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Bin ich ihm egal, spielt er Spielchen?

K
Rein oberflächig gesehen, da über die Paar-Dynamik nichts gesagt wird, der Text recht kurz ist und die Äußerung ja einseitig ist:

Zitat von Anne9117:
Natürlich haben viiiiel geredet, aber irgendwann kommt man einfach an seine Grenzen.

Vielleicht sind es auch nur Deine Grenzen aus der Problematik heraus. Du hast Deine Bedürfnisse, dein richtig/falsch, Deine Wünsche... was absolut OK ist. Dann sollte man für sich die Verantwortung übernehmen und gehen, aber auch weg bleiben und nicht aus einer Wut heraus, Schluss machen, um beim Gegenüber etwas zu bewegen. Der Mann wird seine Erfahrungen und Gründe haben, wenn er sich (wirklich) unsicher fühlt. Damit muss man umgehen können. Er wird solange nicht an seinen Baustellen arbeiten (wenn es denn für ihn Baustellen sind!), bis er eine Umgebung dafür hat. Zudem die Basis (Deine Ehe) schon etwas mit in diese Beziehung getragen haben könnte, die für Euch Beide nicht konform waren/sind.

Und
Zitat von Anne9117:
viiiiel

reden...kann auch zum Totquatschen führen, zuviel Druck ausüben, zuviel dem Mann signalisieren...Du bist OK, aber eben nicht perfekt... Wird zuviel geredet, verhärten sich die Standpunkte und jeder bleibt haargenau auf der Stelle stehen, nämlich auf seiner eigenen Stelle. Kompromisse werden nicht mehr bedacht, jeder beharrt auf seinen Standpunkt (auch vielleicht befeuert durch Außenstehende). Man kann/darf durchaus eine ich habe Recht Mentalität verpackt in einem vermeidlichen wir-Gespräch führen. Sind wir da aber mal ehrlich, ist das auch nur eine Art von Manipulation. Die ein oder andere Diskussion wurde von mir schon mal mit OK, wir sind und einig, dass wir uns nicht einig sind. beendet. Und ganz ehrlich...das tut einem Miteinander nicht zwangsläufig einem Abbruch.

Ich habe (für mich) einen recht beziehungsunsicheren Mann an meiner Seite. Ja, es war schwer für mich, dass für mich innerlich zu bewerten, denn mir als emotionaler Mensch, fällt es schwer, einen Macher mit sehr kontrollierten Emotionen zu verstehen, der dann auch noch seine Beziehungserfahrungen einbringt. In den Jahren habe ich mir zweimal erlaubt emotional, fast schon manipulativ zu reagieren und die Konsequenzen merke ich manchmal noch heute. Ansonsten merkte er nichts von meinen innerlichen Eskapaden. Es war Arbeit.... nicht an ihm, nicht an der Beziehung. Es war Arbeit an mir selbst, ihn wirklich so zu akzeptieren wie er ist. Warum? Weil ich total vernarrt in ihn bin und zwar, weil er ist wie er ist. Ich habe gelernt, weil ich es so wollte, und weil ich wusste...nur ich kann entscheiden, ob ich das will oder nicht. Möchte ich einen Mann nach meinen Vorstellungen, dann muss ich mich in die Küche stellen und einen backen. Ich habe gelernt zwischen den Zeilen zu lesen, die kleinen Taten zu lesen und mittlerweile stelle ich fest... selbst nach besonders schönen und intensiven Tagen, weicht er nicht mehr zurück (denn das kenne ich ebenso aus dem ff wie Du liebe TE). Denn ich habe mir abgewöhnt, diese Intensität aufrecht erhalten zu wollen und ihn damit zu triggern, oder davon was hören zu wollen oder oder oder... Ich nehme diese tollen Tage mit, freue mich innerlich weiterhin drüber, bin dankbar sie gehabt zu haben und strahle damit eine souveräne Umgebung aus, die er braucht, um nicht mehr zurück zu weichen. Zumindest in meinem Glauben

Ich sage nicht, dass ich mich verbiege oder er keine Fehler macht...natürlich könnte ich mich hinstellen und sagen: seine Erfahrungen = seine Konsequenzen = seine Baustelle.
Ich stelle mich aber hin und sage: seine Probleme = nicht meine Probleme und... ich mache sie nicht (mehr) zu meinen Problemen. Ich nehme damit Druck raus und lass ihn sein wie er ist, denn genauso will ich ihn und weil ich das ganz bewusst entschieden habe. Liebe ist auch eine Entscheidung.

Liebe TE... du solltest ihn weder ändern wollen, noch seine (für Dich!) existiernden Macken dazu nutzen, um ihn zur Veränderung zu bewegen. Entweder er macht es auch freien Stücken oder er lässt es bleiben. Du kannst nur für Dich entscheiden, was Deine Konsequenzen sind. Ein, zwei Mal in einem ruhigen Gespräch aufzeigen was ggfls. seine Verhaltensweisen bei Dir auslösen ist natürlich richtig. Alles schlucken sollte man auch nicht. Wenn er das Gesagte ernst nimmt, passt er sich vielleicht an bzw. kommt einen Schritt auf Dich zu. Fällt das regelmässig weg, hast Du Deine Antwort.
Wobei ich auch immer sage, dass ureigene (teils unterbwusste) Muster wirklich schwer abzustellen sein können und es Zeit braucht, denn dafür muss es einige Vorraussetzungen geben (neben Zeit auch Vertrauen, Mut, Reflektion, Kompromissbereitschaft und und und)

Das ist aber nur meine Meinung

Liebe Grüße
Kerstin

06.04.2024 10:15 • #16


Anne9117
Nein nein wir waren schon ein Paar… das kam vielleicht nicht richtig rüber.

06.04.2024 11:54 • #17


A


Bin ich ihm egal, spielt er Spielchen?

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Anne9117
@Kerstin_2016 vielen Dank für deine liebe und ehrliche Antwort.

06.04.2024 13:46 • x 1 #18


Blanca
Zitat von Anne9117:
Er hat mit Bindungsängsten zu kämpfen

Zitat von Anne9117:
Sobald es aber zu Absprachen, Kompromissen, Urlaubsplanung und Zukunftsplänen kam hat er sich immer unter Druck gesetzt gefühlt.

Das eine ist das Symptom des anderen - vorausgesetzt, daß diese Bindungsängste tatsächlich bestehen und nicht nur eine vorgeschobene Ausrede sind. Was aber ggfs. auch nichts daran ändert, daß er mit so einem Verhaltensmuster besser Single bliebe und es bearbeiten sollte.

Zitat von Anne9117:
Für mich ist das alles schwer zu verstehen (im Alter von mir 38 und er 40).

Ich setze jetzt mal voraus, daß die Bindungsangst echt ist. Also:

Du kannst es schwer verstehen, weil Du seine Ängste nicht optisch siehst. Fakt ist: So wie ein Mensch mit geringer Sehstärke ohne Brille nicht lesen kann, so ist er nicht in der Lage, sich an Dich zu binden, auch wenn Dich trotzdem sehr mag oder vielleicht sogar liebt. Beim Blinden versteht man seine Lage, bei Deinem Ex hingegen auf Anhieb erst mal nicht, weil sie nicht offensichtlich ist.

Zitat von Anne9117:
Da kommen solche Sätze wie:

Die Sätze kann er sagen, also macht er das auch. Aber sobald es eng wird, kriecht Angst in ihm hoch. Also geht er wieder auf Distanz. Das ist kein kühl berechnendes Kalkül, sondern ein Verhaltensmuster, das vermutlich früh erlernt wurde und daher zumindest ein Stück weit ganz automatisch bei ihm abläuft.

Zitat von Anne9117:
Im März hat es mir dann gereicht und ich habe in Wut Schluss gemacht, weil ich dachte es würde sich irgendwas bei ihm bewegen.

Zitat von Anne9117:
Irgendwann sagte ich dann es gibt nur ein Ja oder nein. Diese konkrete Antwort habe ich einfach nicht bekommen, sodass ich mich nun seit einer Woche gar nicht mehr melde, in der Hoffnung er merkt das es ihm vielleicht doch wichtig ist.

Eigentlich macht man Schluß, um eine Beziehung zu beenden und nicht um den anderen emotional unter Druck zu setzen. Davon ab sollte das der allerletzte Schritt sein, wenn sonst aber wirklich nix mehr geht.

Für mich stellen sich von außen hier erst mal zwei Fragen:

1. Wie wahrscheinlich ist es, daß diese Bindungsangst real existiert und kein faules Scheinargument ist?

Das kannst nur Du einschätzen und für Dich beantworten, wir hier kennen ihn ja nicht persönlich.
Sollte an dem Verdacht was dran sein, würde ich es bei diesem Ende belassen, denn das wäre echt das Letzte: Nicht nur Dir, sondern auch allen echten Bindungsphobikern gegenüber, die wegen eben solcher Leute nicht ernst genommen werden.

2. Was hat er gegen seine Bindungsangst unternommen bisher?

Sieht er sie überhaupt als Problem?
Wenn ja, hat er sich mal um psychologische Unterstützung bemüht? Warum kam da nicht mehr bei heraus als das, was Du hier geschildert hast? Wäre eine neuerliche Behandlung möglich und angebracht und was für Aussichten hätte sie?

Das sind Fragen, die Du ihm als Partnerin hättest stellen können. Wobei Du Dir klare Antworten und auch seine Bereitschaft erwarten darfst, die Störung als Problem wahrzunehmen und sie anzugehen, wenn ihm an einer Verbesserung der Beziehung ernsthaft gelegen ist. Erzwingbar ist natürlich nichts, aber dann muß er akzeptieren, wenn Du aufstehst und gehst.

Das Gespräch hätte ich an Deiner Stelle aber erst mal gesucht und mich ggfs. auch nicht einfach abspeisen lassen, sondern hätte ihm klargemacht, daß ich keine Puppe bin, die er in den Schrank stellen und wieder rausholen darf, wie es seiner Bindungsphobie gerade passt. Sondern daß ich mir wohl zumindest die Bereitschaft erwarten darf, daß er sie nicht als gegeben nimmt, sondern ernsthaft bearbeitet und sich dabei auch unterstützen läßt. Letzteres natürlich nicht von mir, sondern von einem professionellen Therapeuten, der sich damit auskennt.

Oder hast Du so ein Gespräch mit ihm bereits hinter Dir?

06.04.2024 14:33 • x 1 #19


Blanca
Zitat von Anne9117:
Ich war mit meinem Freund in 1,5 Jahre zusammen (wir kennen uns 2,5). Ich habe meinen damaligen Ehemann verlassen.

Zitat von Anne9117:
Wir hatten uns verliebt und er wollte unbedingt mit mir zusammen sein. Damals waren unsere Treffen natürlich sehr unverbindlich. Als es dann irgendwann verbindlich wurde, wurde es kompliziert.

Wenn ich recht verstehe, habt Ihr also ein Jahr lang eine Affäre geführt und seit jetzt seit 1,5 Jahren fest zusammen?

06.04.2024 15:06 • #20


Anne9117
Ja genau…

06.04.2024 20:53 • x 1 #21




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