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Bez -Ende mit Nachbarin mit Persönlichkeitsstörung

S
Hallo!

Begonnen hat es Ende letzten Jahres. Ich (m, 36) habe mich in eine ca. 50 m entfernt wohnende Nachbarin (48) verguckt, wie man so unschön sagt. Es war von Anfang an eine beidseitige Anziehung da, so dass wir uns schon beim 2. Besuch ihrerseits (küssend) näherkamen. Noch bevor es zum S. gekommen wäre, beendete sie das Ganze ein paar Tage später. Nach 2 Wochen Funkstille kamen wir uns wieder näher, wir landeten hernach im Bett (ohne indes die eigentliche Sache zu vollziehen) und bald darauf zog sie sich abermals zurück; einen Tag zuvor hatten wir noch ein gemeinsames Wochenende geplant (Hotel am selben Tag gebucht). Abermals herrschte ca. 2 Wochen Kontaktlosigkeit, bis man sich wieder über den Weg lief und die Sache von vorn begann. Tatsächlich schliefen wir dann auch das erste Mal richtig miteinander und das darauffolgende Wochenende fuhren wir weg – es lief per se schön, nur der Tag danach war sehr seltsam, da sie sich recht distanziert verhielt. Indes herrschte danach dennoch so etwas wie Kontinuität für eine Weile vor, obwohl sie das Wort Beziehung mied wie der Teufel das Weihwasser. Positiv blickte ich jedoch wegen des Umstandes in die Zukunft, dass sie mit auf Familienfeiern kam und sie sich dort auch nicht bloß als platonische Freundin oder dergleichen präsentierte – im Gegenteil! Jeder hielt uns für ein frisch verliebtes Pärchen, was vielfach auch positiv honoriert wurde. Zwei Tage später erklärte sie mir, die Lobpreisungen meiner Familie hätten sie derart unter Druck gesetzt, dass sie sich von mir wieder sehr distanziert von mir hätte. Einen Tag zuvor hatte sie mir noch erzählt, dass sie glaube, sich in mich verlieben zu können. Nun denn, immerhin zog sie dieses Mal nicht die Reißleine und es war temporär wieder alles mehr oder minder in Ordnung zwischen uns. Ein paar Wochen später lagen wir im Bett und sie erzählte mir plötzlich, dass sie definitiv keine Beziehung wolle (Anmerkung: Nach unserer 3. Wiederkontaktaufnahme vereinbarten wir, dass wir schauen, wohin es mit uns führen würde, ergo eine Beziehung ein paar Wochen/Monate später schloss sie nicht kategorisch aus), mich also nicht länger hinzuhalten gedenke. Ich zog meine Konsequenz daraus und schlug ihr vor, es dieses Mal komplett zu beenden. Wir gingen zwei Tage später noch einmal mit den Hunden spazieren, während dessen sie ihre Auffassung untermauerte. Es folgte eine psychosomatische Reaktion ihrerseits, d.h. ihr wurde schlecht und sie war nicht mehr in der Lage, das Auto zu fahren. Jedenfalls schrieb ich einen Tag später einen Brief, in welchem ich ihr noch einmal meine Gefühle und Sicht der Dinge darlegte, ferner bat ich sie darum, mich nicht wieder zu kontaktieren, da nur eine totale Distanz eine Lossagung von ihrer Person ermögliche. Was geschah dann? Richtig, eine Woche schrieb sie mir eine SMS, wie sehr ich ihr doch fehle. Ich Idiot reagierte und einen Tag später waren wir wieder zusammen. Das Ganze lief dann abermals 2 Wochen und letzten Samstag machte sie erneut Schluss.

Dies der chronologische Ablauf. Dieser toxische, höllische Wahnsinn lässt sich (eher?) verstehen, wenn ich die Diagnose dissoziative Identitätsstörung (früher hieß das Phänomen multiple Persönlichkeitsstörung) in den Raum werfe. Kurz gefasst: In ihrer Person herrschen verschiedene Persönlichkeitsansteile vor, die bei verschiedensten äußeren Einflüssen (Trigger) nach vorne geholt werden und ihr eigentliches (?) Wesen in den Hintergrund drängen. So kann sie manchmal agieren wie eine wilde, hemmungslose Teenagerin (teils exhibitionistische Tendenzen, anzügliche Details gegenüber Dritten äußern usw. erlebte ich bpsw.)., dann wie ein anschmiegsames Kind, aber auch wie ein Teufel, der alles zwischen uns kaputt redet und mich nicht akzeptiert etc. Kurzum, es gibt/gab Anteile in ihr, die sich nach mir sehnten und andere nicht bzw. destruktiv agierten, daher auch die obligatorisch gewordenen Abbrüche.

Zum neuerlichen Kontaktabbruch kam es, weil wir ihres Erachtens nach zu viel diskutieren würden und sie diesen Stress in ihrer neuen Lebensphase (= neuer Job = 2 halbe Tage in der Woche; baldiger Umzug [sie lebt noch bis kommendes Wochenende im Haus ihres Ex-Mannes, beide sind seit gut 3, 4 Jahren getrennt und die Scheidung folgt im September] und Unterhaltsärger) nicht gebrauchen könne. Tatsächlich diskutierten wir angestrengt die letzten Tage, u.a. auch über ihren besten Freund, der sich vor ein paar Monaten offenbart hatte, sich in sie verliebt zu haben. Sie echauffierte sich darüber, dass ich immer zerknirscht wirke, wenn sie von ihm und gemeinsamen Aktivitäten erzählte, was ganz vielleicht verständlich ist, wenn die beiden nach wie vor zusammen in die Sauna gehen, schwimmen und laufen gehen, ins Kino gehen, er ihr mehr beim Umzug hilft/half als ich (trotz meiner mehrmalig angebotenen Hilfe) etc. Sie versicherte mir zwar mehrfach, dass sie kein Interesse an ihm hege, was ich ihr auch glaube, aber die Quantität des Kontaktes und ihre abermalige Distanz zu mir ließ mir neulich den Kragen platzen, weshalb ich von mir aus am Telefon vorschlug, uns endgültig zu trennen. Meine Entschuldigung tags darauf wurde nur widerwillig akzeptiert und sie rief mich später erneut an und machte Schluss. Auf meinen Vorschlag, 1, 2 Wochen zu pausieren, um zu schauen, ob es dann besser laufe, ging sie sogar überraschenderweise positiv ein, doch umsonst: 3 Tage später machte sie via SMS Schluss.

Ich ignoriere sie seitdem, grüße sie nicht mehr und… es geht mir schlecht. Obschon die letzten Monate ein einziges emotionales Martyrium für mich waren (sie erlaubte sich noch zahlreiche andere Dinge bzw. es gibt noch andere Personen in ihrem Umfeld, deren Verhalten… nun ja… befremdlich ist – z.B.ein Bekannter, der ihr von Partnerwechsler erzählt und ihr Selbstbefriedigungsvideos sendet) und ich mich eigentlich nie länger als eine Woche am Stück gut mit ihr fühlte, fehlt sie mir unglaublich. Ich relativiere alles mit ihrer Diagnose, wenn ich nicht gerade wütend auf sie bin, obwohl ich immer wieder vor der Frage stehe, was nun Krankheit ist und was Charakter.

Ich bin völlig zermürbt, seit Wochen spreche ich nur noch über sie, denke nur noch an sie und alles andere ist höchstens von sekundärer Bedeutung. Andauernd laufe ich zum Fenster in der Hoffnung, sie zu sehen, oder zu schauen, ob das Auto ihres Kumpels wieder vor der Garage parkt. Des Weiteren bilde ich mir SMS-Signaltöne ein, starre andauernd auf das Handy und warte auf eine Nachricht ihrerseits, obgleich die Kälte ihrer finalen SMS erschütternd war.

Die Frage ist obsolet, deshalb will ich sie (fast) vollständig rhetorisch verstanden wissen: Besteht noch Hoffnung? Mein letzter Strohhalm ist die Ehe mit ihrem Ex-Mann, die immerhin 15 Jahre hielt. Sie muss vorher also einmal stabiler gewesen sein...

Danke für mögliche Reaktionen!

03.07.2022 20:51 • #1


X
Zitat von Seitwärts:
Hallo! Begonnen hat es Ende letzten Jahres. Ich (m, 36) habe mich in eine ca. 50 m entfernt wohnende Nachbarin (48) verguckt, wie man so ...

Vllt erstmal akklimatisieren

Zitat von Seitwärts:
Ich bin völlig zermürbt, seit Wochen spreche ich nur noch über sie, denke nur noch an sie und alles andere ist höchstens von sekundärer Bedeutung. Andauernd laufe ich zum Fenster in der Hoffnung, sie zu sehen, oder zu schauen, ob das Auto ihres Kumpels wieder vor der Garage parkt. Des Weiteren bilde ich mir SMS-Signaltöne ein, starre andauernd auf das Handy und warte auf eine Nachricht ihrerseits, obgleich die Kälte ihrer finalen SMS erschütternd war.

Das ist nicht gesund. Und jemand der immer wieder geht und kommt auch nicht.

03.07.2022 21:13 • x 1 #2


A


Bez -Ende mit Nachbarin mit Persönlichkeitsstörung

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S
Wenn sie mich denn lässt, ja. Einerseits will ich das, andererseits... Kopf-Gefühl-Diskrepanz. Wir kennen das alle.

03.07.2022 21:16 • #3


alleswirdbesser
Zitat von Seitwärts:
Die Frage ist obsolet, deshalb will ich sie (fast) vollständig rhetorisch verstanden wissen: Besteht noch Hoffnung

Warum?

03.07.2022 23:40 • #4


alleswirdbesser
Zitat von Seitwärts:
Wir kennen das alle.

Also sowas, so ein Theater, eher nicht.

03.07.2022 23:44 • x 3 #5


ElGatoRojo
Sie ist doch gerade angelangt in ihren freien 50-ern. Wenn du dich nervenstark genug fühlst - versuch es weiter mit ihr. Ansonsten scheint sie eher eine zu sein, mit der du nur Drama und Probleme hast.

04.07.2022 00:59 • #6


Unterwegs
Sorry, aber was muss eine Frau denn noch alles tun, damit du verstehst, dass sie kein Interesse hat?

Deutlicher gehts nicht.

Vergiss sie und such dir jemand der für sein Alter beziehungstechnisch reifer ist! Zu viele red Flags!

04.07.2022 01:21 • x 2 #7


Heffalump
Zitat von Seitwärts:
dissoziative Identitätsstörung

na schön das du ne Ferndiagnose im Netz gefunden hast.
Zitat von Seitwärts:
Ich relativiere alles mit ihrer Diagnose, wenn ich nicht gerade wütend auf sie bin, obwohl ich immer wieder vor der Frage stehe, was nun Krankheit ist und was Charakter.

Ne Störung ist keine Krankheit. Krankheit in der Theorie heilbar - Störung nicht.
Zitat von Seitwärts:
Besteht noch Hoffnung? Mein letzter Strohhalm ist die Ehe mit ihrem Ex-Mann, die immerhin 15 Jahre hielt. Sie muss vorher also einmal stabiler gewesen sein..

Will dir nicht zu nahe treten - oder evtl doch?

Das, was du dir erhoffst - kann und will sie nicht liefern. Und vielleicht hielt die Ehe so lange, weil die Störung da weniger ausgeprägt zum Vorschein kam.

Und, wenn du nicht liefern kannst, was sie gerade braucht - läuft es auch nicht zwischen Euch.
Zitat von Seitwärts:
es gibt noch andere Personen in ihrem Umfeld, deren Verhalten… nun ja… befremdlich ist – z.B.ein Bekannter, der ihr von Partnerwechsler erzählt

Und das Hören-sagen-Dritter find ich widerlich. Es ist ihr Leben und sie entscheidet, was sie wann und wo und mit wem macht.

04.07.2022 05:58 • x 2 #8


Heike1307
Wie lange ist es denn her seit ihrer letzten Beziehung?

Vielleicht mag sie dich, ist gern mit dir zusammen, möchte aber nichts Festes? Und immer, wenn ihr das mit dir zu beziehungsmäßig geworden ist, ist sie auf Abstand gegangen?

04.07.2022 15:54 • #9


D
Zitat von Seitwärts:
fehlt sie mir unglaublich.

Eine, für die du dir sogar schon eine Diagnose
Zitat von Seitwärts:
dissoziative Identitätsstörung (früher hieß das Phänomen multiple Persönlichkeitsstörung)

ausgedacht hast?
Was für eine Diagnose stellst du dann dir?

04.07.2022 16:50 • x 3 #10


S
Die Diagnose habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wurde in ihrer - abgebrochenen - Psychotherapie herausgestellt und auch noch von ihrer Neurologin, die sie einmal im Monat aufsucht, als gegeben angenommen. Warum sollte ich mit Absolutheitscharakter eine Diagnose in den Raum werfen? Maximal hätte ich auf Indikatoren, die auf XY hinweisen angespielt, das wäre auch schon alles.

@ Heike:

Ich bin der erste Mann in ihrem Leben seit dem Scheitern ihrer Ehe vor 4 Jahren. Nach ihren zahlreichen Kontaktabbrüchen zuvor wurde es eigentlich immer inniger und bei unserem letzten Gespräch vermeinte sie plötzlich, dass wir ja in einer Beziehung seien, sie uns die Chance also einräumen wolle - das Problem: sie hatte es vorher nie explizit ausgesprochen.

@ Heffalump:

Was findest du widerlich? Sie hat einen Bekannten, der ihr von einem Sw...-Klub-Besuch berichtete, ihr bis vor Kurzem sich selbst kompromittierende Videos und dergleichen sendete. Das fändest du akzeptabel, wenn dein/e quasi Partner/in so einen netten Bekannten hätte, der sich dadurch Lust verschafft, wie sie selbst meinte, ja? Ich finde eher das widerlich, aber nun gut.

@ Unterwegs:

Kopf geht d'accord, das jämmerliche Herz nicht.

04.07.2022 19:21 • #11


Ampelmännchen
Mal so ganz blöd in den Raum geworfen...bei einem Menschen, der so sprunghaft ist und über den du ja selber schreibst, nicht wissen zu können welche Seiten tatsächlich ihre Seiten sind...wem oder was bist du da denn jetzt genau verfallen?
Ihr? Irgendeiner ihrer Seiten? Oder nur dem Wunsch nach einem Gefühl zu einem Menschen?
Will sagen: Gehts dir wirklich um sie oder ist es einfach nur ein Bedürfnis von dir?
Manche Menschen sind ja auch nur in das Gefühl oder dem Glauben des Verliebtseins verliebt.
Warum machst du das alles mit?

Mir persönlich wäre das viel zu anstrengend. Viel zu viele Hoch und Tiefs und ich wäre da sehr skeptisch, anzunehmen dass es irgendwann mal besser laufen wird.

05.07.2022 09:19 • x 2 #12


D
@Seitwärts
Zitat von Ampelmännchen:
Gehts dir wirklich um sie oder ist es einfach nur ein Bedürfnis von dir?
Manche Menschen sind ja auch nur in das Gefühl oder dem Glauben des Verliebtseins verliebt.
Warum machst du das alles mit?

Daher meine Frage, welche Diagnose du dir eigentlich selbst stellst. Denn du suchst und findest die Späne im linken Auge deiner Nachbarin, aber vor deinem Kopf ... oha ...

05.07.2022 11:29 • x 1 #13


DieSeherin
ich finde den fadentitel ziemlich irreführend, weil ich das, was du als...

Zitat von Seitwärts:
Dieser toxische, höllische Wahnsinn


... bezeichnest, für mich keine beziehung ist, sondern eine affäre mit keinem potential auf mehr! ein dramatisches hin und her, aber nichts, was auf einen wirklichen bingungswillen hindeutet.

Zitat von Seitwärts:
Besteht noch Hoffnung?


hoffnung auf was genau? dass sie sich endgültig von ihrem ex lös, diese zeit dann irgendwann richtig verarbeitet hat und dann händchen haltend mit dir in den sonnenuntergang spaziert? dass die abstände zwischen zusammen und getrennt sein länger werden? dass ihr eine harmonische, unbeschwerte beziehung haben werdet, die auf liebe, vertrauen und geborgenheit basiert?

ich habe nach dem lesen deines eröffnungsbeitrags eigentlich nur die hoffnung, dass du sie schnellstmöglich loslässt, das ganze emotional abhaken kannst und frei wirst für eine unkompliziert, liebesfähige frau (deines alters), die dich aus ganzem herzen lieben möchte!

05.07.2022 11:39 • x 2 #14


Hansl
Die Frau gefühlt in einer Ecke der Schizophrenie zu verorten wäre schon sehr übergriffig, ungerecht und vorallem falsch.
Vielleicht erstmal Basiswissen erarbeiten.
Auch sich über sich selbst Gedanken machen, wie und mit welchen Erwartungen ich der Frau da Gegenüber trete, kann Sinn machen.
Das Gegenüber mit seinem Egoismus der Bedürfnisse zu überollen, löst in vielen Fällen ebenso heftige Gegenreaktionen aus, weil viel getriggert wird.
So verlieren sich oft Menschen, die wirklich eine gute Gefühlsbasis gemeinsam haben.
Man wirklich zueinander gehören könnte.
Aber dann vehement unreflektiert den/die Schuldige zu ermitteln, ala: Ich bin der Gott der Liebe. Ich bin fehlerlos, meine Ideologie der Liebe ist das einzig Wahre! Nie würde ich mich fremdverlieben, nie betrügen, ich gebe alles.
Und Du bist der, der nicht lieben kann, mich nicht will.
Zu schnelle und geballte Nähe, auch Wissen über den andern verunsichert viele Menschen, da sie eine mehr oder weniger hohe und stabile Mauer um sich gebaut haben.
Überläuft man diese, auch selbst wenn man es wirklich fair und nur darum macht man weil es automatisch durch erkennen des anderen geschieht, verteidigen sich eben viele.
Weil sie nicht die Stärke besitzen, zuzulassen.
Oder erstmal nicht erkennen, aufgrund Misstrauen und Angst.

05.07.2022 11:51 • x 1 #15


A


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