Wieder ein Tag ohne dich.
Komisch, vergessen kann ich Dich dann doch nicht. Weshalb ich Dir auch heute schreibe. Wieso? Nun es gab Zeiten, da konnte ich Dir alles erzählen. Nichts konnte mich glücklicher machen, als Dein erstauntes Gesicht, wenn ich Dir von den Tugenden meines Tages erzählen konnte. Dachtest Du wirklich ich wüsste nicht, wie langweilig Dir dabei war? Du warst schon immer eine Rebellin, deshalb hat Dir mein Beruf als Beamter und wie ich mein Leben führte, nie gefallen. Dennoch hast Du alles stehen und liegen gelassen, nur um Dir MEINE Geschichte anzuhören. Eines der wenigen Dinge, wofür ich Dich noch immer bewundere und weswegen ich Dir auch heute von meinem Leben erzähle. Auch wenn es längst nicht mehr Deins ist.
Den Morgen hast mal wieder Du bestimmt. Dabei war ich mit einem Grinsen eingeschlafen. Es verwundert Dich vielleicht, aber es galt nicht Dir. Du magst in den Armen eines Anderen träumen und trotzdem konntest Du nicht mal ertragen, wie meine Gedanken wem anderes galten. Erst als ich mich nicht mehr davon wehren konnte, erschienst Du mir wieder mal im Traum. Du warst verändert und wolltest mir irgendwas mitteilen, doch der Wecker entriss mich Deinem Anblick. Somit prägtest Du auch heute meinen ersten Gedanken. Im Nachhinein muss ich mich dafür bei Dir sogar bedanken. Ich zog einen Schlussstrich und wollte dem entgegenwirken. Wie letzte Woche verabredet ging ich zu meiner Ärztin und schilderte ihr mein Anliegen. Ja, auch ihr habe ich erzählt, wie Du nur noch einen Ausweg kanntest, obwohl Du wusstest das ich meinen Vater verlieren würde.
Er hat übrigens überlebt, falls es Dich jemals interessieren sollte. Ich log, weil es ihn umgebracht hätte zu wissen, dass Du ihn nicht mal mehr sehen wolltest.
In den letzten zwei Monaten, seitdem es zu Ende ging, hielt mir niemand die Hand. Niemand umarmte mich oder küsste mich tröstend in den Schlaf. Du kannst mir glauben, wie sehr ich erschrack als eine Ärztin, eine Wildfremde, ihre Hand auf meine legte. Ihr war bewusst, dass kein mütterlicher Spruch helfen oder den Schmerz lindern würde. Ihr einziger Zug, war der Richtige gewesen. Ständig habe ich Dir erzählt wie ich den Glauben an die Menschheit verlor. Heute Morgen fand ich ihn wieder.
Bild Dir nichts drauf ein, gebrochen hast Du mich nicht. Dafür sind 2 Jahre gar nicht wert. Ich möchte dem Ganzen einen Versuch geben, weil es eine Zukunft gibt, aber diese ohne Hilfe noch nicht sehen kann. Aber sei Dir gewiss, in die Klappse bringst Du mich nicht. Es wird aber eine Genugtuung sein, Dich eines Tages dort aufzufinden.
Achja und zu der Person, die mich zum Lächeln brachte? Oh ich bin mir sicher es würde Dich umbringen zu wissen, dass meine Gedanken gerade nicht Dir gelten. Und je mehr ich daran denke, desto breiter muss ich grinsen. So sehr, dass ich lachen muss. Vielleicht ist da ein Weg. Natürlich ist dieser ohne Dich, wobei Deiner vergoldet und gepflastert in der Sonne scheint und meiner jeden Schritt im Schlamm versinken lässt. Aber weißt Du was? Ich spielte schon immer viel lieber im Dreck und jetzt habe ich jemanden gefunden, der mir den Weg dadurch zeigt. Mach Dir keine Sorgen, was du sicherlich eh nicht tust, die Person der ich folge hat mehr von meinem Vertrauen dazugewonnen, als du es je in 2 Jahren konntest. Wobei ich mir sicher bin, dass mir der Kopf von ihr noch einige Male in den Schlamm gedrückt wird
Schlaf hoffentlich gut mit dem Gedanken. Meine werden ganz bestimmt nicht bei Dir sein.
07.11.2017 00:57 •
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