Christian, 39, 2 Kinder, und eine Frau ohne Liebe

E
Hi,
auch ich möchte mir mal einiges von der Seele schreiben!
Nach 20 gemeinsamen Jahren, von denen wir 12 Jahre verheiratet sind gesteht mir meine Frau, daß sie glaubt, sich in einen Anderen verliebt zu haben!
Zur Vorgeschichte muß gesagt werden, daß ich mich einfach zu sehr um meinen Job gekümmert habe, ihr keine Hilfe war und ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Dadurch habe ich sie wahrscheinlich in die Arme eines guten Bekannten, den auch ich eigentlich mag (mochte?), getrieben.
Laut ihren Aussagen haben sie sich aber nur gegenseitig ihre Zuneigung zueinander gestanden, was ich ihr auch glaube.
Nun steckt sie in der schwierigen Lage, daß es insgesamt 4 Parteien gibt, die an ihr zerren! 1. Die Sorge um die Kinder. 2. Die Verwandschaft und Bekanntschaft, die, wenn sie es erfahren, natürlich auf meiner Seite, dem armen verlassenen Ehemann, stehen werden (was ich versuchen werde zu verhindern!). 3. Dem Bekannten, der sich zwar momentan noch zurückhält, aber sie sich zu ihm hingezogen fühlt. 4. Meine Wenigkeit, der versucht, sie zurückzugewinnen.
Nun reden wir sehr viel, sind in therapeuthischer Betreuung und haben eine Paarberatung angemeldet.
Nun möchte ich aber nicht, daß sie nur wegen der Kinder und der Umgehung der Probleme aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis bei mir bleibt, sondern weil da auch noch ich bin! Ich will keine Kompromisslösung darstellen.
Wenn ich sie frage, ob nicht wenigstens ein kleiner Keim von Liebe dawäre, den man aufbauen önnte, sagt sie mir, daß sie es nicht weis und deshalb professionelle Hilfe bei einer Entscheidung benötigt.
Sie wundert sich über meine Reaktionen, denn ich sage ihr auch, daß ich derzeit den Eindruck habe, es wäre gefühlsmäßig besser für sie, wenn sie sich dem Anderen zuwendet. Außerdem bin ich sehr ruhig und versuche sie zurückzugewinnen wobei ich dabei nicht flehend vor ihr knie.
Wenn ich alles in allem abwäge, komme ich immer wieder zu der Einsicht, daß vieleicht ich derjenige sein muß, der das Ganze zuende bringt, auch meinetwegen, denn dann sage ich mir eher ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!
Es würde zwar ein dorniger Weg für sie, wenn sie sich dem Anderen zuwendet, aber den hätten wir auch vor uns, wenn wir es nochmal versuchen würden!
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, denn ich bin andererseits bereit alles zu tun und meine Fehler, die ich in der Vergangenheit gemacht habe nicht wiederholen.
Zum einen war es sowieso nötig, daß ich einen Tritt von ihr bekomme, aber daß der dann so heftig ist und in die beschriebene Richtung geht, habe ich nicht erwartet.
Mir ist den ganzen Tag zum Heulen zumute und habe eher Motten als Schmetterlinge im Bauch.
Hat jemand eine ähnliche Situation durchlebt?
Was meint Ihr dazu?

02.02.2002 02:23 • #1


E
Hallo Christian,

es gibt ein paar Geschichten im Forum, die Deiner ähnlich sind, meine gehört auch dazu. Ich denke mit der Partnerberatung seid Ihr auf dem richtigen Weg. Ich werde auch versuchen, sowas für uns zu erreichen. Deine Frau hat sicher auch noch ein großes Interesse an Dir und der Familie, sonst würde sie diese Beratung sicher nicht mitmachen. Sie muß sich einfach darüber klar werden, ob die Gefühle für ihn so stark sind, daß sie dafür eure Ehe aus Spiel setzt und sowas braucht Zeit. Bei mir dauert das jetzt schon gut 3-4 Monate und wird auch sicher nicht in dem nächsten halben Jahr entschieden sein. Wenn jemand aus einer Ehe ausbricht, hat das sicher seine Gründe, und die haben sich oft über Jahre hin aufgebaut. Da kann man nicht erwarten, daß sich das schnell wieder einrenkt.

Alles Gute und viel Glück für Eure hoffentlich gemeinsame Zukunft.

Gerhard

02.02.2002 05:33 • #2


A


Christian, 39, 2 Kinder, und eine Frau ohne Liebe

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E
Hallo Christian,

ich habe deine Geschichte gelesen. Leider kann ich dir keinen Mut machen, auch einen Ausweg habe ich nicht. Allerdings teile ich dein Schicksal. Wenn du meinen Eintrag Ehe ohne Liebe liest, wirst Du merken, dass es mir ähnlich wie dir ergangen ist. Ich habe das Gefühl, auf einer Bombe zu sitzen, die jeden Moment hoch gehen kann.
Die Frage ist, ob das was man in den vielen Jahren gemeinsam erlebt, geleistet und aufgebaut hat, die Erinnerungen an viele schöne Momente, ob all das stark genug ist, die Situation zu meistern. Oder ist der Drang, etas Neues, Unbekanntes zu erleben, eine neue Etappe im Leben einzuleiten, aufs Neue von jemandem Begehrt zu werden stärker. Wenn das so ist, wird es wenig Hoffnungen geben, unsere Frauen wieder für uns zu gewinnen. Ich glaube aber nicht, dass es so ist.
Auch wenn es manchmal schwer fällt, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Ihr macht eine Therapie. Hat das Sinn ? Wo seid ihr hingegangen ?
Viel Glück. Joschi.

02.02.2002 19:36 • #3


E
Hallo Christian,

ich habe deine Geschichte gelesen. Leider kann ich dir keinen Mut machen, auch einen Ausweg habe ich nicht. Allerdings teile ich dein Schicksal. Wenn du meinen Eintrag Ehe ohne Liebe liest, wirst Du merken, dass es mir ähnlich wie dir ergangen ist. Ich habe das Gefühl, auf einer Bombe zu sitzen, die jeden Moment hoch gehen kann.
Die Frage ist, ob das was man in den vielen Jahren gemeinsam erlebt, geleistet und aufgebaut hat, die Erinnerungen an viele schöne Momente, ob all das stark genug ist, die Situation zu meistern. Oder ist der Drang, etas Neues, Unbekanntes zu erleben, eine neue Etappe im Leben einzuleiten, aufs Neue von jemandem Begehrt zu werden stärker. Wenn das so ist, wird es wenig Hoffnungen geben, unsere Frauen wieder für uns zu gewinnen. Ich glaube aber nicht, dass es so ist.
Auch wenn es manchmal schwer fällt, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Ihr macht eine Therapie. Hat das Sinn ? Wo seid ihr hingegangen ?
Viel Glück. Joschi.

02.02.2002 19:40 • #4


E
Hi Joschi,

Du fragtest:
Ihr macht eine Therapie. Hat das Sinn ? Wo seid ihr hingegangen ?

Eine Therapie haben wir angefangen. Paralell dazu haben wir noch Psychotherapeuten aufgesucht.
Die Frage, ob es Sinn macht, stelle ich mir auch oft. Aber welche Alternative bleibt?
Allein, daß ich mich ändere, wird sie nicht zurückbringen, denn das hätte früher geschehen müssen!
Ich weis natürlich auch nicht, wie das ganze ausgehen wird. Die Therapeuthen sagen, daß es bei einer solchen Ehetherapie nur das Ziel gibt, herauszufinden, ob man weiter macht oder einen Schlußstrich zieht. Es wird nicht das Ziel gesetzt, daß man Zusammenbleibt!
Was mich schmerzt, ist, daß meine Frau sehr kühl in ihren Äußerungen ist. Aber andererseits ist es verständlich, denn sie kann mir gegenüber natürlich keine Gefühle zeigen, wenn sie sie eigendlich lieber einem anderen geben würde. Letztendlich ist es so, daß sie mehr die Familie und Kinder als Grund für einen Versuch in der Therapie sieht.
Was an meinen Gefühlen zerrt, ist, daß ich nicht weiß ob sie mir gegenüber ehrlich ist. Momentan fange ich an, zu kontrollieren, ob sie noch mit ihm telelfoniert. Ich finde es schrecklich, aber weis einfach nicht weiter! Sie hat mir gestern gesagt, sie hätte ihn ehrlich nicht angerufen. Das glaube ich ihr aber nicht, weil sie ihre Anrufliste im Handy absichtlich gelöscht hat.
Andererseits tue ich mir selbst mit diesen Aktionen keinen gefallen, denn dadurch habe ich noch mehr Schmerzen.

Ich habe zwischendurch mal Deinen Bericht angesehen und muß sagen, daß es wirklich Paralellen in unseren Beziehungen gibt.
Werde dazu auch noch was schreiben!

03.02.2002 13:12 • #5


E
Hallo Christian.

Es tut mir Leid was du durchmachst. Ich bin zur Zeit in einer ähnlichen Situation (Frauenrat gesucht). Ich kann dir nicht sehr helfen. Aber einen Tipp gebe ich Dir, spioniere ihr nicht hinterher. Das macht dich fertig, Du bekommst keine Antworten nur noch viel mehr Zweifel und Ängste. Ich habe den Fehler gemacht heimlich die SMS von ihrem Geliebten zu lesen. Das hat mich absolut umgehauen und zu tiefst verletzt. Ich glaube nicht, dass das einen weiterbringt. Der einzige Weg scheint mir zu sein irgendwie durch positive Stimmung bei dem anderen etwas zu bewirken.

Ich hoffe Du triffst für Dich die richtige Entscheidung. Falls Du deine Frau zu bekommen willst hoffe ich, dass Sie bereit ist den Weg mit Dir zu gehen.

03.02.2002 16:01 • #6


E
Hallo Christian,
wie im Thread  Geschichte eines Ehebruchs in Kurzform
dargestellt, gibt es viele Parallelen zu Deiner Situation.
Ich versuche mal auf Deine Sätze zu antworten und unsere
jetzige Situation zu beschreiben.

Christian schrieb:
Hi,
auch ich möchte mir mal einiges von der Seele schreiben!
Nach 20 gemeinsamen Jahren, von denen wir 12 Jahre
verheiratet sind gesteht mir meine Frau, daß sie glaubt, sich
in einen Anderen verliebt zu haben!
Zur Vorgeschichte muß gesagt werden, daß ich mich einfach
zu sehr um meinen Job gekümmert habe, ihr keine Hilfe war
und ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Dadurch habe ich sie wahrscheinlich in die Arme eines guten
Bekannten, den auch ich eigentlich mag (mochte?),
getrieben.

Nun gut.Das kommt mir sehr bekannt vor.Das mit
dem Job ist so eine Sache.Als Hauptverdiener neigt
man wohl leicht dazu seine Liebe über das Geld, das
man für die Familie verdient, zu definieren.
Außerdem neigt man schnell dazu, gierig zu werden,
was kontraproduktiv einem liebendem Leben gegen-
übersteht.Ein gutes Buch ist Das Nein in der Liebe
von Peter Schellenbaum.Dort werden solche Mechanismen
ziemlich gut erklärt.
Auf der anderen Seite habe ich bei uns festgestellt,
daß meine Frau meiner Arbeit und meiner dort
investierten Zeit zuletzt keinerlei Respekt mehr
entgegengebracht hat. Sie meinte wohl, ich tue das
nur für mein persönliches Ego. Das haben wir
geklärt und das war wichtig. Sie weiß jetzt,
wie ich das sehe und welche Grundmotive meinem
Job zugrundeliegen. Das führt zu Verständnis und
Anerkennung der Tätigkeiten, die ja den jeweiligen
Partner unter gewisse Zwänge stellen.
Man muß zu dem Gefühl kommen, daß man gemeinsam
an einem Strang zieht.

Laut ihren Aussagen haben sie sich aber nur gegenseitig ihre
Zuneigung zueinander gestanden, was ich ihr auch glaube.

Nun, was soll ich sagen.Genau so hat sich meine Frau bei
unserer ersten Aussprache auch ausgedrückt.Letztlich
war schon viel mehr passiert.Man will dem anderen
ja nicht wehtun und rechtfertigt damit die eigene
Unehrlichkeit.Der Betrogene wird dadurch aber vieler
Rechte und seiner Würde beraubt.Man will sich doch
nicht wie einen kranken Patienten behandeln lassen,
den man schonen muß.Man fühlt sich nicht für voll
genommen.Kommt am Ende bei dieser Geschichte eine
andere Wahrheit zutage, ist das Dilemma um so größer.
So war es bei mir und auch ich habe ihr geglaubt,
bei Dir kann es anders sein.Dennoch solltest Du
die Geschichte schon so ernsthaft sehen, als wäre
mehr passiert.Ich hatte erst mit dieser Kenntnis
richtig begriffen, was vor sich geht.

Nun steckt sie in der schwierigen Lage, daß es insgesamt 4
Parteien gibt, die an ihr zerren! 1. Die Sorge um die Kinder.
2. Die Verwandschaft und Bekanntschaft, die, wenn sie es
erfahren, natürlich auf meiner Seite, dem armen verlassenen
Ehemann, stehen werden (was ich versuchen werde zu
verhindern!). 3. Dem Bekannten, der sich zwar momentan
noch zurückhält, aber sie sich zu ihm hingezogen fühlt. 4.
Meine Wenigkeit, der versucht, sie zurückzugewinnen.

1. und 2. sollten wirklich absolut keine Rolle spielen.
Das 3. weißt Du nicht genau.Vielleicht kannst Du mal mit
ihm reden.Mach ihm klar, was für Konsequenzen sich da
anbahnen.Versuch rauszufinden, was er wirklich will.
Das öffnet einem zumindest selbst die Augen dafür,ob er
jemals so etwas wie ein Freund für dich war.
Auch das ist eine Erkenntnis, die wichtig für Dich ist.
Ich bin kein Mensch, der andere leicht fallenläßt,
wenn sie mal einen Fehler machen, so auch in diesem
Fall.Nach allem, was ich nun weiß, war mein Bekannter
meine Freundschaft nicht wert und es ist befreiend,
wenn man dieses nach reiflicher Überlegung guten Gewissens
sagen kann und noch ein paar Kraftausdrücke hinterherschieben
kann.
Zu 4. kann man wenig sagen.Du kannst nur versuchen Ihr zu
zeigen,daß Du sie liebst. Aber erdrücke Sie nicht und Du
mußt authentisch sein, ehrlich sein. Es muß wirklich aus
Dir kommen.Nicht geschauspielert,nicht gekünstelt.Es muß
eine wirkliche Erkenntnis spürbar werden.Euer gegenseitiges
Machtgefüge ist erheblich durcheinandergeraten.Das ist
schwer wieder auszugleichen.Mal wird sich der eine,mal
der andere wie ein Fußabtreter fühlen.Das muß man an-
und aussprechen können.
Entscheiden kann nun nur Deine Frau und Sie muß das Erkennen.
Du kannst gar nichts tun,außer deine Selbstachtung zu erhalten.
Könntet Du damit leben, wenn schon mehr passiert wäre?
Könntest Du das verzeihen?Kannst Du Sie loslassen und
trotzdem lieben und Dich dennoch nicht aufgeben?
Wenn ja, dann bist Du in meinen Augen auf dem richtigen Weg.
Noch ein Buchtip: Schmidbauer: Die heimliche Liebe, um
auch aus anderer Perspektive mal zu verstehen, was da
eigentlich passiert.

Nun reden wir sehr viel, sind in therapeuthischer Betreuung
und haben eine Paarberatung angemeldet.

Das ist eine gute Herangehensweise.Unsere Selbstherapie ist
bisweilen etwas hart gewesen.Schließlich ist es schwer
ohne Hilfe unvoreingenommen an die Sache heranzugehen.
Redet auch allein mit Personen eures Vertrauens, die einfach
nur zuhören und sich nicht auf irgendeine Seite schlagen.
Versucht die Ursprünge eurer Probleme zu finden.Was für
gravierende Änderungen hat es gegeben(Kinder,...).
Seid ihr nur noch Vater und Mutter gewesen?Was ist
Liebe eigentlich(passiv,aktiv)?Habt ihr eure Gefühle
noch gezeigt?

Nun möchte ich aber nicht, daß sie nur wegen der Kinder und
der Umgehung der Probleme aus dem Verwandten- und
Bekanntenkreis bei mir bleibt, sondern weil da auch noch ich
bin! Ich will keine Kompromisslösung darstellen.

Das kannst Du ihr sagen,aber Du wirst auf eine Antwort
warten müssen,da Sie es selbst nicht weiß.Kurze Zeit
kann man so leben,auf Dauer sicherlich nicht.
Deine Einstellung finde ich klasse,denn Sie spricht dafür,
daß Du Gefühle zeigen kannst.Meine Frau hat mich des
öfteren gefragt,wie ich so sicher sein kann,daß ich sie
liebe.Sie hatte Angst,daß sie dieser Liebe meinerseits
nicht gerecht werden kann.Man kann nur versuchen, dem
Partner diese Angst zu nehmen.Sich auch mal ein wenig
zurückzuziehen.
Ich hatte geantwortet, ich bin sicher, weil ich es
weiß.Ich muß es nicht permanent spüren und mich
selbst sezieren.Ich weiß es,auch wenn ich es mal
anders empfinde.Ob das ein Geschlechterunterschied
ist,kann ich nicht beantworten.

Wenn ich sie frage, ob nicht wenigstens ein kleiner Keim von
Liebe dawäre, den man aufbauen könnte, sagt sie mir, daß sie
es nicht weis und deshalb professionelle Hilfe bei einer
Entscheidung benötigt.

Wenn jemals Liebe zwischen euch war,so ist sie auch nun
noch da.Das setze ich mal aufgrund der Dauer eurer
Beziehung voraus.
Setzt euch mit dem Begriff Liebe auseinander.Die Liebe fällt
nicht vom Himmel und ist auch kein Schicksal,das un-
beeinflussbar ist.Ihr habt euch die Liebe schon einmal
erarbeitet,nur es war euch damals nicht bewußt.

Sie wundert sich über meine Reaktionen, denn ich sage ihr
auch, daß ich derzeit den Eindruck habe, es wäre
gefühlsmäßig besser für sie, wenn sie sich dem Anderen
zuwendet. Außerdem bin ich sehr ruhig und versuche sie
zurückzugewinnen wobei ich dabei nicht flehend vor ihr knie.

Einen Fußabtreter kann man schwerlich lieben.Ich hätte
mich genauso verhalten.Ansonsten kann ich Dir hier
keinen Rat geben,da das bei uns heimlich ablief und ich
keine Ahnung hatte.Das ist eine andere Voraussetzung, als
so etwas bewußt durchzuziehen.
Deine Frau wird durch die Verliebtheit Schwierigkeiten
haben,klar zu sehen,objektiv den anderen zu beurteilen.
Du kannst da schwerlich etwas sagen,da Du parteiisch bist.
Es wird bei Ihr nicht objektiv angekommen,auch wenn
Du es so meinst.Das dauert seine Zeit, muß aber immer
mal wieder angesprochen werden.
Selbst wenn Deine Frau sich für dich entscheidet,
das ist nicht das Ende dieser Geschichte, sondern
erst der Anfang.

Wenn ich alles in allem abwäge, komme ich immer wieder zu
der Einsicht, daß vieleicht ich derjenige sein muß, der das
Ganze zuende bringt, auch meinetwegen, denn dann sage
ich mir eher ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne
Ende!

Du darfst Ihr die Entscheidung nicht abnehmen.Nur so kann
Deine Frau daran reifen.Sie hat diesen Weg begonnen und
Sie muß den Weg auch zu Ende gehen.Es macht mir nicht
den Eindruck,als hätte sie Dich schon entwertet und
würde Dich ausnutzen.Das spricht für Sie.Insofern halte
ich den Spruch mit dem Schrecken noch für viel zu
verfrüht.

Es würde zwar ein dorniger Weg für sie, wenn sie sich dem
Anderen zuwendet, aber den hätten wir auch vor uns, wenn
wir es nochmal versuchen würden!

Der Weg ist dornig, aber auch sehr intensiv und lebendig.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, denn ich bin
andererseits bereit alles zu tun und meine Fehler, die ich in
der Vergangenheit gemacht habe nicht wiederholen.

Man kann Fehler ohne Ende machen, man darf nur nicht vergessen
darüber zu reden.Hellsehen hat mit Liebe absolut nichts
zu tun.

Zum einen war es sowieso nötig, daß ich einen Tritt von ihr
bekomme, aber daß der dann so heftig ist und in die
beschriebene Richtung geht, habe ich nicht erwartet.

Zuweilen vergißt man, daß die Ehefrau nicht der Ersatz
für die eigene Mutter ist.

Mir ist den ganzen Tag zum Heulen zumute und habe eher
Motten als Schmetterlinge im Bauch.

Ich verstehe Dich und kann es nachempfinden und ich
wünsche Dir und Deiner Frau Kraft und Liebe.
Du wirst Dich, egal wie es ausgeht, weiterentwickeln.
Das ist das, was zählt und wenn Ihr zusammenbleibt
bringt Ihr beide diese Erfahrung mit ein und
erreicht eine andere Qualität von Liebe,da bin
ich mir ganz sicher.

Gruß
Tommy

04.02.2002 14:29 • #7


E
Hi,
Thommy hat mir auf ein paar Feagen von mir, eine Mail geschickt, die wir Euch nicht vorenthalten wollen:

Hallo Christian,

Hi Tommy,

als erstes mal vielen Dank für Deinen Beitrag im Forum!

Mittlerweile ist bei uns der Status eingetreten, daß meine Frau wegen der
Kinder, Haus, Bekannten und Verwandten sogar eine, wie Du in Deinem
Beitrag
geschrieben hast Versorgerehe in Betracht ziehen würde. Jedoch will ich
das natürlich nicht.

Das kann ich gut verstehen.

Meine Frau würde sich am liebsten eine Spritze geben lassen, damit sie den
Anderen vergessen kann und wir wieder eine Chance haben. Nur wie soll das
gehen?

Nun, die Glücksspritze gibt es leider oder Gottseidank noch nicht.

Ich kann Deine Frau aus meiner Erfahrung verstehen. Meine Frau hat ja
ähnlich gedacht, aber beim ersten Kontakt der beiden nach unserer
frühen Aussprache ist Sie schwach geworden und damit fing der Betrug
dann an. Wir Betrogenen können uns in diese Position schwer reindenken.

Im Nachhinein bin ich froh, daß es so diskret abgelaufen ist, so daß
diese Liebe eben in gewisser Weise auch ausgelebt werden konnte.
Diese Möglichkeit habt ihr nun nicht mehr, da Du im Bilde bist und
wohl nicht so leichtgläubig wie ich.

Die einzige Chance würde ich darin sehen, daß Deine Frau von sich
aus bereit ist, den Kontakt komplett abzubrechen.
Dadurch kann Sie mit der Zeit auch wieder eine Ausgeglichenheit
erreichen, die wieder zu klarem Denken über die eigenen Gefühle
führt.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die ich mit keiner
Erfahrung belegen kann.

Ich habe mir heute für 60EUR Bücher bestellt, um eventuell in einem ein
paar Hinweise zu bekommen.

Ich fand z.B. auch Die Kunst zu lieben von Erich Fromm mal wieder gut.
Ihr könnt euch ja mal damit beschäftigen, was Liebe überhaupt ist oder
euch gegenseitig vorlesen.

Wie sieht es denn beu Euch aus? Nun, Du schriebst ja auch, daß Sie
irgendwann mal gesagt hat, daß sie doch noch große Gefühle zu Dir hat. Da
warte ich bei mir eigendlich noch drauf!

Wie gesagt, die Situation bei euch ist anders. Sie war mir ja schon ein
halbes Jahr auf diskrete Weise Untreu und wollte mich dann verlassen,
als aus ihrer Sicht die Sache aufzufliegen drohte oder durch den Unfall
ihr die ganze Situation bewußter wurde.
Wir wissen auch nicht, warum Sie mich verlassen wollte, denn
da gäbe es ja mehrere Gründe: Liebe zum Freund, Scham vor dem eigenen
Tun, Endlich wieder Ruhe finden, Sich frei fühlen usw.
Als Sie es dann praktisch mit der Suche einer Wohnung angehen wollte,
waren plötzlich alle schönen Gefühle, die damit für Sie verbunden
gewesen waren, verschwunden. Das hat sicherlich auch mit meiner ersten
Reaktion zu tun(ähnlich zu Deiner), aber wohl auch, daß für Sie
ihre Entscheidung und die Konsequenzen greifbarer und realer
wurden.

Meine Frau hegt natürlich die Zweifel, ob der Andere denn der Richtige
sein
könnte und ob sie, bei einem Zusammenleben mit ihm überhaupt mit den
ganzen
Belastungen fertig wird und er oder auch sie dann nicht mehr weitermachen
kann und dann alleine dasteht.

Das klingt ein wenig unreif(ich hoffe Sie verzeiht es mir) und auch wieder
reif,
weil Sie nicht idealisiert oder das zumindest versucht.
Das sind für Dich harte Gedanken, die aber irgendwo auch Sinn machen.
Nur, Menschen, und somit auch Männer;-), sind doch
kein Konsumgut, wo man sich das beste mal zeitweise rauspickt.
Sie sollte eher den Zwischenschritt überdenken, ob Sie mal ihr
Leben allein gestalten möchte und nicht gleich von einer(aus ihrer Sicht)
Abhängigkeit zur nächsten wechselt.

Hat Deine Frau diese Gedanken auch gehabt? Wie ist sie von ihm
losgekommen?

Meine Frau hätte alleine eine Wohnung genommen und es hat ihr gar nicht
gepaßt, daß bei der Trennung ein Liebhaber im Spiel gewesen wäre.
Im Übrigen hatte Sie die Liebe zu ihm ja ausgelebt. Sie hat nach unserer
Aussprache den Kontakt komplett abgebrochen. Dadurch denke ich, sieht
man den Freund dann irgendwann wohl etwas realer und auch die
Gefühle, die dazu geführt haben, zu bleiben.

Entschuldige bitte all die Fragen, aber Eure Geschichte ähnelt unserer
sehr!
Ich versuche nur Möglichkeiten zu finden, wie ich ihr Herz wieder erobern
kann und ihr dabei helfen kann ihn zu vergessen! (Auch dafür habe ich mir
die Bücher bestellt!)

Christian Grimm

Ich fände es im übrigen ganz gut, wenn Du mir erlaubst, diese Mail ins
Forum zu stellen(oder tu es selbst), denn dann haben alle was davon.

Gruß
Tommy

17.02.2002 13:46 • #8




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