Das Leben nach der großen Liebe

Ich habe eine Weile überlegt, ob ich meine Gedanken hier nieder schreiben soll, aber habe mich nun doch dazu entschlossen.
Es gibt heutzutage so viele Blogs und Youtube Channels, da kann es auch hier einen Ort geben, an dem ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann, weniger für andere, sondern mehr für mich.

Das Leben nach der großen Liebe- das ist ein Gedanken, den ich derzeit oft habe.
Ein halbes Jahr ist seit der Trennung vergangen und auch wenn die Gefühle weniger geworden sind, ist er doch immer noch in meinem Kopf, aber anders als man das vielleicht denkt.
Ich weiß genau warum es zu Ende ging, warum er im Grunde gar nicht zu mir gepasst hat, ich habe viel reflektiert und bearbeitet, habe aus der Trennung für mich viele positive Lehren gezogen und doch- in meinen Gedanken taucht er immer wieder auf.

Ich habe jetzt ganz frisch wieder einen neuen Mann an meiner Seite, der ganz zufällig in mein Leben gestürzt ist, eigentlich direkt nach der Trennung, aber es hat eben fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich bereit war einen neuen Menschen fest an meiner Seite zu haben.
Dieser Mann ist warmherzig und liebevoll, selbstbewusst und ehrlich und passt in so vielen Punkten sehr gut zu mir.

Doch ich weiß, dass es mit ihm nie wieder so werden wird wie mit ihm davor.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es mehrere passende Menschen für uns gibt, aber ich glaube auch genauso, dass es vielleicht darunter nur wenige Menschen gibt, die unser Herz WIRKLICH berühren und verändern.

Er war so ein Mensch. Vom ersten persönlichen Kontakt an, war da etwas und obwohl ich sonst nie die wahnsinnig gefühlsbetonte Frau bin, war ich bereit für ihn alles zu verändern.
Ich wollte aus meiner Satdt weg ziehen für ihn, ich wollte mit ihm ein neues Leben aufbauen und habe gekämpft und gekämpft und gekämpft um diese Beziehung aufrecht zu erhalten.
Freunde haben gesagt, dass sie mich noch nie so erlebt hätten und doch ist es am Ende gescheitert.
Meine Kämpfe, meine Energie habe ich verloren und auch den Glauben daran, dass eine Beziehung wirklich für immer halten kann, das ein Mensch für den Rest deines Lebens an deiner Seite bleibt.
Ich habe mich getäuscht in dem Glauben, dass er der Mensch meines Lebens ist.

Vielleicht ist er das auch gewesen, aber ich scheinbar nicht für ihn.
Er war nicht bereit sich seinen Schatten zu stellen und für einen anderen Menschen einzustehen, ich bin heute einfach dankbar, dass alles vor meinem Weg ins neue Leben passiert ist.

Jetzt könnte man sich fragen, kann denn so ein Mensch trotzdem die große Liebe sein?
Ich sage Ja!
Für mich ist die große Liebe nicht unbedingt der Mensch, mit dem man viele Jahre oder Jahrzente durchs Leben geht, Kinder bekommt oder heiratet.
Primär ist für mich die große Liebe der Mensch, für den man viel besser sein wollte als man eigentlich ist, für den man bereit war etwas zu riskieren, für den man alles gegeben hat ohne die Gewissheit es auch zurück zu erhalten, für den man sein Herz wirklich geöffnet hat.
All das trifft auf ihn zu und ich bin mir sicher auch in ein paar Jahren oder Jahnrzenten wird sein Name in mir immer noch etwas zum Schwingen bringen, eine bittersüße Erinnerung an ein Es hätte sein können, an zerplatzte Wünsche und Träume.

Was bedeutet nun das Leben nach der großen Liebe?
Für mich bedeutet es mit dem Wissen zu leben, dass dieser Mensch nie wieder Teil meines Lebens sein wird, mit dem Wissen zu leben, dass dieser Mensch ja nicht gestorben ist, sondern irgendwo auf dieser Welt weiter lebt, zeitgleich mit mir atmet und sich freiwillig dazu entschlossen hat ohne mich zu leben.
Die erste Zeit war das für mich sehr schwierig zu akzeptieren, aber langsam begreife ich, dass solche Verluste zum Leben dazu gehören und es deshalb ja nicht einfach aufhört.
Das dieser Mensch jedoch immer eine wichtige Bedeutung haben wird.

Was ich aus der Trennung gelernt habe?
Für eine Beziehung gibt es nie eine Garantie. Daran ändert auch ein Ring nichts.
Gefühle und Menschen ändern sich und bleiben nie gleich.
Deshalb habe ich begriffen, dass die wichtigste Beziehung, die zu uns selbst ist.
Wenn man mit sich selbst befreundet ist, kann einen eigentlich nichts komplett aus der Bahn werfen.

Für meine neue Liebe bedeutet es, dass ich vorsichtiger sein werde, realistischer und mich nun erst daran gewöhnen muss das Leben danach mit jemand anderen zu gestalten.
Manchmal gibt es Momente ich denen ich kurz denke, dass es sich merkwürdig anfühlt bestimmte Dinge jetzt mit jemand anderen zu machen, die ich zuvor mit ihm erlebt habe.
Das wird mit der Zeit weniger werden, das weiß ich und ich habe das große Glück durch Zufall einen wundervollen Menschen gefunden zu haben, der so viel besser zu mir ist als er es je war. Der mir Zeit lässt und selber erst ein neues Leben nach einer langen Beziehung beginnt.

Ich wünsche mir sehr, dass ich vielleicht eines Tages trotzdem wieder daran glauben kann, dass es eine gemeinsame Zukunft geben kann, aber an dem Punkt bin ich noch nicht.
Ich lebe im Hier und Jetzt, vielleicht auch ein großes Geschenk, dass ich durch die Trennung bekommen habe.
Weniger in der Zukunft zu leben, sondern im Jetzt und all das wahrnehmen was wirklich da ist. Nicht so viele Gedanken zu machen was alles sein könnte.

Im Grunde haben wir immer nur das Jetzt und für mich ist es nun das Richtige, das mit einem tollen Menschen zu leben- egal was daraus werden wird. Vielleicht am Ende ja doch auch eine große Liebe.

Das hast du sehr schön geschrieben.
Du scheinst ein Mensch zu sein der sehr reflektiert ist. Aus seinen Erfahrungen lernt und sich weiter entwickelt. Ich wünsche dir alles gute und bleib so wie du bist. Die Erkenntnis zu haben die du heute hast, gelingt es nicht vielen in dieser Welt. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bin aber froh diese erlangt zu haben.

Gruß

Budoka

Ein wirklich sehr schöner Text, der zum Nachdenken anregt

Hallo C_P08,

finde es schön, dass du deine Gedanken hier teilst

Ich erkenne mich wieder. Ich leide auch unter einer Trennung. Ich wusste, dass sie nicht zu mir passt und die Trennung eher positive Dinge hatte. Aber ich litt so oder so an starken Trennungsschmerzen, war so oder so auf ,,Dro./Partner Entzug weil sie positive/süchtig machende Stoffe/Gefühle in mir auslösen konnte. In meinen Gedanken taucht sie immer noch auf, ich beschäftige mich fast immer noch täglich mit ihr, als hätte ich gar nichts Besseres am Tag zu tun.
Ich bin auch davon überzeugt, dass zu jedem Menschen eine große Auswahl anderer Menschen gibt die zu einem gut passen können.
Ich muss das Leben ohne die Liebe auch noch langsam akzeptieren, obwohl es verdammt hart ist.
Das ist eine gute Einsicht, was du aus der Trennung gelernt hast. Ich finde es gut dass du deine Einsichten hier teilst, weil man als Leser oder Leidender (Ich) hier noch was lernen kann.
Ich finde es auch hart, dass ich viele Dinge die ich mit ihr tat nie mehr erleben darf/kann, dieser Gedanke schmerzt

Männer suchen keine große Liebe. Sie suchen, wenn überhaupt, dann nur ne Alte, die ihnen den Haushalt führt, damit se ihre Wäsche etc. nicht selbst waschen müssen, eine Rundum-Haushälterin/Köchin wie Mutti/Großmutter.

Frauen suchen keine große Liebe, sondern nen Typen, der ihnen nen Kind macht und mit ihnen zusammenzieht, damit se nen Beschützer haben, wie es die Eltern und die Gesellschaft verlangt, nix weiter......



(Wirkliche Liebe mit s.uellem Overkill, Vertrauen etc....kommt EXTREM selten vor. Und zwar völlig unabhängig von Geschlecht, Alter oder Jahrhundert, Klassenzugehörigkeit.
Menschen die sich lieben, ziehen nicht zusammen. Menschen die sich lieben, zeugen auch keine Kinder.)

@randolf

Was für ein Schwachsinn!
Du willst also wissen was ich will und was nicht. Du willst wissen was mein Beweggrund ist weshalb ich mit einer Frau zusammenziehe, heirate oder Kinder zeuge. Und wenn ich also Liebe sage ist das Falsch. Eine irre Wahrnehmung meinerseits. Gut das du mir die Augen geöffnet hast. Danke dafür! Oh man!

randolf hat diese Erfahrung noch nicht gemacht.

@fe16

Die machen sich was vor. Das ist alles nicht wahr. Wenn die sich lieben würden dann würden die auch keine Kinder zeugen oder zusammenziehen. Hast doch gelesen was Randolf geschrieben hat.....
Das müssen die neuen Studienerkenntnisse sein von den alle reden......