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Sich selbst genug sein und Beziehungssucht

samesame
Hallo ihr,
meine letzte intensive kurzzeitig Affäre hat mich sehr nachdenklich werden lassen, vor allem was mein eigenes Verhalten in Beziehungen betrifft. Vielleicht ergeht es ja Jemanden ähnlich und er hat Tipps für mich.

Ich war in meinen frühen Zwanzigern egtl immer Single, es gab da zwar den ein oder anderen Mann aber das war nichts Ernstes. Ich war dennoch wirklich glücklich mit mir und meinem Leben und in dieser Zeit hätte ich wirklich sagen können, dass ein Mann einfach nur das i-Tüpfelchen auf einem entspannten Leben gewesen wäre.
Als ich Mitte Zwanzig war verliebte ich mich sehr, sehr heftig in einen Kollegen. Er war in einer Beziehung und damit unerreichbar für mich und obwohl wir eine sehr intensive Freundschaft hatten, so dachte ich jedenfalls, lief nie etwas zwischen uns. Am Ende nutze er meine Gefühle aus und brach mir das Herz. Trotzdem wir nie zusammen waren, war er praktisch mein Lebensmittelpunkt, ich war ihm komplett verfallen und hätte absolut alles für ihn getan. Ich kann heute nicht mehr sagen wie es dazu kam, sicher spielte sein manipulatorisches Geschick und mein dann doch aufkommender Wunsch nach Zweisamkeit eine große Rolle. Ich war danach jedenfalls vollkommen am Boden zerstört und brauchte Monate um überhaupt wieder halbwegs klar denken zu können. Als ich das wieder konnte verliebte ich mich erneut, wieder in Jemanden der unerreichbar war, mich aber dieses Mal mit einem ewigen Nähe- Distanz Spiel bei der Stange hielt. Unerreichbar war er auch weil ich für einige Monate im Ausland war und wir vorwiegend schriftlichen Kontakt hatten. Mit einem netten, verfügbaren Mann den ich in dieser Zeit vor Ort kennenlernte, hatte ich zwar eine schöne Zeit, aber mein Herz hing immer noch an dem Anderen um den nun meine Gedanken kreisen konnten.
Nach meiner Rückkehr und einigen klaren Worten zerplatze der Traum vom idealisierten Email Mann und ich lernte eine Woche danach meinen späteren Freund kennen.
Er war und ist ein sehr netter lieber Mensch, der zwar sein Macken hat, aber mich aufrichtig liebte. Ich genoss dieses Liebe, mir fehlte aber auch bei ihm Anfangs der gewisse Kick, das nicht so einfach Verfügbare, das Abenteuer, das Drama. Das die Beziehung nicht schon früh zerbrach, lag wohl an seiner Liebe, er ertrug dafür wirklich viel. Nach 5 Jahren ging die Beziehung trotzdem ruhig und in beiderseitigem Einverständnis zuende, obwohl wir uns über die Jahre gut eingespielt hatten.
Danach betäubte ich meinen Schmerz über das Alleinsein mit einer vier Monatigen Reise. Im letzten Monat dieser Reise verschoß ich mich dann online in einen Narzissten, der mich dann als ich wieder in Deutschland war noch einen Monat schlecht behandelte und dann Schluss mit mir machte. Allerdings hatte ich daran einen Anteil, denn vollständig blauäugig und duldsam bin ich mittlerweile auch nicht mehr. Allerdings hörte ich auch bei ihm auf zu denken, bzw. richtete meine gesamten Gedanken nur auf ihn.

Jetzt frage ich mich ernsthaft was mit mir nicht stimmt. Ich sehe hier ein Muster entweder reise ich oder ich verliebe mich heftig und blind in unerreichbare Männer oder ich bin mit netten Männern unglücklich.

Momentan, nachdem der Narzisst nun seit 3 Wochen weg ist, quält mich eine gewisse Unruhe und Leere die ich versuche zu betäuben.
Das Paradoxe ist, dass ich egtl sehr aktiv bin. Ich arbeite viel (und meist auch gerne), mache viel Sport und habe auch Freunde und Bekannte mit denen ich Dinge unternehmen und denen ich auch private Sachen anvertrauen kann, aber irgendwie reicht das gerade nicht aus.
Ich habe auch schon wieder Kontakt zu neuen Männern auf einer SB geschlossen und zumindest bei einem merke ich wie ich schon beginne auf seine Nachrichten zu warten, damit sie etwas in mir ausfüllen, dass ich sonst mit nichts anderem füllen kann.
Dass daraus nichts Gutes entstehen kann, weiß ich selbst, aber ich weiß nicht wie ich es ändern soll.
Vielleicht ist die Leere die ich gerade verspüre ja auch normal. Ich war immerhin 5 Jahre in einer Beziehung die erst vor 8 Monaten endete. Ich dachte ich hätte das gut verarbeitet, aber vielleicht habe ich bisher auch nur betäubt.

Kennt das Jemand von euch? Klingt das sehr verkorkst?

17.09.2015 18:43 • #1


S
klingt das sehr verkorkst?

Ja.

17.09.2015 19:01 • #2


A


Sich selbst genug sein und Beziehungssucht

x 3


samesame
...ok das kam nicht unerwartet .

Ist wohl so und ich kenne sogar die Gründe denke ich, aber das bringt mich scheinbar auch nicht da raus.

17.09.2015 19:05 • #3


W
verkorkst würde ich es in keinem falle nennen.
deine beschreibung die leere zu füllen, kenne ich u man leidet auch darunter.....wenn man einmal in diesem sog ist.
was ich momentan mache, ist auf männerkontakte schei., sozusagen. da muss schon jemand interessantes aufkreuzen.
aber ich kenne das, es ist so ein ansporn u glücksgefühl da, wenn man jemanden toll findet.
das sonst nicht da ist in dieser form.
es ist schwierig von so einem imaginären hoch erstmal runter und wieder normal , auf normaler ebene wieder klar zu kommen.
ich hab momentan auch beruflich einiges in die wege zu leiten. deshalb sollte ich mich auch eher dem, anstatt den männern und potentiellen partner zu widmen..
natürlich wäre eine richtige partnerschaft mal wieder toll. aber ich glaube, ich habe zu viel versucht bzw. mir so viel mühe in dieser hinsicht gegeben, dass ich nicht mehr interessant war für potentielle männer.
das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich sehr geändert habe auf grund erlebnisse u verluste von männern in die ich sehr verliebt war. sie haben mich glauben lassen, ich hätte alles kaputt gemacht od so ähnlich, dabei waren sie wahrscheinlich rationale betrüger, inklusive einem narzisten. das ende vom lied ist aber, dass ich sehr vieles hinnehme und immernoch nett und lieb bin. ich denke, dass geht mal gar net, so verfügbar zu sein. dadurch ist (und wirkt) man wahrscheinlich so liebesbedürftig.
auch wenn ich es vllt bin. aber wahre lliebe und wahre partnerschaft steht wohl nicht an jeder ecke bereit.
vllt liegt es auch daran, dass ich in einem kleinen ort lebe, wo es nicht viele gute männer gibt.

17.09.2015 19:22 • #4


S
Na auf jeden Fall bist du da auch nicht allein.

Komme gerade aus einer längeren Ehe und als lieber,netter,verfügbarer Kerl kommt man sich unter den+/- 40ern vor wie von nem anderen Planeten;).

Krieg ich auf jeden Fall von vielen Frauen aus dem Umfeld mit, was sich mir als neuer Single jetzt so langsam auftut. Entweder wird sich dauerhaft beschwert dass zu wenig von den Männern kommt obwohl sie selbst so verliebt sind, oder es fällt dann nach nen paar Wochen/Monaten nur mal gucken auf dass sie langweilig sind weil zu lieb. Völlig egal, wie gut sonst alles passt oder auch nicht. Das kribbeln scheint alles zu sein und das gibt's bei vielen wohl anscheinend nur durch dauerhafte Unerreichbarkeit und Unsicherheit/Angst.

Ja, ich bin ein bisschen genervt von solchen Frauen, auch wenn's 2Wochen nach meiner Scheidung nicht mein grösstes Problem ist.

17.09.2015 19:29 • #5


V
Kann deine Gedanken nachvollziehen, denke auch viel über mich selbst nach

Grundsätzlich: Das Streben zu lieben und geliebt zu werden finde ich menschlich und ganz normal.

Dass es nicht bei jedem klickt und man den Reiz braucht, auch das finde ich normal. Auch bei mir gibt es da in der Vergangenheit ein Muster und ich versuche dahinter zu kommen, ob der Reiz wirklich in der Unerreichbarkeit bestand oder unabhängig davon die Anziehung zu dem Menschen an sich vorhanden war. Es h´gab auch öfter den Fall, dass ich mich verguckte und die Unerreichbarkeit dann erst offenkundig wurde, das Kind aber sozusagen schon in den Brullen gefallen war.

Ich finde auch man kann es mit dem Philosophieren wer beziehungssüchtig ist und wer Narzisst etc etc übertreiben.

Die Leere nach der Liebe, auch darüber denke ich viel nach. Ist sie normal?
Ja, ich denke, ja, vielleicht

Wenn man jemanden über alles geliebt hat, ja vielleicht? Was soll denn da auch sein, wo die Liebe war?

Alles was unter über alles lieben war, kam für mich bisher nicht in Frage. Nur, wie kommt dieses über alles lieben zu Stande, gute Frage

Dass man sich in vergebene Menschen verliebt ist nichts Ungewöhnliches, ich glaube nur vor ein paar Jahrzehnten hätte man da kein Muster draus gemacht und keinen Psychologen nach Schäden suchen lassen.

Keine Ahnung. Ich denke wie gesagt selbst viel drüber nach und wünschte ich hätte die Antworten. Oder könnte die Fragen ruhen lassen. Hätte einfach einmal Glück wie so viele andere und könnte mir die Fragen sparen!

LG

17.09.2015 19:39 • x 1 #6


S
Dass man sich in einen vergebenen Menschen verliebt, ist nichts Ungewöhnliches.

Find' ich schon. Höchsten wenn sich 2 ähnlich verkorkste Exemplare über den Weg laufen die einfach Stress und Spannung in ihren ersehnten Beziehungen brauchen. Jemand der normal monogam veranlagt ist, strahlt dafür erst gar keine Signale zum verlieben aus wenn er in einer Beziehung ist. Irgendwie wird da so gut wie immer doch ein bisschen der Anschein der Erreichbarkeit erweckt für den Empfänger. Und wer sich in anscheinend glücklich Vergebene verliebt, schlittert da auch nicht einfach so rein.

Ich kann halt nix für meine verbohrte Meinung

17.09.2015 20:04 • #7


L
Hi samesame,

mich hat dieses Thema auch sehr beschäftigt.
Ich denke schon, dass jeder Mensch sich nach Liebe strebt und dieser Platz - falls leer - nachbesetzt werden will. Jedoch meine ich, dass diese akute Notwendigkeit nach Liebe bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Menschen mit extrem wenig Selbstliebe verkümmern, wenn sie nicht lieben/nicht geliebt werden. Genauso wie die Menschen, die nie alleine über eine längere Zeit gelebt haben.

Auch Das Phänomen liebe, nette Männer sind mir langweilig bzw. bringen kein emotionales Feuerwerk mit ist mir leider Gottes bekannt. Für mich habe ich beschlossen um solche Männer einen Bogen zu machen bzw. sie nur als Kumpels zu haben. Denn deren Leben möchte ich nicht ruinieren. Geliebt zu werden ist schön, aber selber zu lieben ist um Tausend Mal schöner. Ideal ist natürlich beides in einem. Keine Ahnung, ob es sowas gibt. Bisher keine Erfahungswerte gehabt.

17.09.2015 20:22 • x 1 #8


L
Also, ich verstehe deine Situation total, weil es mir genauso geht/ging. Ich hab mich total wiedererkannt, als du das mit den Nachrichten in der SB geschrieben hast. Und ich weiß, dass es in meinem Freundeskreis genügend Leute gibt, die genauso verkorkst sind, das nur zum Beispiel besser verstecken und bei den Netten oder auch den Idioten ausharren, um nicht alleine zu sein. Ich denke, es ist gut sich darüber mal klar zu werden, was man da tut und warum... und meiner Meinung nach hat die Küchenpsychologie (zumindest was mich angeht, du musst das selbst wissen) damit recht, dass man sich oft selbst nicht genug ist und jemanden sucht, der einen glücklich macht. Ich bin immer bei Idioten gelandet, weil ich unbedingt jemanden wollte und weil ich Angst davor hatte, allein zu sein. Und in meinen Schädel nicht rein wollte, dass derjenige eigentlich nicht das ist, was zu mir passt. So hart, dass auch klingt, man sollte, wenn man von einer Jeansjacke träumt, es aber grad keine gibt, auch nicht eine zu kleine Cordjacke kaufen, nur weil man sich in den Kopf gesetzt, eine Jacke würde einen heute glücklich machen Vielleicht hast du aber auch nach deiner letzten großen Enttäuschung Angst jemanden an dich ranzulassen und suchst dir deswegen bewusst immer Leute aus, die du nicht haben kannst oder die dich emotional kalt lassen...wo wir wieder bei Küchenpsychologie wären;-)
Du solltest dir vielleicht mal eine bewusste (Männer-) Auszeit nehmen und über dich selbst und deine Probleme/Motive etc. nachdenken, neue Hobbys probieren, dein Leben bewusst gestalten, wie es dir gefällt. Geh tanzen, fang an, zu kochen, finde raus, was dir Spaß macht, was weiß ich.... Ach ja und meide Menschen, die Beziehungen für die einzig wahre Lebensform halten, das baut immer so einen Druck auf Ich weiß, das klingt total platt und schwer umzusetzen , aber mir geht es schon besser, seit ich versuche schrittweise, mich mit mir selbst anzufreunden, zwanghafte Sucherei sein zu lassen, mein Glücklichsein nicht von jemandem anderen abhängig zu machen und von bestimmten Typen direkt die Finger zu lassen, bei denen mir mein Bauchgefühl schon vorher sagt, dass das keine gute Sache wird. Ist nicht besonders leicht, aber wenn es einmal klick gemacht hat, hat man wenigstens einen Ansporn, nicht wieder in alte Muster zu verfallen;-) Und ich bin mir mittlerweile relativ sicher, dass es auch ein Mittelding zwischen Volltrottel und zu nett gibt, auf das man irgendwann trifft und sich dann entspannt verliebt

17.09.2015 23:07 • x 1 #9


L
Liebe Samesame,

auch ich habe mir in den letzten Jahren ganz ähnliche Gedanken gemacht.
Die Sehnsucht nach Liebe und einer Beziehung ist m.E. etwas ganz normales und so wichtig es auch ist, mit sich allein zufrieden sein zu können, so bin ich noch nie einem Menschen begegnet, bei dem das Thema Liebe keine gewichtige Rolle spielt. Es kann wirklich zu viel werden, und das wird es wohl, wenn die Liebe zu einer Art Fluchtpunkt im Leben wird. Wenn sich alles (zunehmend) auf eine (geliebte) Person konzentriert. In der Verliebtheitsphase ganz normal aber meiner Erfahrung nach sollte die Liebe nicht das einzige bewegende Thema im eigenen Leben sein. Denn wenn diese dann zerbricht, bleibt kaum noch Halt und Sinn. Wenn du aber neben einer Liebe noch andere Themen hast, die dir sehr wichtig sind, dann hast du in Liebeskummerphasen noch andere Dinge, die dir Halt geben.

Ich kenne beide Zustände. Als ich noch jünger war, fehlte mir etwas essentielles im Leben wenn ich nicht liebte. Heute fehlt mir auch etwas, Nähe, diese Intensität die man nur in engen Beziehungen hat etc. aber mein Leben fühlt sich ohne Partner oder poetentiellem Partner keienswegs leer oder langweilig an.
Wenn das bei dir der Fall sein sollte, dann hast du dich vielleicht noch nicht (ganz) entdeckt. Hast noch nicht deine Themen gefunden, die dich auch unabhängig von einem Mann berauschen. So kann es passieren dass man sich nur richtig lebendig, gewissermaßen mit der Quelle des Lebens verbunden fühlt wenn man verliebt ist. Und das macht dann natürlich abhängig.

Du schreibst, du brauchst eien Kick. Schau dir diesen Kick, den du durch einen Mann bekommst einmal genau an. Was genau ist es, dass dich da kickt? Nur die Unerreichbarkeit? Bestimmt nicht. Viele Menschen verlieben sich besonders heftig in schwer erreichbare Menschen...Ich vermute dass es auch daran liegt weil solche Menschen einem einen gewissen Spielraum für eigene Fantasien, Gefühle lassen. Sie ticken etwas in dir an ohne dir zu nahe zu treten. Du kannst quasi alle möglichen Träume, Wünsche in den Mann hinein legen.
Vergiss nicht, es sind deine Träume, die nur durch den Mann ausgelöst wurden, also dein eigenes, was dich kickt. Wenn du dem nachgehst, nachspürst, bist du näher an deinen Bedürfnissen dran. Und die kann man, wenn man sich selbst besser kennt, auch ohne Partner leben. Und der Partner oder derjenige von dem man träumt gibt dann nur noch ein wenig Zündstoff für deine eigenen Sachen/Themen. Verliebt macht es sozusagen noch mehr Freude.
Schau mal genau hin, was dich an einem Mann reizt. Ist es wirklich nur die Unerreichbarkeit? Dann ist womöglich in dir selbst etwas unerreichbar,- noch. Es muss nicht so bleiben. Ist es aber auch vielleicht etwas anderes? Was könnte es sein? Dann sind dies die Dinge, die dein Herz zum Klingen bringen. Ein Teil deiner selbst.

Ein Mann, der lieb, nett, beziehungsfähig ist, genügt eben nicht. Das muss nicht bedeuten dass du verkorkst bist und dich nur in unerreichbare Männer verlieben kannst. Das nahm ich früher auch von mir selbst an, ist aber Quatsch. Sich einfach nur gemütlich, behaglich in einer harmonischen Beziehung einzurichten macht eben allein nicht unbedingt glücklich. Ich persönlich brauche einen Mann, der mich inspiriert, herausfordert, meine Fanatsien anregt usw. Und das ist eben,- auch in einer Beziehung nicht immer nur harmonisch, sondern auch voller Spannung, manchmal mit Unsicherheit und Schmerzen verbunden.
In einigen Beziehungen versucht man sich um der Harmonie willen aneinander anzugleichen, blendet Teile seiner selbst oder des Partners aus, vermeidet schmerzhaftes, vermeidet das durchaus manchmal verunsichernde hier ich, da du Gefühl um sich im Wir geborgen zu fühlen. Das kann man machen...aber es ist nicht jedermanns Sache.Ich persönlich bevorzuge es auch in Beziehung immer ganz deutlichzu spüren dass ich es mit einem anderen Menschen zu tun habe, der mehr ist als ein Teil von mir selbst. Ein Mensch, der unabhängig von unserer Beziehung sein eigenes Leben hat, mit dem ich nicht alles teile, der mir nicht gehört. Und so auch umgekehrt. Das macht am Beginn einer Beziehung ja oft den Reiz aus, bewirkt die Spannung...Und im Laufe der Zeit gibt man dann vieles auf um Spannungen, Diskrepanzen zu vermeiden...Doch ohne Spannungen, Reibungen...spürt man auch nicht mehr so intensiv das Gegenüber, dass man es mit einem ganz anderem Wesen zu tun hat. Der andere wird zu einem wir.
Zu diesem Thema gibt es ein schönes Buch. Es heißt Das Nein in der Liebe.
Zunehmend sagt man ja, vermeidet die nein`s um den anderen nicht zu verletzen. Das nein jedoch zeigt- das bin ich, ich unterscheide mich von dir...Und das nein des anderen zeigt dir dass du, auch wenn du liebst immer allein bist.
Schön aber nicht immer leicht.

Zitat:
Allerdings hörte ich auch bei ihm auf zu denken, bzw. richtete meine gesamten Gedanken nur auf ihn.


Ach wenn man verknallt ist, ist das bis zu einem gewissen Grad recht normal und die Hormone tun ihr übriges dazu...
Aber ist es wirklich so, dass sich dann alles nur noch um den Mann dreht?
Auch ich bin wenn ich verliebt bin in intensiver Auseinandersetzung mit dem Mann...aber es ist mehr als die Frage nach einem Wir. Wie ist das bei dir?
Ich glaube, wenn die innere Auseinandersetzung mit dem Partner das eigene Denken, Fühlen, Leben bereichert, dann ist alles im grünen Bereich. Wenn dich sein Geist, seine Energie in Bezug auf dein Leben erweitert, antickt, anregt, bewegt...
Wenn es aber einzig um die Frage geht Wird er mein sein? dann läuft vermutlich etwas falsch.

Zitat:
Jetzt frage ich mich ernsthaft was mit mir nicht stimmt. Ich sehe hier ein Muster entweder reise ich oder ich verliebe mich heftig und blind in unerreichbare Männer oder ich bin mit netten Männern unglücklich.


Vielleicht waren es bisher einfach die falschen netten Männer? Nett allein genügt nicht unbedingt um sich zu verlieben. Es sei denn man sucht nichts anderes als sich gemütlich in einer Beziehung einzurichten.

Zitat:
Ich habe auch schon wieder Kontakt zu neuen Männern auf einer SB geschlossen und zumindest bei einem merke ich wie ich schon beginne auf seine Nachrichten zu warten, damit sie etwas in mir ausfüllen, dass ich sonst mit nichts anderem füllen kann.


Was genau sollen sie in dir füllen?
Ist es nur Aufmerksamkeit die du brauchst? Bewunderung? Spür dem mal nach. Was suchst du genau?

Zitat:
Dass daraus nichts Gutes entstehen kann, weiß ich selbst, aber ich weiß nicht wie ich es ändern soll.


Da hilft es tatsächlich manchmal eine ganze Zeit lang allein zu sein. Vor vielen Jahren war ich eigentlich immer irgendwie verliebt. Mein Kopf war selten ganz frei von Männern. So ganz ungewöhnlich ist das nicht. Bei fast jedem schwirrt irgend ein Mensch im kopf herum, der ihn bewegt...Aber auch mir gefiel es damals nicht, machte mich unzufrieden...
Ich blieb dann ein paar Jahre lang single und konzentrierte mich nur auf mich selbst. Am Anfang fiel ich in ein tiefes Loch. Schlussendlich aber brachte mir diese Zeit sehr sehr viel. Ich kann mich auf mich selbst verlassen und habe nicht das Gefühl, alles zu verlieren wenn ich eine Liebe verliere. Und ich habe in dieser Zeit zu den Digen gefunden, die mich ganz unabhängig von einem Partner erfüllen.

Alles Liebe für dich 3

18.09.2015 07:50 • x 2 #10


P
Liebe samesame,

den kick bekommt man anscheinend bei narzisstisch angehauchten Männern, sie üben einen seltsamen Reiz aus, sind Asse im Flirten und Eroberungstaktiken anwenden.
es muss ein uraltes Muster sein, dem wir immer wieder verfallen. Da sind Mängel in uns auszugleichen, die von den Eltern nicht gegeben werden konnten. Die suchen wir immer wieder bei genau DEN Menschen, von denen wir sie wieder nicht bekommen. Die Lösung liegt natürlich in uns.#
Wie soll uns ein anderer Mensch lieben,wenn wir es selbst nicht tun.
Deine 5-Jahre dauernde Beziehung war dir zu langweilig, zu gut? Da fehlte der Kick?
Der hätte dir evt die Liebe gegeben, die du vielleicht gar nicht annehmen kannst, weil du das Abweisende gewohnt bist?

Ich selbst habe auch eine Beziehung abgebrochen, weil mir der Kick, das Aufregende, Leidenschaftliche gefehlt hat.
Aufregung und Leidenschaft habe ich bei (gefühlsarmen) Narzissten-Männern, die mir oberflächlich sehr gefallen und mich magnetisch anziehen. Aber die echte Liebe ist es nie. Zärtlichkeit, Hingabe, menschliches Interesse und Wärme fehlen mir dei denen.
Sie können wohl auch nicht wirklich lieben, sondern spielen ein Spiel ohne Gefühle. Funktionieren nach einem Prinzip, das man ja überall nachlesen kann.

Die große Frage, bzw Aufgabe ist es, uns das was uns bei den Kick-Männern fehlt - den eigenen Mangel also - selbst anzueignen. Liebevoll mit uns selbst umzugehen. Damit wir nicht immer wieder die Spiele der anderen mitspielen.
Es ist genau auch mein Thema, es hat mich sehr erinnert, was du schreibst.
LG
Phila

18.09.2015 10:55 • x 1 #11


L
Danke für die letzten Beiträge! Ich fand sie interessant.


longwayhome, Du schreibst schön. Food for thought. Merci!
Dein Satz: Und ich habe in dieser Zeit zu den Digen gefunden, die mich ganz unabhängig von einem Partner erfüllen.: was sind sie, diese Dinge, die Du für Dich entdeckt hast? Kannst Du darüber berichten?

LG
Labenia

18.09.2015 15:17 • #12


samesame
Hallo ihr Lieben das waren wirklich tolle Beiträge, vielen Dank dafür und ich möchte versuchen auf alle einzugehen.

Zunächst muss ich aber noch loswerden, dass das gestern ein ganz besonders düsterer Abend war, zumindest fing er düster an. Als ich mir das alles von der Seele geschrieben hatte, ging es mir aber wesentlich besser. Danach konnte ich sogar ganz gut bei einem Film entspannen und habe die Welt nicht mehr ganz so düster und leer gesehen.

@what
Zitat von what?:
es ist schwierig von so einem imaginären hoch erstmal runter und wieder normal , auf normaler ebene wieder klar zu kommen.


Ja ich glaube das ist es gerade. Mit dem Narzissten war alles gleich von Null auf 100, ich war schon in sein Bild verliebt bevor ich ihn kannte. Ich weiß aber nicht warum. Er sah gut aus, aber das alleine war es sicher nicht...

Zitat von Labenia:
Hi samesame,
Ich denke schon, dass jeder Mensch sich nach Liebe strebt und dieser Platz - falls leer - nachbesetzt werden will.


Vermutlich ist dieser leere Platz gerade kurz nach einer Trennung am stärksten spürbar . Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich wahrscheinlich besser an ihn...

Zitat von LaBiba:
So hart, dass auch klingt, man sollte, wenn man von einer Jeansjacke träumt, es aber grad keine gibt, auch nicht eine zu kleine Cordjacke kaufen, nur weil man sich in den Kopf gesetzt, eine Jacke würde einen heute glücklich machen Vielleicht hast du aber auch nach deiner letzten großen Enttäuschung Angst jemanden an dich ranzulassen und suchst dir deswegen bewusst immer Leute aus, die du nicht haben kannst oder die dich emotional kalt lassen...wo wir wieder bei Küchenpsychologie wären;-)
Du solltest dir vielleicht mal eine bewusste (Männer-) Auszeit nehmen und über dich selbst und deine Probleme/Motive etc. nachdenken, neue Hobbys probieren, dein Leben bewusst gestalten, wie es dir gefällt. Geh tanzen, fang an, zu kochen, finde raus, was dir Spaß macht, was weiß ich....


Hehe das mit der Jacke ist eine super Beschreibung. Allerdings muss ich sagen, dass ich in den Narz wirklich super verliebt war und auch nicht genau weiß warum. Dadurch, dass wir eine lange Zeit Schreibvorlauf hatten, habe ich mir wahrscheinlich wirklich mein Idealbild zusammengeschraubt. Das musste ich jetzt begraben, was vielleicht mehr weh tut als den Mann selbst verloren zu haben, denn der hätte mich definitiv nie glücklich machen können.
Ja das mit dem alleine sein habe ich mir jetzt auch vorgenommen. Ich mache jetzt schon sehr viele neue Sachen. Kickboxen hat mich zB. wirklich etwas von meiner Wut verlieren lassen. Demnächst plane ich eine mehrtägige Fahrradtour, auch alleine.
Ich habe mir nach Ende der Langzeitbeziehung noch keinen Alltag aufbauen können, das will ich jetzt in Angriff nehmen.
In der SB habe ich mein Abo schon auslaufen lassen, aber es sind noch zwei Kontakte hängengeblieben.
Wie gesagt bei einem merke ich jetzt schon wie ich auf Nachrichten warte, da versuche ich mich gerade selbst sehr zu stoppen. Eventuell treffe ich ihn morgen, aber er rödelt auch schon wieder so bezüglich des Treffens rum, dass ich fast überlege frühzeitig den Stecker zu ziehen und gleich komplett Single zu werden.
Beim Anderen weiß ich dass da nichts Ernsthaftes draus werden kann (egtl viel zu jung), aber da hatte ich überlegt es mal mit unverbindlicher Ablenkung zu versuchen (vorher noch nie gemacht).
Falls die beiden Optionen Sachgassen sind, will ich erstmal nicht weiter suchen.

Vielen lieben Dank longwayhome für den schönen Beitrag und die anregenden Fragen. Ich beantworte sie mal alle im Bezug auf den Narzissten, einfach weil er meinen derzeitigen Zustand ausgelöst hat.

Zitat von longwayhome:
Du schreibst, du brauchst eien Kick. Schau dir diesen Kick, den du durch einen Mann bekommst einmal genau an. Was genau ist es, dass dich da kickt? Nur die Unerreichbarkeit? Bestimmt nicht.


Der Narzisst hat mich aufgrund seiner Andersartigkeit gekickt. Er erschien so selbstsicher und unabhängig und ich hatte das Gefühl dass mit ihm einfach alles an Abenteuern möglich wäre.

Zitat von longwayhome:
Ich persönlich bevorzuge es auch in Beziehung immer ganz deutlichzu spüren dass ich es mit einem anderen Menschen zu tun habe, der mehr ist als ein Teil von mir selbst. Ein Mensch, der unabhängig von unserer Beziehung sein eigenes Leben hat, mit dem ich nicht alles teile, der mir nicht gehört. Und so auch umgekehrt. Das macht am Beginn einer Beziehung ja oft den Reiz aus, bewirkt die Spannung...Und im Laufe der Zeit gibt man dann vieles auf um Spannungen, Diskrepanzen zu vermeiden...Doch ohne Spannungen, Reibungen...spürt man auch nicht mehr so intensiv das Gegenüber, dass man es mit einem ganz anderem Wesen zu tun hat. Der andere wird zu einem wir.


Das hast du schön gesagt und ich frage mich gerade ob ich bei ihm einfach viel zu wenig mein Feld klar und meine Bedürfnisse eingeräumt habe. Vielleicht habe ich ihn frühzeitig gelangweilt. Allerdings ist es müßig sich das zu fragen, er war alles in allem kein angenehmer Partner, egal was ich gemacht oder nicht gemacht habe.

Zitat von longwayhome:
Auch ich bin wenn ich verliebt bin in intensiver Auseinandersetzung mit dem Mann...aber es ist mehr als die Frage nach einem Wir. Wie ist das bei dir?


Ja es war schon ein 'wir' an das ich oft gedacht habe. Was ich allerdings im Nachhinein bedenklich finde, ist wie oft ich etwas aus meinem Alltag mit ihm teilen wollte von dem ich dachte es wertet mich in seinen Augen auf. So nach dem Motto: ich bin jetzt 10km gejogged und schicke ihm ein Foto, das findet er sicher toll.
Da ich bei der Beziehung von Anfang an meine Bedenken hatte, habe ich aber auch ständig meine Gefühle geprüft um den Absprung an dem Punkt an dem mir die Beziehung schadet nicht zu verpassen. Und natürlich habe ich ihn dann doch verpasst, bzw. stand an der Klippe und konnte nicht springen. Er hat mich dann letztendlich im Vorbeigehen von der Klippe gestoßen um es sich dann summend auf der nächsten grünen Wiese gemütlich zu machen.

Zitat von longwayhome:
Vielleicht waren es bisher einfach die falschen netten Männer? Nett allein genügt nicht unbedingt um sich zu verlieben. Es sei denn man sucht nichts anderes als sich gemütlich in einer Beziehung einzurichten.


Ja die richtigen waren es bestimmt auch nicht. Mein Langzeit Ex war ja nicht nur nett, er war auch etwas träge und uninspirierend. Mit ein Grund für den Kick des Narz.

Zitat von longwayhome:
Was genau sollen sie in dir füllen?
Ist es nur Aufmerksamkeit die du brauchst? Bewunderung? Spür dem mal nach. Was suchst du genau?


Vielleicht sollen sie mir beweisen, dass ich noch andere Optionen als den Narz habe und haben werde. Dass ich trotz des gerade verlorenen Traums von der perfekten Beziehung immer noch Hoffnung haben kann. Vielleicht sollen sie mir auch zeigen, dass diese letzte Trennung einen Sinn hatte und es wirklich noch etwas Besseres, bzw. real Gutes da draußen gibt, dass auf mich wartet.

Zitat von longwayhome:
Da hilft es tatsächlich manchmal eine ganze Zeit lang allein zu sein. Vor vielen Jahren war ich eigentlich immer irgendwie verliebt. Mein Kopf war selten ganz frei von Männern. So ganz ungewöhnlich ist das nicht. Bei fast jedem schwirrt irgend ein Mensch im kopf herum, der ihn bewegt...Aber auch mir gefiel es damals nicht, machte mich unzufrieden...
Ich blieb dann ein paar Jahre lang single und konzentrierte mich nur auf mich selbst. Am Anfang fiel ich in ein tiefes Loch.


In dem bin ich wohl gerade, aber ich glaube dass du Recht hast und das der richtige Weg ist.
Grade bewerte ich wohl immer noch zu stark nach den letzten Erfahrungen und suche mir immer die Männer die die Defizite des Letzten ausgleichen sollen.
Es fehlt da wohl einfach eine klare Regelung in mir die mir sagt was ich wirklich will und von was ich lieber die Finger lassen sollte.
Die findet man wohl nur, wenn man eine Weile alleine ist...

18.09.2015 19:54 • #13


J
Liebe Samesame,

ich habe hier schon ganz tolle Beiträge gelesen, denen ich mich nur anschliessen kann.
Was ich Dir noch ans Herz legen kann, ist eine Therapie ... das ist nix schlimmes. Man kann sich damit einfach ganz prima mal neu ordnen.

Ich habe lange in dem selben Muster gelebt, wie du es beschreibst, habe immer die falschen Männer angezogen, die es nicht immer gut mit mir gemeint haben.
Ich habe mich sehr nach einer glücklichen Partnerschaft gesehnt und habe zu jeder Gelegenheit gesucht, überall - und habe mir eine Entäuschung nach der Anderen abgeholt. Ich glaube, man hat mir meine Verzweiflung auch angemerkt.
Auch ich bin irgendwann in einer extrem destruktiven Beziehung gelandet, die mir komplett den Boden unter den Füssen weggezogen hat. Ich habe diese allerdings genutzt, um an mir selber zu arbeiten.
Ich habe eine Therapie begonnen, habe viel geweint, viel über mich erfahren, mein Verhalten, meine Kindheit, mein geringes Selbstwertgefühl, meine Handlungsstränge ... es war eine harte Zeit. Mit Hilfe meiner Therapeutin konnte ich mich nicht nur aus dieser Beziehung befreien, sondern wirklich mit erhobenen Kopfe daraus hervorkommen. Ich bin mir nie zuvor selber so nahe gewesen. Ich habe mich quasi selbst mal ordentlich zurecht geschoben. Und ich habe mich so stark gefühlt!

Ich habe mir nach der Trennung bewusst Zeit für mich genommen. Habe alte Freundschaften aktiviert, viel Sport gemacht, meine Wohnung renoviert, meine Ernährung umgestellt, usw. - weil ich es mir wert war. Ein Jahr habe ich Männer bewusst aussen vor gelassen. Aus Selbstschutz und um mich um mich zu kümmern.

Und es war soooo schön alleine mit mir!

Heute lebe ich völlig entspannt in einer wunderschönen Beziehung, kann diese geniessen - ganz ohne emotionale Dramen und Verletzungen. Ich hätte nie niemals gedacht, dass ich dazu in der Lage bin und nun ist es plötzlich ganz leicht.
Das wünsche ich auch Dir von Herzen. Sei es Dir selber wert, dass Du glücklich bist. Mache Dein Glück nicht von anderen abhängig. Lass Dich nicht schlecht behandeln. Tu Dir selber etwas Gutes und geniesse das Leben - man hat nur dieses Eine.

Fühle Dich lieb gegrüsst
Julchen

21.09.2015 16:58 • x 2 #14


VerloreneBlume
Liebe samesame,

ich habe mich in sehr Vielem, was Du so schreibst wiedergefunden und dachte - ganz ehrlich-: genau so ist/war es manchmal... Ich finde Dich sehr selbstreflektiert und wenn auch ein schaler Spruch, aber er stimmt: Sebsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung der Gesamtsituation. Ich gehe momentan auch durch eine ähnlich Phase und habe ebenfalls vor längerer Zeit entdeckt, dass es tatsächlich süchtig machen kann, jemanden an seiner Seite haben zu wollen. Ich glaube auch, dass man ganz bewusst mal in sich reinhorchen sollte, allerdings finde ich dies sehr schwer. Aber es führt kein Weg vorbei und vielleicht muss man sich wirklich zwingen, Abstand von allen Typen zu nehmen. Ich habe mich von ca. 90 aller SB, in denen ich zuletzt aktiv war, abgemeldet. Das ist nicht einfach, weil man ja wie Du so schön schreibst, ja doch immer wieder auf ein Treffen hofft und man nach dem Gefühl von Nähe tatsächlich dürstet. Aber ich glaube, dass man, wie viele hier schon gesagt haben, nur völlig frei von all dem seine Muster aufdecken kann. Und diese Zeit ist hart und steinig und nach einer Trennung ist es nicht schön zu sagen So, dann bin ich jetzt noch mal 12 Monate alleine (übertrieben gesagt). Aber irgendwie hab ich bei mir gemerkt, dass man erst einmal dieses Gefühl annehmen muss, bevor man es durchziehen kann. Vielleicht bist Du noch nicht soweit. Ich kann Deine Situation total nachempfinden, denn ich bin die gleichen Beziehungsmuster gefahren, ziehe die gleichen Typen auch beim Daten an. Und da muss ich mir langsam zugestehen: da ist etwas in mir, warum das so ist. Und erst wenn man das herausgefunden hat, kann man bestimmt auch wieder auf gesunde Partner treffen. Es gibt auch interessante Literatur zu diesem Thema.
Bei mir hat es jedenfalls nach ein paar schlimmen Strohfeuern von Narzissten, die ich in SBs kennengelernt habe, ganz schön schlimm emotional geknallt Ich fand die Kälte, die nach so einem Strohfeuer eingetreten ist, einfach unaushaltbar und fruchtbar. Da habe ich erst gemerkt, dass meine Trennung noch nicht verheilt ist und, dass ich scheinbar wieder ungesunde Typen anziehe. Und die Antwort ist auch nicht, wie Du schreibst: dann lieber nett als niemand. Das habe ich auch bereits ausprobiert, man kann sein Herz nicht austricksen: entweder man verliebt sich oder nicht. Es wird sie geben, die Kombi nett und anziehend. Ich bin davon überzeugt. Nur vorher muss man sich selbst erst einmal anaylsieren, denn man kennt sich ein Leben lang und glaubt, dass alles einfach so normal lief. Diese Muster zu durchbrechen und zu verstehen ist verdammt schwer. Ich kämpfe jeden Tag dafür, aber man ss sich auch immer wieder selbst loben und sagen: ich bin auf der Suche nach dem Schlüssel zu´mir selbst. Ich sehe jeden Tag mittlerweile als Lernen an. Aber: die Versuchung, in dieser Zeit nicht zu daten, ist für mich total schwierig. uIch versuche standhaft zu bleiben und mich nicht von den unverbindlichen Date-Männern im Internet verrückt machen zu lassen. Melde Dich am besten ab und erzähle jemanden daon. Dann kann Dich vielleicht auch eine Freundin unterstützen dabei, dich erst mal nicht wieder anzumelden, so als kleine Überwachung Denn: ich habe schon oft das Gefühl, dass ich was verpasse, seitedem ich da abgemeldet bin. Aber ich glaube dies immer weniger. Denn: man kann nicht neuanfangen, ohne eine Grundreinigung und das Internet bietet einfach auch sehr viele destruktive Kontakte, leider bzw. man ist anfälliger, solange man sich selbst nicht versteht.
Jeder Mensch hat eine liebevolle Beziehung verdient. Du auch. Fang mit Dir selbst an.
Fühl Dich gedrückt.
Blume

21.09.2015 19:46 • x 1 #15


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