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Bereue ich die Trennung?

I
Hallo an alle!

Zuerst mal, ich bin 21, meine Ex-Freundin 22. Unsere Beziehung dauerte 15 Monate, bis ich sie vor ein paar Tagen beendet hatte.

Der Gedanke mich zu Trennen kreiselte schon ein paar Monate in meinem Kopf, doch ich suchte vergeblich nach einem Trennungsgrund.
Ja, ich war sehr eingeengt und verlor fast meinen gesamten Freundeskreis, konnte mich nicht mehr auf Hobbies konzentrieren usw. Wir redeten auch davor schon über diese Problem, jedoch veränderte sich nicht wirklich etwas bzw. nur die Tage/Wochen danach. Immer mit der Begründung von ihr: Sie kann nicht allein sein. In Nächten wo ich nicht da bin, kann sie nicht schlafen...
Doch abgesehen von dem, passte alles perfekt.

Dennoch wurde es mir jetzt nach monatelangem Grübeln zu viel, und ich Trennte mich von ihr. Die ersten 3 Tage waren zugegeben wirklich gut, ich amüsierte mich mit Freunden und ich konnte aus vollem Herzen wieder lachen.

Aber die Trennung verkraften kann ich trotzdem nicht. Weil ich im Hinterkopf immer den Gedanken habe, sie war das beste was mir passieren hätte können. Und ich selbst meinen Grund nicht für eine Trennung rechtfertigen kann.

Habe ich jetzt einen Fehler gemacht oder das Richtige?

19.08.2015 19:48 • #1


A
Hallo,

sorry aber du hast nicht nur einen Fehler gemacht sondern warst auch noch sehr egoistisch.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du dich getrennt weil du dich eingeengt gefühlt hast.
Kann ich ja verstehen, aber du musst dir immer vor Augen halten, du warst in einer guten Beziehung. Augenscheinlich hat deine Freundin dich geliebt, möglicherweise etwas zu viel. Das kann man ihr aber wohl kaum vorwerfen. Es gibt keine Beziehung auf der Welt wo alles immer 100% passt. Und um es kurz zu machen, ich finde wenn du selber denkst sie war das beste was dir passieren konnte, dann hat es in fast allen anderen Feldern doch gestimmt bei euch.
Du wirst wahrscheinlich nie eine Frau finden, wo alles 100% passt, deshalb lass diese wo so vieles passt nicht wegen ein paar Problemen fallen. Nimm dein Glück wieder in die Hand.

19.08.2015 19:54 • #2


A


Bereue ich die Trennung?

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SilentOne78
Einen Partner finden, bei dem zu 100% alles passt, halte auch ich für ein äusserst selten vorkommendes Glück. Es dürfte nur wenige Partnerschaften geben, in denen keinerlei Kompromisse erforderlich sind.

Aber Kompromiss ist nicht gleich Kompromiss... es gibt gute und es gibt faule Kompromisse. Mancher Verzicht, manches Zugeständnis dem Partner zuliebe fällt leicht, maches schwer. Und manche sind auf Dauer nicht (er)tragbar, auch wenn man den Partner noch so sehr schätzt. Welche das sind, hängt ganz von den persönlichen Bedürfnissen, Erwartungen, Wünschen und Prioritäten jedes Einzelnen ab.

Geht man so einen Kompromiss ein, bei dem man das Gefühl hat zuviel zu geben, zieht das Unzufriedenheit nach sich, Zweifel und Frust, die die Beziehung zunehmend belasten.

Genau das war wohl bei Dir der Fall, Illusion. Und ich finde es schon mal prima, dass Du nicht gleich die Flucht ergriffen, sondern das Gespräch mit Deiner Freundin gesucht hast. Aber leider ist euch offenbar nicht gelungen, zusammen eine Lösung zu finden, die euch beide zufrieden gestellt hat.

Und so ist der Frust bei Dir über die Monate immer weiter gewachsen, und mit ihm die Trennungsgedanken... bis zu dem Punkt, wo die Grenze überschritten, die Situation für Dich nicht mehr tragbar war, und Du Dich tatsächlich getrennt hast.

Das kann man egoistisch nennen... aber ich denke, ein gewisses Maß an Egoismus ist gesund. Es verhindert, dass wir uns aus Verlustangst klein machen und unsere Bedürfnisse ganz denen des Partners unterordnen, unser eigenes Glück hinter dem des Partners zurückstellen.

Also - Kompromisse ja. Aber die Balance zwischen geben und bekommen sollte stimmen. Wenn einer der Partner dauerhaft unzufrieden ist, und man auch gemeinsam keine bessere Regelung findet, kann eine Trennung, auch wenn es zunächst sehr schmerzhaft ist, auf Dauer die besser Lösung sein - für beide.

19.08.2015 21:45 • x 1 #3


H
Ich sage vorweg: ich sehe es so wie alexpatti!
Klar es gibt Beziehungen da klappt es nicht, aber so klang es mir bei dir nicht! Und man muss etwas für Beziehungen tun, ich finde es Super schade dass heutzutage kaum jemand den mut dazu hat. Lieber weglaufen als kämpfen, ist ja viel einfacher.
Ich finde man sollte sich immer man unsere Großeltern Generation vor Augen halten. Die sind sicher nicht so lang zusammen weil alles perfekt ist, sondern weil aufgeben keine Option war. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen aber grundsätzlich ist es doch so.
Und hier im Forum finden sich unzählige verlassene die wissen dass die eigentliche Begründung fürs verlassen nur eine Ausrede war und es eigentlich Probleme waren die man hätte beheben können. Nur leider sind nicht alle so reflektiert wie du und sehen die eigenen Fehler.
Nun aber gut mit der Theorie hör vielleicht ein paar Denkanstöße: trefft euch noch mal, sag ihr wie du dich fühlst. Vielleicht schafft ihr Vereinbarungen wie: 2-3 x die Woche schlaft ihr getrennt und sie sucht sich für diese zeit ein Hobby oder Freunde sodass du wirklich frei hast. Die abende müssen ja nicht hintereinander sein.
Und wenn sie zb zum Sport geht kann sie sicher auch einschlafen. Mach ihr klar dass man nicht jeden Tag aufeinander hocken kann, dann geht jedes Verlangen flöten.
Wenn sie das nicht einsieht dann ist allerdings alles vergebens denke ich
Viele Grüße

20.08.2015 18:53 • x 1 #4


kugelfisch
Ich stimme SilentOne78 zu, gebe aber auch den anderen beiden in gewissen Teilen Recht.

Ich sehe das so: Sicher kommt keine Beziehung, die funktionieren soll, ohne Kompromisse aus. Das kann man nicht ernsthaft behaupten. Aber es gibt eben einen Unterschied zwischen Kompromisse eingehen und sich verbiegen/verleugnen, um es dem anderen rechtzumachen. Wenn Letzteres nötig wird, um die Beziehung ohne krasse Streitereien am Laufen zu halten, ist das meiner Meinung nach ein guter Grund, um eine Trennung in Erwägung zu ziehen - das natürlich erst, wenn man die Probleme angesprochen und wirklich versucht hat, etwas zu verbessern.

Zitat:
Ich finde man sollte sich immer man unsere Großeltern Generation vor Augen halten. Die sind sicher nicht so lang zusammen weil alles perfekt ist, sondern weil aufgeben keine Option war. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen aber grundsätzlich ist es doch so.


Mit dieser Aussage habe ich Probleme. Erstens weil das klingt, als müsste nun jeder junge Mensch, der sich trennt, ein schlechtes Gewissen haben, nur weil er sich trennt, auch wenn es dafür gute Gründe gibt. Und zweitens: Ja, früher war es so. Vielleicht aber auch leider. Es hat sicher einen Grund, warum es sich geändert hat. Wer sagt, dass diese Mentalität nach dem Motto Wir bleiben zusammen um jeden Preis besser ist als die heutige lockerere Einstellung?

Zitat:
Und hier im Forum finden sich unzählige verlassene die wissen dass die eigentliche Begründung fürs verlassen nur eine Ausrede war und es eigentlich Probleme waren die man hätte beheben können. Nur leider sind nicht alle so reflektiert wie du und sehen die eigenen Fehler.


Und mindestens genauso viele Verlassende, die genau wissen, warum sie sich trennen, und Verlassene, die auch wissen, warum sie verlassen wurden. Und das ich hätte noch etwas ändern können ist vielleicht auch in manchem Fall eine Wunschvorstellung, der Versuch, sich an etwas zu klammern, von dem sie tief in sich drin wissen, dass es ihnen längst unwiederbringlich entrissen worden ist.

20.08.2015 21:19 • #5


I
Ich bedanke mich für die Antworten, für teils neue Denkanstöße und Sichtweisen!

Ich möchte das Gespräch mit ihr suchen. Doch ist in letzter Zeit einiges passiert, das mich verunsichert, bzw. auch die Frage ob ihr auch noch in die Augen sehen kann. Nicht wegen Fehlern ihrerseits, sondern meinerseits.

Die Trennung ist jetzt 8 Tage vorbei, vorher hatten wir nach einem Gespräch eine 6-tägige Beziehungspause.
Da sie Kontakt mit einem guten Freund von mir hat, hab ich auch durch ihn erfahren, dass sie sich schon mit wen anders getroffen hat.
Ich habe ihr dann gesagt (per Telefon), dass es schmerzt und auch für mich nicht leicht ist. Sie sagte mir dann, es wäre rein freundschaftlich gewesen. Und ich wollte an diesem Punkt eigentlich mit ihr über alles noch einmal reden und sie um ein Treffen fragen, doch ich tats nicht. Feigheit, Angst sie noch mehr zu verletzen, abblocken, ich weiss nicht wieso. Ich sagte zu ihr: Ich will darüber reden ja, aber noch nicht jetzt, ich muss das Ganze mit ein bisschen Abstand betrachten können.
Das war vor zwei Tagen.

Gestern schrieb sie mir am Handy: Wenn ich gegangen bin wirst du meine Liebe brauchen um deine Schatten zu erleuchten.

Jedenfalls will ich aber noch mit ihr reden, frage mich aber ob ich es soll.

Meine Gedanken:
Ich rede nicht mit ihr:
-Ich erspare ihr weitere Verletzungen meinerseits

Ich rede mir ihr:
-Bringt sich das etwas oder hat sie schon den Rückzug angetreten?

21.08.2015 01:41 • #6


Flamme
Hallo,

wenn man 15 Monate mit jemanden zusammen ist, also länger als ein halbes Jahr, und sich so eine Bindung/Beziehung und Liebe aufgebaut hat, kann man das nicht so einfach abtun und abstreifen wie ein Hemd, selbst wenn man sich das ein zu reden versucht. Und selbst dann nicht, wenn es mal schwierig ist.

Da sind Gefühle, da sind Gemeinsamkeiten, die man miteinander geteilt hat. Auch wenn vieles vielleicht nicht so einfach ist, sollte man doch so offen und fair sein, miteinander über die Dinge zu reden, einander zu zuhören, zu verstehen, was die/der Andere sagen möchte. Warum sie/er so empfindet, wie sie/er fühlt. Ob ich ihr/ihm helfen möchte, ob sie/er mir wichtig ist.

Dein Herz ist der echte Kompass, wenn es um Gefühlsfragen geht. Du musst Dein Herz fragen. Wenn es weh tut, dann ja: Dann hast Du definitiv ein Fehler gemacht.

Vielleicht fragst Du Dich, wie Du sie zurückbekommen kannst. In dem Du den Hörer greifst, sie anrufst, hinfährst, Dich entschuldigst, sagst wie sehr Du sei liebst - vielleicht verzeiht sie Dir. Aber vielleicht tust Du es auch nicht, da Du die Befürchtung haben könntest, dass sie nicht wieder kommt.
Die Liebe geht seltsame Wege. Wenn mir ein Mensch wirklich wichtig und wertvoll ist, bleibe ich bei ihm. Es sei denn, er geht über eine Grenze, die nicht vertretbar ist: Gewalt, Untreue u.ä.

aber so ist es ja gar nicht bei Euch. Sie hat einfach nur Angst alleine zu sein, weil sie die Befürchtung hat, Dich zu verlieren. Und das hat sie nun ja auch. Oder?

21.08.2015 04:21 • #7


I
Ja ich hab sie jetzt gefragt ob wir noch einmal über alles reden und die ganze Zeit reflektieren.
Sie hat mich jedoch beschimpft, gesagt was für ein A** ich wäre und was ich für Nerven hätte mich bei ihr zu melden.
Also denke ich, ich muss jetzt anfangen mit ihr abzuschließen.

21.08.2015 14:12 • #8


H
Ach du armer das tut mir leid! Ich finde es aber gut, dass du mit bewiesen hast!
Jetzt musst du überlegen was du tun willst. Ist sie jemand der so etwas ernst meint und nie wieder etwas von die hören will weil sie verletzt ist? Dann musst du sie wohl ziehen lassen. Oder war das eine überreaktion? (Ich sagte meinem Ex auch er brauche sich nie wieder zu melden da ich sehr sehr verletzt war) das musst du einschätzen und dann entscheiden ob du noch mal auf sie zu gehst oder ob es das endgültig war.

Flamme: sehr schöne treffende Worte hast du da gefunden!

21.08.2015 18:47 • #9


I
kleines Update am Rande (vl bringt es ja irgendwann einmal irgendwen weiter)

Ich habe es dann geschafft mich mit ihr zu einem Gespräch zu treffen. Die Absichten dahinter waren (und das auch offen beredet):
-Was ist eigentlich wirklich schief gelaufen?
-Hätte man das verhindern können?
-Wie stehen wir jetzt zu der Beziehung?

Rausgekommen durch dem Gespräch ist folgendes:
Wir waren einen Kaffee trinken. Wir redeten offen über alles, und gaben auch zu ein so offenes Gespräch nie gehabt zu haben (was der eigentliche Fehler war, meiner Meinung nach). Jedenfalls verlief es richtig gut, so gut das wir auch noch etwas Essen gingen und wieder normal Redeten.
Eine Frage ihrerseits war, ob ich mich mit der Hälfte der Stornokosten für das Flugticket, also 60€ beteiligen würde. (Ihr Geschenk zu meinem Geburtstag war ein Urlaub wo sie mir das entsprechende Flugticket schenkte) Ich gab ihr die 60€.

Am Schluss blieben wir bei diesem Standpunkt:
Wir müssen beide das ganze noch Verdauen. Deswegen gehen wir das ganze jetzt langsam an (paar mal was unternehmen und so), als würden wir uns quasi neu Kennenlernen. Und dann schauen, ob wir beide noch das gleiche wollen und wie sich das Entwickelt.

Nachdem wir uns verabschiedeten kam noch eine Nachricht von ihr, dass es ihr gefallen hat wieder normal mit mir zu Reden und mich wieder zu sehen. Natürlich antwortete ich auch, dass es mir ebenfalls sehr gefallen hat.

Am nächsten Tag wollte ich mich bei ihr nur belanglos per sms melden, bisschen chatten und vl sogar schon das nächste Treffen ausmachen. - keine Antwort.
Zwei Tage danach probierte ich es nochmal und wieder - keine Antwort.

Ich wartete noch ein paar Tage, vergebens.


Das ist vor fast zwei Wochen passiert.

31.08.2015 01:18 • #10


Miss Reflection
Hallo Illusion (was für ein treffender Nick),

erstmal Hut ab, daß du und ihr es hinbekomen habt ein solches Gespräch zu führen und auch das Ergebnis bzw. die Option mit langsam-angehen-lassen ist eine Menge wert - ja sogar vielversprechend, nicht wahr (?)

Hm, umso mehr verwundert, daß sie nun wieder in Schweigen verfällt und die Vereinbarung nicht einhält, die ihr getroffen habt. Das tut dir doch bestimmt weh, oder?

Möglicherweise warst du zu schnell mit: gleich am nächsten Tag zu simsen/chatten/verabreden?

Doch, dieses Ignorieren nicht fair von ihr und mißachtend. Warum nur?
Und boah: 2 Wochen ist das her?
Wie geht es dir damit?
Wartest du oder unternimmst noch eine Nachfrage?

Schreibe mal bitte weiter und halt uns auf dem Laufenden.

schönen Gruß,
Ms.

01.09.2015 14:47 • #11


A


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