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Beziehung zerstört mich

liana_lu
Hallo an alle,

jetzt bin ich auch hier ..

ich bin ziemlich verzweifelt. Eigentlich wohne ich mit meinem Partner zusammen aber ich habe mich nun räumlich von ihm distanziert (bin vorübergehend wieder bei den Eltern).

Mein Freund ist Dro. und Spielsüchtig. Er macht es in unregelmäßigen Abständen, er verliert sich darin. Zwischendurch hat er die Motivation auf zu hören aber nach einigen Tagen vergisst er seine Vorsätze und alles beginnt von neuem. Er gibt sich ne Line und danach geht er in die Spielhalle ... dabei verzockt er hunderte (wenn das Geld da ist) auch tausende von Euro auf ein mal. Wir können mittlerweile seit Monaten keine Miete, Strom oder Gas bezahlen. Ich habe schreckliche Existenzängste.
Ich hatte gedacht, ich kann ihm helfen ... hab gedacht er kriegt es irgendwann hin .. nichts passiert. Alles dreht sich nur im Kreis. Diese Beziehung zerstört mich emotional und seelisch, mein Studium steht der auf der kippe .. alles dreht sich nur um ihn, ich habe das Gefühl als ob ich mich um ein riesen baby kümmern muss. Ich muss ständig aufpassen, dass er nicht was dummes anstellt oder ich muss hinter ihm aufräumen und putzen .. dass ich mich ausgebrannt und leer fühle scheint ihn nicht zu interessieren. Er sieht nur sich und sagt er würde leiden und sein Leben wäre bedeutungslos.

Er verspricht mir täglich, dass alles irgendwann gut wird, dass unser Leben irgendwann normal wird. Aber ich kann einfach nicht mehr.
Das schlimme ist, dass er anscheinend diesen Teufelskreislauf möchte, er sucht sich keine professionelle Hilfe. Und genau deswegen will ich ihn verlassen. Ich will ihn eigentlich ständig verlassen, bin aber meistens nach 2-3 Tagen wieder bei ihm ...

Hat jemand von euch Erfahrung? Wie löst man sich von so einer destruktiven Beziehung?

06.03.2015 23:29 • #1


R
Hey du

Tut mir leid dass du sowas in deinem jungen Leben schon mitmachen musst!

Allerdings ist dieses Forum auch nicht der richtige Platz für dich!
Erkundige dich über Co Abhängigkeit und suche dir dringend über eine Suchtberatungsstelle in deiner Nähe, umgehend Hilfe!

Klar brauch dein Partner Hilfe. Dies muss er aber selbst suchen. Sonst bringt das nix. Die Situation in die er sich bringt, ist auch nicht deine schuld! Das ist ganz alleine seine Entscheidung.

Mache deine Drohung war und bleib konsequent. Andernfalls nimmt er dich nicht ernst,

Aber das wichtigste! Rette dich!

Alles Liebe und Gute!

06.03.2015 23:38 • x 1 #2


A


Beziehung zerstört mich

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liana_lu
Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir Hilfe zu suchen um von ihm los zu kommen ... aber bislang wusste ich nicht wirklich an wen ich mich da wenden kann. ich weiß gerade auch nicht genau wo wie. Suchtberatungsstelle ist auf jeden fall erst mal eine Möglichkeit

06.03.2015 23:51 • #3


M
Da unten muss ERA ganz alleine landen.
Dein Leben hängt mit dran. Du bist nicht für ihn verantwortlich. Suchtberatung /DRK eventuell.
Was ist mit seinen Eltern?
Ich habe das selbe vor zehn Jahren durch.
Er hat alles durch Dro**en verloren. Arbeit,Wohnung etc. Ich musste gehen. Ich war jung und in der Ausbildung.
Schlussendlich hat er die Kurve gekriegt. Lg

07.03.2015 00:01 • #4


R
Suchtberatungsstelle ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern die beste Möglichkeit.
Auch wenn du nicht die Süchtige bist, wissen diese Leute wo es für dich Hilfe gibt.
Co Abhängigkeit verbindet man häufig mit Beziehungen zu Alkis, ist aber mit jeder Art von Suchtbeziehungen zu verbinden.

Du wirst ihm nicht helfen oder retten können.

Aber du kannst dich retten!

Er wird nicht zur Einsicht kommen, solange du die Welt für ihn weiter drehst....

07.03.2015 00:04 • x 1 #5


VictoriaSiempre
Ja, liana_lu,

eine Dro. bzw. Suchtberatung ist die richtige Anlaufstelle. Viele vermitteln an Selbsthilfegruppen für Angehörige oder leiten selber eine.

Meine erste große Liebe war her.oinabhängig; ich hatte ihn clean kennengelernt (frisch aus der Langzeittherapie), aber nach 2 Jahren ist er rückfällig geworden.
Ich mit damals Anfang 20 habe gedacht, dass wir das schon schaffen, zumal er auch schleichend wieder damit angefangen hatte... Haben wir natürlich nicht.

Wenn Dein Freund abhängig ist, dann ist ihm nur zu helfen, wenn er sich helfen lassen will. Dazu muss er aber erst einmal erkennen, dass er am Boden ist und so nicht weitermachen kann. Solange er das nicht so sieht, dann lauf, so schnell Du kannst.

Allerdings sind ja auch praktische Probleme zu klären. Ist es eine gemeinsame Wohnung, seid Ihr beide Mieter? Solange das so ist, kannst Du natürlich auch haftbar für die ausstehenden Mietzahlungen gemacht werden. Das solltest Du schnellstens klären, notfalls mit Hilfe eines Anwalts. Sonst zieht er Dich nicht nur emotional runter, sondern auch noch in die Schuldenfalle.

Dir alles Gute!

07.03.2015 00:06 • x 1 #6


liana_lu
Danke für eure Ratschläge. Das hört sich gut an, ich werde mich mal an einer Suchtberatungsstelle wenden.

Er hat bislang ein mal Dro. konsumiert und das war als ich mich das erste mal getrennt habe .. das macht mir Angst. Er wird noch tiefer fallen, wenn ich gehe. Auch wenn es stimmt, dass ich eigentlich nicht für ihn verantwortlich bin .. bin ich es trotzdem. Er eskaliert noch mehr, wenn ich nicht da bin. Das letzte mal als ich ging war danach der Fernsehr verkauft und noch mehr Chaos.
Er tut mir leid.

Die laufenden Kosten und Miete sind auf ihn gemeldet.

07.03.2015 00:32 • #7


VictoriaSiempre
Also ist er der alleinige Mieter? Das ist ja schon mal etwas....

Er wird mit oder ohne Dich noch tiefer fallen, wenn er nicht die Kurve bekommt. Das ist leider so.

07.03.2015 00:44 • #8


liana_lu
Zitat von VictoriaSiempre:
Also ist er der alleinige Mieter? Das ist ja schon mal etwas....

Er wird mit oder ohne Dich noch tiefer fallen, wenn er nicht die Kurve bekommt. Das ist leider so.


Ja .. er möchte ja am liebsten, dass ich nur für ihn da bin. Die die seine Welt irgendwo noch aufrecht erhält, wo er einfach eskalieren kann und ich ihn am Ende trotzdem tröste und alles versuche zu regeln. Ihm ist es auch furchtbar wichtig, dass ich keine Dro. bekomme. Allen Freunden von ihm hat er Gewalt angedroht, wenn sie mir was geben würden. Er sagt mir ich soll da nicht reinrutschen aber ich glaube, dass sind keine selbstlosen Gedanken hinter. Er sagt offen, er will keine Junkybraut als Freundin. Lieber eine, die ihr Studium geschafft hat und ein ordentliches Leben führt.
Und von seiner Familie und der Umgebung fühle ich mich auch leicht unter Druck gesetzt, alle sehen mich als seine Retterin, die die ihn irgendwo noch an den Eiern hat. Wenn ich gehe bekomme ich nur Vorwürfe ich würde ihn in stich lassen.

Meine Eltern bestärken mich aber, sie finden ich soll mir einen anständigen jungen Mann suchen, damit ich mir ein schönes Leben aufbaue. Mein Vater sagt, wenn ich ihn nicht verlasse, wird es immer so weiter gehen. Mein Leben wird nur aus Armut und Kummer bestehen. Das hat er mir vom ersten Tag an prophezeit, bislang war es auch so. Wir schlafen auf einer Matratze, wir besitzen keine Schränke, keine richtige Küche, kein richtiges Wohnzimmer ... nichts. Eine zeitlang habe ich mir Kartoffeln in nem Wasserkocher gemacht und es dauerte Monate bis er Strom und Gas angemeldet hat.

Mir entzieht es meine Kraft. Ich will meine Jugend nicht einfach so weg schmeißen, ich will Leben .. ich will in Urlaub fahren, mit Freunden weg gehen. Wie oft ich mir wünsche einfach mal mit meinem Freund auf ein Konzert zu gehen. Sowas haben wir nie gemacht .. es geht immer irgendwie nur ums überleben mit ihm, weil wir ständig pleite sind ..

Ich kanns kaum erwarten, dass es Montag ist und ich mit jemanden von der Suchtberatungsstelle rede. Ich möchte nicht mehr co-abhängig sein, ich will mich nicht mehr verantwortlich fühlen

07.03.2015 16:49 • #9


P
Wenn du erkennst, dass du co-abhängig bist, dann kannst du dir Hilfe suchen..
google mal deine Stadt und Beratungsstellen. Rufe da an, ruhig bei mehreren, falls die Wartezeiten lang sind.
Such im Internet nach Co-Abhängigkeit. Wenn du schon merkst, dass du nicht allein bist, dann fühlst du dich einen Hauch besser.

Ich kann dir aus therapeutischer Sicht nur sagen, dass du ihn sogar in der Abhängigkeit hälst. du hilft ihm, abhängig zu bleiben.
Er muss erst alles verlieren, bevor er etwas tut. Es haben unendlich viele Menschen vor dir versucht, ihren Partner aus dem Sucht-Loch zu befreien. Das klappt nicht.!

Pass echt auf. du bist jung. Hast ja jetzt auch schon Schulden.. oder wie ist das mit den Kosten geregelt?
Du solltest jetzt leben! irgendwann kannst du einen Burn-Out, eine Depession durch die Co-Abhängigkeit bekommen..

liebe GRüße

07.03.2015 17:01 • #10


liana_lu
Zitat von peppina:
Wenn du erkennst, dass du co-abhängig bist, dann kannst du dir Hilfe suchen..
google mal deine Stadt und Beratungsstellen. Rufe da an, ruhig bei mehreren, falls die Wartezeiten lang sind.
Such im Internet nach Co-Abhängigkeit. Wenn du schon merkst, dass du nicht allein bist, dann fühlst du dich einen Hauch besser.

Ich kann dir aus therapeutischer Sicht nur sagen, dass du ihn sogar in der Abhängigkeit hälst. du hilft ihm, abhängig zu bleiben.
Er muss erst alles verlieren, bevor er etwas tut. Es haben unendlich viele Menschen vor dir versucht, ihren Partner aus dem Sucht-Loch zu befreien. Das klappt nicht.!

Pass echt auf. du bist jung. Hast ja jetzt auch schon Schulden.. oder wie ist das mit den Kosten geregelt?
Du solltest jetzt leben! irgendwann kannst du einen Burn-Out, eine Depession durch die Co-Abhängigkeit bekommen..

liebe GRüße


Das wird das erste sein was ich jetzt am Montag mache. Meine Eltern wollen mich da auch unterstützen. Ich habe schon recherchiert, ich bin mir immer mehr bewusst, dass ich co-abhängig bin. Er und seine Sucht sind mein Mittelpunkt im Leben. Das schlimme ist (so wie du ja schreibst) es nützt ja nichts ... ich racker mich umsonst auf und statt ihm zu helfen unterstütze ich die Sucht indirekt.

Depressionen verspüre ich schon und in letzter Zeit habe ich immer mehr zu Beruhigungsmitteln gegriffen. Auch jetzt habe ich das Bedürfnis welche zu nehmen. Aber seit Wochen verweigere ich mir das. Bringt ja nix. Die Beruhigungsmittel machen das Ganze für den Moment erträglicher aber verhindern, dass ich richtig für mich handle. Ich glaube ich muss die Qual richtig spüren, sonst wache ich nicht auf.

Ich habe zum Glück keine schulden gemacht, darauf habe ich von Anfang an gedacht. Ich habe extra nur Internet und Telefon auf mich laufen lassen. Da er schon verschuldet ist und er Schufa-Einträge hat, kann er nichts auf raten zahlen. Er hat mich oft bequatscht, dass ich Sachen für uns auf Raten kaufen soll. z.B. eine Waschmaschine. Aber statt die Waschmaschine zu kaufen, habe ich lieber die Wäsche mit der Hand gewaschen.

07.03.2015 17:23 • #11


A


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