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Das Herz weint, es geht um meine beste Freundin

M
Liebe Comunity,

ich habe mich gerade erst hier angemeldet und hoffe hier auf gleichgesinnte, die ähnliches erleben, oder erlebt haben zu treffen.

Ich kann leider mit niemandem über mein Problem reden und hoffe auf ein paar Tipps von Euch, wie ich mit der ganzen Sache am besten umgehen soll.

Es geht um meine eigentlich beste Freundin.
Es ist keine normale Freundschaft, es ist wie eine Seelenverwandschaft. Das heißt, ich spüre intuitiv wie es ihr gerade geht, ihren Schmerz, ihren Kummer und ihr Leid. Ich kann nichts dagegen tun, es herrschte vom ersten Augenblick unseres Kennenlernes ein Urvertrauen zwischen uns und es gibt diese ganz tiefe, innige Zuneigung (nicht auf s.uelle Weise!)

Nun ist es so, dass der Kummer sie gerade zerfrißt und somit auch mich.
Ihre Probleme werden zu meinen und das darf und soll eigentlich nicht so sein, dass weiß mein Verstand, aber nicht mein Herz!

Meine Freundin steckt in einer richtigen Ehekrise. Alles deutet darauf hin, dass ihr Mann sie nach vielen Jahren Ehe betrügt. Sie sucht allerdings den einen, richtigen Beweis und will nicht wahrhaben, dass sie diesen wohl nicht finden wird. Gerüchte, Indizien, Intuition, Verhalten des Mannes mit seinem Handy, alles deutet auf eine Affäre hin, aber sie will halt den Beweis, bevor sie sich trennt.
Ich kann es durchaus verstehen, es würde mir vermutlich nicht anders gehen.

Das Schlimme ist nur, sie geht an ihrem Kummer kaputt- seit Monaten ein wenig, die letzten acht Wochen sind jedoch hart. Sie erbricht sich ständig, zittert, ist wie erstarrt, hat viel an Gewicht verloren, nimmt Medikamente und trinkt auch fast täglich Alk. bis sie betrunken ist!

Wir haben uns jetzt durch die Urlaubszeit fast acht Wochen nicht gesehen und sie läßt mich nicht an sich heran!

Täglich haben wir während unserer Trennung geschrieben und so nach und nach bin ich hinter ihr Problem gekommen. Nie im Leben hätte sie es mir von sich aus detailliert gesagt- sagt sie selber.

So, nun weiß ich es und sie benutzt mich jetzt für ihre Spionageaktionen. Ich kann es so gut verstehen und ich helfe wirklich wo ich kann, aber ich kann jetzt nicht mehr.
Dadurch, dass es ihr so schlecht geht, geht es mir auch schlecht und sie hält mich komplett auf Abstand.
Am Mittwoch haben wir uns, einen Tag nach unserer Ankunft für eine Stunde wieder gesehen. Sie war wie versteinert, hat nur geredet und musste plötzlich wieder los um ihre Tochter abzuholen.
Ich hatte fest damit gerechnet, dass sie unter Tränen zusammenbricht, aber nichts, sie war sehr taff und wirkte nicht so, wie ich es vermutet habe. Sie ist ein grandiose Schauspielerin! Sie zeigte die ganze Zeit keinerlei Emotionen.

Wir waren für Dienstag fest verabredet, haben eigentlich beide unser Wiedersehen lange herbeigesehnt und dann sagt sie einfach so ab, ohne einen Grund zu nennen, ohne ein Wort des Bedauerns, dass es nicht klappt.
Ich war sehr, sehr enttäuscht.
Etwas später, fragte ich dann, ob alles bei ihr ok ist und sie bat mich, für sie zum Tierarzt zu fahren um ein Medikament zu holen, da sie betrunken war! Ich sollte das Medikament bitte in den Briefkasten werfen! Ich bat sie und bettelte fast, sie nach acht Wochen nur einmal kurz zu sehen und in den Arm nehmen zu können. Sie schrieb, sie wäre betrunken und könnte nicht!

Ich habe es todtraurig und voller Sorge respektiert und die Medikamente in den Briefkasten geworfen.

Ihre ganze liebevolle Arzt ist zur Zeit ausgelöscht. Sie schreibt mir relativ viel, will aber immer nur wissen, ob beide gleichzeitig online sind, oder ich soll für sie Kontakte herstellen, damit sie ihn ausspionieren kann. Ich lehne natürlich alles kriminelle rigoros ab, damit will ich nichts zu tun haben.

Einerseits sagt sie, sie will mich nicht mit reinziehen, aber dass hat sie ja schon und ich habe ihr meine Hifle zugesagt. Egal ob tagsüber, oder nachts.

Für heute wären wir wieder verabredet gewesen. Mein Mann ist extra mit meinem Sohn weggefahren, damit wir in Ruhe reden können und was macht sie? Sie sagt wieder, wie ich schon vermutet habe ab. Sie ist so unnahbar. Sie will von mir Informationen, an die sie nicht kommt, ich soll ihrem Mann hinterher fahren, da er unser 2. Auto nicht kennt etc. und sie will nichtmal mit mir persönlich sprechen!

Mein Mann sagt, ich habe mich seit ich sie kenne sehr verändert- was auch stimmt. Irgendwie liebe ich sie sehr- nicht s.uell! Ich mache mir sehr, sehr große Sorgen, merke aber auch, wie ich ausgenutzt werde- wobei ich dieses Wort so schrecklich finde, aber mir fällt gerade kein passenderes ein.
Mein Mann ist auch der Meinung, dass sie ihren Mann nie verlassen wird, da viel zu viel Unsicherheit für sie damit zusammenhängen würde und sie eh keinen Beweis finden wird und mich dann fallen lassen wird wie eine heiße Kartoffel.

Mittlerweile kann ich mir sogar vorstellen, dass er mit seiner Vermutung Recht hat. Trotzdem kann ich sie in dieser Situation nicht einfach so in Stich lassen.
Heute hat sie mir abgesagt, weil ihr Hund Durchfall hat! Ist schlimm, aber sie hat noch nen Mann und zwei Teenagertöchter. Sie will mich nicht sehen, dass habe ich kapiert.

Ich wünsche mir fast, dass sie mich so sehr enttäuscht, dass es mir leichter fällt ihr zu sagen, dass ich so nicht mehr weitermachen kann.
Mir tut das Herz weh, ich habe Bauchweh, bin gereizt und kann an nichts anderes mehr denken als an sie! Es ist nicht normal.

Sorry, für den langen Text. Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich formuliert und ihr steigt durch- bin gerade nicht ganz klar im Kopf- die Gefühle fahen Achterbahn.

Was meint Ihr, was soll ich tun?

30.07.2016 16:02 • #1


A
Du steckst zuviel drin. Und du selbst hast auch Familie.
Sie soll sich ein 2tes handy holen mit karte und selbst sehen ob die 3 online sind. Oder einen privat Detektiv beauftragen, dann weiss sie was los ist.

30.07.2016 16:20 • x 1 #2


A


Das Herz weint, es geht um meine beste Freundin

x 3


E
Das ist keine Freundin.
Echt nicht.

30.07.2016 16:32 • #3


L
Guten Morgen,

es ist gut, das du dich da nicht reinziehen lässt.

Little Drummer Boy

31.07.2016 10:12 • #4


S
Hallo Lucy,

viele Problemkreise, die du da ansprichst.

Zum einen deine Freundin selbst: Die steht ja komplett neben sich im Moment, die Trinkerei, Kinder im Haus, nur noch der Gedanke, betrügt er mich oder nicht. Der Gedanke dominiert alles und hat deine Freundin und ihr jetziges Leben komplett im Griff. Hat deine Freundin ihren Mann eigentlich mal direkt gefragt? Vermutlich nicht, weil sie ja Beweise sucht.

Für dich ist das jetzt ganz schwierig, du möchtest deiner besten Freundin beistehen, sie unterstützen. Aber das lässt sie nicht zu und sieht deine Aufgabe nur darin, ihrem Mann auf vielerlei Arten hinterherzuschnüffeln, um endlich an ihre Beweise zu kommen.

Wie damit umgehen? Deine Grenzen der Belastbarkeit sind erreicht, sonst hättest du hier nicht geschrieben. Diese Grenzen solltest du akzeptieren, damit es dir weiter gut geht und ihr das auch mitteilen. Ich würde ihr schreiben, dass du dir große Sorgen machst um sie, sie gerne treffen möchtest und ihr beistehen, aber für Schnüffeldienste, Hinterherfahren etc. nicht zur Verfügung stehst bzw. eben das, was du bereits bist für sie zu tun. Einen Termin würde ich ihr nicht vorschlagen, sondern warten was von ihr kommt.

Und noch etwas: Manchmal wird der Bote der schlechten Nachricht mit der Nachricht verwechselt. Vielleicht läuft irgendso was bei ihr unterbewusst.

Ganz, ganz grenzwertig finde ich ihre Trinkerei. Hier würde ich ihr ganz deutlich schreiben, so lange sie einen großen Teil des Tages betrunken ist, kannst du ihr nicht beistehen. Du entscheidest, welche Hilfe du ihr anbietest.

Freundschaft ist keine Einbahnstraße und besteht auch nicht darin, dem anderen nur nach dem Mund reden zu wollen oder nur so zu handeln, wie es erwartet wird.

31.07.2016 10:29 • #5


H
Hallo Lucy,

ich bin etwas anderer Ansicht als die anderen. Wie lange seid ihr denn schon befreundet? Oder habe ich das überlesen. Wenn ihr erst seit Kurzem befreundet seid, dann würde ich den anderen auch zustimmen bzw. auch der Meinung sein, dass sie dich evtl. ausnutzt für ihre Aktionen. Aber wenn ihr schon viele Jahre befreundet seid, miteinander schon vieles durch gestanden habt, zusammen gelacht und geweint usw. dann würde ich das anders sehen. Ich war selbst vor vier Jahren in so einer Situation und glaube mir, sie befindet sich grad in einem absoluten Ausnahmezustand!

Ich hatte damals Glück, dass es sich nicht so lange hingezogen hat, sondern nur 3 Monate, bis ich die absolute Gewissheit bzw. den endgültigen Beweis (ja, die findet man früher oder später, wenn der Verdacht erstmal da ist) hatte. Auch bei mir gab es vorher die von dir genannten Anzeichen, Indizien usw. Ich ahnte es eigentlich vom ersten Tag an, aber wollte eben auch DEN Beweis, bevor ich gehe. Und bei ihr hängt ja noch mehr dran, Ehe, Kinder, da geht man nicht einfach so.

Ich bin meinen zwei besten Freundinnen noch heute dankbar, dass sie in der Zeit für mich da waren, wenn ich sie gebraucht habe. Aber auch bei mir war es so, dass wir uns kaum gesehen haben während der für mich ungewissen Zeit. Grund war aber nicht, dass ich sie nicht sehen wollte, sondern dass meine Aufmerksamkeit zu der Zeit einfach woanders lag. Ich wollte sofort nach der Arbeit nach Hause, so wenig wie möglich weg, um so wenig wie möglich zu verpassen. Wollte meinen Ex möglichst immer im Blick haben, sehen wenn er am Handy ist, was er wann macht. Und es ihm natürlich auch möglichst schwer machen, zu Treffen mit ihr zu fahren.

Ich habe mich in der Zeit einmal mit der einen Freundin getroffen und ihr von meinem Verdacht erzählt. Sie hat mir da schon angeboten, dass ich jederzeit zu ihr kommen kann. An dem Tag, als ich meinen Beweis hatte, habe ich sie angerufen, gesagt, dass ich jetzt paar Sachen packe und in einer halben Stunde da bin. Daraus sind drei Monate geworden, die ich bei ihr gewohnt habe (und dass obwohl sie zu der Zeit ein Neugeborenes hatte!) Sie hat mir bei der Wohnungssuche und beim Renovieren geholfen, war immer zum reden da, wenn ich das wollte und wenn ich das nicht wollte, hat sie mich in Ruhe gelassen. Aber, ich musste den Alltag mit ihr leben, musste mit essen (schon alleine wegen der Kinder), den Haushalt machen, sie haben mich mit zu Ausflügen genommen.. Ich bin ihr heute noch so unendlich dankbar für alles, ich weiß nicht, was sonst geworden wäre!

Und die andere Freundin habe ich auch ein- oder zweimal zur Spionage missbraucht. Wir sind ihr zusammen hinterher gefahren, ich habe sie bei meinem ex vorbei geschickt, weil ich wissen wollte, ob die andere da ist. Aber nicht permanent, sie war zu der Zeit schwanger.

Also lange Geschichte, aber was ich damit sagen möchte: sei für sie da, wenn sie dich braucht und das möchte. Im Moment denkt sie nicht klar. Mache nichts, wozu du nicht bereit bist oder was dir zuviel ist, sag ihr deine Grenzen, das ist ja völlig in Ordnung, aber gib ihr zu verstehen, dass du immer für sie da bist.

31.07.2016 11:00 • #6




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