Moin,
im Prinzip kann ich mich den Vorrednern/innen weitgehend anschließend.
Was da passiert ist, lässt sich mit der Urmel'schen Ungleichung ausdrücken: Taten Worte.
Auch wenn Du 1000-fach beteuerst, es zukünftig anders zu machen und Dich zu ändern, hast Du durch Dein Verhalten und Deine Taten (4-Seiten-Brief, Marathongespräch im Park) das Gegenteil bewiesen - Du klammerst immer noch wie ein Weltmeister.
Ich würde Dir gerne ein paar Denkanstöße mit auf den Weg zu Dir selbst geben:
Zitat:weil sie sich von mir eingeengt fühlte und ich zu sehr klammere..
Es ist völlig normal, das beide Partner in einer Beziehung unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Distanz bzw. Freiheit haben. Die Kunst besteht dann aber darin, beim notwendigen Vertrauen auch den Mut aufzubringen, diesen Umstand zu thematisieren, wenn man / frau selbst darunter zu leiden beginnt - mit dem Ziel, eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Seiten leben können.
Meiner eigenen Erfahrung trennen Fraue sich nicht einfach mal so über Nacht aus heiterem Himmel - von Kurzschlussreaktionen in emotionalen Ausnahmesituationen mal abgesehen. Oft geht der Trennung schon eine Phase der Unzufriedenheit und des Zweifelns voraus, in der frau bereits entsprechende Signale sendet. Dahinter steckt oft eine gehörige Portion Leidensfähigkeit ...
Uns Männern kommt die Trennung dann wie aus heiterem Himmel vor, weil wir oft die vorausgehenden Signale nicht gesehen haben, nicht sehen wollten oder falsch interpretiert haben.
Frage Dich also mal, ob es schon vorher Anzeichen für Unzufriedenheit oder konkrete diesbezüglich Äußerungen gegeben hat.
Wie schon angemerkt, würde ich mich auch fragen, was auf Deiner Seite die Ursachen für Klammern und Einengen sein können. Meiner Erfahrung nach hat das sehr viel mit Unsicherheit und mangelndem Vertrauen zu tun.
Unsicherheit: Ich muss ständig auf der Hut sei, dass meine Partnerin mir nicht wegläuft, weil ich von mir selbst glaube, dass ich weniger attraktiv bin als andere Männer, weniger auf dem Kasten habe, langweiliger bin, schlechter im Bett bin etc.
Mangelndes Vertrauen: Ich glaube ihr nicht (genug), wenn sie sagt, dass sie mich liebt.
Die entsprechenden Folgen und Konsequenzen kennst Du bereits ...
Zur Frage, woher sowas kommen kann:
Aus der Bindungsforschung (Ainsworth und Co.) gibt es die Theorie, dass sich frühe Bindungserfahrungen aus der Herkunftsfamilie oft in den Beziehungen wiederspiegeln, die der/die Betroffene später als Erwachsener selber (unbewusst!) lebt. - Wäre vielleicht ein Ansatzpunkt?
Nutze für Dich die Zeit der Kontaktsperre als Möglichkeit zur Selbsterfahrung - die Art, wie Du damit umgehst, was Du denkst und fühlst, kann Dir eine Menge über Dich selbst verraten.
Viele Glück und alles Gute dabei!