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Neuauflage der Beziehung gescheitert - selbst Schuld?

A
Liebe Community,

es fällt mir schwer, meine Gedanken zu ordnen und ein klares Bild über die Situation zu erhalten. Meine Freundinnen und Familie sind mir natürlich sehr zugewandt und deshalb vielleicht nicht objektiv. Es folgt ein langer Text - entschuldigt bitte.

Im vergangenen Jahr wollten mein damaliger Freund und ich heiraten. Zu dem Zeitpunkt waren wir knapp viereinhalb Jahre zusammen. Einige Wochen vor der Hochzeit stellte sich im August heraus, dass er mit dem Gedanken spielt, die Hochzeit abzusagen. Wir hatten zum damaligen Zeitpunkt eine komplizierte Zeit miteinander, er war viel unterwegs (ging privat seinen Hobbies ohne mich nach), ich fühlte mich als Freundin benachteiligt und hatte auch mit mir selbst einige Probleme - ich war unzufrieden im Job und kapselte mich von meinem Umfeld ab. Diese Umstände wurden mir erst im Nachhinein wirklich bewusst. Als er mir von seinen Zweifeln berichtete, traf es mich unvermittelt. Meine erste Reaktion auf seine Bedenken war impulsgesteuert und lautete: ist dir klar, was das bedeutet, wenn wir nicht heiraten? Das ist die Trennung. Im Nachhinein ein Fehler, denn so baute ich natürlich mehr Druck auf. In den folgenden Wochen gab es keine Lösung, keine Entscheidung, es ging hin und her zwischen Nähe und Distanz, bis er schließlich sagte, er fühle sich nicht wohl und wolle die Hochzeit absagen. Ich sah ein, dass die Absage vor dem Hintergrund der Ereignisse die einzig logische Konsequenz war und schlug ihm in dem Moment vor, die Hochzeit abzusagen, aber zusammen zu bleiben und zu ergründen, was bei uns im Argen liegt, um eventuell wieder zueinander zu finden. Dem stimmte er zu, zog sich in den folgenden Tagen aber immer weiter zurück. Meine Fragen nach einer anderen Frau verneinte er. Einige Tage später machte er Schluss, nannte Gründe, die für mich unverständlich waren, Unterschiede, die ich nicht sah und die nie zuvor ein Thema gewesen waren. Es machte den Eindruck, als würde er alles zusammensuchen, was gegen uns spricht, um es auch vor sich selbst zu rechtfertigen. Ich sei ihm ja nicht egal, aber es wäre wohl nur noch Gewohnheit zwischen uns. Er wolle auch keine Kinder - so wie ich. Das hörte ich zum ersten mal an diesem Tag. Ich konnte es nicht verstehen und diese Dinge waren mir alle neu - einige Tage zuvor war ich noch die große Liebe.

Zwei Wochen nach der Trennung berichtete er mir, er habe Kontakt zu einer Frau, die in seinem Golfclub aushelfe, die er schon länger kenne, eine Freundin, bei der auch einige Nächte auf der Couch verbringen würde. In dem Moment war klar: er hat eine andere. Er bestritt, dass das etwas ernstes sei. Ich zog mich zurück und versuchte, mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen, zog aus dem gemeinsamen Haus aus, suchte mir Aktivitäten, die mir Spaß machten, intensivierte den Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie. Zeitgleich erfuhr ich von Bekannten, dass er mit dieser neuen Frau anbandelte, ihr Geschenke machte, sich auch vom Wesen her veränderte. Zwischendurch meldete er sich mit Entschuldigungen und Selbstmitleid - er habe so viele Menschen enttäuscht, vor allem mich.

Im November war ich soweit, ihn loszulassen, als er mich wieder kontaktierte und wir uns trafen. Er habe festgestellt, dass das alles ein riesiger Fehler gewesen sei, er sich die Zukunft nur mit mir vorstellen könne, er eine Familie mit mir möchte, er unser altes Leben und die Leichtigkeit vermisse, die wir miteinander hatten. Ich sei sein Zuhause und er wolle mich zurück. Er wisse, dass das dauern würde, aber sei bereit zu warten, weil er nun wisse, was ihm wichtig sei im Leben. Er erklärte mir, dass er im Sommer keinen anderen Ausweg gesehen habe, weil unsere Situation eingefahren gewesen sei und ich mich in einer Negativspirale befunden hätte, deren Ende nicht in Sicht war. Er hätte nicht gewusst, wie er das hätte ansprechen und beheben sollen, weil er nicht dachte, dass sich etwas ändern würde. Er habe nun aber gesehen, dass ich für meinen Teil sehr wohl eine Veränderung zum Positiven durchlaufen habe und er im Nachhinein betrachtet gerne derjenige gewesen sei, der mich dabei unterstützt. All die Dinge, die er in der Trennung als Gründe für die Trennung nannte, hätte er genutzt, um keinen Zweifel zu lassen, sie aber nicht so gemeint und nun auch gesehen, dass man Probleme auch gemeinsam angehen kann.
Mein anfängliches Misstrauen diesen Aussagen gegenüber löste sich nach und nach auf, je öfter er mir diese Dinge sagte und schrieb, sich um mich bemühte, mir ein schönes, durchdachtes Weihnachtsgeschenk machte. In dieser Zeit zog er aus unserem gemeinsamen Haus in eine eigene Wohnung und richtete sie ein, fragte mich hier und da nach meiner Meinung bzgl. Einrichtung und wir verbrachten Zeit miteinander, wenngleich diese Zeit immer etwas distanziert blieb.

Er betonte immer wieder, dass das mit der anderen Frau nichts ernstes gewesen sei, sich das nach unserer Trennung so ergeben hätte, vorher nichts gelaufen sei, man sich vorher zwar gut verstanden hätte, aber nicht mehr. Sie hätte da mehr gesehen als er, er hätte das beendet, sie spiele für ihn keine Rolle. Im Januar gestand er mir nach mehrmaligem Drängen und Fragen meinerseits dann jedoch, dass er mich doch mit ihr betrogen habe - einmal am Abend vor der Trennung. Danach seien die beiden mehr oder weniger zusammen gekommen und bis wenige Tage vor seiner Meldung bei mir im November auch geblieben. Vorher sei nie etwas gewesen und er habe mir den Betrug bis dato nicht gestanden (obwohl ich in der Annäherung von Anfang an um Ehrlichkeit gebeten hatte), weil er Angst gehabt hätte, es vollends zu versauen und noch einen draufzusetzen, sodass ich ihm gar nicht mehr verzeihen kann. Es stellt sich heraus, dass er ihr im Dezember und zu Silvester geschrieben hatte, um sich zu entschuldigen. Da hätten meine Alarmglocken wohl noch lauter schrillen sollen, als sie es ohnehin taten.

Nach einigen Tagen der Funkstille nahmen wir wieder Kontakt auf. In der Folge kippten seine Aussagen jedoch immer mehr. Aus ich wünsche mir eine gemeinsame Zukunft mit dir und tue alles dafür wurde ich bin nicht sicher, ob wir das schaffen können. Ich fühle mich schuldig und weiß nicht, ob zu mir verzeihen kannst und ich die Schuldgefühle los werde, es ist soviel passiert und kaputt gegangen. Die anfängliche Motivation verblasste und meine Befürchtungen und Ängste stiegen an. Er zog sich emotional weiter zurück und ich ging nach, gab meine Distanz auf. Ich versuchte über verschiedene Wege wieder an ihn heranzukommen, versuchte, Erinnerungen wachzurufen. Obwohl er sich distanzierte, schlug er aber auch Treffen vor, holte mich ab, kochte für uns etc. Wenn ich positiv gestimmt war, kamen immer wieder Dämpfer seinerseits. Es könnte nicht mehr so werden, wie es war, ich könne ihn nie wieder so sehen, wie ich ihn immer sah, er empfinde immer mehr Schuld für unsere Situation, er könne das aber nicht mehr korrigieren. Wir sprachen über unsere Vorstellungen und Wünsche an ein gemeinsames Leben. In diesem Zusammenhang sprach ich an, dass ich mich im letzten Jahr in der Beziehung eher wie zweite Wahl gefühlt habe, Hobbies und Veranstaltungen alleine waren schöner und machten mehr Spaß als mit mir die beschränkten Corona-Möglichkeiten zu nutzen - so fühlte es sich an. Er nahm das als weitere Bestätigung dafür, dass unsere Vorstellungen einfach auseinander gehen, da er den Wunsch habe, keine Absprachen treffen zu müssen und nicht wisse, ob er sich einschränken wolle. Ich für meinen Teil wollte ihn nie einschränken und er konnte immer seinen Interessen nachgehen, ist dabei aber auch jemand, der dies sehr exzessiv betreibt.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass er versuchte, mich davon zu überzeugen, dass es nicht klappt, damit ich es von mir aus einsehe. Die Situation wurde immer verfahrener, sodass ich dann tatsächlich auch irgendwann äußerte, dass ich das so nicht mehr wolle und eigentlich gedacht hätte, dass er sich etwas mehr bemühen und mich auch mal motivieren würde, da er sich doch wieder für mich entschieden habe und zurückgekommen sei. Er sei halt derjenige, der es beendet und alles auf den Kopf gestellt habe. Es sei mir letztes Jahr wirklich schlecht ergangenen und das könne ich ja auch nicht beiseite drängen, weil diese Gefühle einfach real sind. Je öfter ich das äußerte, desto eher fühlte er sich in die Ecke gedrängt. Er wisse, dass er Schuld habe, aber wolle das nicht ständig hören. Wir hätten auch schöne Momente, aber regelmäßig auch Diskussionen und das Thema sei ständig präsent.
Das ging so von Mitte Januar bis Mitte Februar und gipfelte in einem unschönen Streit, wir weinten, er sagte, er wolle mich nicht verlieren, ich sei der wichtigste Mensch für ihn, er finde nie mehr eine Frau wie mich.

Zwei Tage später ging vor zweieinhalb Wochen das Golfen wieder los. Prompt traf er auf die andere Frau und suchte den Kontakt. Mir sagte er, er mache das, um ein gutes Verhältnis herzustellen, weil er ihr damals vor den Kopf gestoßen habe. Er wolle vor Ort keinen Stress haben. Ich hatte große Bedenken dabei und äußerte meine Ängste, er sagte aber, sie sei unser geringstes Problem, wir hätten größere Probleme zu lösen. Zwei Tage später sagte er mir am Telefon, er fühle sich doch zu ihr hingezogen, würde ihr gerne schreiben und habe in den vergangenen Wochen an sie gedacht, die Zeit mit ihr sei schön gewesen und ihm sei das doch wichtiger gewesen als gedacht. Ich war perplex und stellte ihn persönlich zur Rede. Es folgten die gleichen Argumente gegen uns wie bei der Trennung im vergangenen Jahr + die Probleme, die durch die Enttäuschung der Trennung, Hochzeitsabsage und Betrug dazu gekommen seien. Er fühle mich zu mir auch nicht mehr so hingezogen und wenn man sich lieben würde, müsste man ja eigentlich auch den ständigen Kontakt zum anderen haben und ihn bei sich haben wollen. Ich sei auch attraktiv und schön, aber die Anziehung sei nun einmal nicht mehr da.
Anmerkung meinerseits: wir kennen uns seit Jahren, haben zusammengelebt, wissen, wie der andere krank und mit fettigen Haaren aussieht, hatten ein beschissenes letztes, halbes Jahr und Schwierigkeiten bei der Annäherung. Ich bin nun einmal nicht neu und aufregend, kann und will damit auch nicht konkurrieren. Ich dachte aber, dass es zwischen uns eine gewachsene Liebe gibt, die mehr bedeutet als die kurzfristige körperliche Anziehung.

Er meldete sich dennoch in den folgenden Tagen, bis er mir letzte Woche Mittwoch mitteilte, er würde nicht (mehr) mit mir sprechen wollen, weil der persönliche Kontakt ihn nicht zur Ruhe kommen lasse. Er wolle seine Gedanken sortieren und wolle sich nicht durch Gespräche und Worte beeinflussen lassen und dann aus den falschen Beweggründen (welche? Mitleid, Schuld, Verantwortungsgefühl?) zu handeln. Er habe sie aber auch wieder getroffen und sich auch neu mit ihr verabredet.

Vor drei Tagen dann teilte er mir via WhatsApp mit, er möchte ein schuldfreies Leben führen, keine Absprachen treffen, ganz viel auf den Golfplatz gehen, die Nähe zu ihr suchen, den Sommer genießen etc. Er sei sich nicht sicher, was er in der weiteren Zukunft möchte und ob er seine Entscheidungen gegen mich nicht bereuen werde. Es sehe in ihm anders aus, als sich diese Wünsche lesen. Ihm falle das sehr schwer und er schreibe jetzt nicht, was er für mich fühle, aber hoffe, dass ich mir das denken kann. Er hätte sehr mit sich gekämpft, weil er mich nicht verletzen und beschützen wolle.
Ich war fassungslos über diese Dreistigkeit! Habe nichts geantwortet, bis heute nicht. Allerdings bin ich extrem aufgewühlt, sehr traurig und schlafe nicht. Das zweite mal auf die gleiche Art und Weise. ich habe ihm wirklich geglaubt, was er mir sagte, ich dachte, er wolle mich.
Gestern war sie bei ihm und die beiden führen Ihre Beziehung nun weiter.

Ich wüsste gerne, ob ich mit meinem Verhalten, meinen Reaktionen etc. etwas hätte zum Positiven verändern können, ob es an mir selbst liegen könnte, dass mir das ein zweites Mal in der gleichen Konstellation passiert. Ich zweifle an mir, meinem Verhalten, meinem Verstand und möchte gerne klären, ob ich nur dafür benutzt und manipuliert wurde, das alte Leben zu verarbeiten und einen Abschluss zu finden, um frei für das Neue zu sein oder ob ich eine reelle Chance durch Schuldzuweisungen und Vorwürfe selbst in den Sand gesetzt habe, statt die Sorgen und Gefühle meines vermeintlichen Partners ernst zu nehmen und seinem Schuldgefühl entgegenzuwirken, statt sie und gleichzeitig meinen eigenen Schmerz zu forcieren.

Ich fühle mich um die versprochene Zeit betrogen. Was sind drei Monate Annäherung im Vergleich zu den Ereignissen des letzten Jahres? Bzw. zwei Monate, wenn man das Kippen der Stimmung im Januar betrachtet.

Ich weiß, dass ich darauf keine konkrete Antwort bekommen kann, aber wäre über eure Einschätzungen froh!

Danke und viele Grüße

11.03.2021 12:32 • x 3 #1


LillyP
Meine Einschätzung: du wirst eines Tages sehr froh sein diesen Lappen los zu sein. Dreht sich nur um sich selbst, lügt, das ewige Hin und Her. Kein Rückgrat. Liebeskummer hat man in der Zeit, verständlich, dass du jetzt am Boden liegst. Das wird aber besser! Tritt mal einen Schritt zur Seite und überlege, was du einer Freundin sagen würdest , die in der gleichen Lage ist.

11.03.2021 12:59 • x 18 #2


A


Neuauflage der Beziehung gescheitert - selbst Schuld?

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Unterwegs
Jemand der so dreist mit Gefühlen anderer umgeht würde ich meiden.

Ich weiß, durch die gemeinsame Zeit, die ihr hattet, ist das nicht einfach, aber bedenke, er wird sich vorerst nicht ändern und diese Aktion immer wieder abziehen, solange ihm was nicht passt. Er versucht die Gründe seiner Leere in eurer Beziehung, dir oder der anderen Frau zu suchen. Das wird er aber nicht finden, solange er erst mal in sich selbst horcht und alleine bleibt.

Ihr hattet eure gemeinsame Zeit und es hat leider nicht geklappt. Es tut sau weh und man hat viele offene Fragen. Aber manchmal kriegt man die leider nicht beantwortet. So ist leider das Leben :/

Versuche das Gute mitzunehmen und damit abzuschließen.
Und ich denke ehrlich gesagt nicht, dass du etwas durch ein anderes verhalten hättest ändern können. Dein Ex ist innerlich zerrissen.
Da hätte er immer wieder hin und her geswitched, sobald ihm was nicht gepasst hat.
Und glaub mir, auch mit der Neuen sehe ich vorerst kein Happy End.

Sei froh, dass das immerhin alles vor der Hochzeit passiert ist. Danach wäre es echt noch mal ne Ecke unschöner geworden.

Bleib stark, du wirst das alles überstehen!
Konzentriere dich auf dich und versuche nicht darüber nachzudenken, was die anderen beiden wohl unternehmen etc.

11.03.2021 13:40 • x 5 #3


Catalina
Liebe Anna, erstmal herzlich Willkommen hier bei uns.

Ich denke nicht, dass du etwas hättest ändern oder besser machen können. Dein Ex hat sich neu verliebt und ist leider zu feige gewesen, von Anfang an reinen Tisch zu machen. Du hast um ihn und eure Beziehung gekämpft, er dagegen war wankelmütig und egoistisch, wollte wohl das beste aus beiden Welten.

Tut mir sehr leid für dich, aber ich denke auch, dass es gut ist, dass er weg ist. So hast du die Möglichkeit, einen Mann zu finden, bei dem du dich nicht an zweiter Stelle fühlst und der eine gemeinsame Zukunft mit dir möchte. Ich weiß, dass es jetzt erstmal sehr weh tut, aber das geht vorbei und dann kannst du neu durchstarten.

11.03.2021 13:43 • x 4 #4


Mienchen
Liebe TE, nichts aber gar nichts hast du falsch gemacht in meinen Augen.
Du hast ihm eine zweite Chance gegeben, das tut man, wenn man liebt.

Ich weiß aber auch, daß du dich gedemütigt fühlst von ihm. Das du dir vorkommst, als wenn er hinter deinem Rücken über dich gelacht hat, als du seine Worte geglaubt hast.
Aber befasse dich mit solchen Gedanken nicht weiter. Lass ihm sein Leben mit der Neuen. Sie wird eines Tages an der gleichen Stelle wie du stehen, wenn er nach dem Alltag plötzlich wieder gelangweilt ist.

Achte auf dich und schreib den nicht an, und wenn er zurück will, dann lass ihn stehen.

Du scheinst sehr vernünftig zu sein und herzensgut, bitte schenk das einem Mann, der das wirklich verdient hat

11.03.2021 14:07 • x 3 #5


I
Gang klares nein, du hättest nichts ändern können, auch wenn man sich das im Nachhinein glauben machen möchte... Der dreht es sich wie er es gerade braucht, wsl hats aus Iwelchen Gründen mit der anderen nicht geklappt und deswegen stand er wieder da. Und wenns in 6 Monaten zu langweilig mit ihr ist, klingelt es bei dir... Dazu kommen die üblichen Krokodilstränen und die Schuldumkehr, weil Du ja die böse bist die ihm nicht mehr trauen kann. Ich könnte ewig weiter schimpfen, Lächerlich sowas, reinster Kindergarten.

Auch wenn du das noch nicht sehen kannst, sei froh das du ihn nicht geheiratet hast, der hat dich garnicht verdient. Und wenn er wieder da steht, hoff ich du bleibst stark, weil sonst wirst du dich im Kreis drehen auch wenn du an seine ehrlichen Absichten glauben willst. Du hast schon mal richtig reagiert nicht zu antworten

11.03.2021 14:10 • x 2 #6


LillyP
Um die zweite Chance als Zeitverschwendung würde ich nicht trauern. Gewonnen hast du dafür ganz deutlich die Gewissheit, dass es so nichts werden kann. Hättest du sie ihm nicht gegeben, würdest du dich unter Umständen später mit Zweifeln rumärgern. Besser die Beziehung ganz runterrocken als ein Leben lang zu überlegen, ob er die nicht gegebene Chance nicht doch genutzt und verdient hätte. So bist du früher oder später viel klarer und ganz frei.

11.03.2021 14:27 • x 14 #7


Lilli70
Liebe TE, sei gedrückt! Denk immer daran: so wie er es mit dir beendet hat, wird er es mit der Neuen auch tun! Das soll dich aber gar nicht weiter interessieren. Sei dankbar, dass du mit diesem Lügner kein Kind bekommen hast. Da bist du mit einem blauen Auge dran vorbeigeschrabbt. Und Heiraten schon mal gar nicht. Wir sind alle nicht perfekt, und du hast ihm die Möglichkeit gegeben an euch zu arbeiten. Die hat er nicht genutzt. Also so what? Den braucht keine. Dein Ego ist gekränkt, das ist verständlich , aber lieb haben kannst du ihn ja gar nicht mehr nach der Nummer. Hör auf deine Gefühle. Da ist bestimmt viel Wut und gekränkt sein, aber keine Liebe mehr. Das sollte es dir einfacher machen abzuschließen. Bleib konsequent und schmeiß ihn aus deinem Leben!

11.03.2021 14:56 • x 6 #8


nimmermehr
Sei froh, du kannst ihm dankbar sein, dass er es beendet hat, bevor Du ihn heiratest und womöglich noch ein Kind bekommst von ihm. Jetzt bist Du frei für den Vater Deiner Kinder. Der rennt da draußen noch irgendwo rum und wird sich nicht so aufführen. Er hat Dir einen Gefallen getan, denn jetzt bist Du frei, diesen Mann zu treffen, wenn es soweit ist.

Es ist schön, dass Du Familie und Freunde hast, die Dich unterstützen. Lass Dich da auffangen und betüddeln, bis Deine Wunden verheilt sind. Verschwende keine Lebenszeit an jemanden, der dir gar nicht gut tut und nur an sich denkt. Und wer weiß, vielleicht erkennst Du irgendwann, wenn du ihn überwunden hast, dass ER die Bremse war in deinem Leben. Immerhin hast Du dich nach der Trennung ja auch schon zum Positiven verändert, vielleicht ja genau DESHALB, weil dieser Mann dich Kraft gekostet hat.

11.03.2021 15:11 • x 12 #9


B
Zitat von LillyP:
Um die zweite Chance als Zeitverschwendung würde ich nicht trauern. Gewonnen hast du dafür ganz deutlich die Gewissheit, dass es so nichts werden kann. Hättest du sie ihm nicht gegeben, würdest du dich unter Umständen später mit Zweifeln rumärgern. Besser die ...


Solltest du dir wirklich vor Augen führen.

11.03.2021 15:21 • x 1 #10


H
Liebe Anna.

wer wirklich liebt, der sagt keine Hochzeit ab ! Nicht du, sondern die andere Frau war der wahre Grund.

Deshalb solltest du jetzt einfach einen Haken daran setzen und das Geschenk deines Schicksals annehmen ! Manche Menschen sind für uns wichtig und andere Menschen nur eine Erfahrung. Glaube mir, er zählt zu deinen Erfahrungen...

PS

Du bist im besten Alter und wirst jemanden kennenlernen, den du verdienst und der dich verdient !

VG Holzer60

11.03.2021 15:40 • x 4 #11


Unicorn68
Es tut sicher weh, diese Runde der 2. Chance gedreht zu haben. Allerdings kannst Du Dir jetzt sicher sein, dass es das Richtige ist, ohne ihn in Deine Zukunft zu gehen.
Kein Bedauern.

In meinen Augen hat er Dich warmgehalten, weil es eine Durststrecke mit ihr gab.

11.03.2021 15:47 • x 6 #12


A
Lieben Dank für eure bisherigen Rückmeldungen!

Zitat von Unterwegs:
Er versucht die Gründe seiner Leere in eurer Beziehung, dir oder der anderen Frau zu suchen. Das wird er aber nicht finden, solange er erst mal in sich selbst horcht und alleine bleibt.

Genau das Gleiche hat meine Freundin auch gesagt. Gerade seit Corona scheint der Alltag recht unbefriedigend für ihn zu sein. In seinem Job läuft es zwar, aber der ist seit Beginn der Pandemie für ihn als Machertyp recht eintönig und langweilig geworden. So wuchs die Konzentration auf sich selbst. Er scheint sich selbst nicht genug zu sein und braucht die Bestätigung von außen. Das Schlimme ist: er verkauft sich nach außen immer sehr gut - als toller Typ, der alles kann und (besser) weiß, großzügig, cool, um keinen Spruch verlegen, gleichzeitig toller Kumpel, großer Bekanntenkreis etc.

Zitat von Holzer60:
Nicht du, sondern die andere Frau war der wahre Grund.

Ja, sie war der Grund, das denke ich auch. Er hat sich in sie verguckt/verliebt und sich dann die Frage danach gestellt, wie das in einer glücklichen Beziehung überhaupt sein kann und ist auf die Suche nach Gründen dafür gegangen, dass eine andere überhaupt Platz hatte. Gesagt hat er es mir nicht und mich stattdessen mit 100 Fragen statt Antworten zurückgelassen. Ich denke, dass dabei immer die Wahl besteht zwischen 1) die eigene Beziehung betrachten und daran arbeiten oder 2) dem Neuen nachgeben. Was es aber braucht, ist Ehrlichkeit. Stattdessen hat er im Nachgang die Schuld bei mir gesucht und mich noch für meine tolle Entwicklung gelobt. Ich hatte meine Fehler in der Zeit. Das ist das Problem: es stimmt, was er sagt. Es stimmt aber nicht, dass es nicht die Möglichkeit gegeben hätte, mit mir zu sprechen. Die gab es sehr wohl. Wenn er aber das mit der anderen erstmal weiter laufen lässt, bis er sich ihrer Gefühle sicher sein kann, mich über Wochen hinhält und verzweifeln lässt, ist das alles andere als fair, verantwortungsvoll und gut für ich.

Zitat von Unicorn68:
In meinen Augen hat er Dich warmgehalten, weil es eine Durststrecke mit ihr gab.

Ich fürchte auch...ich ging viele Jahre an seiner Seite und ich dachte, wir seien ein gutes Paar, ein Team. Ich dachte, dass wir uns lieben und dass seine Gefühle für mich ehrlich waren. Ich jedenfalls liebe ihn aufrichtig. Dass ich so wenig Bedeutung habe und als Trostpflaster herhalten musste, trifft mich hart. Wieder zweite Wahl. Er sagte, er hätte sich in der Zeit mir ihr nicht fallen lassen können, weil er an mich dachte, an das, was er aufgegeben hatte. Aus jetziger Sicht waren es wohl einfach Enttäuschung über sich selbst, Schuldgefühle und Verantwortungsbewusstsein mir gegenüber. Ich habe ihm unfreiwillig über den Verlust des alten Lebens hinweg geholfen und ihn bereit für das Neue gemacht.
Ich zweifle zwischendurch an meinem eigenen Verstand. Denn er hätte auch mit weniger Power wieder auf mich zukommen können. Ich glaubte ihm irgendwann all sie Worte, die ich letztes Jahr im Sommer so gerne gehört hätte. Er sagte Sachen wie dass wir die Eheringe ja vielleicht doch noch eines Tages bräuchten usw.

Es ist eine Sache, wenn er merkt, er hat keine Gefühle mehr für mich, aber eine andere, dass ich eben welche für ihn habe. Das komplett zu missachten und so auf ihnen herumzutrampeln, kann ich nicht verstehen. Er sagte meiner Freundin, er habe in den vergangenen Wochen öfter schon versucht, einen Cut zu machen. Gleichzeitig fragte er mich dennoch weiter, ob wir uns sehen und sagte mir, wie viel ich ihm bedeute. Wirkte jetzt nicht wie ein Cut auf mich...

11.03.2021 16:31 • x 2 #13


Unterwegs
Zitat von Anna_A:
Ich denke, dass dabei immer die Wahl besteht zwischen 1) die eigene Beziehung betrachten und daran arbeiten oder 2) dem Neuen nachgeben.


Da hast du vollkommen recht. Ich habe aber leider die Erfahrung gemacht, dass hier viele den einfach Weg suchen und 2) wählen. Weil sie wissen, dass 1) anstrengend und schmerzhaft sein kann sich mit allem auseinandersetzen und denken, dass sie durch 1) unversehrt rauskommen. Das dies aber ein Trugschluss ist, merken sie meistens erst später.


Zitat von Anna_A:
Er sagte, er hätte sich in der Zeit mir ihr nicht fallen lassen können, weil er an mich dachte, an das, was er aufgegeben hatte.


Ja kein Wunder. Das ist ja das altbekannte Warmwechseln. Deswegen denke ich auch eher, dass seine Neue Freundin eine Übergangsfrau ist. Aber gerade dieses Fremdverlieben zeigt dann meistens, was einem in der Beziehung fehlt. Aber wie er mit euch beiden Frauen umgegangen ist, geht ja mal gar nicht. Im Endeffekt kannst du aber froh sein. Dein Ex muss noch reifen was seinen Charakter angeht. Nur schade, dass diese Erkenntnis jetzt auf deine Kosten war :/

Zitat von Anna_A:
Ich fürchte auch...ich ging viele Jahre an seiner Seite und ich dachte, wir seien ein gutes Paar, ein Team. Ich dachte, dass wir uns lieben und dass seine Gefühle für mich ehrlich waren. Ich jedenfalls liebe ihn aufrichtig.


Ja das ist leider auch keine Seltenheit. Man kann seinem Partner halt leider nur vor dem Kopf schauen. Und Menschen ändern sich...manchmal auch nicht unbedingt zum besten.

Es wird noch eine ordentliche Weile dauern, bis du drüber weg bist, aber ich wünsche dir, dass du einen Partner findest, der besser zu dir passt und bereit ist auch in schlechten Zeiten für die Beziehung zu kämpfen.

11.03.2021 16:53 • x 5 #14


Nachtlicht
Hallo Anna_A,

ich denke auch, dass du nicht viel hättest anders machen können und würde auch sehen wie zuvor von @LillyP angeregt: als Bestätigung für deinen Seelenfrieden, deinerseits die zweite Chance nicht unversucht gelassen zu haben.

Auch ich gehöre zu denjenigen hier die dir weissagen können, dass du eines schönen Tages dankbar sein wirst, dass dieser Mann sich von selbst aus deinem Leben verabschiedet hat.

Wie @nimmermehr sagte - und das finde ich einen wirklich sehr denkenswerten Gedanken - ist es gut möglich, dass ein Teil deiner Energie wirklich für ihn draufgegangen ist - dass du also schon länger mehr in diese Partnerschaft eingebracht hast als er, es ein emotionales Ungleichgewicht gab. Das passiert ja oft ganz schleichend und ohne dass man es direkt merkt, man versucht es ja unbewusst auszugleichen... und das kostet ständig ein wenig Kraft, die dann woanders fehlt.

Menschen wie dein Ex, nach außen Strahlemann aber letztlich, wenn es drauf ankommt, doch eher egozentrisch und opportunistisch gestrickt - neigen dazu sich anderer Menschen für ihre Bedürfnisse zu bedienen. Die guten Jahre waren schön, aber jetzt, wo er dich nicht mehr braucht, merkst du an seinem Handeln wie er wirklich tickt. Sei froh, dies nicht erst nach einer Hochzeit herausgefunden zu haben.

12.03.2021 00:05 • x 6 #15


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