Beziehungssucht? sehr verzweifelt

P
Hallo ihr Lieben,

ich habe sehr viel auf dem Herzen und bitte euch um Rat.
Ich habe festgestellt, dass ich eigentlich immer irgendwie verliebt bin, nicht jedoch immer in einer Beziehung. Ich liebe das Alleinsein aber auf irgend eine Art ist immer ein Mann in meinen Gedanken, wenn dem nicht so ist, fühle ich mich elend. Ich bin seit 3 Jahren single aber wenigstens in Gedanken verband mich etwas mit einem Mann und irgendwo war ich immer auf der Suche. Ist das normal? Ich nahm es an aber zweifle jetzt daran.
Bitte um ehrliche, nicht um gemogelte Antworten: genießt es einer von euch wirklich solo zu sein, nur sein Leben im Fokus zu haben? Kein Mensch von dem man träumt, keine Suche in Singlebörsen...?
Ich kann es nicht auch wenn ich nicht der Typ bin, in SB zu suchen oder immer meherer Männer am Start zu haben. Einlassen tu ich mich auch selten aber im Kopf ist da immer wer.
Ich bin sehr verzweifelt weil ich mich Fernverliebt hatte...halt mehr geträumt als gelebt...war sehr vorschtig und es hat sich herausgestellt dass mir der Mann gar nicht gut tut. Nun ist klar, ich muss ihn ganz aufgeben, hatte auf eine Beziehung gehofft...
Der Gedanke, jetzt einfach nur mein Leben zu leben, ganz ohne Traum, erschent mir trostlos. Ich leide. sehr.
Ich habe viele Interessen, die auch meinen Hauptlebensfokus bilden aber wenn da niemand ist den ich gern habe, dann kann ich mich kaum auf meine Interessen konzentrieren. Ich denke immer nur an den Mann

Habt ihr Gedanken dazu? Anregungen? ich kann nicht mehr. Ich denke, ich liebe mich selbst nicht und werde es nie lernen können. In mir schreit ein Kind dass auf den Arm will. Ich weiß dass das unmöglich ist. Ich habe als Kind nie Nähe erlebt. Meine Eltern haben mich nie berührt. Sie ließen mich als Baby schreien und so verstummte ich. Mein Vater drückte mir ein Kissen aufs Gesicht als ich ein Baby war. Das Jugendamt kam oft (erzählte mir mein älterer Bruder) um zu schauen ob die Situation noch haltbar ist. Wie sie sich irrten! Sie war nicht haltbar. Manchmal denke ich, im Heim wären wir besser aufgehoben gewesen. Ich bin karnk, labil, mein Bruder ist auch krank geworden. Er ist knallhart, versteinert, nutzt alle Frauen aus, hat mehrere Persönlichkeitsstörungen unter anderem NPS. Ich tendiere dazu mich in Männer mit NPS zu verlieben. Ich habe keine Familie, mein Bruder ist herzlos darum habe ich auch zu ihm kein Kontakt.Es ist grausam ohne Nähe. Ich wünsche es niemandem.
Ich zittere gerade am ganzen Körper. Es ist verrückt, ich habe es niemandem bisher erzählt, nie in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit aber ich kann nicht mehr. Ich ersticke. Ich bin angespannt, ich möchte Frieden, möchte dass mich nur ein Mensch in den Arm nimmt und hält. Mehr nicht. Das gäbe mir alle Kraft um weiter zu machen.
Ich bin ein Mensch im Traum. Ich lebe nicht. Ich kann nicht aufhören, diese Eltern zu suchen. Ich habe so viele Jahre gekämpft, gekämpft, gesund zu werden, ich glaubte so sehr an Gesundung, Heilung. Ich kann nicht mehr. In mir hat sich nichts verändert! Ich bin 40.! in mir schreit ein Kind.

Danke!

01.02.2014 13:54 • #1


P
Du Liebe..
entschuldige, aber ich muss heulen..
das tut mir so leid für dich, was dir passiert ist..und wie es dir geht..

es gibt eine Person hie rim Forum, die ich sehr schätze. Alena-52... sie schreibt tolle Beiträge, und besondern zu diesen Themen, wie wenig Selbstlieb und so, könnte sie dir viel schreiben..

du suchst die Eltern.. hast du dich schon mal mit dem innerem Kind befasst?
hast du schon mal eine Therapie in Erwägung gezogen?

schau auch mal bei den coda.. musst du bei google eingeben.. ich schreibe dir später noch mehr ausführlicher..

du hattest du Todenangst, weil ein Vetrauter, dein Veter, dich ersticken wollte, dieses Gefühl wird sich eingebrannt haben..

du, wer ist jetzt für dich da? hast du jemanden, bei dem du einfach du sein kannst?
der dich hält? sei es eine Freundin, bei der du dich nicht verstellen must?

ich fühle mit dir!

01.02.2014 14:01 • #2


A


Beziehungssucht? sehr verzweifelt

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P
Das Kind kann nachgesättigt werden.. mit einer guten Therapeutin geht das..

das erlbe ich gerade.. und meine Geschichte ist nur halb so schlimm wie deine..
bei mir gab es wenigstens 1 Elternteil..
und in der Therapie weine ich manchmal wie ein kleines Kind.. als ob ich Situationen nach weinen würde..

alleine schafst du das nicht.. aber das musst du auch nicht...

01.02.2014 14:05 • #3


P
Danke! Ja, ich bin 40., ich habe alles versucht. Mehrere Therapien, ich habe das Kind in mir so oft gehalten. Es hat mich abgeschrien Ich bin allein! Du warst nie da! Es ist wahr. Ich sah dieses Kind. 2 Jahre alt in einem dunklem Zimmer, es war aufeinmal da, ich wusste noch nicht was die Arbeit mit dem inneren Kind bedeutet...Da war dieses kleine Mädchen mit speckigen Armen und rief. Es ist eine Qual. Ich weiß nicht ob Heilung in so einem Fall möglich ist. Ja ich habe Freunde aber es ist zu heftig. Sie geben die üblichen Ratschläge. Ich glaube, in mir ist etwas zerstört.
Wisst ihr, ich war so jung, äußerlich schien ich alle Chancen zu haben...recht gute Bildung, recht attraktiv, gesund...Und ich konnte diese Chancen nicht verwirklichen. Es ist als wäre ich Zwei. Eine Beobachterin, die klug ist, alles versteht, hinunter auf das eigene Leben blickt als wäre es nicht ihres. Beobachten muss, wie mein anderer Teil scheitert, dem eignen Verderben zugucken das ist das Schicksal von reflektierten Menschen. Sich selbst nicht aufheben können. Ich heule mir die Augen aus. Meine Eltern sagten lachend Du hättest nie geboren werden sollen Andererseits setzten sie alle Hoffnung in mich, ich sollte leben was sie nicht konnten. Sie machten mir Vorwürfe: Du hast Bildung, bist gesund und schön und hast nichts geschafft und sie haben Recht!

Danke Peppina. Danke vn Herzen.

01.02.2014 14:10 • #4


P
Liebe Penelope,

was du schreibst berührt mich sehr, da ich viel von mir selbst wiederfinde...

Die gute Nachricht zuerst: es ist möglich dieses Trauma aufzulösen
Ich weiß das, weil ich es geschafft habe, mich selbst zu lieben

Die schlechte Nachricht ist: dass dir deinen Weg dorthin niemand abnehmen kann

ABER du hast den ersten Schritt bereits getan, indem du hier schreibst

Meine kleine Peperonica hat sehr lange nach mir geschrien, bis ich endlich bereit war, diesen unermesslichen Schmerz in mir auszuhalten

Aber es hat sich gelohnt, immer Schritt für Schritt

Ich muss jetzt leider los... Schau aber wieder hier rein, um eventuell noch ein paar Tips dazulassen , wenn du das möchtest ....

Ich Wünsche die ganz viel Kraft I

LG Peper

01.02.2014 14:32 • #5


P
hey peper!
aich ich würde mich sehr freuen, wenn du noch etwas über deinen Weg erzählen würdest!

01.02.2014 14:37 • #6


P
vielen vielen Dank! Ja bitte schreibe mir wie Du Dich auf den Weg zu Dir gemacht hast und ob Du es allein gemacht hast ich meine ohne Verliebtheit...
Ich fühle mich so nach aufgeben, da ist keine Kraft mehr in mir...Aber ich höre eine Stimme das erste Mal. Die ruft: es reicht! Es reicht! Ich muss muss muss mich selbst retten, gerade jetzt. Ich will mich fallen lassen aber ich darf es nicht tun. Vielleicht ist das jetzt die Schneide an der ich stehe,mich endlich für mich entscheiden. Ohne Liebe- vorerst ohne Liebe mich auf den Weg zu mir selbst machen. Ihr glaubt nicht wie fremd sich das anfühlt, als sei ich blind und gehe Bergsteigen. Auch ich muss los. Es würde mir viel bedeuten, mich weiter mit euch auszutauschen. So ganz alleine mit diesem irren Druck ist es so schwer.

Habt einen schönen Tag und danke

01.02.2014 14:56 • #7


P
Guten Morgen Penelope und Peppina,

wie geht es dir Penelope?

Habe mir noch mal durchgelesen, was du geschrieben hast und kann davon einiges nachempfinden

Es hat wirklich sehr lange gedauert bis ich mich getraut habe es mit mir alleine auszuhalten
Habe auch Therapie gemacht und viele Ursachen in meiner Kindheit gefunden

Irgendwann hab ich gedacht: ja jetzt weiß ich, warum ich mich so fühle und verhalte, aber was mache ich jetzt damit ?

Irgendwie und irgendwann ist mir klar geworden, dass die Lösung in mir liegt

Ich bin sozusagen mit meinen Gefühlen in Verbindung gegangen und habe mich nicht mehr gegen den Schmerz, der sich hinter meiner Angst verbarg, gewehrt

und ich habe mich nicht mehr damit beschäftigt, wie meine Mitmenschen sich verhalten, sondern an meinem eigenen Verhalten gearbeitet

Ich habe mir meine eigenen Fehler verziehen und stehe jetzt zu mir

Das war ein sehr langer Prozess und jetzt im Nachhinein hört es sich so einfach an.

Was für mich das allerwichtigste war: ich habe nie aufgegeben und immer wieder einen neuen Versuch gestartet, wenn ich manchmal verzweifelt war und dachte, ich kann nicht mehr

Setze dich selbst nicht unter Druck, fang doch vielleicht jeden Tag mit einem kleinem Schritt an
Akzeptiere was gerade da ist und versuche es einfach mal auszuhalten

Wir wollen die unangenehmen Gefühle immer loswerden, aber sie wollen uns etwas sagen und müssen einfach gefühlt werden

Ich weiß, dass dir das jetzt nicht wirklich hilft, aber aus deinem Text schließe ich, dass du eine starke Frau bist, und DEINEN Weg finden wirst.

Ich wünsche dir, dass du erkennst wie liebenswert du bist

02.02.2014 11:27 • #8


P
Liebe Peperonica,

doch Du hast mir sehr geholfen
Natürlich weiß ich das was Du geschrieben hast mittlerweile aber ich vergesse es immer wieder, vor allem wenn ich mich so schwach wie gestern fühle. Du hast mich daran erinnert. Auch ich hatte nie aufgegeben, fühle mich inzwischen aber manchmal einfach nach Aufgeben weil das Leben schwer ist mit einem Sack Schmerz im Gepäck. Manchmal kann man das mit dem Verstand nicht mehr lösen, der ganze Körper, die Seele ist ausgelaugt. Ich muss mir erlauben, mich zu erholen um dann für mein Glück weiter zu kämpfen. Heute habe ich wieder etwas mehr zu Kräften gefunden.

Zitat:
Ich bin sozusagen mit meinen Gefühlen in Verbindung gegangen und habe mich nicht mehr gegen den Schmerz, der sich hinter meiner Angst verbarg, gewehrt


Ich dachte, das hätte ich auch getan denn ich habe mich schrecklichen Gefühlen in der Therapie gestellt, habe viel geweint...aber danach wollte ich immer wieder schnell glücklich sein und das ist wohl der Fehler. Das ist keine Annahme des Schmerzes, sondern ein sich selbst manipulieren So geweint und nun schnell wieder fröhlich sein Dabei half mir auch immer der Traum von einer Liebe. Das ist falsch. Ich habe die Gefühle selten angenommen, sondern habe sie schnell wegmachen wollen.
Meine Aufgabe 2014: ich muss aufhören, die Liebe im Außen zu suchen oder sie zu erträumen. Der Traum von der Liebe hat mir immer sehr viel Kraft gegeben und wenn ich ehrlich bin, ging das sehr weit. Ich hatte unbewusste Mechanismen wie diese: wenn ich gut zu mir bin, meinen Interessen nachgehe, Sport mache...dann bin ich liebeswerter, dann werde ich geliebt. Ich kenne nicht wirklich das Gefühl, etwas nur für mich zu tun. Es ist mir fremd. Wie geht es euch damit? Tut ihr viel einfach nur für euch? Ohne es vielleicht im geheimen auch für jemanden anderen zu tun? Bei mir ist das immer an den Traum geliebt zu werden gebunden. Und darum falle ich in ein Loch wenn ich mich mit dem Gedanken anzufreunden versuche, all das mal nur zu tun weil es mir gut tut. Ich weiß nicht, inwiefern man das Lernen kann. Ehe ich mich versehe, hoffe ich damit auf Liebe im weitesten Sinne. Ich habe mich immer zu Menschen hingezogen gefühlt, die recht rei von jeglicher Eitelkeit wirkten, bei denen man gemerkt hat, sie machen ihre Sachen für sich, weil es ihnen Spaß macht. Bescheidene, schlichte Männer, ungestylte, in sich ruhende Frauen. Ich habe sie immer beneidet und ihre Nähe gesucht. Menschen, die ihre Erfolge für sich behalten, sich halt über ihren erfolg freuen, nicht so sehr über die Anerkennung ihres Erfolges.
Würde mich freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen dazu mitteilt.
Ich danke euch und wünsche euch einen schönen Sonntag.

02.02.2014 13:24 • #9


P
Liebe Penelope,

du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg

Alles was du schreibst hätte von mir sein können

Ich habe früher immer das Leben der anderen gelebt und auch nicht genau gewusst, was ICH eigentlich will

Du hast schon so vieles erkannt und jetzt musst du nur noch an die Umsetzung gehen
akzeptiere alles so wie es gerade ist (für diesen Moment)
Oft passiert dann plötzlich etwas wie von selbst und du kannst den nächsten Schritt wagen
Manchmal ging es mir so besch** dass ich dachte ich halte es nicht mehr aus, aber ich hab's ausgehalten und plötzlich ging es mir besser

Ich habe Bücher gelesen , Kurse besucht, Esoterik und Körperarbeit versucht...
Alles hilfreich , aber die Antwort findet man nicht im Außen, das hast du gut erkannt

Fang an die kleine Penelope ernst zu nehmen, DU kannst ihr das geben, was deine Eltern versäumt haben, und du kannst die Verantwortung für dich selbst übernehmen


Ich drück dich

02.02.2014 13:52 • #10


A


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