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Bin ich zu egoistisch?

M
Hallo,
ich - weiblich, geschieden, fast 46, 2 beinahe erwachsene Kids - in einer Beziehung..... vielleicht...
Seit über 6 Jahren bin ich nun geschieden. Die Zeit damals war schlimm. Ich ging körperlich völlig k.o. Wurde magersüchtig und depressiv. Ich hab alles verloren: ein Teil meiner Familie hat sich von mir abgewandt und das gemeinsame Haus (auf dem Grundstück, das mein Erbe war) ging verloren. Eine Freundin hat mir damals geraten, mich mit Männern aus dem Internet zu treffen. Und da hab ich mich dann erneut verliebt. Ich weiß: zu früh!
UND: dieser Mann hat(te) Probleme. Einen Alk. Sohn Mitte 30, der noch immer bei ihm im Kinderzimmer wohnt, eine Tochter, die 250 km entfernt lebt - nun draufgekommen ist, dass der Angetraute doch nicht der Mann fürs Leben ist (und sie nun plötzlich, nach 3 Jahren Ehe mit einem fast 2jährigen Kind dasteht und jedes Monat für 2 Wochen bei Papa einzieht). Wenn die Tochter da ist, bin ich praktisch vergessen. Den Sohn will er kaum alleine lassen, weil er unzuverlässig ist, den Herd anlässt, Fenster offen stehen lässt, etc.
Mehrmals hab ich mich von ihm getrennt. Aber ich hänge so an ihm. Seinetwegen habe ich vor 6 Jahren mit dem Skaten angefangen, mit dem Mountainbiken und dem Laufen. Sogar Windsurfen hab ich ein wenig gelernt. Er war MEGA-Sportler und hat gemeint, dass das wichtig wär, um mit ihm gemeinsam die Freizeit verbringen zu können. Mittlerweile hab ich selbst Spaß am Sport gefunden und trainiere für den Marathon. Diese Woche wär wieder ein Halb-Marathon in Kärnten. Er hat mir angeboten mich zu fahren. Da das aber nicht gerade um die Ecke bei uns ist, wollte er UNBEDINGT ein ganzes Wochenende dort verbringen. Also hab ich gebucht: Freitag - Sonntag. Und nach Zusage und Buchung ist die Sache mit seiner Tochter eskaliert. Wiedermal. Hals über Kopf ist sie zu Hause abgehauen. Mit Baby ist sie bei Papa wieder vorübergehend eingezogen....und ich war vergessen. Stornieren geht nicht...Er hat noch gemeint: Nehmen wir die beiden eben mit. Bei über 30 Grad? Das wird dem Baby nicht gefallen. Wer sucht noch ein Zimmer? Dort ist bereits alles ausgebucht. Jetzt ist ER sauer, weil er weg muss obwohl seine Tochter bei ihm zu Besuch ist. ICH bin sauer, weil er sich nicht meldet wenn seine Tochter mit dem Baby da ist. Und ICH hab ein schlechtes Gewissen und denke, dass ich ein Egoschwein bin, das nur an sich denkt. Aber jahrelang hat er mir vorgehalten, dass ich nicht übers Wochenende weg kann, wenn meine Kids zu Hause sind (das ist nur gegangen, wenn Papa-Wochenende war). Jetzt sind sie groß und jetzt kann ER plötzlich GAR nicht mehr weg. Ich mache meine Bike-Touren zu 80 % alleine, geh zu 100 % alleine laufen und zum Skaten sind wir letzten Winter auch kaum gekommen. Die AlpinSchi hängen seit 2 Jahren - völlig neu - bei mir im Keller an der Wand. Was jetzt? Was eben noch so wichtig war ist nun Nebensache. ER hat nicht verstanden, warum ICH meine Kids nicht tagelang alleinlassen konnte (als sie 12 und 16 waren) und ER kann seine Kinder - beide über 30 - nicht mal einen Nachmittag allein lassen, ganz zu schweigen von einem Wochenende, an dem wir uns mal ordentlich alleine vergnügen könnten. Bin ich wirklich zu anspruchsvoll. Habe ich kein Verständnis? Bin ich vielleicht in der Midlife-crisis? Natürlich mach ich mir Gedanken! Ich habe die Hälfte meines Lebens hinter mir und möchte jetzt noch ein wenig Spaß haben. Das Leben genießen. Was ratet ihr mir?

03.07.2015 10:09 • #1


VictoriaSiempre
Nein, Du bist nicht zu egoistisch und Deine Wünsche sind ganz normal.

Ich bin auch Mutter einer erwachsenen Tochter und wäre im Krisenfall immer für sie da. Aber das, was Du schilderst, sind selbstgemachte Krisen. Dein Partner hilft seinen Kindern nicht mit seinem Verhalten - das ist jedoch sein Problem, nicht Deines.

Ich würde an Deiner Stelle entweder akzeptieren, dass es so läuft mit dem Kerl und nur noch die möglichen Rosinen rauspicken und genießen. Oder - wahrscheinlicher - ich würde mich trennen.

03.07.2015 11:15 • x 1 #2


A


Bin ich zu egoistisch?

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sozialtussi
Hallo Mimi69

Du bist noch relativ jung, was sind heutzutage schon 46 Jahre?
Du tust mir richtig leid, dass du so leidest.
Aber wie meine Vorgängerin schon schreibt, ist das selbst gemachtes Leid.
Entweder du akzeptierst weiterhin deine Rolle, nämlich nicht auf deine Kosten zu kommen,
bzw. deine Partnerschaft nicht so ausleben können, wie du dir wünschst,
oder du trennst dich von ihm.

Mehr Möglichkeiten sehe ich da auch nicht.
Du hast einen gewissen Anspruch an deinen Liebsten, aber den kann er dir nicht erfüllen,
weil er meint, für alle und alles Verpflichtungen zu übernehmen, anstatt aus seinen
erwachsenen Kindern lebenstüchtige Menschen zu machen.

Das ist Fakt und dir kann er in der Situation nicht auch noch gerecht werden.
ich würde ihm sagen, dass du ihn liebst, aber dass du dir so eine weitere
Partnerschaft nicht vorstellen kannst.
Vielleicht kommt er dann mal ins Grübeln und bestenfalls ins Handeln, man weiß es nicht.
Du bist im besten Alter, hast dein Leben im Griff, bist sportlich, weißt dich zu vergnügen,
also....?

Ich war auch immer die Mutter die Nation und erst als mein Ex sich eine Neue gesucht hat,
habe ich ihn weg geschickt und heute geht es mir wirklich besser.
Wahrscheinlich hast du Torschlußpanik, dass du keinen mehr findest?

Du hast doch durch deinen Sport bedingt, bestimmt viele Kontakte.
Schau dich um...
Man muss im Leben manchmal neue Wege gehen, auch wenn es weh tut.
Danach geht es auch wieder aufwärts.

Und alleine sein, das kennst du ja schon, ist so schlimm auch wieder nicht.
Es hat alles seine Vor-und Nachteile.

Befreie dich aus deinem Frust, ER wird sich voraussichtlich nicht ändern, aber du kannst es.
Auch wenn du ihn noch so liebst, was bringt die Zukunft für euch beide alleine?

Mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen, alles Weitere liegt in deinen Entscheidungen.

03.07.2015 11:35 • x 1 #3


Tiefes Meer
Hallo Mimi,

ich sehe es wie Victoria. Ich finde nicht, dass Du zu egoistisch bist.
Deine Bedürfnisse sind völlig normal und berechtigt.
Ich wäre auch sauer, wenn immer wieder längst erwachsene Kinder in meiner Partnerschaft dazwischen funken und es nicht mal mehr möglich ist, einen lange geplanten Urlaub stressfrei zu erleben.

Doch teilweise kann ich auch ihn verstehen.
Ich hätte auch Sorge, einen unzuverlässigen Alk. alleine in meiner Wohnung zu lassen.
Klar ist sowas hausgemachter Stress.
Aber um diesen Stress loswerden, könnte er ja wohl nur seinen Sohn aus der Wohnung rauswerfen.

Dazu bedürfte es aber einer grossen inneren Veränderung bei Deinem Partner.
Doch will er das ?
Von aussen betrachtet kann man mit dem Kopf schütteln.
Dein Partner vernachlässigt offenbar sein eigenes Leben.
Aber er hat ein Recht darauf so zu sein, wie er ist.

Was kannst Du also tun ?
Du kannst ihn nicht ändern.

Du schreibst, dass Du statt mit ihm ständig alleine unterwegs bist.
Das muss nicht sein.
Du kannst Deine Bedürfnisse nach sozialem Kontakt, Zugehörigkeit und miteinander auch mit anderen Menschen ausleben.
Du kannst Freundschaften zu Menschen schliessen, mit denen Du Sport treiben, die neuen AlpinSchi ausprobieren kannst, einen Wochenend-Urlaub buchen kannst.

Wie auch immer Eure Geschichte sich weiter entwickelt, ein gutes soziales Netz ist auf jeden Fall eine gute Sache.
Es entlastet die Beziehung, wenn Du nicht mehr alle Deine sozialen Wünsche auf ihn konzentrierst.
Vielleicht motiviert es ihn auch, an sich zu arbeiten, wenn er merkt, dass Du immer weniger von ihm abhängig bist.
Und falls Du Dich in letzter Konsequenz doch wieder trennen willst, wird es Dir helfen, mit der Single-Situation besser umzugehen.

Liebe Grüsse

03.07.2015 12:02 • x 1 #4


M
Danke für die raschen Antworten. Natürlich habe ich viele Kontakte.
Und auch Torschlusspanik. Manchmal denke ich mir:Mist, jetzt gehst du langsam auf die 50 zu und wirst den Rest deines Lebens allein verbringen!
Dabei hab ich mir immer einen netten Partner gewünscht. Ich habe 12 Jahre gebraucht um mich endlich scheiden zu lassen, wäre an der kaputten Ehe beinahe zugrunde gegangen und mir ist auch klar, dass sich mein jetziger Freund wohl nicht ändern KANN.
Durch meine sportlichen Aktivitäten lerne ich natürlich viele Männer kennen. Wenn jedoch einer von denen Interesse zeigt, meldet sich das schlechte Gewissen in mir und ich wimmle ihn ab. Sogar wenn meine Beziehung wieder mal auf off steht.
Ich habe Angst davor allein zu sein, dabei bin ich in meiner aktuellen Beziehung wohl der einsamste Mensch, den man sich vorstellen kann. Ich höre immer nur von seinen Problemen, für meine bleibt keine Zeit. Ich sehne mich so nach Zärtlichkeit und S. und muss mir die größte Mühe machen, ihn zu verführen, weil er sogar im Bett über seinen Noch-Schwiegersohn schimpft.
Ich verstehe, dass er für seine Kinder da sein will - ICH fahre ja auch alle paar Wochen zu meiner Tochter, die 300 km entfernt von zu Hause studiert. Darum habe ich ein so schlechtes Gewissen. Darum denke ich, dass ich egoistisch bin, weil ICH seine Nähe und Aufmerksamkeit möchte und seine Kinder sie so sehr benötigen ---- und erhalten. Ich werde mit ihm reden. Danke für die Ratschläge!

03.07.2015 12:29 • #5


sozialtussi
Hallo Mimi

Wie geht es dir inzwischen?
Du hast ein paar Antworten bekommen, wie ist deine aktuelle Situation?

08.07.2015 13:27 • #6


N
Tiefes Meer schrieb am 03.07.2015: ...
... Dein Partner vernachlässigt offenbar sein eigenes Leben. Aber er hat ein Recht drauf so zu sein, wie er ist.
Was kannst Du also tun ? Du kannst ihn nicht ändern.
Du schreibst, dass Du statt mit ihm ständig alleine unterwegs bist. Das muss nicht sein. Du kannst Deine Bedürfnisse nach sozialem Kontakt, Zugehörigkeit und miteinander auch mit anderen Menschen ausleben. Du kannst Freundschaften zu Menschen schliessen, mit denen Du Sport treiben, die neuen AlpinSchi ausprobieren kannst, einen Wochenend-Urlaub buchen kannst.
Wie auch immer Eure Geschichte sich weiter entwickelt, ein gutes soziales Netz ist auf jeden Fall eine gute Sache. Es entlastet die Beziehung, wenn Du nicht mehr alle Deine sozialen Wünsche auf ihn konzentrierst. Vielleicht motiviert es ihn auch, an sich zu arbeiten, wenn er merkt, dass Du immer weniger von ihm abhängig bist. Und falls Du Dich in letzter Konsequenz doch wieder trennen willst, wird es Dir helfen, mit der Single-Situation besser umzugehen.

Liebe Mimi,

diese Worte von Tiefes Meer kann ich nur unterstreichen. Hatte mich auch in einer solchen Situation wie dein Partner befunden. Einerseits meine erwachsene Tochter, der ich oft unter die Arme greifen musste, dann die Erkrankung eines Elternteils, der darauffolgende Tod, dann war ich für den zurückgebliebenen Elternteil stets greifbar, weil ich große Sorge um ihn hatte. Ich dachte immer, mein Ex ist gesund und kann sich helfen, hätte mich gefreut, wenn von ihm mehr Unterstützung gekommen wäre, dem war aber nicht so und das warf ich ihm auch nie vor. Meinte, er hat ja auch seine Verpflichtungen und Interessen, denen er in der Zeit eben mal intensiver hätte nachgehen können. Leider hat er mir Ultimatien gestellt und mich somit noch mehr unter Druck gesetzt, dass bei mir gar nichts mehr ging. Und er unsere Beziehung daraufhin beendete. Raus kam dabei, ich bin seit mehr als einem Jahr krank und er datet Frauen

08.07.2015 14:20 • x 1 #7


N
... und das meinem Wissen nach bisher erfolglos. Was macht das für einen Sinn?

08.07.2015 14:22 • #8


M
Danke nochmals für die zahlreichen Ratschläge. Ich habe mit meinem Freund gesprochen, ihm gesagt, dass unsere Beziehung - so wie es ist - nicht weitergeht und ich die Trennung möchte. Heute dürfte die Tochter wieder nach Hause gefahren sein, also ist wieder zeitlicher Freiraum für mich. Er bombardier mich plötzlich mit SMS-Nachrichten und versteht scheinbar die Welt nicht. Manchmal denke ich, er hört mir gar nicht zu. Seine Gedanken kreisen derart um die Probleme seiner Kinder, dass er nicht hört, was ich sage. Seine Tochter ist mit dem Baby nach Hause gefahren, mit dem Sohn läuft - im Augenblick - wohl alles rund, dann ist auch Gelegenheit ein bisschen Zeit mit mir zu verbringen.....bis das nächste Problem bei seinen Kids an die Tür klopft.

08.07.2015 16:30 • #9


sozialtussi
Liebe Mimi,

vielleicht habt ihr jetzt in eurer freien und gemeinsamen Zeit
Luft, das Thema nochmal gründlich zu diskutieren.
Und ich hoffe, dass du die richtigen Worte findest, damit er dir endlich
auch zuhört und den Ernst der Lage erkennt.

Ich wünsche dir viel Glück.

08.07.2015 17:29 • x 1 #10


Blanca
Zitat von Mimi69:
UND: dieser Mann hat(te) Probleme. [...Es folgt eine Auflistung derselben...]

Was jetzt? Was eben noch so wichtig war ist nun Nebensache. ER hat nicht verstanden, warum ICH meine Kids nicht tagelang alleinlassen konnte (als sie 12 und 16 waren) und ER kann seine Kinder - beide über 30 - nicht mal einen Nachmittag allein lassen, ganz zu schweigen von einem Wochenende, an dem wir uns mal ordentlich alleine vergnügen könnten. Bin ich wirklich zu anspruchsvoll. Habe ich kein Verständnis? Bin ich vielleicht in der Midlife-crisis? Natürlich mach ich mir Gedanken! Ich habe die Hälfte meines Lebens hinter mir und möchte jetzt noch ein wenig Spaß haben. Das Leben genießen. Was ratet ihr mir?

Zunächst mal hast Du Dir für Dein Ziel - Spaß haben, Leben genießen - offenbar den falschen Mann ausgesucht. Denn er hat nicht nur ein paar Probleme, sondern Dauerbaustellen, so wie sich das liest.

Man kann jetzt hundert Jahre darüber streiten, ob es angemessen ist, wie er seine erwachsenen, aber offenbar lebensuntüchtigen Kinder Dir gegenüber prioritisiert oder nicht. Entscheidend ist, daß er es nun mal tut und der Überhammer ist ja wohl, daß er eben dieses Verständnis, das er jetzt mit aller Selbstverständlichkeit von Dir einfordert, Dir gegenüber eben nicht hatte, als es umgekehrt war. Entscheidend ist weiters, daß Deine Beziehung mehr nach Krampf als nach Spaß klingt - Genuß geht anders.

Ich finde es keineswegs überanspruchsvoll, wenn man keine Lust hat, Mutter Teresa zu spielen und das für Menschen, die es a) nicht zu schätzen wissen und b) umgekehrt eh nie für einen da sein werden, wenn man selbst mal jemand brauchen könnte. Ich finde es auch legitim, die Sonnenseite des Lebens anzustreben und deshalb Partnerschaften für sich auszuschließen, die von vornherein so angelegt sind, daß man sich in der Rolle der ständig (mehr) Gebenden wiederfindet und nur gelegentlich mal ein paar Krümel vom Tisch zurückbekommt, um bei der Stange zu bleiben.

Du bist von Deinem Lebensziel mit diesem Mann und in dieser Konstellation meilenweit entfernt. Und es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Dir und ihm: Er ist egoistisch genug, seine Lebensziele über die Partnerschaft zu stellen (schau Dir nur an, wie vehement er darauf bestanden hat, daß Du seine sportlichen Interessen teilst), schafft es sogar noch, Dich so gehirnzuwaschen, daß Du umgekehrt Deine eigenen Ansprüche in Frage stellst. Du hingegen bist so partnerschaftlich orientiert, eben dies zu tun und offenbar auch treu und zäh genug, die Beziehung erst dann aufzugeben, wenn Du wirklich alles dafür geopfert hast, was Dir möglich war.

Ich kann Dir nur raten, mit dem Mann noch ein letztes Gespräch zu führen und Dich von ihm zu trennen. Natürlich hat man mit 50 nicht mehr dieselben Chancen auf dem Beziehungsmarkt wie eine 18jährige, aber Du schreibst ja selbst, daß Dir beim Sport, etc. gelegentlich Avancen gemacht werden und selbst wenn es lange dauern sollte, bis Mr. Right dabei ist: Meines Erachtens wärst Du allein und zufrieden besser dran als so einsam, wie Du Dich derzeit in Deiner Partnerschaft fühlst.

Weiters rate ich Dir dringend, künftig zu Deinen - vollkommen berechtigten - Ansprüchen offen zu stehen, auch auf die Gefahr hin, daß abgewiesene Interessenten darauf mit Killerphrase reagieren à la arrogant oder lebensfremd. Natürlich schmelzen die Chancen mit den Ansprüchen - Juwelen sind nun mal deutlich seltener und teurer als Kieselsteine. Aber wer erst mal ein Juwel hat(te), der weiß, warum er sich mit Kieselsteinen nicht mehr abgeben will.

Ich bin sicher, daß Du allein schon im Rahmen Deiner sportlichen Aktivitäten ausreichend Möglichkeiten hast, unter Menschen zu kommen und einen geeigneten Partner zu finden. Und selbst wenn Du allein bleiben solltest: Sei es Dir wert. Alles besser, als in einer Beziehung co-abhängig zu werden bzw. sich ständig mit Problemen belasten zu lassen, die man selbst (so) nie hatte, nicht hat und auch niemals gehabt hätte.

Wenn Dein Partner unbedingt mit seinen Dauerbaustellen leben will, so ist das seine Entscheidung. Und wenn Du unbedingt Spaß haben und das Leben genießen willst, so ist das Deine. Beides hat seine Berechtigung. Es gibt da meines Erachtens kein richtig oder falsch, kein Recht haben oder nicht, sondern nur ein Akzeptieren, daß der andere eben nicht so ist, wie man ihn gerne hätte - mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Nachdem Ihr weder miteinander verheiratet seid, noch ewig lange zusammen, steht es Euch völlig frei, Euch gegen ein weiteres Fortsetzen dieser Beziehung zu entscheiden, ohne daß einer dem anderen deswegen groß Vorhaltungen machen muß. Und emotionale Erspressungen, von wegen Du seist überanspruchsvoll, gehen gleich gar nicht, also laß Dir auch nichts in der Richtung einreden.

Hör lieber auf Deine eigene, innere Stimme und folge ihr.

Die hat nämlich meistens recht...

09.07.2015 10:10 • x 1 #11


M
Danke für die guten Zusprüche. Ich habe vorerst JEDEN Kontakt abgebrochen. Wie üblich versteht er nicht wovon ich spreche. Die Situationen ändern sich eben..., ist eine seiner Antworten darauf, wieso ICH meine Kids noch vor 3 Jahren ein ganzes Wochenende auf sich allein gestellt lassen hätte sollen (sicher, ein 14jähriger Bursch hätte das überstanden, aber ich wollte das nicht generell jedes Wochenende machen) - ER aber jetzt seine erwachsenen Kinder SICHER NICHT allein lassen kann.
Auch wenn es sicher der einzig richtige Weg für mich ist - es geht mir nicht gut. Ich bin wirklich sehr - sehr - traurig. So sehr hätte ich mir gewünscht, dass DIESER Mann mit mir gemeinsam - Hand in Hand - alt wird. Aber ich stehe immer nur alleine da. Ich habe niemanden, der mich auffängt, wenn ich fallen sollte.... Er entzieht mir praktisch seine Hand um die Baustellen seiner Kinder zu bereinigen. Wozu er aber niemals in der Lage sein wird. Ich habe alles, was mich all die Jahre in unserer Beziehung gestört hat, aufgeschrieben und JEDESMAL, wenn ich daran denke, ihn anzurufen, werde ich mir diesen Zettel zur Hand nehmen und durchlesen. Es gibt keine gemeinsame Zukunft. Jetzt habe ich es verstanden. Und doch: mein Herz ist so schwer.
Danke nochmals.

10.07.2015 09:00 • #12


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