Bereut sie es jemals oder besser aufgeben?

Hallo Zusammen, es wird etwas lang aber ich versuche mich kurz zu fassen. Meine Freundin und ich haben uns nach 2,5 Jahren getrennt bzw. brachte sie mich dazu, Schluss zu machen. Ich denke es ist wichtig das ihr vorher etwas über mich und ihr erfahrt um alles besser beurteilen zu können. Erstmal was zu mir (27): Ich bin ein recht ruhiger, ehrlicher Mensch, der relativ oft vor PC und Konsole sitzt aber meiner Meinung nach nicht so krass, dass er sein soziales Umfeld vernachlässigt, bzw. sich isoliert. Freunde habe ich natürlich auch und bis vor kurzem auch eine Freundin. Jetzt was zu ihr (26): Ich habe sie vor 2,5 Jahren ganze zwei mal zufällig beim Einkaufen getroffen wir waren früher in einer Klasse und hatten eigentlich nie miteinander zu tun. Doch wie der Zufall / das Schicksal so will haben wir unsere Nummern ausgetauscht und der Rest lief dann automatisch ab.

Wir kamen nach einigen Treffen und zwei Wochen Zeit zusammen. Relativ früh merkte ich jedoch das sie einige psyschiche Macken hat. Am Anfang lief alles gut doch dann meldete sich wohl ihr Ex immer wieder über Handy und schickte Dinge wie : Mein Engel und son Kram. Im nachhinein denke ich wollte sie mich testen bzw. eifersüchtig machen. Ich sagte ihr sie solle die Nummer einfach löschen etc. Dann gab es wohl immer wieder mal Abends einen Stalker der vor Ihrer Haustür war (natürlich nie wenn ich dabei bin). Bevor ich weiter erzähle noch was zu ihrem Gesundheitszustand: Sie hat Arthrose vorallem in den Knien und schon viele OPs hinter sich (inzwischen sogar 2 Teilprothesen).

Sie leidet unter Laktose und Fruktoseintoleranz. Ich denke das sind nennenswerte Faktoren denn bekannterweise wirkt sich die Psyche auf den Körper aus und umgekehrt genauso. Neben diesen Dingen ist sie auch Besitzerin von einem großen, sehr dicken und wilden Hund mit ganzen 4 Katzen. Meiner Meinung nach eine völlige Überforderung aber sie liebt ihre Tiere unglaublich. Sie ist auch jemand der sich von außen stets stark zeigt und auch vieles selber schafft. Sie regt sich sehr schnell über Leute auf die sich für Kleinigkeiten beschweren bzw. reagiert agressiv auf diese. (Weil sie halt viel krasseres gewohnt ist). Zum Thema Stalker: das war schnell gegessen als ich irgendwann behauptete, dass kein Stalker vor ihrer Tür stehen kann da ich selber gerade auf ihrer Straße aufpasse. (das Thema kam nie wieder). Was mich auch sehr gewundert hatte ist, dass sie mir schon wenige Tage nachdem wir zusammen waren, erzählte, dass sie mal vergewaltigt worden wäre (nebenbei als wir im Auto fuhren). Also um es kurz zu sagen ich habe mit ihr vieles durchgemacht aber da ich immer mehr für sie empfand habe ich all diese Dinge in Kauf genommen: es wurde auch immer besser bzw. die Probleme wurden weniger und anders. Ich meine es ist nicht nur so, dass ich immer nur durchgehalten habe und gab.

Sie hatte auch ihre guten Seiten und diese schätzte ich wirklich sehr: Keine Discogängerin, kaum Alk. keine Raucherin etc. kurzum: ein Familienmensch mit dem ich mir vorstellen konnte mein Leben zu verbringen (trotz der Macken). Nach etwa zwei Jahren trennte ich mich von ihr weil sie mich mit einer ihrer neu entwickelten Macken so stark provozierte, dass ich austickte. Sie fragte regelmäßig bis zu 5 mal am Tag wie es mir geht oder ob ich müde bin. Ich habe es eine Zeit lang toleriert, ignoriert aber irgenwann platzte es aus mir heraus. Ich machte Schluss und eigentlich bin ich niemand, der danach nochmal neu wagt aber nach zwei Wochen kamen wir wieder zusammen (zuerst auf freundschaftlicher Ebene aber wenn man sich gegenseitig liebt, kommt man dann doch wieder zusammen.) Danach lief es erstaunlich gut und wir streiteten uns weniger, unternahmen mehr etc. Als sie dann aber aus gesundheitlichen Gründen ihren Job verlor musste sie eine Umschulung im Büro Bereich machen (was sie hasst, denn sie hatte einen Bachelor in Heilerziehungspflege und liebte es mit Kindern zu arbeiten). Es war aber schon länger bekannt das sie ihren Job aufgeben muss und sie war auch eine Zeit lang arbeitslos bzw. schlug sich kurzfristig mit Jobs herum, die zumindest in den Bereich Heilerziehungspflege gehen. Jetzt kommt der Part an dem sie sich krass verändert hatte. Sie musste eine Umschulung antreten um den zuvor erwähnten Bürojob zu erlernen.

Mir viel es nicht sofort auf sondern erst später: Seitdem sie in dieser Klasse, der Umschulung gelandet ist, kannte sie nur noch dieses Thema. Sie erzählte mir von den Klassenkameraden usw. und verhielt sich von Zeit zu Zeit immer sonderbarer. Zuletzt war sie sehr abweisend und zeigte mir gegenüber immer weniger Interesse. Ich merkte das aber erst sehr spät und ganz zuletzt war sie sehr kalt. Ich fragte immer wieder was los sei aber sie ging nie darauf ein. Da ich sehr offen und ehrlich bin, fragte ich sie ob sie mich denn noch liebt. Sie könne mir immer sagen wenn was nicht stimmt. Das hatte ich ihr aber schon lange Zeit vor der Krise gesagt. Das bejahte sie anfangs aber irgenwann sagte sie mir auch sie weiß nicht was sie will und sie sei sehr unzufrieden mit ihrer Lebenssituation. Das ironische an der Sache war, dass sie mich vorher immer oft fragte ob ich sie liebe.

Ich merkte schnell, dass sich die Rollen vertauschten. So ziemlich am Ende unserer Beziehung tat ich immer mehr für sie weil ich nicht wollte, dass das so nicht weiter geht. Ich ging während sie noch in der Schule war, also nach meiner Arbeitszeit mit dem Hund quasi, versorgte die Katzen, Dinge, die ich im Alltag nicht für sie Tat. Wenn es hart auf hart kam (Krankenhausbesuche, Opa von ihr war gestorben usw.) war ich immer für sie da aber im Alltag muss ich gestehen, war ich zu wenig für sie präsent. Wobei ich dazu sagen muss das sie extrem viel Aufmerksamkeit benötigte. Ich glaube so viel kann ihr kein normaler Mensch geben. Ich kann euch jetzt noch viele andere Details nennen aber ich denke jetzt wisst ihr ungefähr wie es bei uns war. Der Anlass zum Schluss machen war jetzt folgender: Ich tat wie gesagt alles um ihr Last zu nehmen oder ihr Leben zu verbessern doch sie distanzierte sich mehr und mehr von mir. Irgendwann war ich auch früher bei ihr Zuhause und fragte mich wo sie bleibt da ich bereits Essen gemacht hatte. Sie sagte sie wäre noch bei einer Klassenkameradin zum lernen.

Ich glaubte ihr das nicht und fing an, in Ihrem Laptop nach Antworten zu suchen. Ich hatte ihr immer vertraut und keiner von uns ging an die Sachen des Anderen aber der Drang nach Antworten war so stark das ich diesen Vertrauensbruch in Kauf nahm um dann zu sehen, dass sie mir ebenfalls einen Vertrauensbruch antat. Ich fand Bilder eines Ihrer Klassenkameraden. Ich war in diesem Moment starr vor Schock. Ich wusste nicht was ich tun sollte, also rief ich spontan ihre Freundin an. Sie sagte wir müssen reden alles andere wäre nicht sinnvoll. Also wartet ich bis sie nach Hause kam und sagte ihr total neben mir: Wir müssen reden. Sie wande sich ab und versuchte Dinge im Haushalt zu erledigen. Dann fragte ich sie betrügst du mich?. Sie wande sich erneut ab und sagte: spinnst du? Ich sagte: Ich habe Bilder von deinem Klassenkameraden gesehen was ist nur los? Sie antwortete nur: Woher hast du die Bilder? Ich sagte das das völlig irrelewand sei und wollte antworten. Ich bekam keine und das frustrierte mich. Das einzige was ich aus ihr heraus bekam war: Du weißt doch gar nicht wie das ist, wenn man erpresst wird! Ich fragte wer sie denn erpresst. Es gab wieder mal keine Antwort. Es reichte mir ich zog den Schlussstrich und packte meine Sachen. Ich war meistens nur am Wochenende bei ihr daher hatte ich nicht allzu viele Klamotten. Ich holte Dinge, die sie bei mir hatte und stellte sie bei ihr ab.

Seltsamerweise schob sie während ich hantierte einige Sachen quasi vor die Füße. Es kam mir so vor als wenn das geplant war. Später schickte sie mir eine WhatsApp und beteuerte wie sehr sie mich doch liebe und sie wisse, dass sie schei*e war. Die Bilder hatte sie wohl weil der Typ (verheiratet und 2 Kinder) ein guter Freund ist und angeblich von einer Frau erpresst wird, mit der er nicht schlafen will und diese Frau hat die Bilder irgendwie bekommen und erpressst ihn nun damit. (Ich weiß was für ne Story). Meine Freundin wollte sich als seine Frau ausgeben und so tuen als ob sie davon wüsste. Das hat sie wohl herausgefunden und erpresst meine Freundin wohl nun auch angeblich um mir das zu erzählen (die Frau kann mich gar nicht kennen bzw. kenne ich sie auch nicht). Das Ende vom Lied war wohl das dieser Kerl meine Freundin an der Nase herumgeführt hat um ihr näher zu kommen (ja meine Freundin ist extrem naiv und sowohl ich als auch ihre Freundinnen wussten das der Typ Dreck am stecken hat). Eine Woche nachdem wir auseinander waren hatte sie dann ein Profilbild mit jemand anderem aus dieser Klasse. Das war heftig. Die eben erwähnte Story, die sie mir per WhatsApp schickte war übrigend das letzte was ich von Ihr hörte. Ich antwortete bis heute nicht darauf und wir haben auch seit dem keinen Kontakt mehr. Ich löschte ihre Nummer, meinen FB Account etc. Das ganze ist jetzt 1 1/2 Monate her. Ob sie mit dem Typen noch zusammen ist? Keine Ahnung. Mich schmerzt aber weniger der neue Kerl sondern die Tatsache, dass sie mich belogen hat und so kalt zu mir wurde. Auch im nachhinein kann ich irgendwie noch nicht ganz erklären warum sie so handelte da es absolut nicht zu ihrem Charakter passt. Die Zeit die bisher vergangen ist habe ich genutzt um das ganze besser zu verarbeiten: Ich gehe ins Fitnessstudio, habe alle Dinge, die mich an sie erinnert versteckt, versuche mein extrem stark in den Keller gefallenes Selbstwertgefühl auf eine neue, höhere Eben zu bekommen.

Das Problem ist, das ich sie wohl in einigen Monaten aufgrund einer Hochzeit wieder sehen werde (Ich bin Trauzeuge). Bisher hatte ich auch das Glück sie nicht zufällig zu treffen. Ich habe mich bereits Tagelang im Internet schlau gemacht wie ich reagieren sollte selbstbewusst, freundlich kurz und knapp Hi sagen und ansonsten aus dem Weg gehen. Es mag sich so anhören, als ob ich ihr den größtenteil der Schuld gebe (was ich ehrlich gesagt auch tue) aber wichtig für mich war auf jeden Fall aus meinen eigenen Fehlern zu lernen: Der Freundin mehr im Alltag beistehen, mehr für das eigene Selbstwertgefühl tuen. Warum schreibe ich das ganze nun hier? Ich weiß das diese Frau nicht gut für mich ist und es schmerzt innerlich immer noch aber es wird jeden Tag ein wenig besser. Ich schreibe weil es mir gut tut. Ich habe viel mit Freunden geredet und jedes Gespräch war eine kleine Entlastung.

Was ich wohl möchte ist, noch ein paar Meinungen aus einem Forum hören, mit Leuten die sich aktuell mit diesem Thema befassen. Ich hänge zurzeit immer noch in den Phasen los lassen und ob sie sich jemals meldet und es bereut? Was meint ihr?

Vorallen bin ich jetzt noch nicht bereit sie zu sehen und habe etwas angst sie auf der Hochzeit zu treffen da ich nicht weiß, wie ich dann reagiere obwohl ich weiß was zu tuen bzw nicht zu tuen wäre. Vielen Dank an die Leute, die sich meine Story bis hier reingezogen haben und ich wünsche allen mit ähnlichem Kummer das Beste. Bin mal gespannt was ihr dazu meint.

Danke. Ja meine Fehler habe ich ja bereits gefunden und ich weiß das diese nicht zum Ende der Beziehung geführt haben. Du hast recht. Wenn ich meinen Zustand mit kurz nach der Trennung und Heute vergleiche liegen da Welten zwischen. In ein paar monaten wird es dann noch besser sein. Es ist halt nur so das ich es überhaupt nicht nachvollziehen kann wie man sich von einer langjährigen Beziehung direkt in eine neue stürzen kann. Ich habe schon fast die Vermutung, das meine Ex sich in einen, nicht Enden wollenden Kreislauf befindet (sie hatte schon viele Exfreunde). Ich vermute mal das sie mit ihrem Leben dermaßen unzufrieden ist, dass sie ihre eigenen Fehler nicht sieht / eingesteht. Ihre größte Schwäche ist ihre Naivität und Kontaktfreudigkeit, welche sie zum gefunden fressen für schlechte Menschen macht. Ich bin halt fest davon überzeugt gewesen,durch meinen guten Einfluss eine stabile und glückliche Beziehung für die Zukunft aufbauen zu können.

Das ist nicht hart denn ich bin kritikfähig Aber du hast recht. Ja ich habe in der Tat so etwas wie ein Helfersyndrom. Dieses hat wohl dazu beigetragen das ich nicht sehen wollte was an Ihr nicht gut für mich ist. Die häufigen Krankenhausbesuche oder die Tatsache, dass sie eines Tages im Rollstuhl landet waren für mich nie ein Grund mit Ihr keine Zukunft aufzubauen. Ich hätte mehr mit dem Verstand anstatt dem Herz denken sollen denn dadurch habe ich die eigentlichen Gründe übersehen warum das alles zum scheitern verurteilt ist.