Hallo liebe Foris,
hier eine neue Gästin,
die leider gerade Kopf mit Bauch kämpfen lässt.
Ich erhoffe mir von euch rationale Meinungen über folgende Situation.
Aaaaalso.
Ich habe virtuell durch einen doofen Zufall vor geraumer Zeit einen Mann wiedergetroffen, den ich schon seit fast 20 Jahre kenne.
Gesehen das letzte mal vor ca 10 Jahren bedingt durch gemeinsame Bekannte.
Immer auf absoluter Kumpel Ebene.
Er war für mich immer ein sehr attraktiver Mann, der immer Schwierigkeiten im Liebesleben hatte weil er glaube ich, einfach ZU gut aussieht und den Sprung in eine ernste, feste Beziehung verpasst hat, da das Angebot immer viel zu groß war.
Wir haben in der Vergangenheit immer gewitzelt darüber, dass wir beide es irgendwie nicht auf die Kette bekommen.
So weit, so gut.
Er wohnt sehr weit weg von mir und der Zufall wollte es so, dass er nun in meine Nähe ziehen muss.
Es entstand ein sehr enger, intensiver, täglicher, ja sogar stündlicher Kontakt der sich auf einmal in etwas warmes, fast schon verliebtes veränderte.
Auf einmal wurde ich von Schmetterlingen heimgesucht wenn ich von ihm las oder hörte und eine Sehnsucht machte sich breit, wenn man sich aufgrund des Alltags mal nicht hören oder lesen konnte.
Es war eine Leichtigkeit wie ich sie immer gewollt habe. Einfach toll.
Irgendwann trafen wir uns.
Erst war es komisch, dann wurde es wärmer und ging irgendwann über in total vertraut.
Naja. Ihr dürft mich Schlachten, aber wir landeten im Bett.
Ich hatte das gedanklich niemals durchgespielt, wollte es auch eigentlich nicht, da ich das besondere nicht zerstören wollte.
Aber es ist passiert und anfangs war es komisch.
Dann aber toll.
Wirklich toll.
Am nächsten morgen nahm
er mir meine Unsicherheit, wir redeten, alberten beim Frühstück. Etc.
Also er wieder fahren musste befand ich mich auf Wolke 124.577.
vor allem weil sein meldeverhalten sich nicht negativ veränderte, sondern noch intensivierte.
Himmel. Keine Ahnung wann ich das letzte mal so verknallt war.
Nun ja.
Leider hat der gute gerade einiges auf den Schultern und viel zu tun.
Ich möchte da jetzt nicht näher drauf eingehen, aber ich wusste das.
Abgehalten hat ihn das nie mich immer, trotz seiner Entfernung, an seinem Leben teilhaben zu lassen.
Das hat sich aber dann verändert.
Die stündlichen Mails bekamen mehr Abstand.
Teils sogar bis zu 10 Stunden!
Wenn dann aber was kam, immer rechtfertigend dass er viel zu tun habe, mich aber wissen lassen möchte, dass gedanklich bei mir ist.
Die in den 10 Stunden Abstinenz erzeugte Unsicherheit war dann immer ratzfatz weg wenn ich wieder was schönes von ihm las.
Da ich aber nicht von gestern bin, hab ich mich irgendwann entschieden etwas den Rückzug anzutreten.
Ich bin kein Freund von Spielchen, aber Ich wusste mir nicht anders zu helfen.
Das blieb seinerseits natürlich nicht unbemerkt und wurde sofort hinterfragt.
Das ganze plätschert jetzt seit geraumer Zeit so vor sich hin.
Wir sprachen auch viel über unsere Gefühle und was das zwischen uns ist.
Wir versprachen und stets ehrlich zu sein und den anderen immer wissen zu lassen, woran er ist.
Wir kennen uns halt schon lange und diese Art Vorschuss an vertrauen macht man sich nicht gerne kaputt.
Um das alles ordnen zu können, hätte ich ihn gerne ein weiteres Mal gesehen.
WhatsApp, Face Time und was es noch alles so gab, hatte mir dann irgendwie nicht mehr gereicht.
Ich war verwirrt, verliebt, durcheinander und konnte nichts mehr einordnen.
Die Gelegenheit sich zu treffen gab es auch, aber er nahm es nicht wahr.
Er wollte/konnte nicht.
Ich bin ein gebranntes Kind und extrem
empfindlich was sowas betrifft.
Ich weiß wozu man fähig ist, wenn man vermisst (wie stets immer behauptet).
Naja.
Er lehnte ab und schob ein UNS auf den Zeitraum bis er final nach München gezogen ist, um sich in die Sache reinzufühlen.
Hm.
Ich fand das Bauchgefühlstechnisch nicht so prickelnd und eine automatische Reaktion meinerseits ist Rückzug.
Ich bin kein Mensch der Druck erzeugt, wenn er abgelehnt oder sich nicht verstanden fühlt.
Ich gehe lieber.
Auch das blieb ihm nicht verborgen und er suchte das Gespräch.
Ich konnte und wollte das Aber zu dem
Zeitpunkt nicht mehr und mein Selbstschutz war ab dem Moment schon zu 100% aktiv.
Er hat versucht sich zu erklären, er würde stetig an mich denken und mich vermissen aber sein Kopf wäre gerade voll.
Da ich solche Sätze kenne und sehr wohl weiß dass dies zu 90% Rückzug bedeutet, dass ganze auch noch kombiniert mit Seinem veränderten meldeverhalten hat all meine Alarmglocken aktiviert.
Mittlerweile bin ich komplett dicht.
Ich kann nicht.
Von mir hört und liest er nichts mehr.
Er meldet sich, sucht Kontakt aber halt komplett anders.
Im übrigen hatte ich mich erklärt.
Ich habe ihm gesagt wie ich mich verhalte, wenn ich mich weggestoßen fühle und dringend eine Hand brauche die mich dadurch führt.
Ich hatte mich ihm gegenüber komplett geöffnet.
Wirklich. Komplett.
Aber ich bin zu.
Und unsere Basis ist weg.
Er sagt er könne mich gerade nicht abholen weil er Zuviel in seinem Leben zu tun hat, aber freut sich auf die Zeit wenn er da ist.
Mittlerweile haben wir nicht mal mehr täglich Kontakt und wenn er sich meldet, antworte ich und das war es.
Tja und nun stehe ich hier.
Weiß nicht ob oben oder unten, links oder rechts.
Ich mag ihm nicht unrecht geben, ich schätze und mag ihn sehr.
Unter Druck setzen will ich ihn schon mal gar nicht.
Aber das ach so tolle Gefühl ist weg und ich weiß nicht ob ich mich Richtig verhalte.
Könnt ihr mir ein bisschen helfen?
Gibt es in der kennenlernphase eigentlich richtig oder falsch?
Ich hab Angst, dass ich hier gerade etwas großes versaue, andererseits ist es auf einmal da. dieses komische Bauchgefühl.
Ich würde mich so freuen zu lesen, wie ihr die Sache so seht.
Viele Grüße
Lena