Das kann ich absolut verstehen, dass es dir vorkommt, als würdest du ihr nichts bedeuten.
Allerdings musst du in diesem Fall auch die andere Seite betrachten.
Im Endeffekt haben wir beide fast genau dieselbe Geschichte, deswegen kann ich dir aus meiner Sicht schildern, weshalb ich so reagierte, wie deine Ex Freundin jetzt dir gegenüber reagiert.
Vielleicht hilft dir das ein klein wenig als Orientierung.
Als ich ging, war das Ganze sehr fluchtartig. Der allerletzte kleine Streit, den er wegen einer Nichtigkeit anzettelte, brachte mich dazu, meine Sachen zu packen und das Weite zu suchen.
Danach wollte ich erst einmal meine Ruhe haben, weil die abrupte Trennung nicht nur für ihn, sondern auch für mich ein Schock war.
Ich selbst hatte für meinen Partner zwar auch noch Gefühle, war mir dann aber schon einige Zeit vorher bewusst, dass ich die Beziehung so nicht mehr möchte.
Das Ich möchte nicht mehr-Denken zu dem entgültigen Schlusstrich unterscheidet Welten.
Wenn es dann wirklich soweit gekommen ist, dass man wirklich geht, glaube mir, das trifft beide Parteien gleichermaßen.
Man verliert nicht nur den Menschen, mit dem man eine intensive Zeit mit viel Liebe, Nähe und Geborgenheit erlebte, sondern auch Weggefährten, Bezugsperson, Lebensabschnitt... die Liste könnte fast ewig weitergehen.
Die erste Zeit fühlte ich mich hundeelend, er hat weiter versucht Kontakt zu mir herzustellen, um sich (wie du) zu erklären und zu sprechen.
Allerdings war ich sehr lange dazu nicht bereit, da die Wunden noch klafften und ich mich nicht stark genug fühlte, ihm ganz normal Entgegenzutreten.
Da er aber nicht locker ließ, befand ich mich permanent in einem Stresspegel, der mich fast schon wütend machte - demnach kam die Abfuhr an ihn, als er mit unterdrückter Nummer anrief und seine Stimme ertönte.
Danach hatte ich nicht das Bedürfnis, mich überhaupt jemals wieder mit ihm unterhalten zu wollen, da er meinen Abstandswunsch nicht respektierte und sich mir förmlich aufzwingen wollte.
Ich wollte ihn dann auch nicht mehr sehen, musste aber, da ich einige Sachen noch in der damals gemeinsamen Wohnung hatte.
Nachdem man sich also nicht respektiert und gänzlich unverstanden fühlt, gepaart mit einem schlechten Gewissen, erstellt man sich eine Mauer, um selbst nicht mehr so leiden zu müssen beziehungsweise das Umfeld in dem Glauben zu lassen, man wäre Rambo-Junior höchstpersönlich und nichts und niemand könnte einem was.
Nach außen hin wirkt man sowieso immer lieber sehr cool und bestens gelaunt, denn würde jemand fragen, wie es einem tatsächlich geht, würde einem das Herz sofort wieder zerreissen und man kommt niemals zur Ruhe.
Also erzählt man dies auch dem Ex Partner, welch Strahlemann doch momentan ist, dass der Schmerz, der sehr tief in der Seele sitzt und die Verletzlichkeit, die man momentan verspürt, auf keinen Fall an das Tageslicht kommt.
Schmerz zu empfinden und Schmerz zu zeigen sind ebenfalls Welten.
Nun also die Pat-Situation: du fühlst dich von ihr nicht geliebt beziehungsweise, als hättest du ihr nie etwas bedeutet und sie fühlt sich eventuell nicht respektiert oder bedrängt.
Deswegen rate ich dir eines: lass ihr Zeit, Raum und Abstand und lass sie von selbst wieder kommen; denn wenn sie von selbst kommt, ist sie auch bereit dazu!
Momentan ist allerdings wichtig, dass du die Trauer zulässt.
Trauern gehört zum loslassen und ist ein wichtiger Bestandteil, um abschließen zu können!