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Blicke in die Vergangenheit

F
Jetzt ist es ein Jahr her. Nein, mehr als ein Jahr.
Es war am 25.5.2014 als er mich verlassen hat. Und ich dachte, dass ich nie wieder glücklich sein werde. Dass ich dachte ich sterbe...

Und es war heute genau vor einem Jahr, als ich mit dem Fahrrad zurück nach Hause fuhr und ihn mit seiner Neuen wegfahren sah. Als ich das erste Mal in meinem Leben an diesem Tag allein da saß. Verlassen. Betrogen. Hintergangen. Vergessen. Ich hatte Geburtstag - wie heute.

Ich blicke zurück und kann es nicht glauben. Ein Jahr ist so lang... hört sich lang an. Die Zeit stand damals noch still. Ich war froh, jede weitere Stunde herum zu bekommen und doch fühlte es sich damals an, als würde es nicht weiter gehen.
Ich weiß noch ganz genau wie ich mich gefühlt habe. Ich verlor alles. Mich. Weil er mich aus machte, weil er mein ganzes Sein war. Es war als würde ich nicht mehr existieren und ich nur noch meine identitätslose Hülle am Leben erhalten.
Dieser Schmerz... dieser unglaubliche Schmerz... seelische Folter. Keine Orientierung, keine Kraft, kein Wille... ich wollte nicht mehr.

Und heute? Ich bin ich selbst geworden, habe mich wieder gefunden. Das was mich aus macht, was ich an mir mag. Auch wenn es noch ein langer Weg ist mich selbst zu lieben.
Die Erinnerung an damals kann ich noch genau nachempfinden. Aber diese Erfahrung hat mich auch stärker gemacht.
Es ist nicht schön so zu fühlen. Aber ich weiß jetzt, dass es vorbei geht. Wenn auch nicht in wenigen Monaten. Aber ich schaffe es. Ich habe es schon einmal geschafft. Ich wünsche es mir nicht, dass es nochmal passiert. Doch wer kann das schon voraussehen?
Ich weiß, dass ich mir selbst helfen kann. Ich habe Freundschaften aufgebaut. Das hätte ich vorher nie für möglich gehalten. Manche sind wieder zerbrochen, andere blieben. Gerade die wenigen Freunde die jetzt noch da sind, sind die wichtigsten. Sie haben meinen Schmerz geteilt. Mich in der schweren Zeit kennen gelernt. Und jetzt kenne ich sie schon ein Jahr.

Und ich habe einen wundervollen Mann kennen gelernt, der mir geholfen hat, das alles hinter mir zu lassen. Ich bin ihm sehr dankbar.

Ich habe aus Fehlern gelernt, an mir gearbeitet. Und ich bin motiviert das auch noch weiterhin zu tun. Für mich. Damit ich mich nie wieder selbst ins Chaos stürze. Denn dafür bin ich allein verantwortlich.
Ich bin ich. Mit meinen Prinzipien, Ansichten, Einstellungen, Hobbies und mit meiner außergewöhnlichen Verrücktheit.
Kindlich. Kreativ.
Und ich bin stolz auf mich so zu sein. Denn ich werde so geliebt. Also brauche ich nicht anders zu sein. Und ich werde mich auch nie mehr verstellen.

Im Zuge dessen möchte ich mich an die altbekannten, aber auch die neuen Mitglieder im Forum wenden... und mich bedanken! Ihr habt mir durch meine schwere Zeit geholfen, meine Launen und unmöglichen, verzweifelten Posts ertragen... über die ich beschämt schmunzeln muss, wenn ich sie nochmal lese. Ihr habt mir Mut gemacht, wart für mich da wo es andere nicht konnten - und das mitten in der Nacht. Habt mir offen euren Rat, eure Meinung mitgeteilt. Auch wenn ich damals noch blind und eingeigelt vor Schmerzen war... ihr hattet Recht.
Im Leben wird alles wieder. Es wird alles wieder gut. Und wenn man diese Zeit erstmal überstanden hat, dann lacht man darüber.
Jetzt nach einem Jahr... habe ich es geschafft.
Ihr glaubt gar nicht, wie wichtig ihr in solchen Zeiten für andere, doch fremde Menschen seid

Ich werde euch immer treu bleiben, und mit den Posts meiner sehr speziellen Sicht der Dinge auf Trab halten

LG
Eure FallingButterfly

02.06.2015 08:31 • x 5 #1


D

02.06.2015 08:53 • x 1 #2


A


Blicke in die Vergangenheit

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KäptnNemo
Liebe FB,

erst einmal auf diesem Wege noch einmal herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag und lauter nette Menschen um Dich herum, die vergessen lassen wie der letzte Geburtstag war.

Dieses Forum ist wirklich klasse - wenn man sich wirklich helfen lassen will, dann trifft man hier auf sehr viele nette Menschen, die einem die Hand reichen obwohl sie selbst einen schweren Rucksack tragen.

1 Jahr ist um Falling und wer hätte gedacht, dass Du nun hier stehst und wieder lächeln kannst. Es ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es eben doch weitergeht, wenn man denn will und das irgendwann auch Wunden heilen. Natürlich ist nicht jede Geschichte gleich und bei manchen hängt viel mehr dran, was zusätzlich den Rucksack noch einmal schwerer macht.

Du stehst auf beiden Beinen, nimmst Dein Leben in die Hand und kannst stolz auf Dich sein.

Wir lernen aus Erfahrungen. Auf die meisten könnte man verzichten und nicht jede Erfahrung verändert uns zum Positiven - aber wir können versuchen aus dem Schlechten das Gute zu ziehen.

Ich wünsche Dir für Deine Zukunft ganz viel Glück, auch mit Deinem neuen Partner an der Seite und mit dem was Du über Dich selbst gelernt hast!

Danke, für diesen Beitrag!

02.06.2015 21:40 • x 2 #3


F
In einem Monat sind es 2 Jahre. In dieser Zeit hat sich mein Leben wieder sehr verändert.
Der Mann von dem ich dachte, er wäre der Richtige, stürzte mich in einen neuen Abgrund. Einen Abgrund aus dem ich klettern und mich aufrichten konnte. Er hat mich wieder um viele Erfahrungen reicher gemacht.

Ich gehe meinen Weg nun wieder alleine. Doch ich merkte beim ersten Schritt, dass etwas in mir begann zu rufen. Eine Wunde, die nicht heilen konnte. Eine Wunde, die jeden Tag auf sich aufmerksam machte... auch im Traum.
Sie kam aus den tiefen meiner Vergangenheit. Ich wusste: 4 Monate waren nicht viel um 4 Jahre zu verarbeiten. Um zu verarbeiten was in mir zerstört war. Das konnte ich erst ein paar Monate später.
Doch eine Sache begleitete mich all die Zeit. Ich konnte es erst nicht benennen, doch nach der Trennung von meinem Ex wurde es mir deutlicher.
Mir fehlte eine Aussprache.
Ich reflektierte, sprach mit meinem besten Kumpel und meinen anderen Freunden; und letztendlich mit meiner Therapeutin über meine Erkenntnis. Ich konnte nicht gänzlich abschließen.

Dann kam der eine Tag, den mir das Schicksal gab. All die Mühen mich zu verändern um mir und anderen nicht mehr weh zu tun.
Ich glaube das Karma hatte seine Finger auch im Spiel... als mein ExEx auf einmal vor meiner Tür stand.
Ich spürte, dass ich bereit war ihm gegenüber zu treten... und ließ ihn rein.
Wir sprachen uns lange aus, schwelgten in Erinnerungen, lachten. Ich hätte das alles nie für möglich gehalten.

Nach 2 Jahren... tat ihm alles leid. Wie er mich behandelt hat, was er falsch gemacht hat.
Nach 2 Jahren... kann er mich verstehen. Wie ich mich damals fühlte.
Nach 2 Jahren... konnte ich ihm endlich sagen, wie leid mir alles tat und dass ich viel daraus gelernt habe.
Er hatte mir verziehen und ich ihm sowieso schon lange. Nur wie es zu Ende ging.. dafür gab es keine Aussprache.
Er sagte mir alles, was ihm auf dem Herzen lag - und ich ebenso. Fragen wurden beantwortet, Missverständnisse geklärt. Wir lagen uns in den Armen.
Und endlich habe ich das Gefühl abschließen zu können. Was zwar nicht von heute auf morgen geht... doch ich fühle mich besser, erleichtert.

Wir bleiben nur sporadisch in Kontakt, weil bei ihm im Moment auch viel drunter und drüber läuft im Leben und mit seiner Beziehung.
Ich lebe mein Leben weiter. Obwohl ich zugeben muss, dass mich das alles aufgewühlt hat. Mein Leben hat sich die letzten 3 Monate so enorm verändert, dass ich erstmal mit dieser Flut an Veränderungen und Emotionen klar kommen muss. Aber es geht mir so gut damit, dass alles so ist... und ich bin glücklich.

Ich liebe meinen ExEx schon lange nicht mehr. Aber das, was ich in mir drin gefühlt habe war, dass er immer ein wichtiger Mensch in meinem Leben geblieben ist und auch sein wird. Weil er mein Leben so enorm geprägt hat. Weil die Zeit mit ihm die (bis jetzt) einzige positive, längerfristige Erfahrung war und ist. Nur ich konnte es damals nicht wahrnehmen.
Meine Therapeutin sprach mit treffenden Worten aus was ich ihr mit meinen Worten mitteilte.

Ich sagte zu ihm: Heute weiß ich, was ich damals an dir hatte. Und egal wie weh es damals auch tat... ich bin froh, dass alles so gekommen ist. Nur durch die Trennung konnte ich den Schritt gehen ein besserer Mensch zu werden.

Ich sehe mein Leben und meine vergangenen Beziehungen mit ganz anderen Augen. Weil ich reflektieren kann.
Und vor allem: Ex muss nicht immer egal werden, damit man seinen Weg weiter gehen und glücklich sein kann.

25.04.2016 18:27 • x 4 #4




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