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Chips Tagebuch - An meine Ex

Chip
Hey du,

fällt im Grunde schon nicht besonders leicht gleich hier mit den Worten Hallo Schatz zu beginnen, selbst noch nach fast 2 Monaten. Erinnerst du dich noch, wie es zu Ende ging? Wir haben beide geheult wie Schlosshunde. Obwohl wir uns beide gegenseitig nicht mehr ertragen konnten, hielten wir noch sehr an uns fest. Es überraschte uns beide, dass der Moment gekommen war. Wie sehr sehnten wir uns nach dem Ende und einem Neuanfang. Ich wollte dich in die Hölle schicken, umso mehr überraschte es mich, als ich nicht mehr als ein Ich liebe dich hervorbrachte. Sofort war dir klar, was ich eigentlich wollte.
Es lief so vieles falsch mit uns, der Start war holprig und der Weg eine einzige beschissene Stolperstraße, doch es fand ein Ende mit einem Kuss. Du gabst mir nie die Gelegenheit dir dafür zu danken. Dieser Kuss war das mit Abstand bedeutungsvollste in meinem ganzen Leben und werde diesen mit Sicherheit niemals vergessen können.

Letzte Woche erfuhr ich über deine neue große Liebe. Rein zufällig durch einen Freund, zu einem Zeitpunkt an dem ich nur noch selten an dich dachte. In der ganzen Zeit wollte ich keinen Gedanken an dich verlieren und schon mit einem einzigen Satz warst du wieder dabei. Mit aller Gewalt hielt ich dich von meinem Leben fern und auch wenn du es gar nicht wolltest, fandest du wieder Einzug in meine Gedanken. Mir war seit der Trennung bewusst, dass du deine Beine nicht stillhalten würdest und der nächste schon Schlange steht. Das war immer deine Schwäche, du kannst nicht lange alleine bleiben. Glück hast du, mit schönen Augen wie deiner lebt es sich in der Liebe leichter.

Lass dir von mir sagen, dass ich dich nie zurück wollte. Ich träume zwar noch von deinen blauen Haaren und deinem zuckersüßen Lächeln, aber was bringt mir eine solche Schönheit mit so einem schwachen Charakter? Bloß, warum sitze ich hier und flenne wieder wie ein Schlusshund? Das Kapitel war für mich abgeschlossen, wenn ich auch kein neues begann wie du es gerade machst. Ich werde von solch Tiefphasen überschüttet und kaum klar mehr denken, ob daheim oder auf der Arbeit. Vielleicht erinnerst du dich da dran? Den Job, den ich für dich annahm?
Die ganze Zeit warst du so wahnsinnig gegenwärtig und ich wollte es nicht wahrhaben. Dich aus meinem Leben zu löschen schlug radikal fehl, sonst wäre ich jetzt weniger über dich schockiert. Natürlich verabscheue ich dich dafür und dennoch sehnt sich irgendwas in mir nach dir. Ich geh raus, trinke mit Freunden und rauche viel zu viel Müll und für kurze Zeit bist du Geschichte. Dann an Tagen wie heute, wenn kein Freund mehr da ist und auch keiner reden will bist du wieder allgegenwärtig und ich schaffe es nicht mehr dich zu ignorieren. Ich stelle mir vor, wie du ihm sein Lächeln schenkst und dich auf deine Zehenspitzen stellst um ihn zu küssen. Pah, ich glaube es echt nicht. Da bin ich doch glatt eifersüchtig. Und dafür hasse ich dich, dass du mir wieder dieses Gefühl der Bedeutungslosigkeit gibst. Aber Hass ist ein Gefühl auf das ich aufbauen kann.

Schließlich warst du nicht die Erste. Das hat dich immer gestört nicht war? Du hast mich mal als männliche *beep* bezeichnet, weil ich keine Jungfrau mehr war als wir uns kennenlernten. Ich war 24, was erwartest du eigentlich? Meine Liebe zu meiner Heimat war dir immer ein Dorn im Auge. Was war dein Problem, wie oft habe ich dir gesagt, dass nicht alle Amerikaner dumme Spasten aus dem Süden wären. Du kannst noch sowas besonderes sein, aber den schei., den ich mit dir ertragen musste, erinnert mich daran wie egoistisch du doch warst. Ja, irgendwas in mir liebt dich noch. Warum? sch., kein Plan aber ich kann es kaum erwarten bis auch dieses Gefühl mit den anderen abgezogen ist.

Damit hast du deine Genugtuung. Ich bin verletzt und so wie wir uns trennten, glaubte ich wirklich das unsere Zeit was besonderes gewesen wäre. Nur hättest du dir den Mist nicht sparen können? Damals als wir uns kennenlernten. wärst du mir einfach mal aus dem Weg gegangen.

Ich hoffe du bist auch weiterhin glücklich.

Ray

05.11.2017 20:25 • x 1 #1


S
Du kannst wirklich toll schreiben...Fühl dich gedrückt und schreib dir einfach alles von der Seele!

05.11.2017 20:39 • x 1 #2


A


Chips Tagebuch - An meine Ex

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Chip
Zitat von Sonnenblume1981:
Du kannst wirklich toll schreiben...Fühl dich gedrückt und schreib dir einfach alles von der Seele!


Hab lieben Dank Sonnenblume :')

05.11.2017 20:40 • #3


Chip
Wieder ein Tag ohne dich.

Komisch, vergessen kann ich Dich dann doch nicht. Weshalb ich Dir auch heute schreibe. Wieso? Nun es gab Zeiten, da konnte ich Dir alles erzählen. Nichts konnte mich glücklicher machen, als Dein erstauntes Gesicht, wenn ich Dir von den Tugenden meines Tages erzählen konnte. Dachtest Du wirklich ich wüsste nicht, wie langweilig Dir dabei war? Du warst schon immer eine Rebellin, deshalb hat Dir mein Beruf als Beamter und wie ich mein Leben führte, nie gefallen. Dennoch hast Du alles stehen und liegen gelassen, nur um Dir MEINE Geschichte anzuhören. Eines der wenigen Dinge, wofür ich Dich noch immer bewundere und weswegen ich Dir auch heute von meinem Leben erzähle. Auch wenn es längst nicht mehr Deins ist.

Den Morgen hast mal wieder Du bestimmt. Dabei war ich mit einem Grinsen eingeschlafen. Es verwundert Dich vielleicht, aber es galt nicht Dir. Du magst in den Armen eines Anderen träumen und trotzdem konntest Du nicht mal ertragen, wie meine Gedanken wem anderes galten. Erst als ich mich nicht mehr davon wehren konnte, erschienst Du mir wieder mal im Traum. Du warst verändert und wolltest mir irgendwas mitteilen, doch der Wecker entriss mich Deinem Anblick. Somit prägtest Du auch heute meinen ersten Gedanken. Im Nachhinein muss ich mich dafür bei Dir sogar bedanken. Ich zog einen Schlussstrich und wollte dem entgegenwirken. Wie letzte Woche verabredet ging ich zu meiner Ärztin und schilderte ihr mein Anliegen. Ja, auch ihr habe ich erzählt, wie Du nur noch einen Ausweg kanntest, obwohl Du wusstest das ich meinen Vater verlieren würde.
Er hat übrigens überlebt, falls es Dich jemals interessieren sollte. Ich log, weil es ihn umgebracht hätte zu wissen, dass Du ihn nicht mal mehr sehen wolltest.

In den letzten zwei Monaten, seitdem es zu Ende ging, hielt mir niemand die Hand. Niemand umarmte mich oder küsste mich tröstend in den Schlaf. Du kannst mir glauben, wie sehr ich erschrack als eine Ärztin, eine Wildfremde, ihre Hand auf meine legte. Ihr war bewusst, dass kein mütterlicher Spruch helfen oder den Schmerz lindern würde. Ihr einziger Zug, war der Richtige gewesen. Ständig habe ich Dir erzählt wie ich den Glauben an die Menschheit verlor. Heute Morgen fand ich ihn wieder.

Bild Dir nichts drauf ein, gebrochen hast Du mich nicht. Dafür sind 2 Jahre gar nicht wert. Ich möchte dem Ganzen einen Versuch geben, weil es eine Zukunft gibt, aber diese ohne Hilfe noch nicht sehen kann. Aber sei Dir gewiss, in die Klappse bringst Du mich nicht. Es wird aber eine Genugtuung sein, Dich eines Tages dort aufzufinden.

Achja und zu der Person, die mich zum Lächeln brachte? Oh ich bin mir sicher es würde Dich umbringen zu wissen, dass meine Gedanken gerade nicht Dir gelten. Und je mehr ich daran denke, desto breiter muss ich grinsen. So sehr, dass ich lachen muss. Vielleicht ist da ein Weg. Natürlich ist dieser ohne Dich, wobei Deiner vergoldet und gepflastert in der Sonne scheint und meiner jeden Schritt im Schlamm versinken lässt. Aber weißt Du was? Ich spielte schon immer viel lieber im Dreck und jetzt habe ich jemanden gefunden, der mir den Weg dadurch zeigt. Mach Dir keine Sorgen, was du sicherlich eh nicht tust, die Person der ich folge hat mehr von meinem Vertrauen dazugewonnen, als du es je in 2 Jahren konntest. Wobei ich mir sicher bin, dass mir der Kopf von ihr noch einige Male in den Schlamm gedrückt wird

Schlaf hoffentlich gut mit dem Gedanken. Meine werden ganz bestimmt nicht bei Dir sein.

07.11.2017 00:57 • #4




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