Hallo ihr Lieben,
meine Verzweiflung wird immer größer und daher muss ich das alles, was mich belastet mal rauslassen.
Vielleicht mag sich ja jemand die Zeit nehmen, meinen Roman zu lesen und mir eine Einschätzung geben.
Kurz vorneweg - ich habe einige traumatische Erlebnisse in meinem Leben gehabt und bin dadurch auch entsprechend eine ängstliche Persönlichkeit.
Ich war 8 Jahre in einer Beziehung und davon einige Jahre verheiratet, habe auch ein Kind im Teenageralter.
Ende 2022 habe ich mich von J getrennt, es war nichts zu retten und ich sehr unglücklich. Damit bin ich auch nach wie vor glücklich. Gegen Ende der Ehe lernte ich neue Freundinnen kennen - unter anderem A. Sie zog mit ihrem Partner F in unsere Stadt. Wir Frauen freundeten uns an, ihren Partner mochte ich auch. A trennte sich allerdings von F und zog wieder in ihre Heimat. F war nun alleine hier und ist extrem introvertiert. Da ich wusste, dass er keinerlei soziale Kontakte hatte, meldete ich mich bei ihm und bot ihm an, mit mir zu reden - ich hatte schließlich auch gerade eine Trennung durch.
Mit A hatte ich nicht mehr wirklich Kontakt, seitdem sie weg war und es handelte sich auch nur um eine Freundschaft über wenige Wochen.
Ich traf mich einige Male mit F - er verliebte sich in mich. Ich war mir zwar sicher, dass es nur daran lag, dass er nicht alleine sein wollte und er die Trennung von A nicht verkraftete - aber ich ließ mich irgendwann doch auf ihn ein. Er machte mir extrem den Hof, brachte mir spontan Blumen und Süßigkeiten, überhäufte mich mit Komplimenten usw.
Mein Gewissen hielt das bzgl A allerdings nicht aus, also brach ich nach wenigen Wochen den Kontakt zu F ab. Das hielt nur kurz, ich vermisste ihn zu sehr.
Ab da nahm unsere Beziehung an Fahrt auf. Grundsätzlich war alles wunderbar, allerdings hatte er ein großen Problem damit, wenn wir uns mal einen Tag nicht gesehen haben. Auch so waren ihm die Abende mit mir immer zu kurz. Ich wollte anfänglich nicht mehr Zeit mit ihm, weil ich auch alleine klar kommen wollte - kam schließlich erst aus einer Ehe.
Dieses Problem wurde immer größer, bis er den Schlussstrich ziehen wollte. Das wollte ich nicht. Also krempelte ich quasi alles um und wir sahen uns jeden Tag.
Wenn es mal darum ging, dass ich doch etwas Zeit für mich einforderte, reagierte er beleidigt und am Ende mit Ignoranz. Ich versank also weiter darin, ihm jede Zeit zu schenken die ich hatte.
Wir fuhren zusammen in Urlaub, auch mit meinem Kind und verbrachten ein paar tolle Monate im Sommer 2023.
Langsam veränderte sich sein verhalten. Er machte keine Komplimente mehr, keine Geschenke usw. (Nicht das ich auf sowas bestehe - aber die Änderung war einfach merklich)
War für ihn irgendwas nicht in Ordnung, ließ er mich das immer spüren - sagte es aber nicht. Selbst wenn ich nachfragte. Kommunikation war also ständig problematisch.
Im Herbst ging er nun auch körperlich extrem auf Abstand. Ich wusste es lag an meiner Gewichtszunahme (Die war viel und er extrem sportlich). Aber er sagte es nicht. Erst nach mehrfachem Nachfragen. Die Anziehung sei weg, ich könnte wieder 5kg weniger vertragen. Ähnliches hatte er mit seiner Ex A, die aufgrund seiner Kommentare magersüchtig wurde.
Da ich es selbst so sah und mich nicht mehr wohl fühlte, war ich da auch nicht böse und fing mit Sport an. Ich war bloß sauer darüber, dass er es mich so passiv-aggressiv hat spüren lassen und mir es nicht verbal mitteilen konnte.
Ich nahm ab. Er sagte nie etwas dazu, es sei denn, ich forderte es indirekt ein. Keine Komplimente dazu. Nicht einmal, dass er stolz auf mich sei etc.
Zu dieser Zeit forderte er auch ab und an mal einen Abend für sich alleine - völlig legitim, ich kam dennoch in keinsterweise damit zurecht. Es war schließlich vorher mal anders. Erst wollte er das alles so extrem. Da merkte ich bereits, dass es sehr ungesunde Züge annimmt. Ich wollte ihn aber behalten und klammerte.
Körperlich wurde es dann natürlich auch wieder besser.
Wir machten auch Pläne. Es war die Rede davon, im Sommer 2024 zusammen zu ziehen und mit der Nachwuchsplanung zu starten.
Weihnachten kam, seine Familie sollte zu mir kommen. Außerdem planten wir Urlaub über den Jahreswechsel hinweg.
Ich war extrem nervös bzgl Weihnachten - es war mir einfach wichtig gemocht zu werden, daher bin ich etwas übertrieben nervös gewesen (Hatte früher auch eine Panikstörung - was er natürlich weiß). Es wurde dennoch super schön und es war für mein Kind und mich das tollste Weihnachten überhaupt.
Der Urlaub war auch wunderbar - er sagte mir mehrfach das er mich liebt und ich war glücklich.
Eine Woche nach unserem Urlaub fragte ich wie es aussieht, ob er irgendwelche Bedenken hat bzgl unserer Nachwuchsplanung. Erst nein. Dann doch. Er wüsste nicht, ob ich nicht zu labil sei um die Mutter seiner Kinder zu sein. Das hat gesessen.
Ich bin dann natürlich erstrecht panisch geworden, mehr geklammert, Gespräche gesucht etc.
2 Wochen später - ich war bei ihm - wir küssten uns und er brach es ab. Es würde sich nicht mehr richtig anfühlen.
Er würde nicht mehr wissen, ob er mich noch liebt. Er würde es mir nicht antun wollen, eine andere kennenzulernen die er besser findet als mich und mich dann zu verlassen. Das wäre schon vor Weihnachten so gewesen. Er sagte vorher natürlich nie etwas davon. Wir dümpelten noch 2 Wochen weiter so rum, er trennte sich.
Wir hatten dann 2 Wochen keinen Kontakt, bis ich mich wieder meldete. Wir wollten es nochmal probieren, das klappt aber nur 2 Wochen. Diesmal bin ich gegangen. Weil ich meinte, dass so nicht verdient zu haben. Dieses passiv aggressive, dass er mich klein hält und teilweise verhält wie ein Ars**. Das waren auch seine Worte, nicht nur meine.
In diesen 2 Wochen, in denen wir keinen Kontakt hatten, sprach er auch seine Nachbarin an - S. Die beiden hatten kurz Kontakt, mehr nicht.
Diesmal gab es 2 Monate keinen Kontakt zwischen uns. Ich nahm nach wie vor weiter ab und es ging mir in der ersten Zeit richtig, richtig schlecht. Ich habe noch nie so extrem unter Liebeskummer gelitten.
Im Mai sah ich ihn dann mit neuen Fotos auf einer Dating App, da war mir klar, dass er mit seiner Nachbarin nicht weiter gekommen ist und aus Mitleid gab ich seinem Profil ein Like. Er meldete sich bei mir.
Wir trafen uns uns es war auch völlig okay. Er war nach wie vor ohne soziale Kontakte, seine Nachbarin hatte er ein paar Mal getroffen, aber sie ghostete ihn dann.
Wir konnten nur die ersten beiden Treffen die Finger voneinander lassen. Danach nicht mehr. Seitdem läuft es alles wieder zwischen uns - ein richtiges Paar sind wir nicht.
Seitdem ich wieder im Mai bei ihm aufgekreuzt bin und mein Auto vor dem Haus stand - meldete sich auch die Nachbarin wieder. Sie ist im übrigen auch eine Lehrerin meines Kindes. Jackpot also.
F wollte S kennenlernen - mich aber trotzdem weiter treffen. Da ich zu der Zeit emotional nicht soooo sehr an ihm interessiert war, hat es mich zwar sehr fertig gemacht wenn ich wusste das sie bei ihm ist - aber ich habe es hingenommen. Wir gaben uns so für 2-3 Wochen bei ihm also im übertragenen Sinne die Klinke in die Hand.
Anfang Juni gab er ihr einen Korb.
Wir trafen uns allerdings weiterhin. Fast täglich.
Im August sprachen wir darüber, dass wir beide wieder füreinander Gefühle haben und schauen wollen, ob das mit uns wieder was werden kann.
Nachrichten, die S ihm schrieb, ignorierte er.
F und ich fuhren wieder gemeinsam in den Urlaub.
Wenn wir über uns sprachen, war sein stand immer, dass da Gefühle sind aber er sich unsicher ist. Er müsse auch andere Frauen daten um zu schauen, ob er das mit mir wirklich möchte. Tat er aber nicht. Jeden Tag haben wir uns gesehen.
Seit Oktober meldet sich S wieder regelmäßig.
Zwischenzeitlich erzählte er mir in den letzten Wochen immer, dass sie hart depressiv sei, total merkwürdig ist, sie keinen Vibe miteinander haben, sie komisch ist usw usw. Das einzig positive war Sie ist hübsch und Lehrerin. Mehr nicht.
Immer wieder schreibt sich Nachrichten wegen unnötiger Dinge. Kam letztens sogar zu ihm rüber klingeln, als ich bei ihm war. Was sie wusste. Sie hat mich schon oft genug gesehen und kennt mein Auto. Als sie klingelte, parke sie neben mir.
Sie meldet sich bei ihm, wenn sie eine Panikattacke hat.
Vor einer Weile hat er sie da noch telefonisch abgeblockt .- ich würde zu ihm kommen und er möchte dann nicht gestört werden, es sei denn, es sei so dringend, dass sie kurz davor wäre sich was anzutun.
Von sich aus meldet er sich angeblich auch nicht mehr bei ihr.
Er lässt sie mittlerweile auch wieder kommen und redet mit ihr, wenn sie fragt. Angeblich lief bisher nie was. Annäherungsversuche am Jahresanfang und im Frühling hätte sie abgeblockt. Sie wusste auch die ganze Zeit, dass ich ständig bei ihm bin und wir auch immer körperlich was miteinander haben.
Auch gestern war sie wieder bei ihm. Er hatte sie gesehen und weil es ihr so schlecht gehen würde, hat er wieder Gespräche angeboten.
Ich weiß, dass sie hier anderweitige soziale Kontakte hat. Sie ist in einem Verein. Hat auch zwischendurch Männerbesuch. Sah einen schon ihre Wohnung verlassen oder unter der Dusche stehen (Bad ist quasi raus zur Hauptstraße und sie hat keine Vorhänge - es ist also für alle ersichtlich). Ich verstehe nicht, warum sie den Kontakt zu F sucht - sie weiß ja auch, dass ich immer da bin.
Gestern fragte ich ihn, ob er sie einfach aus Mitleid und Nettigkeit kommen lässt - seine Antwort war Nachbarschaftliche Höflichkeit.
Ich ertrage das alles nicht.
Mir geht es das ganze Jahr richtig schlecht. Ich habe sehr viel abgenommen und mühe, wieder zuzunehmen.
Ich bin ebenfalls in eine Depression gerutscht - alle in meinem Umfeld haben das seit Monaten gesehen - nur er nicht. Ich habe mich von allen zurück gezogen - nur nicht von ihm. Da er monatelang nichts wusste, konnte ich bei ihm so tun als sei die Welt in Ordnung und musste zumindest in seiner Anwesenheit essen.
Vor 4 Wochen habe ich es ihm dann mal erzählt. Nur nicht allzu detailliert. Die Depressionen sind auch nicht ihm geschuldet, ich denke diese Beziehung war lediglich der Auslöser. Wie Eingangs erwähnt, schleppe ich einige Traumata mit mir rum. Dennoch bin ich stark, kriege alles irgendwie auf die Kette und versuche nicht durchzuhängen. S hingegen ist völlig durch. Aber ich war ihm zu labil als Partnerin?
Unser Umgang miteinander ist viel offener geworden und ich empfinde es als aufrichtiger und ehrlicher.
Er sagt es mir, wenn sie rüber kommt und hält mich da auf dem Laufenden. Er könnte es ja auch einfach verschweigen.
Unsere Beziehung thematisiere ich auch hin und wieder. Sein Stand ändert sich nicht. Es sind Gefühle da. Manchmal mehr, meistens konstant neutral.
Ab und an bekomme ich wieder Geschenke, er macht mir Komplimente usw. Wir haben eine gute, entspannte Zeit. Gehen manchmal miteinander essen oder ich übernachte bei ihm.
Er datet nach wie vor nicht, was aber auch vielleicht einfach an mangelnden Optionen liegt. Ich weiß es nicht.
Ich wünschte, er würde sich wieder voll und ganz auf mich einlassen und mit mir an dieser Beziehung arbeiten. Ich habe aber Angst, ihn mit der Forderung unter Druck zu setzen und zu vertreiben.
Des Weiteren wäre es mir natürlich am liebsten, er würde den Kontakt zu S komplett abbrechen. Mag sein, dass sie wirklich Hilfe braucht. Sie ist im übrigen auch in einer Therapie. Aber dann soll sie doch bitte zu wem anders gehen. Ich denke ich bin leider auch nicht in der Position, dass zu verlangen oder ihn vor eine Entscheidung zu stellen.
Und ja, ich weiß, das klingt alles sehr toxisch. Das ist es sicherlich auch. Aber ich komme einfach nicht von ihm los und möchte es irgendwo auch nicht. Warum weiß ich selbst nicht.
Ich weiß nur, dass diese Beziehung mittlerweile den höchsten Stellenwert in meinem Leben hat. Genau, total emotional Abhängig davon, wie es gerade mit ihm läuft. Ich ertrage es nicht so zu sein und kann mich nur schwer auf irgendwas anderes konzentrieren. Etwas anderes zu priorisieren schaffe ich auch nicht.
Ich weiß, dass er enorm verletzend war und mir auch Dinge sagte, die gar nicht gehen. Nichtsdestotrotz sehe ich die Entwicklung in unserem Umgang miteinander und wünsche mir einfach nur wieder Sicherheit und Verbindlichkeit. Mit ihm. Ich möchte nicht jeden Tag Angst haben verlassen zu werden, oder dass sich S wieder meldet und bei ihm auf dem Sofa sitzt (Es sind übrigens in der ganzen Wohnung Sachen von mir verteilt - ich bin also dort für sie auch quasi nicht zu übersehen. )
Was würdet ihr mir raten? Irgendwie möchte ich halt weiter kämpfen. und, dass S einfach von seiner Bildfläche verschwindet. Aber ich weiß nicht, was konkret ich nun tun sollte
12.11.2024 12:14 •
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