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Dating-Ende - habe ich es vermasselt?

A
Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen! Ich merke, wie gut es tut, außenstehende Meinungen zu lesen. Ich selbst kann aktuell noch nicht wieder objektiv sein und habe richtigen Liebeskummer - dabei waren wir gar nicht zusammen. Es fühlt sich deshalb an als sei mein Kummer nicht berechtigt, aber er ist da.

Zitat von Tin_:
Ich verstehe nicht so wirklich, warum du diese unpassende Situation und Dynamik zwischen euch (!) nicht erkennst.

Ich habe beides erkannt, aber wollte es nicht wahrhaben, weil ich es gleichzeitig so traurig fand und meinen Wunsch nicht loslassen wollte. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass wir gut zusammen passen und das macht es für mich schwer zu akzeptieren, dass die Situation nicht passt.

Zitat von wildtale:
Andererseits - man kann auch den richtigen Menschen zum falschen Zeitpunkt treffen.

Das meine ich damit...

Zitat von Melias:
Aber es gibt Zeitne, da kann es keine Richtige geben, nämlich dann wenn man noch verschlossen ist.

...und das.
Er formulierte es so, dass es erstmal jemand in sein Herz schaffen müsse, bevor er verletzt werden könne. Das klang für mich so unangenehm danach, dass ich mich oder jemand anders sich beweisen oder von sich überzeugen müsste. Ich sehe es aber eher so, dass man selbst aktiv die Entscheidung treffen muss, jemandem eine Chance zu geben, indem man sich öffnet. Oder sehe ich das so falsch?


Zitat von Melias:
Der eigene Selbstwert ist im Keller und manche Menschen Daten dann wie wild los; ohne jedoch bereit zu sein, sich auf etwas einzulassen. Das ist unfair den Dates gegenüber, aber das gibt es.

Sehr schade...wirklich. Weißt du, ich habe wirklich geglaubt, es könnte funktionieren. Wir haben uns nicht nur für das Eine getroffen, wir waren aus, haben lange Spaziergänge gemacht, er hat dabei meine Hand genommen, hat mich zu einer Kunstausstellung begleitet, hat ich immer zum Auto begleitet etc. Ich habe wirklich gedacht, das hätte eine Bedeutung, sonst hätte ich meinen eigenen Schutz ja nicht runtergefahren.

Zitat von tesa:
Flirten und aufmachen sind zwei verschiedene Schuhe.

Ich weiß so viele auch intimere Dinge über seine Freunde und Familie, über seine Träume, Dinge, die ihn beschäftigen...auch hier dachte ich, das hätte eine Bedeutung, weil man diese Dinge nicht einfach irgendwem erzählt.
Oder meinst du, dass dass damit auch einfach keinerlei Emotion verknüpft sein kann und es deshalb kein aufmachen ist?

Zitat von Melias:
Wie war das bei dir in der Anfangsphase?

Ich glaube, dass man mich erstmal schwer einschätzen kann, weil ich eher zurückhaltend bin mit Nachrichten und Gesten...eher abwartend. Ich reagiere aber durchaus positiv, wenn ich merke, mein Gegenüber interessiert sich für mich, stelle auch Fragen, frage auch mal nach einer Verabredung. Aber ich merke schon, dass ich dabei schon etwas gehemmt bin. Ich bin nach außen in dieser Phase witzig und cool, aber merke innerlich schon einen gewissen Druck, wenn der andere mir gefällt. Wirklich desinteressiert wirke ich aber nicht, glaube ich.

Zitat von Melias:
Meines Erachtens ist Desinteresse regelmäßig härter und klarer im Ausdruck, weil man dann eher genervt ist.

Danke - das merke ich mir zur Orientierung.
Hart und klar war er bei ihm nicht so richtig, sonst hätte ich mich viel eher zurückgezogen. Es war immer noch so ein Funke vielleicht ja doch dabei. Als ich anbot, mit ihm Wandern zu gehen, damit ER den Kopf frei bekommt, war es auch so ein Gemisch von gute Idee und weiß nicht, wann ich Zeit habe, aber wir finden einen Termin. Vielleicht wollte er mir aber auch einfach nicht vor den Kopf stoßen, betonte mehrmals, wer wolle niemanden verletzen. Das scheint ein großes Thema zu sein.


Zitat von Melias:
Die Meinung hat sich dann bei ihm herauskristalisiert.

Aber wie, wenn wir nur schriftlichen Kontakt hatten?

Zitat von Melias:
Vermutlich war es aber von Beginn an zum Scheitern verurteilt, als ihr wieder Kontakt hattet, auch wenn er das selber noch nicht erkannt hat.

Kannst du mir bitte genauer erklären, wie du das meinst?

Zitat von wildtale:
Ich dachte frueher immer, Gefuehle und gemeinsame Interessen waeren das Wichtigste in einer Beziehung. Mittlerweile denke ich, Chemie, Kompatibilitaet und Kommunikation sind ALLES.

Und kannst du mit das bitte genauer erklären, @wildtale ?


Zitat von DieSeherin:
ganz davon abgesehen bin ich ganz erschüttert, dass man sich beziehungsanbahnungen so richtig schön kaputt-appen kann!

Absolut! Ich auch! Muss ich mir definitiv auch selbst auf die Fahne schreiben, denn obwohl ich immer wieder betonte, ich würde lieber sprechen, rief ich nicht an. Wahrscheinlich aus Unsicherheit. Und dann - als ich das Gespräch doch suchte - vermied er es mehr und mehr.
Ich muss mehr für mich einstehen und dieses WhatsApp-Geschreibe einstellen - Learning.


Danke euch von Herzen, wirklich!

15.02.2023 22:59 • x 2 #16


tesa
Zitat von Alicia88:
Er formulierte es so, dass es erstmal jemand in sein Herz schaffen müsse, bevor er verletzt werden könne.

Er wollte genau das nicht.
Du hast schon richtig erkannt, dass man dafür Bedingungen schaffen muss, aber eben darauf hatte er keine Lust.

Zitat von Alicia88:
Wir haben uns nicht nur für das Eine getroffen,

Aber das scheint für ihn das zentrale Thema gewesen zu sein. Diese Nähe konnte und wollte er zulassen. Aber für mehr hat's nicht gereicht.

Zitat von Alicia88:
Oder meinst du, dass dass damit auch einfach keinerlei Emotion verknüpft sein kann und es deshalb kein aufmachen ist?

Genau.

Zitat von Alicia88:
Wirklich desinteressiert wirke ich aber nicht, glaube ich.

Keineswegs. Ich finde es - und nur, weil es mich nicht betrifft, sogar schon to much.

Ich hätte in deiner Situation genauso gehandelt. Aber er hat dir sehr häufig gezeigt, dass er nur mäßig interessiert ist. Er hat wiederholt Meldungen von Dir erst Tage später beantwortet. Trotzdem hast Du immer wieder reagiert oder auch aktiv Kontakt aufgenommen.

Du hättest nichts anders machen können. Ein Mann sollte aktiv interessiert sein, die Frau passiv.

Da aber er nicht interessiert (nicht in dem Maße, wie Du es Dir gewunschen und auch verdient hättest) hätte ein mehr von Dir genauso wenig bewirkt, wie ein noch weniger.

Es tut mir leid für Dich. Möchte Dir aber noch den Rat geben, etwas vorsichtiger beim OD zu sein. Leider strengt sich durch das Internet keine(r) mehr an. Wenn Du es nicht bist, dann sucht er sich die nächste. So einfach ist das leider heutzutage.

16.02.2023 00:21 • x 1 #17


A


Dating-Ende - habe ich es vermasselt?

x 3


T
Zitat von Alicia88:
Er formulierte es so, dass es erstmal jemand in sein Herz schaffen müsse, bevor er verletzt werden könne. Das klang für mich so unangenehm danach, dass ich mich oder jemand anders sich beweisen oder von sich überzeugen müsste. Ich sehe es aber eher so, dass man selbst aktiv die Entscheidung treffen muss, jemandem eine Chance zu geben, indem man sich öffnet. Oder sehe ich das so falsch?

....und bei so einer Aussage laufe ich heute. Ich kann nur unterstreichend zu dir sagen: du siehst das absolut richtig und kein Stück falsch.
Wie du richtig sagst: ich muss nicht leisten damit mich jemand mag oder Interesse an mir hat. Diese implizite Aufforderung ist in meinen Augen eine Art Frechheit. Und ja, ich habe diese Aussagen auch schon von Frauen gehört. Früher war ich so blöde und habe es als eine Art Ansporn gesehen - genug anstrengen, damit ich die Frau als eine Art Preis (?) gewinne? Tja... So blöde war ich damals. Heute denke ich: entweder bist du grundsätzlich bereit jemanden kennenzulernen und dich einzulassen (im besten Falle auf mich ) oder eben nicht.
Wenn diese Bereitschaft nicht da ist und das kann ich irgendwie mittlerweile spüren, dann lass ich die Finger davon. Warum? Weil da alte Verletzungen und/oder Probleme mit sich selbst eine Rolle spielen, für die ich weder verantwortlich bin noch sein möchte.

Mir wurde das sehr bewusst, wie falsch sowas eigentlich ist, während ich letzten Sommer viel gedatet habe nach einer langen und bewusst gewählten Single-Zeit. Ich war selbst wieder wirklich bereit mich auf Frauen einzulassen und habe das als sehr befreiendes Gefühl wahrgenommen, welches mir auch eine Lockerheit und Souveränität im Umgang mit Menschen verschafft hat.... Beides war zwar auch vorher schon da, aber das war dann doch nochmal eine völlig andere Qualität.

Warum erzähle ich dir das? Weil ich auch bei dir etwas wahrnehme, was du an ihm erlebt hast. Dein Zitat da oben in meinem Posting sagt etwas aus - kurze Zeit später schreibst du auf dich bezogen gar nicht mal so unähnliches. Meine Frage an dich (und bitte denk mal etwas länger drüber nach): bist du wirklich OFFEN und bereit jemand anderem grundlegend zu vertrauen, dich zu öffnen und mal Zweifel, Skepsis und negative Gedanken beiseite zu lassen?
Ich möchte dir nichts unterstellen, aber das Gefühl habe ich bei dir nur teilweise. Du kommst bei mir etwas so rüber, als seist du selbst davon gar nicht so wirklich überzeugt, dass du für eine intime Begegnung vollends offen bist.
Ich hoffe schon, dass ich mich irre, liege bei sowas aber selten daneben...

16.02.2023 05:15 • x 3 #18


A
Guten Abend zusammen,

danke für eure Antworten!

Zitat von tesa:
Aber das scheint für ihn das zentrale Thema gewesen zu sein. Diese Nähe konnte und wollte er zulassen. Aber für mehr hat's nicht gereicht.

Ja, scheinbar ist das so und ich habe mich getäuscht bzw. Gesten fehlinterpretiert - z. B. dass er in der Öffentlichkeit körperliche Nähe sucht. Was mir dazu noch einfällt und mich stutzig machte: er suchte diese Nähe in Form von Händchen halten oder Umarmungen. Bei dem Treffen Anfang November, bevor ich in den Urlaub geflogen sind, waren wir spazieren, Essen bei einem Restaurant abholen und Snacks für einen anschließenden Film (nein, nicht Netflix Chill ) einkaufen. Sowohl in dem Restaurant als auch im Supermarkt umarmte er mich, küsste mich etc. - mehr als sonst. Bei dem einzigen weiteren Wiedersehen zu dieser Aussprache im Dezember waren wir in einer Lokalität (Restaurant/Bar/Mischung) und einige Tische weiter saß ein Pärchen, dass sich die ganze Zeit berührte, küsste etc. Er meinte, dass es für ihn sowas nicht gebe in der Öffentlichkeit, sei nicht so sein Ding.
Komisch im Nachhinein betrachtet...

Zitat von tesa:
Trotzdem hast Du immer wieder reagiert oder auch aktiv Kontakt aufgenommen.

Ja, habe ich, da hast du Recht. Ich mag keine Spielchen und wollte darauf nicht einsteigen. Ich hätte es einfach komplett sein lassen sollen, also, indem ich eine Grenze setze und den Kontakt von mir aus vielleicht erstmal auf Eis lege. Da spielt ganz sicher auch mit rein, dass ich ihn/die Geschichte nicht aufgeben wollte.

Zitat von tesa:
Es tut mir leid für Dich. Möchte Dir aber noch den Rat geben, etwas vorsichtiger beim OD zu sein. Leider strengt sich durch das Internet keine(r) mehr an. Wenn Du es nicht bist, dann sucht er sich die nächste. So einfach ist das leider heutzutage.

Danke! Ich finde es so schlimm, ehrlich...ich weiß, das ändert nichts, aber ich finde es schlimm. Ich nutze doch auch OD, aber nicht so. Ich habe nicht viele Dates, obwohl ich sie haben könnte. Es catcht mich nicht, jede Woche mit jemand anderem auszugehen, bedeutungslosen S** zu haben. Das ließe mich komplett abstumpfen. Und da bin ich wieder bei dem Problem, dass ich generell habe: ich schließe zu viel von mir auf andere. Ich denke, wenn ich mich nett und korrekt verhalte, machen andere das auch. Ich weiß, dass dem nicht so ist und es auch naiv klingt.

Zitat von Tin_:
Diese implizite Aufforderung ist in meinen Augen eine Art Frechheit.

Ja, mir ist sie auch aufgestoßen! Es kann natürlich auch sein, dass er sich ungeschickt ausgedrückt hat. Meine beste Freundin sagt mir manchmal, dass ich recht genau bin, was Formulierungen angeht und sie sich z. B. nicht so gut/genau ausdrücken kann, sodass Dinge negativer bei mir ankommen als sie eigentlich gemeint sind. Deshalb...
Aber die Aussage hat mich auf jeden Fall stutzig gemacht.

Zitat von Tin_:
Früher war ich so blöde und habe es als eine Art Ansporn gesehen - genug anstrengen, damit ich die Frau als eine Art Preis (?) gewinne?

Meinst du, dass ist eher ein Männer-Ding - sich ins Zeug legen und den Preis ergattern? Oder gleich verteilt?
Bei mir ist es so, dass mich diese Aussage eher abturnt und mein Trotz einsetzt.
Also, es ist ja schon so, dass ich in einer Kennenlernphase eher meine Schokoladenseite zeige und Vertrauenswürdigkeit vermitteln möchte, damit der andere auch Vertrauen schöpft. Entsprechend bin ich zuverlässig, benehme mich nicht wie eine offene Hose etc. Aber mich darüber hinaus beweisen, meine Vorzüge quasi anpreisen? Schwierig...



...und nun ans Eingemachte:

Zitat von Tin_:
bist du wirklich OFFEN und bereit jemand anderem grundlegend zu vertrauen, dich zu öffnen und mal Zweifel, Skepsis und negative Gedanken beiseite zu lassen?

Zitat von Tin_:
Du kommst bei mir etwas so rüber, als seist du selbst davon gar nicht so wirklich überzeugt, dass du für eine intime Begegnung vollends offen bist.

Vom Kopf her bin ich bereit, aber wirklich offen scheinbar nicht - jedenfalls ist das der Eindruck aus dieser Geschichte. Meine Ängste, Gefühle, Emotionen - alle zusammen verselbstständigen sich hin und wieder. Dazu erstmal ein paar Zitate von mir:

Zitat von Alicia88:
weil ich Angst vor Zurückweisung hatte

Zitat von Alicia88:
Ich weiß, woran es bei mir liegt. ich habe Verlustängste, die dazu führen, dass ich Bindungen schwerer eingehen kann. Ich stehe mir selbst im Weg und das nervt so sehr.

Zitat von Alicia88:
Ich bin halt nicht sicher, ob es wirklich meine Intuition war oder meine Angst vor Ablehnung. Das kann ich nur schwer unterscheiden.

Zitat von Alicia88:
In der Theorie habe ich das vergangenes Jahr erarbeitet, war aber bis zu dem Zeitpunkt eher abgestumpft und umso erfreuter, dass ich sowas wie Schmetterlinge im Bauch doch noch entwickeln kann. Das überforderte mich dann aber auch direkt, wodurch ich verkrampfte und es sich für beide auch krampfig anfühlte.

Zitat von Alicia88:
Ich habe mich verknallt in jemanden, der mich nicht will oder emotional nicht verfügbar ist - altes Muster.


Ich habe mich nach der letzten Beziehung intensiv mit dem Thema Bindungsangst beschäftigt. Ich weiß, dass Bindungsangst auch hier kontrovers gehandelt wird und kein feststehender Begriff in der klinischen Psychologie ist, aber die Auseinandersetzung hat mich ein gutes Stück darin weiter gebracht, mich selbst besser zu verstehen. Ich beschäftigte mich ursprünglich auf meinen Ex-Freund bezogen damit, doch erkannte relativ schnell, dass ich mich ebenfalls mit einigem identifizieren musste. Ich glaube, mein Ex-Freund und ich hatten nie eine wirklich nahe Beziehung. Wir waren knapp 5 Jahre zusammen und ich bin davon überzeugt, dass wir uns sehr geliebt haben. Aber emotional nah war unsere Beziehung nicht. Auch er ist recht autonom, gleichzeitig harmoniebedürftig, überangepasst und konfliktscheu.

Mein Freund davor ging deutlich mehr in Richtung Bindung und da war ich es, die immer wieder Distanz herstellte - durch Streit und Kritik - das waren meine hauptsächlichen Distanzierungsstrategien.

Woher das kommt? Meine Eltern waren leider nicht wirklich emotional verfügbar für mich und sind wenig auf meine Bedürfnisse eingegangen. Ich kann viele Situationen benennen, in denen sie überfordert waren und mich nicht gesehen haben.

Im Kontakt mit Freunden gibt es wenig Probleme, aber in romantischen Beziehungen werden meine negativen Glaubenssätze und meine Verlustangst krass angetriggert. Ich habe Angst davor, verlassen zu werden, obwohl ich vom Kopf her weiß, dass mir nichts passiert. Es ist mein Unterbewusstsein, dass ich meldet.
Das Gute ist: Ich kann das Gefühl der Angst identifizieren, weil ich die Angst als solche spüre. Es ist kein dumpfes Unwohlsein, das sich darüberlegt.
Es fällt mir sehr schwer, zwischen Intuition, Angst, Verliebtsein zu unterscheiden, weil sich alles vermischt. Ich habe mal gelesen, ein schlechtes Bauchgefühl sei eher leise und Angst eher laut. Daran versuche ich mich zu orientieren, aber das klappt nicht immer.

Insofern glaube ich nicht, dass ich es 100%ig schaffen werde, Zweifel und Skepsis beiseite zu lassen. Sie werden mich begleiten, aber das Wissen darum, woher sie (unter anderem) kommen, hilft mir schon enorm. Und ich glaube, damit bin ich schon einen großen Schritt gegangen, bin sehr selbstreflektiert etc.

Ich möchte sehr gerne eine intime / emotional nahe Beziehung haben. In diesem Fall jetzt habe ich die roten Flaggen gesehen (Fortschritt, das war vorher nicht so), aber bin darüber hinweg gegangen, weil ich dachte und was, wenn doch?
Und es sah einige Zeit (für mich) so aus als könnte es etwas werden, was mich bestätigte...
Es ist wohl einfach ein Prozess und ich noch auf dem Weg.

Viele Grüße

17.02.2023 21:53 • #19


Hansl
Zitat von Alicia88:
und betont auch, dass er auf keinen Fall normal sein möchte, keinen Konventionen entsprechen.


Ein Mensch, der in meinen Augen nicht ganz dicht ist.
Meine Meinung.

18.02.2023 04:23 • x 1 #20


A
Hey @Hansl

das würde er sicherlich als Kompliment empfinden hehe
Ich sagte ihm auch ein, zwei mal, dass ich ihn schon relativ normal finde - normaler Werdegang, Job, Interessen etc.
Er meinte, das komme ja auch auf die Perspektive an und ich sei ja auch nicht das, was man normal nennt (von ihm als Kompliment gemeint). Und mit letzterem hat er bestimmt auch ein Stück weit recht, aber ich hausiere halt nicht damit und erzähle jeder neuen Bekanntschaft, wie außergewöhnlich ich bin.

Er meinte, er sei ganz weit weg von normal, wolle sich diesen gesellschaftlichen Konventionen nicht beugen, möglichst schnell Reihenhaus, Kombi und Familie etc. - fährt gleichzeitig einen Firmenwagen (Kombi haha), schwärmt von Zeit mit seinem Patenkind und möchte Kinder haben, arbeitet 10 bis 12 Stunden am Tag im mittleren Management und zieht daraus enorm viel Anerkennung.
Deshalb habe ich diese Aussage nicht ganz so ernst genommen, weil ich dachte, das geht eher so in die Richtung ich bin dagegen, denn ihr seid dafür. Zwischendurch hatte ich auch den Eindruck, es gehe in die Richtung das, was ich (aktuell) nicht haben kann, weil es ganz weit weg von meiner aktuellen Lebensrealität ist, muss ich umso vehementer ablehnen, weil ich nicht einsehen kann, dass es gerade unerreichbar für mich ist. Kennst du die Fabel vom Fuchs und den Trauben? - so in etwa

Je mehr ich darüber nachdenke, glaube ich, dass dieses sich unbedingt abheben und außergewöhnlich sein wollen - zumindest in seinem Fall - ein Zeichen für einen geringen Selbstwert ist. Ich finde es gut, dass heute jeder tun kann, was er möchte und wir so viele Freiheiten haben. Nur dieses ich will um jeden Preis besonders sein und herausstechen irritiert mich.

18.02.2023 12:21 • #21


tesa
Zitat von Alicia88:
Nur dieses ich will um jeden Preis besonders sein und herausstechen irritiert mich

Der Mensch strebt immer danach individuell zu sein. Und das ist in der heutigen Zeit, die darauf bedacht ist, alle gleich zu machen, ungleich schwerer geworden,

18.02.2023 12:49 • #22


tesa
Zitat von Alicia88:
Danke! Ich finde es so schlimm, ehrlich...ich weiß, das ändert nichts, aber ich finde es schlimm. Ich nutze doch auch OD, aber nicht so. Ich habe nicht viele Dates, obwohl ich sie haben könnte. Es catcht mich nicht, jede Woche mit jemand anderem auszugehen, bedeutungslosen S** zu haben. Das ließe mich komplett abstumpfen. Und da bin ich wieder bei dem Problem, dass ich generell habe: ich schließe zu viel von mir auf andere. Ich denke, wenn ich mich nett und korrekt verhalte, machen andere das auch. Ich weiß, dass dem nicht so ist und es auch naiv klingt.

Das kann ich alles unterschreiben. Ich ticke auch so.
Und ich dachte auch mein ganzes Leben, dass mein korrektes Verhalten eine entsprechende Reaktion auslösen müsste. Mittlerweile weiß ich, dass es nicht so ist.

Rückblickend gesehen haben mich meine Erfahrungen beim OD handlungsunfähig gemacht.

Ähnlich wie bei Dir habe ich Gesten (zB. Blumen, teure Eintrittskarten, zärtliche Küsse) auch als eindeutige Hinweise gewertet und wurde durch ein ich weiß gar nicht, warum Du in mich verliebt bist auf den harten Boden der Realität geworfen. Es ist mir mittlerweile schleierhaft, welche Gesten/Taten eines Mannes ich als Zeichen ECHTER Zuneigung werten darf.

Ich habe OD aufgegeben.

18.02.2023 12:57 • #23




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