Depressiver Ex

Folgendes Problem.

Mein Ex-Freund und Ich waren insgesamt ein halbes Jahr zusammen und kennen uns etwa ein Jahr über eine Freundin von mir. Er trennte sich von mir, weil er einfach keine Nähe, Liebe zulassen kann und sich nicht auf mich oder eine Beziehung einlassen kann.

Nach der Trennung hat er sich bei mir gemeldet, wir haben uns getroffen und wieder schöne Momente zusammen verbracht.
Es war ein Zwischenzustand, wir waren zwar nicht zusammen, aber haben genauso viel Zeit miteinander verbracht, und es hat sich nichts verändert an der Art und Weise wie wir zueinander waren, wir haben uns immer gegenseitig unterstützt etc.

Jetzt habe ich ihm ein Ultimatum gestellt, weil mich der Zwischenzustand belastet hat, und er hat sich erneut gegen mich entschieden, weil er es einfach nicht kann. Er weiß selber nicht warum.
Wir haben sehr oft und offen über alles gesprochen und es bringt einfach nichts.

Er sagt mal dass er mich vermisst und mal dass er mich nie geliebt hat. Ich bin informiert über Depressionen und glaube deswegen daran, dass die Depressionen immer sagen dass er nie Gefühle für mich hatte, aber im Endeffekt liebt er mich. (klingt naiv ich weiß)

Während der Beziehung hatten wir eben typischen Beziehungsstress und mit den Depressionen meines Ex- Partner hatte ich zu kämpfen, war aber dennoch immer für ihn da, weil ich ihn liebe.

Nur wehrt es sich dagegen und ich verstehe nicht, warum er alles aufgeben will, ohne es weiter zu versuchen.

Übrigens verstehe ich mich auch ganz gut mit seiner Familie und er sich mit meiner Familie und Freunden. Bei ihm fühlte ich mich einfach das erste Mal wirklich sicher und die Zeit bis jetzt war trotz Probleme viel zu schön um alles wegzuschmeißen.
Ich Kämpfe schon drei Monate drum.

Deswegen brauche ich Rat, weil ich nicht mehr weiß was ich noch machen soll.

Zitat von Svetlana:

Deswegen brauche ich Rat, weil ich nicht mehr weiß was ich noch machen soll.

Das was er sagt ernst nehmen?

Als depressiver noch zusätzlich nicht ernst genommen werden und gesagt zu bekommen,dass es nur an der Krankheit liegt dass man keine Gefühle empfindet.
Na Prost Mahlzeit.

Zitat von KKKL:

Das was er sagt ernst nehmen?

Als depressiver noch zusätzlich nicht ernst genommen werden und gesagt zu bekommen,dass es nur an der Krankheit liegt dass man keine Gefühle empfindet.
Na Prost Mahlzeit.

Ich nehme das und ihn sehr ernst und ich habe ihm das nie gesagt, ich denke das einfach nur. Weißt du ich versteh einfach nicht warum man alles aufgibt, obwohl ich weiß dass ich ihm ja noch wichtig bin und ich ihm gut tue

Vielleicht hilft es dir, ihn nicht als einen Kranken zu sehen, der nur gerade nicht ganz er selbst ist.
Menschen mit Bindungsängsten (und das klingt mir schwer danach; schöne Momente und Freundschaft ...) haben ein furchtbar schlechtes Gewissen, die andere Person zu enttäuschen. Aber Fakt ist: Ihre Gefühle sind nicht stabil und reichen von Eifersucht (nur im Konkurrenzfall) bis hin zu regelrechtem Ekel und Panik, sobald man ihnen Liebe und Bedürftigkeit bzw. Erwartungen offenbart.
Du willst aber keinen Partner, der dich nicht lieben kann. Was auch seine Taten zeigen, egal wie schön die Momente waren. Brauchst du mehr Infos zu Bindungsangst, lies mal Jein! von S. Stahl.

Ist die Depression diagnostiziert, ist er in Behandlung deswegen?

Meine Güte, was wird denn hier alles gleich diagnostiziert? Der junge Mann hat sich einfach nicht verliebt, hat er ihr sogar auch noch gesagt. Ganz simpler Grund!

Zitat von VictoriaSiempre:

Ist die Depression diagnostiziert, ist er in Behandlung deswegen?

Ja, war er, Jahre lang, jetzt nur noch einmal alle paar Monate

Zitat von Mutterliebe:

Meine Güte, was wird denn hier alles gleich diagnostiziert? Der junge Mann hat sich einfach nicht verliebt, hat er ihr sogar auch noch gesagt. Ganz simpler Grund!

Das Problem an der Geschichte ist, dass man vieles sagen kann, Taten aber was anders zeigen. In einem Moment liebt er mich in dem anderen nicht.

Zitat von Scheol:

Ich denke du hast dich über Depression informiert.

Das ist die Erkrankung die das nicht zulässt.

Abstand nehmen.

Hilfsangebot machen wenn DU überhaupt noch möchtest , und auf abstand gehen.

Danke! Genau das ist der Knackpunkt. Ich möchte es und das hab ich ihm auch genauso gesagt. Das klingt vielleicht blöd, aber kann man da nicht irgendetwas sagen oder tun, damit er wenigstens versucht sich darauf einzulassen? Ich mein was soll den Abstand halten in meinem Fall bringen, ich will ja um diese ganze Sache 'kämpfen'.

Zitat von Svetlana:

Ich mein was soll den Abstand halten in meinem Fall bringen, ich will ja um diese ganze Sache 'kämpfen'.

Weil das seinen Wunsch nach Distanz nur verstärkt- deshalb.

Man trennt sich nicht um dem anderen nah zu sein.
Trennen = abtrennen, abschneiden

Obwohl ich auch eine weitere mögliche Störung ins Feld geführt habe (pardon, aber was ist so schlimm an solchen Überlegungen?), denke ich eigentlich auch, dass es zielführender für dich ist, bei dir zu bleiben und dich zu fragen, warum du es dir antust, mit jemandem zusammenbleiben zu wollen, der dich nicht will.
Ich habe mal gehört, man solle sich weniger fragen, warum jemand sich in einer bestimmten Weise verhält, sondern fragen: Wie wirkt es auf mich?

Wie steht es um deinen eigenen Selbstwert? Durch ihn hast du dich erstmals sicher gefühlt, schreibst du ...

Du kannst nichts machen,weil du ihn immer weiter wegtreibst.Du kannst wirklich nur auf dich gucken und seinen Wunsch ernst nehmen,auf Distanz zu bleiben.

Zitat von KKKL:

Weil das seinen Wunsch nach Distanz nur verstärkt- deshalb.

Man trennt sich nicht um dem anderen nah zu sein.
Trennen = abtrennen, abschneiden

Ich habe den Wunsch am Anfang auch wahr genommen und Abstand gehalten, ich wollte damit abschließen.
Im Endeffekt hat er sich ja nach der Trennung wieder bei mir gemeldet. Die Sache ist die, dass er mir einerseits immer schreibt, sich um mich sorgt, mich sehen will, aber sich im nächsten Moment wieder von mir abschottet, weil er das nicht kann, da ist man einfach verwirrt von, weil er keinen Schlussstrich zieht

Zitat von Carlaa:

Obwohl ich auch eine weitere mögliche Störung ins Feld geführt habe (pardon, aber was ist so schlimm an solchen Überlegungen?), denke ich eigentlich auch, dass es zielführender für dich ist, bei dir zu bleiben und dich zu fragen, warum du es dir antust, mit jemandem zusammenbleiben zu wollen, der dich nicht will.
Ich habe mal gehört, man solle sich weniger fragen, warum jemand sich in einer bestimmten Weise verhält, sondern fragen: Wie wirkt es auf mich?

Wie steht es um deinen eigenen Selbstwert? Durch ihn hast du dich erstmals sicher gefühlt, schreibst du ...

Weil ich einfach viel in uns sehe und gesehen habe, schließlich waren wir ja zusammen, er war einfach der erste Mann den ich wirklich geliebt habe, und durch ihn kam ich im Leben weiter, ich hab mich einfach wohl bei ihm und der ganzen Sache gefühlt. Mein eigenes Selbstwertgefühl ist vorhanden, ich kann auch ohne ihn, auch wenn es weh tut.
Ich denke er weiß einfach selbst nicht was er will muss ich gestehen