine andere Richtung als der andere weiter. Er wurde erfolgsorientiert im Job und ich kümmerte mich um unsere zwei Kinder. Ich wollte irgendwann mehr und konnte mich nicht weiterentwickeln und wieder arbeiten gehen, einfach weil das der Job meines ex es nicht zuließ. Ich stellte ihn dann irgendwann vor vollendete Tatsachen, ich hatte den kleinen in der Kita angemeldet und mir einen Job gesucht. Ich nahm keine Rücksicht mehr auf meinen ex Partner und versuchte mich selbst zu verwirklichen. Im April diesen Jahres eröffnete mir dann mein ex, dass er sich von mir trennen muss. Ich hab das ignoriert und hab auf stur geschaltet. Anfang Mai zog er in seine eigene Wohnung und nahm die Kinder gleich für eine Woche mit zu sich.

Ich fühlte mich zwar deprimiert aber anderseits konnte ich endlich das tun, was ich immer schon tun wollte. So liefen die ersten Monate vor sich hin, dann Begriff ich, dass er es wirklich ernst meint mit der Trennung und mir ging es schlagartig schlecht. Ich bettelte förmlich um einen Neuanfang. Er beteuerte mir mehrmals wie schwer Alles für ihn ist und das ich ihm fehle aber wir würden nicht wieder zusammen kommen, zumindest nicht in den nächsten Monaten. So hatte ich nun die Hoffnung wenn ich mich ändere kommt er zu mir zurück. Wir einigten uns auf eine Freundschaft, was uns erst sehr half auch der Kinder wegen. Nur habe ich in den letzten zwei Monaten immer mehr unter dieser Situation gelitten und er hat gelitten weil ich litt. Aus Angst das ich mir etwas antun könnte und Mitleid meldete er sich täglich bei mir aber nicht so wie ich es mir wünschte. Alles in mir litt und ich merkte, dass es mir nach jedem treffen nur noch schlechter ging. Vor zwei Wochen war ich also wieder bei ihm. Er hatte die Kinder und wollte abends zum Fußball Training. Ich saß bei ihm und versorgte die Kinder. Als ich Abendessen machen wollte öffnete ich seine Küchenschubladen auf der Suche nach plastikbechern für den kleinen zum trinken. Doch fand ich etwas ganz anderes. Eine Packung Kond., die war das letzte mal noch nicht da. Es fehlten vier Stück. Das war ein Schock für mich, er hat S., er hat eine Freundin! Ich brachte die Kinder ins Bett und heulte leise vor mich hin, in seiner Wohnung. Total verheult nahm ich ihn dann in Empfang, fragte ihn ob er eine Freundin habe, er verneinte. Heulend stürzte ich aus seiner Wohnung und rief einen Freund an ob er mich abholen könne, ich wüsste nicht ob ich es bis heim schaffe. Eine Woche lang weinte ich, hatte Wut und schrieb lauter hasserfüllte SMS an meinen ex. Er schrieb daraufhin zurück, er wüsste nicht was los war aber er hoffe, dass ich bald wieder auf die Beine komme. Das machte mich so wütend und ließ mich verzweifeln. Ich brach den Kontakt ab, ich antwortete nur kurz und knappwenn es um die übergabe der Kids ging. In dieser letzten einen Woche habe ich die Trennung akzeptiert und die Situation endlich so gesehen wie sie ist. Allerdings hatte das auch irgendwie meinen Kampfgeist geweckt und ich fing an mir wieder Hoffnung zu machen. Wieder ging es mir schlechter. Dieses mal wollte ich mich aber nicht den quälenden Gedanken und den Bildern im kopf wie er S.Mit einer anderen hat. Ich schrieb ihm eine SMS ob wir uns für ein klärendes Gespräch treffen könnten, er sagte zu. In zwei Tagen sollte das Gespräch sein. Ich hielt es nicht aus. Ich rief ihn noch am selben Abend an und bat ihn um absolute Ehrlichkeit ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Er habe keine Freundin meinte er. Ich erzählte ihm von den Kond.. Darauf ging er nicht ein. Das tat weh, schließlich sagte ich ihm wie fertig ich wäre und sagte ihm, dass er mir jetzt sagen müsse ob noch Hoffnung bestehe für uns. Er fing an zu weinen und meinte, dass es ihm genau so dreckig ginge und er mich sehr lieb hätte, aber es keine Chance auf einen Neuanfang gebe. Ich fing ebenfalls an zu weinen und sagte ihm, daß ich einen endgültigen cut bräuchte und wir ab sofort nicht mehr befreundet sein können. Er verstand das und gab mir recht, dass es für uns und die Kinder vielleicht besser wäre als dieser ewige schwebezustand. Seit drei Tagen herrscht nun absolute funkstille außer es betrifft wichtige Termine der Kinder wegen.

Am Tag nach dem Telefonat fühlte ich mich besser, ich weiß nicht genau warum aber irgendwie hab ich für mich nun die Sicherheit, dass die Beziehung vorbei ist und es sich nicht zu kämpfen lohnt. Ich habe in den letzten paar Tagen die Wohnung geputzt in der seit Monaten nur noch ich wohne, hab die Möbel alle umgestellt und beginne in ein paar Tagen die Wände in neuen Farben zu streichen und möchte ein riesiges wandbild malen. Ich male sehr gern und zu der Zeit als ich meinen ex Partner kennen lernte zeichnete ich sehr aktiv und hatte auch einige private Aufträge von verschiedenen Geschäften deren Wände zu gestalten, damals hatte ich kein Interesse, weil ich damals verliebt war und Zeit mit meinem ex Partner verbringen wollte. Ich glaube mir geht es inzwischen Viel besser als noch letzte Woche, ich hab endlich wieder kleine Projekte für mich in denen ich mich verwirklichen kann. Klar ist alles noch nicht super und ich sehe immer noch mit Angst in die Zukunft aber ich spüre langsam, dass es weiter geht. Mir helfen zurzeit auch sehr gut Hypnosen oder Meditationen gegen liebeskummer und ich hab inzwischen wenigstens wieder ein klein wenig Hoffnung, dass ich diese schwierige Zeit jetzt überstehen kann

22.11.2015 01:29 • #1




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