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Beziehung wegen meiner Depressionen gescheitert?

A
Hallo zusammen, nach drei Jahren hat sich vor 2 1/2 Wochem meine Freundin von mir getrennt. Dieser Trennung ging aber bereits für Sie ein großer Leidensweg voraus. Ich leide seit meiner Jugend an schweren Depressionen. Seit ca. 5 Jahren bin ich auch in Behandlung deswegen. Als wir uns kennengelernt haben, hatte ich diese überwunden und war komplett bei mir und auch glücklich. Irgendwann hat mich diese aber eingeholt. Ich habe Panikattacken gehabt, besonders Nachts. Konnte mich kaum noch um mein Leben kümmern. egal ob es Essen oder sonst etwas war. Schlimmer wurde es dadurch, dass ich gesehen habe das sie leidet. Das hat mir noch mehr Schuldgefühle gemacht. und ich bin in Selbstzweifel versunken. Am Anfang der Beziehung hatte ich unglaubliche Probleme mich darauf einzulassen, da ich einfach Angst davor hatte. Irgendwann habe ich mich aber immer mehr in die Beziehung fallen lassen und mein Kopfkino auszuschalten.
Trotzdem hing ich in den immer gleichen Verhaltensmustern und Gedanken fest. Wir sind in eine gemeinsame Wohnung gezogen (vorher ein Jahr in einer 1-Zimmer Wohnung) und haben einen Hund in unser Leben geholt. Mein ganzen Verhalten hat sie aber immer und immer mehr fertig gemacht. Auch körperliche Zuneigung konnte ich ab einem gewissen Punkt keine mehr geben.

Dann kam meine Aufbruchsstimmung. Ich hatte es endlich geschafft da wieder rauszukommen und war volller Energie das zu ändern. Einen Tag später kommt sie nach Hause und sagt, dass sie das nicht mehr kann. Es geht nicht mehr und sie das auch nicht mehr könnte. Ich aber ein netter Kerl sei.

Die letzten zwei Wochen habe ich versucht alles bei mir wieder zu ordnen. Tagesstruktur, Umstellung der Ernährung, Sport betrieben und mit dem Rauchen aufgehört. Ich hätte es als unfair gefunden etwas zu unternehmen, wenn ich bei mir nicht mit allem im klaren gewesen wäre.
Am Wochenende habe ich dann den Mut gefasst ihr einen ausführlichen Brief zu schreiben. Das wollte ich erst tun, wenn ich mit mir im reinen bin. Zusätzlich hatte ich ihr auch noch ein paar Geschenke gemacht. Diese habe ich dann Nachts vor ihre Haustür gestellt.

Am nächsten morgen kam die Antwort: Es tut ihr leid. Aber gibt keine Chance mehr, auch nicht mehr in Zukunft. Ich will den Abstand

Ich weiß dass ich das akzeptieren muss. Aber ich habe das Gefühl in einer Glocke zu schweben, da ich es einfach nicht ganz verstehen und nachvollziehen kann. In meinem Kopf ist es manchmal nicht so ganz angenehm und dieser malt sich so ziemlich jeden schlimmsten Grund aus und ich stelle mein ganzen Verhalten während der 3 Jahre in Frage. Einfach alles und wahrscheinlich ist das auch nicht richtig.

Ich weiß natürlich, dass sie die zwei Jahre mit der Depression auch vollkommen in ein Loch gezogen haben und sie jeglicher Kraft entzogen haben muss. Und das tut mir auch sehr leid. Ich hatte selbst davor zwei zwiemlich schwierige Beziehungen. Die eine ging über 5 Jahre und man könnte diese Ex Freundin damals als typische Borderlinerin bezeichnen. Das war eine schwierige Zeit und auch die Zeit danach hat mich sehr mitgenommen.

Es ist einfach unglaublich schwer, dass mich diese Krankheit wieder eingeholt hat und mir mein Lebensglück vernichtet hat. Und genau das zieht mich gerade wieder runter in diesen Strudel.
Momentan ist da einfach keine Energie mehr, kein Lebensmut und keine Hoffnung. In meinem Leben bin ich sehr oft hingefallen und immer wieder aufgestanden und habe mir etwas neues aufgebaut. Aber dieses Mal ist es irgendwie das eine Mal zu viel. Es fühlt sich nur noch an wie existieren mit dem Wunsch aufhören wollen zu existieren. Ich weiß nicht ob das jemadn nachvollziehen kann.

Zu realisieren, dass man sein Lebensglück gefunden hat und es die eine große Liebe war. und diese an der Depression (sprich Vergangenheit) gescheitert ist, macht es gerade einfach unerträglich. Ich habe das Gefühl, dass ich den wahren Grund erfahren muss, um damit abschließen zu können. Wahrscheinlich ist das aber auch falsches denken.

03.04.2018 09:03 • #1


A
Oje, das tut mir leid für dich! Gut, dass du hier in das Forum gefunden hast - also herzlich willkommen! Ich denke, der wahre Grund liegt auf der Hand: Psychische Krankheiten sind ansteckend - dh, sie ziehen auch einen gesunden Menschen mit runter. Um da wieder rauszukommen, ist oft eine Möglichkeit, sich dem Ansteckungsherd zu entziehen, um nicht selber vollkommen unterzugehen. Die meisten Menschen, die ich kenne, die mit einem Partner mit psychischer Erkrankung länger zusammen waren, landeten dann selbst im Krankenhaus und brauchten Medikamente. Also hat ihr eigener Überlebenswille dem Ganzen ein Ende bereitet - und das ist vermutlich auch - für sie - derzeit gut so.
Dh, alles, was du tun kannst, ist, dich zu heilen - um für andere nicht mehr ansteckend zu sein. Natürlich weißt du nicht, ob das deine große Liebe war. Erstens hast du in eurer Beziehung kaum Zeit und Energie für das Ausleben der Beziehung aufgebracht. Zweitens weiß man so etwas erst am Ende seiner Tage. Glaub mir, ich dachte auch schon, mehr Liebe geht nicht mehr - bis mich mein jetziger Mann eines besseren belehrte Also vielleicht wäre eine stationäre Behandlung gut für dich, damit du Heilung erfährst und für andere auch kein Ansteckungspotenzial mehr darstellst. Denn einer glücklichen Liebe steht dir nichts im Wege, solange du selber glücklich und zufrieden bist. Auch, wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst - und ich weiß natürlich, leichter gesagt als getan - aber es ist machbar. Schritt für Schritt. Ich wünsch dir alles Gute!

03.04.2018 09:57 • x 2 #2


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Beziehung wegen meiner Depressionen gescheitert?

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Zitat von Arnika:
Oje, das tut mir leid für dich! Gut, dass du hier in das Forum gefunden hast - also herzlich willkommen! Ich denke, der wahre Grund liegt auf der Hand: Psychische Krankheiten sind ansteckend - dh, sie ziehen auch einen gesunden Menschen mit runter. Um da wieder rauszukommen, ist oft eine Möglichkeit, sich dem Ansteckungsherd zu entziehen, um nicht selber vollkommen unterzugehen. Die meisten Menschen, die ich kenne, die mit einem Partner mit psychischer Erkrankung länger zusammen waren, landeten dann selbst im Krankenhaus und brauchten Medikamente. Also hat ihr eigener Überlebenswille dem Ganzen ...



Wie sehr man irgendwann selbst davon betroffen ist...habe ich bei meiner vorletzten Beziehung gemerkt. Diese Borderline-Gedanken/Gefühle färben irgendwann ein wenig ab und weißt selbst nicht mehr richtig wer oder was du bist. Das war für mich ziemlich schwierig damals.

Auch während der Beziehung habe ich mir bereits Hilfe geholt und war zwei Monate in der Klinik. Leider mit mittelmäßigem Erfolg. Glücklicherweise ist durch die jetzige Trennung aber auch ein anderes Problem bei mir zum Vorschein gekommen...wodurch sich rausgestellt hat, dass ich bisher nicht ganz optimal behandelt wurde. Aber das muss ich nun natürlich akzeptieren.

Mir fällt es einfach so schwer, da ich diese Frau zu einem Zeitpunkt kennengelernt habe, an dem ich komplett von dieser Depression befreit war. Mir ging es einfach sehr gut...habe wieder Sport gemacht....Leute getroffen...auf mich geachtet. 15 KG abgenommen und mich gesund ernährt.
Leider war das kein Dauerzustand und ich bin wieder in alte Muster gefallen.

Mich beschäftigt halt die ganze Zeit, dass diese Frau für mich so ziemlich alles war ...ab einem bestimmten Punkt....und ich 1000 Chancen und Möglichkeiten gehabt zu kämpfen. Aber in diesem Moment und zu dieser Zeit ging es einfach nicht. Ich war froh, dass ich diese Zeit irgendwie überlebt hatte. Das macht mich gerade einfach ziemlich traurig und lässt mich verzweifeln.

Außerdem hänge ich die ganze Zeit in Gedankengängen fest und weiß nicht mehr wirklich, was nun in der Beziehung richtig und was falsch war. Also was hat einfach nicht gepasst und was wurde durch die Krankheit induziert. Ich weiß nicht ob man das so wirklich nachvollziehen kann?

03.04.2018 12:35 • #3


E
Das kommt mir alles ziemlich bekannt vor...
Habe jahrelang unter Depressionen, Suizidgedanken usw. gelitten. Dann habe ich vor 2 Jahren mein Leben wieder so einigermaßen auf die Reihe bekommen. Bin alleine weggegangen, habe nette Leute getroffen, war für meine Verhältnisse gut drauf und hatte sogar Spaß am Leben.
Dann letztes Jahr eine tolle Frau kennengelernt, ich wollte am Anfang aber nur Freundschaft. Es kam, wie es kommen musste: haben uns verliebt
Bis Weihnachten war noch alles in Butter, dann gings los: dann kamen Ansagen wie ich brauch meine Ruhe, alles nervt mich usw.
Ihr Verhalten hat sich um 180° gedreht und ich hatte keine Erklärung dafür. Dann kam die Erklärung von ihr: Borderline
Ich kann mit diesem ablehnenden, eiskalten Verhalten überhaupt nicht umgehen und hab natürlich die Schuld bei mir gesucht (bescheuert, aber so ticke ich nun mal )
Letzte Woche hat sie dann Schluß gemacht und ich bin wieder da, wo ich vor meinem Aufbruch war.
Hat mir alles an Energie geraubt, die ich mir so aufgebaut habe. Bin völlig down und weiß überhaupt nicht mehr, wie es mit mir weitergehen soll. Bin hin und hergerissen: soll ich froh sein, mal wieder das Risiko einer Beziehung eingegangen zu sein oder verfluche ich mich deswegen, weils gefühlt alles kaputt gemacht hat, was ich mir erarbeitet habe?
Hat gut getan, das mal kurz loszuwerden, habe sonst keinen zum Quatschen.
Schönen Abend an alle

09.04.2018 20:02 • #4


D
Zitat von EBMFan:
, weils gefühlt alles kaputt gemacht hat, was ich mir erarbeitet habe?


Quatsch, du hast schön deine Anleitung niedergeschrieben wie du aus dem raus kommst. Dwg ist nicht mal annähernd alles kaputt/weg was du dir erarbeitet hast.
Wirst schneller wieder in dem drinnen sein als du jetzt noch glaubst!

Fang nur damit an

09.04.2018 22:19 • #5


E
@DontStopMeNow : Dein Wort in Gottes Gehörgang
aber die nächste Zeit wird verdammt schwer, wenn wieder alles schwarz ist.. positiv denken geht überhaupt nicht...

09.04.2018 22:23 • #6




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