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Unerschied echte Liebe / Beziehungssucht?

T
Wahre Liebe ist geprägt von dem Wunsch, sich voll und ganz auf den Partner einzulassen. Ohne wenn und aber – dafür für viele aber am liebsten für immer.  Der Partner ist bester Freund, guter Geliebter und treuer Lebensbegleiter in einem. Gemeinsame Zukunftsplanung und
kleine Aufmerksamkeiten und Taten anstatt Worte sprechen lassen. So signalisieret man dem Partner seine Zuneigung.

Versöhnung nach jedem Streit.
Sich und seinem Partner oft Freiräume einzugestehen und bewusst Zeit für sich und seine Bedürfnisse zu haben. Auch mal alleine was unternehmen können ohne Partner. Eventuell ein gemeinsamer Freundeskreis, der einen noch mehr zusammen schweißt.  

Auch die gleichen Ansichten zu Treue, S., Zusammenleben und Familienplanung haben. 
Körperliche Anziehungskraft, Leidenschaft, eine befriedigende S. –
Man lässt sich uneingeschränkt in der Beziehung fallen und vertraut vollkommen. Beide haben ein gutes Selbstwertgefühl.

In einer gut funktionierenden Beziehung werden Probleme nicht ignoriert oder verdrängt, sondern im Dialog respektvoll und konstruktiv gelöst. Denn: Gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten, schweißt nicht nur stärker zusammen, sondern hält auch die Liebe frisch. Schließlich hat jeder seine individuellen Ansichten und Einstellungen.

Gäbe es keine Differenzen und Reibereien, wäre das ein Zeichen von völliger Selbstaufgabe innerhalb der Partnerschaft und wäre gleichzeitig das Ende der trauten Zweisamkeit. So wird Liebe zw. zwei Menschen definiert.

Eine Partnerschaft bedeutet vor allem ein gegenseitiges Nehmen und Geben. Jeder hat seinen eigenen Freiraum und vertraut dem anderen, das Zusammenspiel zwischen den Liebenden funktioniert blind. Diese Liebes-Beziehung basiert tatsächlich auf Liebe. In einer „Suchtbeziehung“ ist dies allerdings etwas anders.
Das Abgrenzen und Erkennen einer Liebes- und Suchtbeziehung ist sicher nicht immer ganz einfach. Denn Eifersucht kommt schließlich auch in den besten Familien vor.

Auch solch typische Sätze wie „ich kann ohne dich nicht leben“ sind noch kein stichfester Beweis für den Zwang nach Beziehung.
In der Beziehungssucht herrscht oft die Angst vor dem Alleinsein. Der Partner fühlt sich ohne seine bessere Hälfte wertlos und meint, er könne ohne den anderen Partner nicht mehr leben. Eifersucht und fehlendes Vertrauen sind dann ein ständiger Wegbegleiter und kleinere Meinungsverschiedenheiten sorgen fast schon für einen Zusammenbruch.

Beziehungssucht sieht Beziehungen als Lösung für inneren Schmerz, Einsamkeit und Leere. Bei Menschen mit Beziehungssucht zehrt die Beziehung oder die Sehnsucht nach einer romantischen Beziehung alle Energien auf. Nichts anderes im Leben hat so viel Bedeutung.Der Beziehungssüchtige hegt sehr intensive Gefühle des Ärgers, der Frucht, des Hasses und der 'Liebe' für sein Gegenüber. 

Die Beziehungssucht wird durch das Ideal der romantischen Liebe gestützt, das uns über Schlagermusik und Filme vermittelt wird. Diese ’Gehirnwäsche ist extrem stark.


Wer unter einer Beziehungssucht leidet, versucht nicht gerade selten alles, um mit einer bestimmten Person zusammen sein zu können. Oft geben Beziehungssüchtige sich selber dabei völlig auf und nehmen überdies für sie oft sehr unangenehme Begleitumstände in Kauf, damit sie mit einem Partner leben können. Egal ob da auch Gewalt angewendet wird usw...

Oft eine Beziehungssucht aber auch ein Hinweis auf eigene, ungelöste Probleme. Oft war es dem Betroffenen nicht möglich, diese für sich selber zu lösen. Nun wird die momentane Beziehung dazu benutzt, um vergangene Dinge zu klären. 

Oft ist der Betroffen der Meinung, dass der Partner einem alle Sorgen abnimmt und der Schlüssel zum Glück in den Händen dieser Person liegt, ohne die das Leben sinnlos erscheint.
Er kümmert sich mitunter kaum noch oder nur unzureichend um sich selber. Freunde werden vernachlässigt, da sich alles darum dreht, dem anderen nahe zu sein oder ihm näher zu kommen.

Wenn die Person, die der Beziehungssüchtige so nötig zu brauchen meint, aus seinem Leben verschwindet oder er sie an sich nicht zu binden vermag, reagiert er darauf mit körperlichen Entzugserscheinungen wie Zittern, innerer Unruhe oder Appetitverlust.

Doch oft kann man in manchen Situationen die Grenze zwischen echter Liebe und Sucht nach einer Beziehung nicht unterscheiden. Das durfte ich auch selbst schon am eigenen Leib erfahren....

29.01.2016 21:58 • x 8 #1


Thomas69
Hi Tamilein... Schön mal wieder was von dir zu lesen
Was aber wenn man das Gefühl hat, es ist weder wahre Liebe gewesen, noch denkt man es war, von wem auch immer, Beziehungssucht ... Dann hat man nur aneinander vorbei gelebt, oder einfach weil man nur jemanden haben wollte oder? Ich denke immer mehr das es letzteres war in meiner Vergangenheit, zumindest am Ende, aber schon länger ... Das macht mich echt traurig! Beziehung nur um nicht mehr allein zu sein, voll daneben oder?

29.01.2016 22:12 • x 1 #2


A


Unerschied echte Liebe / Beziehungssucht?

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T
Ja @thomas69. ..so ist es...man macht sich von der Situation an sich und von einem bestimmten Menschen emotional irgendwann total abhängig. Der Grund dafür ist in der Vergangenheit und Unterbewusstsein tief verankert. Oft ist man sich dessen nicht so richtig bewusst.

29.01.2016 22:25 • x 1 #3


Thomas69
Habe mich noch nicht einmal vom Menschen abhängig gefühlt, sondern eher davon in einer Beziehung zu sein... Und ihr ging es zum Schluss bestimmt ähnlich!
Da sollte man vorher die Notbremse ziehen... Um nicht am Ende auf den Scherben zu stehen, sondern vorher auszusteigen...
Komisch, aber als sie weg war fehlte plötzlich (gefühlt) genau sie als Mensch mir wieder...

29.01.2016 22:35 • x 2 #4


T
Man macht sich irgendwann wirklich zu sehr von der Beziehung abhängig und muss die Notbremse ziehen. So ging es mir mit meinem Ex einmal. Traurige Geschichte

29.01.2016 22:38 • x 1 #5


T
Zitat von Thomas69:
Habe mich noch nicht einmal vom Menschen abhängig gefühlt, sondern eher davon in einer Beziehung zu sein... Und ihr ging es zum Schluss bestimmt ähnlich!
Da sollte man vorher die Notbremse ziehen... Um nicht am Ende auf den Scherben zu stehen, sondern vorher auszusteigen...
Komisch, aber als sie weg war fehlte plötzlich (gefühlt) genau sie als Mensch mir wieder...


Der Mensch ist oft innerlich sehr gestrickt und kompliziert. Wer weiß was bei uns noch im Unterbewusstsein tief schlummert...Manchmal wundert man sich, was aus der Vergangenheit hoch kommt. Manchmal kommt auch was positives wie der Kampfgeist zum Vorschein.

29.01.2016 22:42 • x 3 #6


Thomas69
Weißt du was ich komisch finde? Wenn man mal schlecht drauf ist, oder (wie gestern) an die Vergangenheit erinnert wird, dann erinnert man sich immer sofort an schöne oder auch gefühlvolle (mitunter auch traurige) Dinge... Nie an das was sehr weh tat oder einen sehr wütend gemacht hat... Das wäre an manchen Tagen oder in bestimmten Situationen echt ne Hilfe!
Ich denke auch wenn der ehemalige Partner in den Vordergrund rückt, ist es doch eher das Verlangen nach Geborgenheit und Wärme das uns nachdenklich werden lässt...

29.01.2016 22:43 • x 4 #7


K
Zitat von Thomas69:
Da sollte man vorher die Notbremse ziehen... Um nicht am Ende auf den Scherben zu stehen, sondern vorher auszusteigen...


Leichter gesagt als getan. Daran dachte ich monatelang auch, bevor es zu Ende ging, aber ich spürte zu dem Zeitpunkt schon lange eine emotionale Abhänigkeit, ich konnte mich da nicht mehr lösen.

Zitat von Thomas69:
Komisch, aber als sie weg war fehlte plötzlich (gefühlt) genau sie als Mensch mir wieder...


Ja, da hast du allerdings recht. Sie ging. Ich wollte nie, dass sie mir fehlt. Es war dann nicht änderbar, aber ich hätte mir gewünscht, sie wäre geblieben.

29.01.2016 22:50 • x 1 #8


T
@Thomas69 Vieles verdrängt man und irgendwann kommt es wie bei mir mit einem Schlag an einem bestimmten Tag wieder hoch, obwohl es einem davor angeblich besser ging. Manchmal blendet man das Schlechte aus und denkt nur an das Gute, obwohl die Beziehung mehr als kaputt war....Wirklich ziemlich paradox.

29.01.2016 22:54 • #9


K
Zitat von Tamilein:
Der Mensch ist oft innerlich sehr gestrickt und kompliziert. Wer weiß was bei uns noch im Unterbewusstsein tief schlummert...Manchmal wundert man sich, was aus der Vergangenheit hoch kommt. Manchmal kommt auch was positives wie der Kampfgeist zum Vorschein.


Du triffst es unglaublich auf den Punkt. Das Unterbewusste leitet uns größtenteils in eine bestimmte Richtung, unabhängig, ob wir dahin gehen wollen oder nicht.
Der Kampfgeist ist was Tolles, irgendwie steckt der auch in mir, aber manchmal ist er auch von Resignation begleitet. Das passiert, wenn du älter wirst, wenn Erwartungen sich nicht erfüllen, weil dann Ängste ins Spiel kommen und die Gehirnwindungen im Kopf beginnen zu arbeiten.

Ich frage mich auch, inwieweit wir die Vergangenheit abschließen können, wenn sie uns belastet. Wir deuten die Ereignisse, die passiert sind, auf einen Nenner kommen wir aber selten.

29.01.2016 22:56 • x 1 #10


K
Zitat von Thomas69:
Nie an das was sehr weh tat oder einen sehr wütend gemacht hat... Das wäre an manchen Tagen oder in bestimmten Situationen echt ne Hilfe!
Ich denke auch wenn der ehemalige Partner in den Vordergrund rückt, ist es doch eher das Verlangen nach Geborgenheit und Wärme das uns nachdenklich werden lässt...


Ich glaube, so sind wir gestrickt, wir blenden das Schlechte aus, wenn wir etwas vermissen. Wir blenden das Gute aus, wenn wir jemand innerlich nicht vermissen.

Das denke ich auch, würden wir einen tollen Partner finden, der uns in besonderer Weise, Geborgenheit und Vertrautheit zum Geschenk macht, würden auch die alten Erinnerungen schnell verblassen.

29.01.2016 23:01 • x 1 #11


T
Zitat von Klaus123:
Zitat von Tamilein:
Der Mensch ist oft innerlich sehr gestrickt und kompliziert. Wer weiß was bei uns noch im Unterbewusstsein tief schlummert...Manchmal wundert man sich, was aus der Vergangenheit hoch kommt. Manchmal kommt auch was positives wie der Kampfgeist zum Vorschein.


Du triffst es unglaublich auf den Punkt. Das Unterbewusste leitet uns größtenteils in eine bestimmte Richtung, unabhängig, ob wir dahin gehen wollen oder nicht.
Der Kampfgeist ist was Tolles, irgendwie steckt der auch in mir, aber manchmal ist er auch von Resignation begleitet. Das passiert, wenn du älter wirst, wenn Erwartungen sich nicht erfüllen, weil dann Ängste ins Spiel kommen und die Gehirnwindungen im Kopf beginnen zu arbeiten.

Ich frage mich auch, inwieweit wir die Vergangenheit abschließen können, wenn sie uns belastet. Wir deuten die Ereignisse, die passiert sind, auf einen Nenner kommen wir aber selten.


Das ist wirklich schwierig. Manche brauchen jahrelang eine Therapie und erfahren dann, dass es viele Gründe aus der Kindheit gab, warum wir uns so oder anders entwickelt haben. Wir tragen vieles in uns, was wir ganz tief in uns verbannt haben.

29.01.2016 23:03 • x 2 #12


T
Zitat von Klaus123:
Zitat von Thomas69:
Nie an das was sehr weh tat oder einen sehr wütend gemacht hat... Das wäre an manchen Tagen oder in bestimmten Situationen echt ne Hilfe!
Ich denke auch wenn der ehemalige Partner in den Vordergrund rückt, ist es doch eher das Verlangen nach Geborgenheit und Wärme das uns nachdenklich werden lässt...


Ich glaube, so sind wir gestrickt, wir blenden das Schlechte aus, wenn wir etwas vermissen. Wir blenden das Gute aus, wenn wir jemand innerlich nicht vermissen.

Das denke ich auch, würden wir einen tollen Partner finden, der uns in besonderer Weise, Geborgenheit und Vertrautheit zum Geschenk macht, würden auch die alten Erinnerungen schnell verblassen.


Genau diese Widersprüchlichkeit bereitet mir bei mir und bei anderen oft Kopfzerbrechen.

29.01.2016 23:06 • x 2 #13


Träumchen
Ach Thomas, ich finde es gar nicht so daneben. Manchmal schleichen sich Prozesse ein, und man bekommt es gar nicht so mit. Das ist normal, wir sind Menschen. Natürlich bekommt man vieles auch alleine hin. Aber es ist eben einfacher zu zweit, manchmal schöner, auf jeden Fall irgendwie bequem. Und das ist uns einfach in die Natur gestrickt.
Heutzutage ist eben alles vielschichtiger. Da gibt es nicht nur Beziehung, auch Arbeit, Hobbys usw. Man kann halt nicht alles im Blick haben. Erst wenn es knarzt, dann rückt es in unsere Aufmerksamkeit.
Es gibt schon Menschen, denen eine miese Beziehung lieber ist als gar keine. Ich schließe mich nicht aus. Aber andererseits bin ich auch etwas stolz darauf, nicht gleich aufzugeben und manches wirklich auszuhalten bis zum Gehtnichtmehr.
Ich habe es so gemerkt: mein Exemplar ist ein Idiot. Manchmal. Aber ich würde immer voller Stolz sagen...der da...dieser Doofmann...ja, ist meiner. Ich würde fast alles für ihn tun. Wenn er neben mir liegt ist alles, was vorher doof war...leichter. Wenn ein anderer da liegen würde... Nicht.

29.01.2016 23:10 • x 3 #14


K
Zitat von Tamilein:
Das ist wirklich schwierig. Manche brauchen jahrelang eine Therapie und erfahren dann, dass es viele Gründe aus der Kindheit gab, warum wir uns so oder anders entwickelt haben. Wir tragen vieles in uns, was wir ganz tief in uns verbannt haben.


Weil die Gesellschaft uns indirekt gezwungen hat, es zu verbannen. Eine Art Konditionierung. Für eine jahrelange Therapie hatte ich noch keine Gelegenheit, sie hat erst begonnen. Die intuitiven Gedanken beschäftigen mich zu diesem Thema aber schon seit Jahrzehnten.

Die Kindheit ist der Schlüssel, weil sich die Bilder aus dieser Zeit in unserem Kopf am tiefsten festgraben. Sie beeinflussen uns im alltäglichen Leben, unmerklich in der frühen Jugend, sie prägen uns tiefer als wir denken, bestimmen unsere Vorlieben und Abneigungen, was wir wirklich wollen, wenn das auch versteckt in unserem Unterbewussten liegt.

Die Eröffnung unseres Lebens entscheidet irgendwie über den weiteren Verlauf.

29.01.2016 23:16 • x 2 #15


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