2 Jahre ist es nun her, seit ich zum ersten Mal hier aufgeschlagen bin um Rat der Schwarmintelligenz zu bekommen. What a ride würde der Angelsachse zu den teils turbulenten 24 Monaten sagen.
Warum tust du dir das an war dagegen wohl die meistgestellte Frage an mich. Einerseits in Bezug auf meine Frau, andererseits in Bezug auf den Beziehungs-Striptease in der Öffentlichkeit. Mein Resümee nach 2 Jahren: Weil es sich (für mich!) in jeder Sicht gelohnt hat. Man braucht zugegebenermaßen ein sehr dickes Fell als TE und muss peinlichst genau auf Anonymität achten, denn es gibt für einige (zum Glück ganz wenige) Nutzer des Forums kein Halten... man sollte persönliche Gewalt-Androhungen per PN aushalten können, man sollte das Weiterleiten und folgende Breittreten der eigenen Beziehung in YouTube-Filmchen zwielichtiger RedPill-Blogger ertragen könne, man muss Vorwürfe von S., Abnormität, Emotionsarmut, Borniertheit, Verweiblichung, Missbrauch, Snobismus, Arroganz, etc abprallen lassen können. Aber wenn man schafft da drüber zu stehen, dann bekommt man hier Hilfe, Rat, Herzenswärme, Empathie und sogar den einen oder anderen Flirt geschenkt. Und die Schwarmintelligenz hilft einem zumindest die eigene Meinung und Vorgehensweise zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Ich wäre niemals alleine so gut durch diese 24 Monate gekommen. Ohne eure Hilfe würde ich keine so glückliche Beziehung führen, wie ich sie führe. Danke an euch alle dafür .
Womit ich eigentlich ja schon das entscheidende gesagt habe: Meine Frau und ich sind glücklich miteinander und ich bin der Meinung, dass unsere Beziehung in den letzten Monaten die beste jemals war. Sieht es meine Frau ähnlich? Soweit ich es beurteilen kann, definitiv. Ist es immer leicht? Beileibe nein! Beziehung ist Arbeit, Beziehung ist Kompromiss, Beziehung ist auch mal Streit und auch mal frustrierend, Beziehung kann sogar kränken und enttäuschen. All das kommt natürlich auch bei uns vor, aber jedem von uns beiden gibt die Beziehung weit mehr Kraft zurück als sie uns kostet. Letztendlich ist das für mich der wichtigste Faktor: Gibt mir die Beziehung mehr an Energie, als sie mich kostet? Für mich gilt: Klares Ja.
So, wo stehen wir nun als Paar? Der Schreiner ist fester Bestandteil der Paar-Beziehungen meiner Frau und ihr Zweitpartner. Miss K ist loser Bestandteil meines kinky Lebens. Das Leben meiner Frau mit dem Schreiner verläuft in ziemlich unaufgeregter Normalität. Nach wie vor verbringt sie eine Nacht pro Woche an seiner Seite, zusätzlich verbringen sie ab und zu eine Pause zusammen, treffen sich mal zu einem zusätzlichen Abend oder verbringen mal einen Kurzurlaub zusammen. Im Sommer ist das erste mal eine ganze Woche Urlaub eingeplant. Ab und zu treffen wir uns zu dritt, viert oder mehr. Inzwischen war ich mal bei ihm und er ein paar mal bei uns zu Besuch. Ich finde ihn sympathisch und freue mich, dass er in seiner Rolle als exklusiver Zweitpartner zufrieden scheint. Meine Frau und er haben nach dem kurzen Sommer-Intermezzo mit Miss Club die feste Vereinbarung getroffen, dass sie beide füreinander exklusiv sind, also keine weiteren Personen daten. Meine Frau versteht sich inzwischen auch mit seiner Schwester gut, er und sie waren sogar schon mit seiner Schwester und deren Familie auf einem Ausflug und einer Geburtstagsfeier. Wir handhaben das inzwischen auch nicht mehr ganz so starr. Wenn etwas an einem anderen Tag als Freitag anliegt, dann treffen sich die beiden halt zusätzlich oder ersatzweise dann. Manchmal auch ganz kurzfristig. Ich sehe ihn inzwischen als ihren Best Friend with Benefits. Das ganze hält bei den beiden jetzt schon 2 Jahre und inzwischen glaube ich, dass es noch einige weitere Jahre halten könnte. Ich sehe jedenfalls keine größeren Abnutzungserscheinungen bei den beiden.
Natürlich kommt es in so einer Menage a trois immer wieder zu Wirrungen und Verwirrungen. Zum einen ist es immer schwierig mit 3 Personen, sobald zwei sich eine Weile näher zugetan sind, ist der dritte Bunde auf sich gestellt. Andererseits hat der dritte im Bunde auch seine Freiheit in diesen Zeiten und Zeit für sich selbst. Das ist ein Aspekt, der meiner Frau ein wenig zu schaffen macht. Sie ist so dermaßen durchgetaktet, dass sie selten mal einfach die Seele ganz alleine und ganz für sich baumeln lassen kann. Ständig ist einer ihrer beiden Männer, eins ihrer Kinder, eine KollegIn oder sonst jemand um sie herum. Job, Haushalt, Kinder, Männer, usw... manchmal zehrt es an ihr. Wenn unsere 3er Konstellation irgendwann platzen könnte und sie sich vom Schreiner trennt, dann aufgrund dessen. Ich fülle die Zeiten ohne meine Frau inzwischen mit den Dingen, die mir Spaß machen... mit den Kids einen Männerabend machen, für den Job oder die geplante Stiftung arbeiten, ein wenig chatten und flirten, ein B. in einer Bar trinken und Smalltalk machen, die Füße hochlegen, Miss K dominieren, Portwein trinken, was auch immer... im Endeffekt ist es Zeit für mich nehmen. Was der Schreiner in seinen deutlich längeren Solo-Zeiten macht, weiß ich natürlich nicht genau, aber er ist eh nicht so der Bindungstyp und offensichtlich wird ihm nicht langweilig.
Die größte Wirrung gab es, als ich einen ganzen Samstag im Auto verbracht hatte, damit meine Frau und der Schreiner einen 3-Tages Skitrip ungestört verbringen konnten. Ich habe mich währenddessen gefragt, ob ich jetzt Held oder Depp bin. Mit etwas Abstand fühle ich mich als Held, aber damals im Auto, als auch noch das Kreuz angefangen hat zu zwicken, kam ich mir zwischendurch auch mal als Depp vor. Was ist passiert: Freitag abend nach dem ersten Skitag ruft meine Frau aus Österreich an und sagt mir, dass das an der Seilbahn geparkte Auto ihre KeyCard nicht mehr erkennt und sie den Wagen nicht mehr anlassen kann. Offensichtlich hat sich der Transponder verabschiedet, was ja mal vorkommen kann (die Tücken der modernen Technik). Sie war etwas überfordert mit der Situation und der Schreiner war offensichtlich überhaupt keine Hilfe bei der Lösungsfindung. Da musste dann schon Carlos her. Im Endeffekt gab es zwei Möglichkeiten: Auto nach Hause bzw in eine Werkstatt schleppen lassen und mit dem Taxi heimfahren oder den Ersatzschlüssel hinbringen bzw per Kurier hinbringen lassen und testen. Ich habe ihr gesagt, ich kümmere mich darum und sie sollen ins Hotel und am nächsten Tag ganz normal Skifahren gehen. Da Abschleppen/Taxi das Ende des Urlaubs bedeutet hätte und ich ihr denselben nicht verderben wollte, weil sie sich sehr darauf gefreut hatte, entschied ich mich den Versuch zu wagen, mit dem Ersatzschlüssel am nächsten Tag hinzufahren und zu testen, ob es wirklich nur die KeyCard oder die Bord-Elektronik war. Gedacht, getan, bin ich also 3,5h hingefahren habe das Auto erfolgreich mit dem Ersatzschlüssel angelassen, diesen auf dem Reifen deponiert, meiner Frau und dem Schreiner per WhatsApp viel Spaß auf der Piste gewünscht und bin wieder 3,5h zurück. Was man nicht alles für seine Herz-Dame macht . Meine Frau jedenfalls war total hin und weg. Ich hab mich gefreut und war stolz auf mich, ihr den Ski-Trip gerettet zu haben. Aber im Auto habe ich schon ab und zu gedacht: Was machst du da eigentlich? Deine Frau vergnügt sich mit einem anderen Mann und du fährst ihr auch noch den Schlüssel einen ganzen Tag hinterher. So blöd kannst du doch nicht sein. Es ist schon echt interessant, wie schwer es ist, sich von solchen Konventionen und Gedanken zu lösen. Denn mir hat die Fahrt bei dem herrlichen Wetter in meinem geliebten Auto Spaß gemacht. Ich habe tolle Podcasts gehört und bin extra über Landstraßen hin- und zurückgecruised, statt die etwas kürzere Autobahn zu nehmen. Und es hat mir ein gutes Gefühl gegeben, etwas nicht alltägliches für meine Frau getan zu haben.
So ein paar kleinere Wirrungen gab es noch zusätzlich. Einmal bliebe meine Frau die ganze Nacht statt nur eines Abends weg, weil sie bei eingeschlafen war. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und das Bett neben mir leer war, bin ich ziemlich erschrocken und außerdem musste ich meinem Kids erklären, warum Mama zum Frühstück nicht da war. Hat mich geärgert, aber kann in 2 Jahren ja 1x vorkommen und den Fehler macht sie nicht noch ein zweites Mal. Ein anderes Mal waren wir gemeinsam weg und ich empfand den Umgang zwischen den beiden etwas zu innig, aber das haben wir danach geklärt. Solche kleinen Empfindlichkeiten kommen immer mal wieder vor. Dann sprechen wir hinterher drüber und arrangieren uns neu. Das passiert inzwischen recht unaufgeregt und wir bekommen uns deshalb nicht (mehr) in die Haare. Das heißt jetzt nicht, dass meine Frau alles nachvollziehen kabb und immer nachgibt, aber meist akzeptiert sie meine Bitten.
Summa summarum sind wir beide sehr zufrieden mit unserer 3er-Beziehung. Eigentlich kann ich sogar sagen, wir alle drei. Zumindest sehe ich bei den persönlichen Begegnungen mit dem Schreiner keinerlei gegenteilige Tendenz bei ihm und auch meine Frau glaubt, dass er die derzeitige Situation gut oder zumindest OK findet. Ich selbst genieße die zweisamen Momente und den Alltag mit meiner Frau. Wie oben schon gesagt... Das schwächste Gl. der 3er-Kette. Vielleicht müssen Schreiner und ich mal gemeinsam überlegen, wie wir sie beide entlasten können.
Vielleicht noch zu Miss K und mir. Die Schwangerschaft ihrer Frau läuft gut. Wir sehen uns unregelmäßig, wenn ihr nach Unterwerfung zumute ist und sie den Alltag mal für ein paar Stunden vergessen will. Zur Zeit ist sie im Driver Seat und ich richte mich bzgl des Timings und der Frequenz unserer Dates nach ihr. Ich persönlich würd mich gerne etwas häufiger treffen, will sie aber nicht bedrängen. Ab und zu sind Miss K und ihre Frau auch mal bei uns auf einem Kaffee oder einem Abendessen gewesen.
Abschließend vielleicht noch: Ich habe kürzlich ein paar gute Podcasts gehört. Der eine hat sich darauf fokussiert, dass man selbst für seine S. verantwortlich sei und es nicht richtig ist, vom Partner die Erfüllung der eigenen Phantasien und Vorlieben zu erwarten oder gar zu verlangen. Bevor sich einer verbiegt, ist es legitim zu überlegen, ob man diesen, nicht kompatiblen Teil der S. besser auslagert. Das würde meist zu einer größeren Zufriedenheit und weniger Druck in der Beziehung sorgen. Der andere hat hinterfragt, ob es wirklich Sinn macht, wegen S. Inkompatibilität eine gute Beziehung zu beenden und ob S. Exklusivität wirklich wichtiger als emotionale Tiefe einer Beziehung ist. Beide Podcasts haben eigentlich perfekt zu unserer Beziehungsform gepasst. Meine Frau und ich lieben uns, aber wir passen eben in diesem einen Bereich nicht gut zusammen. Wir hatten das Glück, Zweitpartner oder Geliebte zu finden, die es uns beiden ermöglicht haben, auch in diesem Bereich Erlebnisse zu genießen, die der Partner nicht bieten kann. Der S. zwischen uns beiden ist trotzdem (oder gerade deshalb) richtig gut, weil wir uns dann voll auf den Partner konzentrieren. Und geht es darum, dem Partner eine Freude zu bereiten. Zugegebenermaßen eher meine Frau mir als andersrum, weil mein S. höher als ihrer ist. Aber es macht uns beiden Spaß und wir sind durchaus kreativ dabei (Challenge for the quarter: 100% der Räume auf unserem Grundstück genutzt).
17.03.2025 10:32 •
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