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Neuauflage der Beziehung gescheitert - selbst Schuld?

LillyP
Weißt du, Anna, das Gute an der Geschichte ist für dich: du kannst tiefe und ehrliche Beziehungen führen und mit Hingabe lieben. Er scheint mir eher ein Durcheinander zu sein, aber das ist in Zukunft sein Problem. Wenn du jetzt in Ruhe reflektierst und ein bisschen ein Auge auf deinen Selbstschutz hast, steht einer glücklichen Beziehung mit einem auch innerlich erwachsenem Mann nichts im Wege. Ich finde, du liest sich so liebevoll und angenehm ruhig. Das wird bestimmt den richtigen Mann anziehen.

12.03.2021 00:19 • x 4 #16


P
Hallo @Anna_A

Toll, dass du ihm noch eine zweite Chance gegeben hast.

Eine dritte Chance aber hat er nicht mehr verdient, weil das dann einfach ein On-Off-Spielchen von ihm wäre.

Ich hoffe sehr, dass du eine Frau bist, die soviel Stärke und Selbstwert hat, dass du diesen Typen, der dich in keinster Weise mehr schätzt, nicht mehr in dein Leben lässt.

Du hast es verdient, einen tollen und guten Mann an deiner Seite zu haben, so wie es auch @LillyP dir schon geschrieben hat!

Bleib dir selber treu

L G Pinkstar

12.03.2021 00:39 • x 6 #17


A


Neuauflage der Beziehung gescheitert - selbst Schuld?

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A
Guten Morgen zusammen,

meine Gedanken und Gefühle schwanken die ganze Zeit hin und her. Gestern fühlte ich mich noch bestärkt - auch durch eure Worte, vielen Dank dafür!

Heute sieht es wieder etwas anders aus und ich lasse die paar Wochen Revue passieren, die dem erneuten Aufeinandertreffen mit der anderen Frau vorletzte Woche vorausgingen. Ich habe in dieser Zeit zunächst immer wieder motiviert und Vorschläge gemacht, irgendwann aber auch immer öfter geäußert, dass ich sein Hin und Her zwischen Wir lieben uns und ich wünsche mir eine Zukunft mit dir und Ich bin nicht sicher, ob du mir und ich mir verzeihen kann, wir müssen da ehrlich sein so nicht mehr ertragen kann. Ich wollte Verbindlichkeit und Sicherheit und habe ihm gleichzeitig den Betrug immer wieder vorgeworfen, wurde immer lauter - nicht stimmlich, sondern in meinen Aussagen. Teilweise auch unfair, unsachlich und vorwurfsvoll, auf Angriff. Aber: hiervon hatte ich ja auch erst Mitte Januar erfahren. Das war eine neue Information, die vielleicht auch erstmal verdaut werden muss. Ist es nicht trotzdem so, dass ich - wenn ich sage ich verzeihe dir auch wirklich so handeln und es nicht immer und immer wieder aufrollen sollte? Vor allem, wenn die Situation ohnehin gerade fragil ist und er äußert, er fühle sich in die Ecke gedrängt? Ich habe das Gefühl, diese Äußerungen nicht ernst genug genommen, immer weiter meinen Schmerz forciert und mich so über ihn gestellt zu haben. Habe ich ihn nicht ernst genug genommen?

Zitat von LillyP:
du kannst tiefe und ehrliche Beziehungen führen und mit Hingabe lieben.

Die Frage ist: kann ich das wirklich, wenn ich mich in diesen Situationen über ihn gestellt und meinen Schmerz ernster als seine Schuldgefühle genommen habe?

Zitat von Nachtlicht:
Menschen wie dein Ex, nach außen Strahlemann aber letztlich, wenn es drauf ankommt, doch eher egozentrisch und opportunistisch gestrickt - neigen dazu sich anderer Menschen für ihre Bedürfnisse zu bedienen. Die guten Jahre waren schön, aber jetzt, wo er dich nicht mehr braucht, merkst du an seinem Handeln wie er wirklich tickt.

Das tut weh, gerade weil es wohl wahr ist. Ich dachte, ich hätte eine große Bedeutung, gehöre zu ihm. Aber gerade, weil ich dachte, ich gehöre zu ihm, empfinde ich zwischendurch auch soetwas wie Mitleid für ihn und möchte ihm helfen... und merke gleichzeitig, wie blöd das klingt.

Zitat von Unterwegs:
Deswegen denke ich auch eher, dass seine Neue Freundin eine Übergangsfrau ist. Aber gerade dieses Fremdverlieben zeigt dann meistens, was einem in der Beziehung fehlt.

War sie das nicht schon im vergangenen Jahr? Kann man es jetzt noch einmal als Übergang betrachten?
Vielleicht ist es nun auch die große Liebe zweier Menschen, die über Umwege zueinander gefunden haben?
Dass das Fremdverlieben Defizite in der Beziehung aufzeigt, war und ist mir bewusst. Diese Defizite gab es auch, aber ich glaube, dass sie darin begründet liegen, dass sich der Alltag eingeschlichen hatte. In meinen Augen hätte es kleiner Veränderungen bedurft, mehr Wertschätzung, wieder mehr Körperlichkeit, gemeinsame Zeit. Dinge, die ich leist- und umsetzbar finde.

Zitat von Unterwegs:
Und glaub mir, auch mit der Neuen sehe ich vorerst kein Happy End.

Kannst du mir das noch etwas genauer erklären?

Zitat von Mienchen:
Du scheinst sehr vernünftig zu sein und herzensgut, bitte schenk das einem Mann, der das wirklich verdient hat

Zitat von LillyP:
Ich finde, du liest sich so liebevoll und angenehm ruhig.

Danke, ihr Lieben. Da muss ich mir wirklich ein kleines Tränchen verdrücken. Die Worte tun gut!

Viele Grüße und einen schönen Tag allen!

12.03.2021 09:51 • #18


Femira
Hey Anna,
willkommen hier auch wenn der Anlass kein schöner ist.
Ich hab ordentlich Zitate rausgesucht und hoffe, ich kann dir ein paar Gedanken dalassen, die dir helfen.

Zitat von Anna_A:
Es folgt ein langer Text

Aus langer Forumserfahrung kann ich dir sagen, dass es kein langer Text ist. Ich bin auch ganz beeindruckt, wie strukturiert du deine Geschichte schilderst, obwohl in dir Chaos herrscht. Das lese ich auch selten und hat mich motiviert, dir zu schreiben.
Was etwas fehlt, sind Zeiten. Wann war die Trennung, wann hat er (?) wieder Kontakt aufgenommen usw. Aber das suchen wir uns schon irgendwie zusammen.

Aber von mir erfolgt ein langer Text

Zitat von Anna_A:
Ich zweifle an mir, meinem Verhalten, meinem Verstand und möchte gerne klären, ob ich nur dafür benutzt und manipuliert wurde, das alte Leben zu verarbeiten und einen Abschluss zu finden, um frei für das Neue zu sein oder ob ich eine reelle Chance durch Schuldzuweisungen und Vorwürfe selbst in den Sand gesetzt habe, statt die Sorgen und Gefühle meines vermeintlichen Partners ernst zu nehmen und seinem Schuldgefühl entgegenzuwirken, statt sie und gleichzeitig meinen eigenen Schmerz zu forcieren.

Das ist ja deine zentrale Frage, wenn ich das richtig verstanden habe. Unter dem Blickwinkel möchte ich dir zunächst antworten.
Zitat von Anna_A:
Meine Fragen nach einer anderen Frau verneinte er. Einige Tage später machte er Schluss, nannte Gründe, die für mich unverständlich waren, Unterschiede, die ich nicht sah und die nie zuvor ein Thema gewesen waren. Es machte den Eindruck, als würde er alles zusammensuchen, was gegen uns spricht, um es auch vor sich selbst zu rechtfertigen. Ich sei ihm ja nicht egal, aber es wäre wohl nur noch Gewohnheit zwischen uns.

Zitat von Anna_A:
Zwei Wochen nach der Trennung berichtete er mir, er habe Kontakt zu einer Frau,

Zitat von Anna_A:
Es stellt sich heraus, dass er ihr im Dezember und zu Silvester geschrieben hatte, um sich zu entschuldigen. Da hätten meine Alarmglocken wohl noch lauter schrillen sollen, als sie es ohnehin taten.

Zitat von Anna_A:
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass er versuchte, mich davon zu überzeugen, dass es nicht klappt, damit ich es von mir aus einsehe.

Also an deinem Vertsand oder Bauchgefühl scheinst du nicht zweifeln zu müssen. Es scheint wunderbar zu funktionieren.
Vor allem der letzte Punkt...also ich verfüge ja nur über meine eingeschränkte Erfahrung...die Welt ist sicherlich bunt, aber meine Freundinnen und ich haben oft die Erfahrung gemacht, dass Männer sich so lange besch*ssen verhalten, bis sie Schluss macht.
Auch mein letzter hat so oft ich weiß nicht... gesagt, dass ich diejenige war, die ging.
Das ist die Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen.
Meine Freundinnen und ich sagen dann immer: Was sollen die machen? Wir haben halt Millionen Eier, sie nur zwei.

Also es gibt einen Club der Frauen, die irgendwie selber mit sich Schluss machen, weil der Kerl noch nicht mal das richtig hinbekommt.

Also er...er übernimmt keine/kaum Verantwortung, weil er irgendwo sein Rückgrat verlegt hat.
Schau mal hier:
Zitat von Anna_A:
Zwischendurch meldete er sich mit Entschuldigungen und Selbstmitleid - er habe so viele Menschen enttäuscht, vor allem mich.

oohhhh...so ein Armer...Fremdgehen und dann Schuldgefühle haben...
Zitat von Anna_A:
bis dato nicht gestanden (obwohl ich in der Annäherung von Anfang an um Ehrlichkeit gebeten hatte), weil er Angst gehabt hätte, es vollends zu versauen und noch einen draufzusetzen, sodass ich ihm gar nicht mehr verzeihen kann.

Wie gut er zu seinem Verhalten steht. Er soll sein Rückgrat suchen gehen, der Affe!
Zitat von Anna_A:
Vor drei Tagen dann teilte er mir via WhatsApp mit, er möchte ein schuldfreies Leben führen, keine Absprachen treffen, ganz viel auf den Golfplatz gehen, die Nähe zu ihr suchen, den Sommer genießen etc. Er sei sich nicht sicher, was er in der weiteren Zukunft möchte und ob er seine Entscheidungen gegen mich nicht bereuen werde. Es sehe in ihm anders aus, als sich diese Wünsche lesen. Ihm falle das sehr schwer und er schreibe jetzt nicht, was er für mich fühle, aber hoffe, dass ich mir das denken kann. Er hätte sehr mit sich gekämpft, weil er mich nicht verletzen und beschützen wolle.


Nochmal zum Mitschreiben. Er geht fremd, also er macht einen Fehler und benimmt sich unmöglich dir gegenüber und sich mit diesem seinem Verhalten auseinanderzusetzen, ist ihm zu schwer? Er will den Sommer genießen? mit einer Frau, die er ebenso betrogen hat? Na, soll er machen. Das wird ja interessant, wie das ohne Schuldgefühle klappen kann
Zitat von Anna_A:
Er erklärte mir, dass er im Sommer keinen anderen Ausweg gesehen habe, weil unsere Situation eingefahren gewesen sei und ich mich in einer Negativspirale befunden hätte, deren Ende nicht in Sicht war. Er hätte nicht gewusst, wie er das hätte ansprechen und beheben sollen, weil er nicht dachte, dass sich etwas ändern würde. Er habe nun aber gesehen, dass ich für meinen Teil sehr wohl eine Veränderung zum Positiven durchlaufen habe und er im Nachhinein betrachtet gerne derjenige gewesen sei, der mich dabei unterstützt.

Also bei dem Absatz könnte ich ausflippen! Wirklich einfach hochgehen!
Wie wenig er Verantwortung übernimmt. Also...All die Worte, die mir da einfallen, werden hier zurecht gebiept!

Zitat von Anna_A:
Stattdessen hat er im Nachgang die Schuld bei mir gesucht und mich noch für meine tolle Entwicklung gelobt.

Und dann lobt er dich noch der Gönner!
Zitat von Anna_A:
Ich hatte meine Fehler in der Zeit. Das ist das Problem: es stimmt, was er sagt.

Das ist kein Problem Anna. Natürlich tragen beide Verantwortung, wenn die Beziehung nicht läuft. ER also auch. Als es nicht mehr leicht war, hat er seine Lösung in der Flucht gesucht, statt mit Rückgrat genau das hier zu tun:
Zitat von Anna_A:
Es stimmt aber nicht, dass es nicht die Möglichkeit gegeben hätte, mit mir zu sprechen. Die gab es sehr wohl. Wenn er aber das mit der anderen erstmal weiter laufen lässt, bis er sich ihrer Gefühle sicher sein kann, mich über Wochen hinhält und verzweifeln lässt, ist das alles andere als fair, verantwortungsvoll und gut für ich.


Denn er hatte ja auch seine Probleme, die verantwortlich dafür waren, dass es schlechter lief:
Zitat von Anna_A:
In seinem Job läuft es zwar, aber der ist seit Beginn der Pandemie für ihn als Machertyp recht eintönig und langweilig geworden. So wuchs die Konzentration auf sich selbst. Er scheint sich selbst nicht genug zu sein und braucht die Bestätigung von außen. Das Schlimme ist: er verkauft sich nach außen immer sehr gut - als toller Typ, der alles kann und (besser) weiß, großzügig, cool, um keinen Spruch verlegen, gleichzeitig toller Kumpel, großer Bekanntenkreis etc.

Diese Verkäufer. Ja, laber rhababer. Aber wenns drauf ankommt, f*cken sie ne andere. Ups. Das ist ja jetzt blöd. Worte und Taten...

Also ih kann mri vorstellen, dass deshalb alle schreiben, dass du froh sein kannst, dass er weg ist und du kannst wirklich froh sein, dass das VOR den ganzen verbindlichen Pflichten passiert ist. Passt aber auch zu dem Umstand, dass Verantwortung nicht so seins ist. Stell dir vor, du wärst eine frische Mama und auf ihn angewiesen. HA! Da wäre er spätestens in einer anderen...äh...bei einer anderen gewesen.

ER kann es nicht. Das hat nichts mit dir zu tun. NICHTS! Er kann das mit Verpflichtungen udn Verantwortungen nicht. Das macht ihm offensichtlich Angst und er kann sich nicht angemessen verhalten.

Dann schauen wir mal zu dir und deinem Verhalten.
Zitat von Anna_A:
Ich glaubte ihm irgendwann all sie Worte, die ich letztes Jahr im Sommer so gerne gehört hätte.

Das kann ich verstehen. Ich kann dir nur empfehlen, nach einer Trennung und er kommt zurück, dir genau aufzuschreiben für dich, auf was du achten möchtest und welche Grenzen du ziehst. Bei was du eben nicht in eine Diskussion gehst, sondern ihn verlässt. Sofort!Denn Taten sind dann alles.

Die Neuauflage stand unter einem schlechten Stern, weil er seine Anteile weder gesehen hat noch ebarbeitet hat. Ich kann aber verstehen, dass man es sich so sehr wünscht und es deshalb wieder probiert. Ich denke auch, dass das gut ist für deinen Frieden.

Du darfst dich fragen, warum er dich so sehr verletzen durfte und du nicht gingst.

Zitat von Anna_A:
Die anfängliche Motivation verblasste und meine Befürchtungen und Ängste stiegen an. Er zog sich emotional weiter zurück und ich ging nach, gab meine Distanz auf.

Zitat von Anna_A:
Wir hätten auch schöne Momente, aber regelmäßig auch Diskussionen und das Thema sei ständig präsent.

Zitat von Anna_A:
Zwei Tage später ging vor zweieinhalb Wochen das Golfen wieder los. Prompt traf er auf die andere Frau und suchte den Kontakt. Mir sagte er, er mache das, um ein gutes Verhältnis herzustellen, weil er ihr damals vor den Kopf gestoßen habe. Er wolle vor Ort keinen Stress haben. Ich hatte große Bedenken dabei und äußerte meine Ängste, er sagte aber, sie sei unser geringstes Problem, wir hätten größere Probleme zu lösen.

Warum gehst du nicht? Warum hast du das mit dir machen lassen? Dein Bauchgefühl war da. Du warst schon so weit, ihn loszulassen und nun das?!

Zitat von Anna_A:
Es ist eine Sache, wenn er merkt, er hat keine Gefühle mehr für mich, aber eine andere, dass ich eben welche für ihn habe. Das komplett zu missachten und so auf ihnen herumzutrampeln, kann ich nicht verstehen.

Nein, da gibst du ihm Verantwortung, die ihm tatsächlich nicht gehört. Dich zu schützen, ist deine Aufgabe und nicht seine. Das ist eine Frage, die du dir wirklich stellen musst. Warum hast du das mit dir machen lassen? Das darfst du im Laufe der Verarbeitung verstehen und bearbeiten. Arbeite an deinen Grenzen.

Es klingt auch so, als hättet ihr nie wirklich eine Kontaktsperre gehabt...?!
Zitat von Anna_A:
Im November war ich soweit, ihn loszulassen, als er mich wieder kontaktierte und wir uns trafen.

Zitat von Anna_A:
Nach einigen Tagen der Funkstille nahmen wir wieder Kontakt auf.

Zitat von Anna_A:
Er meldete sich dennoch in den folgenden Tagen, bis er mir letzte Woche Mittwoch mitteilte, er würde nicht (mehr) mit mir sprechen wollen, weil der persönliche Kontakt ihn nicht zur Ruhe kommen lasse. Er wolle seine Gedanken sortieren und wolle sich nicht durch Gespräche und Worte beeinflussen lassen

Nicht ER darf nachdenken, sondern du! Deine Beziehung ist kaputt, weil ER sie beendet hat und dann zu wenig Eier hatte. Was will er denn da denken? DU wirst denken. DU brauchst Abstand. Kannst du da ein Riegel vorschieben? Zumindest für 3 Monate, damit du wirklich wirklich zur Ruhe kommen kannst?! Dich selbst finden? wer du bist ohne ihn? Das ist schwer und harte Arbeit.

Zitat von Anna_A:
Ich war fassungslos über diese Dreistigkeit! Habe nichts geantwortet, bis heute nicht. Allerdings bin ich extrem aufgewühlt, sehr traurig und schlafe nicht. Das zweite mal auf die gleiche Art und Weise. ich habe ihm wirklich geglaubt, was er mir sagte, ich dachte, er wolle mich.

Wie sieht es denn aus?
Essen?
Schlafen?
Arbeiten?
Bewegung?
Freunde?
Was geht? was geht nicht?

EDIT: Mit dir überschnitten. Ich schikce es trotzdem einfach ab.

12.03.2021 10:03 • x 5 #19


Jane_1
Zunächst möchte ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen: Es ist gut, dass dieser Mann nicht mehr in deinem Leben ist, auch wenn es jetzt noch weh tut.
Du liest dich sehr reflektiert und empathisch, er eher ich-bezogen.
Zitat von Anna_A:
Es ist eine Sache, wenn er merkt, er hat keine Gefühle mehr für mich, aber eine andere, dass ich eben welche für ihn habe. Das komplett zu missachten und so auf ihnen herumzutrampeln, kann ich nicht verstehen. Er sagte meiner Freundin, er habe in den vergangenen Wochen öfter schon versucht, einen Cut zu machen. Gleichzeitig fragte er mich dennoch weiter, ob wir uns sehen und sagte mir, wie viel ich ihm bedeute. Wirkte jetzt nicht wie ein Cut auf mich...

Vermutlich quält ihn sein Gewissen und er möchte mit dir befreundet bleiben und sich gut fühlen. Bei der ersten Anbandelung haben die Gedanken an dich ihn ja auch gestört. Und jetzt sollst du doch bitte nicht mehr böse sein, damit er die neue Liebe so richtig genießen kann. Sorry für die Überzeichnung, aber ich finde sein Verhalten ziemlich unverschämt, dafür konsequent auf Linie. Nämlich konsequent egoistisch.
Bleib du bei dir, und ziehe du den cut durch. Für dich.
Zitat von Anna_A:
Vor allem, wenn die Situation ohnehin gerade fragil ist und er äußert, er fühle sich in die Ecke gedrängt? Ich habe das Gefühl, diese Äußerungen nicht ernst genug genommen, immer weiter meinen Schmerz forciert und mich so über ihn gestellt zu haben. Habe ich ihn nicht ernst genug genommen?

Du hast nichts falsch gemacht. Du hast in der klassischen Salamitaktik Häppchen der Lügen erfahren und musstest das dann erst verdauen. Dass ER sich dann von DIR in die Ecke gedrängt fühlt...ja, konsequent egoistisch.
Er hat für sein Verhalten keine Verantwortung übernommen.

Ich wünsche dir, dass du bei dir bleibst, den cut durchziehst und wieder zu deinem starken Ich findest.

edit: Sehe dass Femira einen langen tollen Text geschrieben hat, ich poste das jetzt mal trotzdem.

12.03.2021 10:05 • x 4 #20


Heffalump
Zitat von Anna_A:
. Wieder zweite Wahl.

Wiieder? Wo denn noch?
Zitat von Anna_A:
Kannst du mir das noch etwas genauer erklären?

Kannst du dir das nicht denken, irgendwann wird ihm die Golferin auch zu wenig und er streckt seine Fühler wieder aus..

12.03.2021 10:11 • x 1 #21


LillyP
Liebe Anna, nein, du hast ihm genug Möglichkeiten gegeben. Ein Reumütiger mit Engagement würde jetzt nicht dich anjammern, dass er Angst hat, ob du ihm je verzeihen kann. Soviel Geduld müsste er jetzt aufweisen können. Er ist nicht annähernd bereit, diese kleine Unannehmlichkeit im Vergleich zu deinem Schmerz auszuhalten. Bei dir ist jetzt der Selbstschutz wichtig. Der hat dich schon ganz fuselig geredet. Achte auf die Taten, nicht auf die Worte.

12.03.2021 10:20 • x 5 #22


Nachtlicht
Liebe Anna_A,

@Femira hat dir eine spitzenmäßige Analyse geliefert, der ich mich vollumfänglich anschließen kann.

Ich verstehe total dass du dich noch selbst sezierst (bin auch so ein Typ Mensch) aber auch das wird aufhören. Es dauert noch seine Zeit, und am Ende gehst du gestärkt aus der Geschichte hervor. Vertrau auf dich, du bist offensichtlich fähig zu Empathie und Selbstreflektion. Die übrigens auch durchaus zu der Erkenntnis führen kann und darf, im Recht zu sein

Zitat von Anna_A:
Ich habe in dieser Zeit zunächst immer wieder motiviert und Vorschläge gemacht, irgendwann aber auch immer öfter geäußert, dass ich sein Hin und Her zwischen Wir lieben uns und ich wünsche mir eine Zukunft mit dir und Ich bin nicht sicher, ob du mir und ich mir verzeihen kann, wir müssen da ehrlich sein so nicht mehr ertragen kann.


Völlig verständlich, denn so ein Hin und Her, welches er ja in zweierlei Hinsicht auf deinen Schultern ausgetragen hat (zum einen, indem er es dir zugemutet hat, zum anderen indem er Schuldumkehr betrieb), ist ja auch irgendwann unerträglich.

Zitat von Anna_A:
Ist es nicht trotzdem so, dass ich - wenn ich sage ich verzeihe dir auch wirklich so handeln und es nicht immer und immer wieder aufrollen sollte?


Ja, allerdings habt ihr da beide was übersprungen: er hat den Teil, in dem er tatsächlich Verantwortung übernimmt, ausgelassen und du hast den Teil, in dem du herausfindest ob du wirklich verzeihen kannst und willst, ausgelassen. Heißt, du hast die Trennung verziehen, nachdem er sich ein bisschen um dich bemüht hat - und dann kam der eigentliche Klopper ans Tageslicht und den wollte er dann aber schnell abgehandelt haben, weil die Trennung ja schon verziehen war. Du wolltest das auch abhandeln weil deine Gefühle für ihn inzwischen wieder da bzw. immer noch groß waren und du die erneute Beziehung ja erhalten wolltest. Da hättest du vielleicht konsequenter sein können, aber eher in dem Sinne, es mit ihm zu beenden, als dich zum Verzeihen zu zwingen um ihn nicht mit seinem eigenen Fehlverhalten zu konfrontieren.

Zitat von Anna_A:
Ich habe das Gefühl, diese Äußerungen nicht ernst genug genommen, immer weiter meinen Schmerz forciert und mich so über ihn gestellt zu haben. Habe ich ihn nicht ernst genug genommen?


Andersrum wird meiner Meinung nach ein Schuh draus: Er hat dich nicht ernst genug genommen.

Zitat von Anna_A:
Aber gerade, weil ich dachte, ich gehöre zu ihm, empfinde ich zwischendurch auch soetwas wie Mitleid für ihn und möchte ihm helfen


Wenn du magst, schicke ich dir hierzu eine kurze PN?

Zitat von Femira:
die Welt ist sicherlich bunt, aber meine Freundinnen und ich haben oft die Erfahrung gemacht, dass Männer sich so lange besch*ssen verhalten, bis sie Schluss macht.


Das Phänomen Feigheit vor dem Freund kenne ich auch hauptsächlich von Männern, ja.

Zitat von Femira:
Das wird ja interessant, wie das ohne Schuldgefühle klappen kann


Ich schätze, die andere wird von ihrem Glück gar nichts wissen, und wer mit seinen Taten nicht konfrontiert wird, braucht sich auch nicht damit zu befassen ... sorry falls zu zynisch

Zitat von Jane_1:
Du hast in der klassischen Salamitaktik Häppchen der Lügen erfahren und musstest das dann erst verdauen. Dass ER sich dann von DIR in die Ecke gedrängt fühlt...ja, konsequent egoistisch.


Salamitaktik ist ein gutes Stichwort. Vielleicht magst du, Anna_A, mal hier im Bereich Affären lesen, insbesondere Geschichten von Frauen, bei denen der Mann sich wegen einer anderen trennt und nochmal zurück kommt, manche Muster sind da sehr eingängig und vielleicht erkennst du was wieder. Oder bekommst eine Idee, wie deine Geschichte von einer anderen Seite her ausgesehen haben könnte. Aber sei gewarnt, manches könnte schwer verdaulich sein.

12.03.2021 12:01 • x 4 #23


Löwin45
Liebe Anna
Zitat von Anna_A:
Ist es nicht trotzdem so, dass ich - wenn ich sage ich verzeihe dir auch wirklich so handeln und es nicht immer und immer wieder aufrollen sollte? Vor allem, wenn die Situation ohnehin gerade fragil ist und er äußert, er fühle sich in die Ecke gedrängt? Ich habe das Gefühl, diese Äußerungen nicht ernst genug genommen, immer weiter meinen Schmerz forciert und mich so über ihn gestellt zu haben. Habe ich ihn nicht ernst genug genommen?

Du wolltest ihm verzeihen. Aber, so schnell geht das einfach nicht.
Glaube mir, das dauert lange und bedarf vieler Gespräche und klarer Bekenntnisse mit den entsprechenden Handlungen und nicht nur Worte, die dann nicht gelebt werden.

Du warst und bist verletzt. Auch das spielt eine große Rolle.
Etwas zu verzeihen, dass so verletzend war, ist ein schwieriger Akt.
Denn auch dein Vertrauen wurde ja in Mitleidenschaft gezogen.
Damit du ihm wieder hättest vertrauen können, wären auch Taten (und nicht nur Worte) von ihm erforderlich gewesen.
Dazu gehören Ehrlichkeit, ein klar zu erkennender Wille und vieles mehr, um sich deines Vertrauens und deines Verzeihens würdig zu erweisen.

Hatte er sich aus tiefstem Herzen darum bemüht?
So wie du ihn schilderst, waren da nur immer wieder seine Befindlichkeiten wichtig.
Dieses Rumeiern, seine Lügen, sein Selbstmitleid, dieses ewige Hin-und-Her..., waren ja auch für dich zermürbend und verletzend.
Wie hättest du ihm da wieder vertrauen können?
Und, wie hättest du ihm da verzeihen können?

Es sagt sich so leicht, ist aber viel viel schwieriger.

Aber eines kannst du tatsächlich tun:
Bemühe dich darum, dir selbst zu verzeihen. Denn du hast dich deiner würdig erwiesen. Er nicht.

Zitat von Anna_A:
ch wüsste gerne, ob ich mit meinem Verhalten, meinen Reaktionen etc. etwas hätte zum Positiven verändern können, ob es an mir selbst liegen könnte, dass mir das ein zweites Mal in der gleichen Konstellation passiert. Ich zweifle an mir, meinem Verhalten, meinem Verstand und möchte gerne klären, ob ich nur dafür benutzt und manipuliert wurde, das alte Leben zu verarbeiten und einen Abschluss zu finden, um frei für das Neue zu sein oder ob ich eine reelle Chance durch Schuldzuweisungen und Vorwürfe selbst in den Sand gesetzt habe, statt die Sorgen und Gefühle meines vermeintlichen Partners ernst zu nehmen und seinem Schuldgefühl entgegenzuwirken, statt sie und gleichzeitig meinen eigenen Schmerz zu forcieren.

Anna, du hast dich genau so verhalten, wie er es provozierte.
Zudem, möchtest du einen Lebenspartner an deiner Seite, den du zuerst davon überreden, dazu überzeugen musst, dass du eine klasse Frau bist?

Selbstverständlich durftest und musstest du dich schützen.
Selbstverständlich ist es dein Recht, Klarstellungen zu fordern und deinen Unmut in Worte zu fassen.
Und selbstverständlich darfst du auch Exklusivität fordern und anderenfalls die Konsequenzen ziehen.
Seine Schuldgefühle sind seine Baustelle, die er sich selbst erzeugt hat.
Ja, sein Wohl litt und leidet unter seinen Schuldgefühlen.
Was ist mit deinem Wohl? Ist seines wichtiger?
Achte auf dich!

Zitat von Anna_A:
Ich fühle mich um die versprochene Zeit betrogen. Was sind drei Monate Annäherung im Vergleich zu den Ereignissen des letzten Jahres? Bzw. zwei Monate, wenn man das Kippen der Stimmung im Januar betrachtet.

Nun, hättest du es nicht versucht, würdest du dir jetzt möglicherweise genau deswegen Vorwürfe machen.
Verzeih dir auch das.

12.03.2021 12:22 • x 5 #24


A
Danke für eure Rückmeldungen auf meinen letzten Post und die Beantwortung meiner Fragen.

Zitat von Femira:
Was etwas fehlt, sind Zeiten. Wann war die Trennung, wann hat er (?) wieder Kontakt aufgenommen usw. Aber das suchen wir uns schon irgendwie zusammen.

Liebe @femira, verlobt waren wir seit Januar 2019. Die Hochzeit sollte Ende September 2020 stattfinden. Ende Juli/Anfang August 2020 eröffnete er mir das erste mal, dass er Zweifel an der Hochzeit hat und sich nicht wohl fühle. Wir waren im Urlaub und diese Situation war natürlich ziemlich unschön. Wir machten das Beste draus, aber es gab auch die Situation, dass wir im Auto saßen und er von jetzt auf gleich anfing zu weinen. Ich hatte ihn nie zuvor weinen sehen. Er sagte, er fühle sich unwohl, es sei ihm gerade alles zu viel und er empfinde sehr viel Druck. Die zwei Wochen nach dem Urlaub waren angespannt, es ging hin und her zwischen Hochzeit oder Nicht-Hochzeit, mal waren wir sehr vertraut, mal war er kalt. Mitte August 2020 wurde die Hochzeit dann abgesagt. Ich stand zu ihm und wir sagten mit der Begründung ab, dass sich Schwierigkeiten in der Beziehung ergeben hätten, die wir in den kommenden Monaten angehen wollten. Er zog sich weiter zurück, verbrachte viel Zeit auf dem Golfplatz, kam betrunken heim. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und mich mit Freundinnen zu treffen. Eine Woche später machte er dann Schluss - im Nachhinein erfuhr ich ja dann von dem Betrug, der angeblich erst am Abend vor der Trennung stattgefunden habe. Der entsprechende Abend war ein Mittwoch, er wollte nach dem Golfen abends noch mit in ein Bistro um die Ecke. Ich wachte nachts um halb 2 auf und er war nicht da. In diesem Moment wusste ich damals schon ganz genau, was Sache ist. Ich rief ihn an, er meinte, er melde sich sofort zurück, rief erst eine halbe Stunde später wieder an und kam heim - betrunken. Am nächsten Tag war Schluss.
In der Folge zog ich mich zurück, suchte den Kontakt von mir aus nur, wenn es um Formalitäten ging (Haus, Auto, Verträge). Er kontaktierte mich hin und wieder, ich sagte ihm, er solle mich in Ruhe lassen. Zwischendurch kamen dennoch Nachrichten - einige beantwortete ich, andere ignorierte ich. Ich suchte mir eine Wohnung, meine Mädels und ich packten die Kartons im Haus und Anfang Oktober 2020 zog ich aus. Anfang/Mitte November 2020 meldete er sich dann wieder und wollte sich treffen. In der Folge intensivierte sich der Kontakt nach und nach, wir näherten uns an. Im Januar 2021 gestand der den Betrug. Mitte/Ende Februar 2021 ging es dann nicht mehr weiter. Ende Februar 2021 traf er wieder auf die andere.

Zitat von Femira:
Es klingt auch so, als hättet ihr nie wirklich eine Kontaktsperre gehabt...?!

Nach der Trennung Ende August 2020 versuchte ich, den Kontakt weitestgehend zu vermeiden. Ich suchte ihn von mir aus nicht, Ausnahmen waren Formalitäten.

Zitat von Femira:
Das wird ja interessant, wie das ohne Schuldgefühle klappen kann

Den Gedanken habe ich auch. Dieser verkorkste Start in eine Beziehung ist eigentlich kein gutes Vorzeichen. Andererseits kenne ich die Frau ja nicht. Vielleicht ist sie freier als ich?

Schuldgefühle sind etwas ziemlich Hässliches. Sich schuldig zu fühlen - ob zurecht oder nicht - und immer wieder auf das eigene Fehlverhalten hingewiesen zu werden, führt doch zwangsläufig dazu, sich überverantwortlich für das eigene Glück und das Glück des anderen zu fühlen und lassen aus den falschen Beweggründen handeln, oder?
Habe ich das forciert, indem ich Dinge sagte wie Du hast Mist gebaut, du müsstest etwas tun!, Ich dachte, du meintest ernst, was du sagtest. Warum sind da jetzt wieder Zweifel?, ICH bin diejenige, der es an erster Stelle schlecht geht!. Er sagte irgendwann zu mir, dass er sich schlecht fühle, aber nicht das Gefühl hat, das äußern zu dürfen, weil er die Situation herbeigeführt habe, in der wir steckten. Wenn er sich mitteilte und seine Bedenken äußerte, fand ich es nicht gut, dass er ehrlich ist, sondern fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen. Ich habe den Druck dadurch weiter aufgebaut.

Zitat von Femira:
Warum gehst du nicht? Warum hast du das mit dir machen lassen? Dein Bauchgefühl war da.

Ja, es war da, aber ich wusste irgendwann auch nicht mehr, was ich glauben sollte und was nicht, es ging auch in mir hin und her, hin und her.

Zitat von Jane_1:
Vermutlich quält ihn sein Gewissen und er möchte mit dir befreundet bleiben und sich gut fühlen. Bei der ersten Anbandelung haben die Gedanken an dich ihn ja auch gestört.

Wenn er nur befreundet bleiben wollte, hätte es im November doch auch ein klärendes Gespräch getan, um seinen Frieden zu finden. Es folgten aber Liebesschwüre und Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft, die er mir einpflanzte.
War es einfach nur das eigene Schuldgefühl, das Gefühl, etwas wieder gut machen zu müssen, Scham, die ihn zunächst um- und dann zurücktrieben und sich dann ab Januar wieder einstellten. Dachte er, er MUSS das mit mir auf die Reihe kriegen, weil er SCHULD hat?

Zitat von Jane_1:
Du hast nichts falsch gemacht. Du hast in der klassischen Salamitaktik Häppchen der Lügen erfahren und musstest das dann erst verdauen. Dass ER sich dann von DIR in die Ecke gedrängt fühlt...ja, konsequent egoistisch.
Er hat für sein Verhalten keine Verantwortung übernommen.

Danke!

Zitat von LillyP:
Ein Reumütiger mit Engagement würde jetzt nicht dich anjammern, dass er Angst hat, ob du ihm je verzeihen kann. Soviel Geduld müsste er jetzt aufweisen können. Er ist nicht annähernd bereit, diese kleine Unannehmlichkeit im Vergleich zu deinem Schmerz auszuhalten.

Das dachte und denke ich auch. Aber ich hinterfrage mich genauso: warum wiege ich beide Empfindungen gegeneinander auf, wenn ich im Herzen eigentlich verzeihen möchte?
Abgesehen davon finde ich schon, dass die Zeit, die er mir einräumte, ein Witz ist...



Viele Grüße an alle
Anna

12.03.2021 12:47 • x 2 #25


LillyP
Du kannst ihn ja weiter im Herzen behalten und ihm innerlich verzeihen. Aus der Ferne. Das wird alles seine Zeit brauchen.Eine Beziehung mit ihm würde trotzdem so nicht funktionieren.

12.03.2021 12:50 • x 1 #26


A
Ich habe meine Texte und Antworten geteilt, da es sonst sehr viel auf einem geworden wäre - hier Teil 2:

Zitat:
Ja, allerdings habt ihr da beide was übersprungen: er hat den Teil, in dem er tatsächlich Verantwortung übernimmt, ausgelassen und du hast den Teil, in dem du herausfindest ob du wirklich verzeihen kannst und willst, ausgelassen.

Ich danke dir für diesen Absatz. Du hast vollkommen Recht. Ich habe das Gefühl, mir die Zeit 1) nicht selbst genommen zu haben und 2) dass sie mir nicht zugestanden wurde.

Zitat:
Er hat dich nicht ernst genug genommen.

Er sagte stets, er kann vollkommen verstehen und es sei nachvollziehbar, dass ich so verletzt bin und es auch mal aus mir herausbricht. ER sei derjenige, der damit nicht umgehen könne. Das ließ mich echt etwas verzweifeln. Ich hätte mir ein Ich weiß und es ist okay und eine Umarmung gewünscht. Dadurch, dass er auch Verständnis äußerte, war ich irgendwie gelähmt, hin und her gerissen.

Zitat:
Wenn du magst, schicke ich dir hierzu eine kurze PN?

Ja, sehr gerne!

Zitat:
Ich schätze, die andere wird von ihrem Glück gar nichts wissen, und wer mit seinen Taten nicht konfrontiert wird, braucht sich auch nicht damit zu befassen ... sorry falls zu zynisch

Sie hat ihn nach zwei Treffen (das letzte am Samstag, davon erzählte er mir sogar noch) sofort zurückgenommen, war bei ihm zu Besuch, hat mit ihm geschlafen. Entweder ist sie abgebrüht und nahm in zurück in dem Denken na ich habs dir doch gesagt, du hast nur an der Vergangenheit festgehangen und jetzt bist du frei für mich oder sie weiß von den letzten Monaten nichts. Ich muss ehrlich sagen, dass er mir ja schon in den Fingern juckt...
Ich kann mir vorstellen, dass er ihr gesagt hat, er müsse immer an sie denken und dass er gemerkt habe, dass sie die Richtige für ihn sei. Vielleicht noch, dass wir mal Kontakt hatten, aber mehr nicht.

Zitat:
klarer Bekenntnisse mit den entsprechenden Handlungen

Zitat:
Dazu gehören Ehrlichkeit, ein klar zu erkennender Wille und vieles mehr, um sich deines Vertrauens und deines Verzeihens würdig zu erweisen.

Ja, mir fehlte definitiv die Klarheit. Ich äußerte einmal, dass ich mir wünsche, er würde mir sagen, dass alles gut werde. Er meinte dazu, er sage das nicht, weil er derjenige sei, der es durchtrieben habe und es ihm nicht zustünde...?
Stattdessen sagte er Dinge wie Ich möchte dir nie wieder wehtun, Ich würde das nie mehr machen, wenn wir es schaffen.

Zitat:
Wie hättest du ihm da wieder vertrauen können?

Zitat:
Ja, sein Wohl litt und leidet unter seinen Schuldgefühlen.
Was ist mit deinem Wohl? Ist seines wichtiger?
Achte auf dich!

Ich wollte es so gerne...habe ihm bis zum letzten Jahr immer zu 100% vertraut. Das vermisste ich den letzten Monaten selbst sehr. Sein Wohl ist nicht wichtiger als meins, nein. Ich hätte ihn gerne irgendwann wieder in meinem Leben gewusst und so sehen können, wie ich ihn bis zum vergangenen Jahr sah - trotz seiner Fehler.
Er hat nicht nur diese schlechte Seite an sich, sondern auch viele gute Eigenschaften - die leider durch die ganze Geschichte in den Hintergrund getreten sind. Für mich fühlt es sich merkwürdig an, dass andere ihn noch so sehen, ich aber nicht mehr...

12.03.2021 13:03 • x 2 #27


LillyP
Zitat von Anna_A:
Schuldgefühle sind etwas ziemlich Hässliches. Sich schuldig zu fühlen - ob zurecht oder nicht - und immer wieder auf das eigene Fehlverhalten hingewiesen zu werden, führt doch zwangsläufig dazu, sich überverantwortlich für das eigene Glück und das Glück des anderen zu fühlen und lassen aus den falschen Beweggründen handeln, oder?

Das sehe ich nicht so. Schuldgefühle sind der deutliche Hinweis, dass man von seinen Werten abgewichen ist. Im Grunde sehr gesund, man hat etwas falsch gemacht und das Schuldgefühl weist darauf hin. Die wird er auch so innerlich haben, allerdings zur Zeit wegwischen um dem Bauchgefühl nachzugeben. Das kann man tun und ein eher hohles Leben führen. Oder man lässt sich mal durch den Kopf gehen, was man da mit dem Gegenüber gerade veranstaltet. Die gute Nachricht: dies ist eine gute Gelegenheit zur Persönlichkeitsreife, wenn man sich aktiv und reumütig mit den eigenen Schatten auseinandersetzt.

. Wenn du das Gleiche mit ihm gemacht hättest - wie würde er sich da fühlen? Könnte er dir so schnell oder überhaupt verzeihen, wie er es von dir wünscht? Wenn etwas so falsch gelaufen ist, braucht es Zeit und bei einer so schlimmen Geschichte.
Wenn es dann aufgearbeitet wäre, dann könnte man sich wieder aufeinander einlassen und wäre dann soweit, dass man nicht überverantwortlich wäre für das Glück des anderen. Bei diesem Mann besteht, böse formuliert, vermutlich auch nicht die Gefahr einer Überverantwortlichkeit. Der befindet sich in der Lustmaximierung ( andere Frauen, Golf, Alk., das warme Nest bei dir mit minimalem Einsatz) und in der Unlustvermeidung (keine ordentliche Klärung mit Einsatz eurer Situation, da zu aufwendig oder anstrengend). Das ist das Bauchgefühl, nachdem jeder Zweijährige tickt. Erwachsen ist der Mann noch lange nicht.

12.03.2021 16:24 • x 4 #28


Heffalump
Zitat von Anna_A:
wenn ich im Herzen eigentlich verzeihen möchte?

Ihm?

Das er dich belog? Das er sofort Ersatz fand?

Oder Dir?

Das du nochmal auf ihn reingefallen bist? Schau doch mal anders hin, er hätte dich haben können. Dich!
Was hat er nun ... Lotterleben und alle paar Wochen kriecht er an und winselt was von tut mir leid, liebe dich, gibt mir Zeit und andere Wischiwaschi-Sachen

12.03.2021 17:30 • x 4 #29


Jane_1
Zitat von Anna_A:
Wenn er nur befreundet bleiben wollte, hätte es im November doch auch ein klärendes Gespräch getan, um seinen Frieden zu finden. Es folgten aber Liebesschwüre und Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft, die er mir einpflanzte.
War es einfach nur das eigene Schuldgefühl, das Gefühl, etwas wieder gut machen zu müssen, Scham, die ihn zunächst um- und dann zurücktrieben und sich dann ab Januar wieder einstellten. Dachte er, er MUSS das mit mir auf die Reihe kriegen, weil er SCHULD hat?

Das befreundet bleiben wollen hatte ich auf die jetzige Situation bezogen. Er ist sicher nicht im November aus Schuldgefühlen zu dir zurück gekommen, das glaube ich nicht. Ich kenne ihn ja nicht, aber von dem was du schreibst, vermute ich, dass er einfach nicht wusste (und weiß) was er eigentlich will und von Impulsen getrieben Entscheidungen trifft, die er dann - von anderen Impulsen getrieben - widerrufen möchte.

12.03.2021 18:22 • x 4 #30


A


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