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Der freiheitsliebende Partner: Wie damit umgehen?

Westi
Hallo auch an dieser Stelle im Forum.

Einige von euch werden meinen Thread weiter oben verfolgt haben. Inhalt ist, dass sich meine Lebensgefährtin plötzlich von mir distanziert hat mit der Aussage, es wäre ihr zu schnell zu eng und intensiv geworden. Sie fühle einen inneren Druck, mir und meinen Bedürfnissen gerecht werden zu müssen. Sie sei ein freiheitsliebender Mensch und daher vielleicht sogar beziehungsunfähig. Sie fühle sich wohl und könne sich fallenlassen...dass sie aber anders liebe.

Wie geht man mit solchen Partnern um? Die man frisch kennengelernt hat - die aber nach einiger Zeit schon kalte Füße oder das Gefühl der Enge verspüren? Diese Leute sind wie Wasser: Je schneller man versucht sie zu halten, desto eher entgleiten sie einem.
Doch nun hat man sich auf diesen Partner nun einmal eingelassen: Wie kann man ihn halten? Wie kann man aus diesen Unsicherheiten doch eine feste Beziehung wachsen lassen?

MfG
Westi

24.03.2012 11:25 • #1


L
Hallo Westi,
wenn du sie liebst, musst du ihr die Freiheit geben, die sie braucht. dräng sie zu nichts, lass sie ankommen...wenn sie zeit für sich braucht, akzeptiere es. Gehe aber nicht in eine Wartungshaltung. Wenn sie Zeit ohne dich verbringt, kümmer du dich um dich selbst, gehe einem Hobby nach oder so. Sitze nicht zu hause und warte darauf, dass sie Zeit für dich hat!

24.03.2012 17:55 • x 1 #2


A


Der freiheitsliebende Partner: Wie damit umgehen?

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A


hi westi

jeder lebt beziehung und freiheit anders. deine freundin war ehrlich hat dir erklärt wie es ihr geht und was sie will.

es liegt allein an dir ob du damit zufrieden sein kannst auf dauer.
anders würdet ihr nicht zusammenpassen.

wahre liebe läßt frei .... hier ein toller vortrag zum thema ...

24.03.2012 18:20 • #3


A
hallo,

wie war deine freundin am anfang der beziehung?
deckte sich ihr damaliges verhalten mit ihrer jetzt bekundeten freiheitsliebe?

ich frage, weil es einen unterschied gibt zwischen freiheitsliebend sein und angebliche freiheitsliebe als instrument der verunsicherung.

meiner meinung nach bleibt ein mensch auch innerhalb der beziehung frei. innerhalb seiner entscheidungen, seinem handeln und seiner verantwortung.

diese form von freiheit, ich nenne sie die wahre freiheit, ist auch frei von schlechtem beigeschmack. sie ist nicht negativ, nicht gegen den partner.

wenn deine freundin obige form von freiheit lebt, bist du ein glücklicher mann, denn sie kennt den wert des Ich's und des Wir.

24.03.2012 19:23 • #4


Westi
Zitat:
wenn du sie liebst, musst du ihr die Freiheit geben, die sie braucht. dräng sie zu nichts, lass sie ankommen...wenn sie zeit für sich braucht, akzeptiere es


Genau das ist meine Intention. Ich lasse ihr den Freiraum, so dass der Druck abfallen kann. Ich erhoffe mir damit, dass die negativen Gefühle verschwinden, sie sich wieder Herrin ihrer Gefühle wird und so vielleicht die Liebe wieder intensiviert wird.

Zitat:
es liegt allein an dir ob du damit zufrieden sein kannst auf dauer.
anders würdet ihr nicht zusammenpassen.


Tja, das werden wir sehen. Die Frage ist ja auch, um welche Dauer es sich handelt. Braucht sie nur Zeit, um ihre anderen privaten Probleme in den Griff zu bekommen, ist es ok. Damit kann ich leben und man kann die Beziehung vielleicht von der Basis auf noch einmal neu aufarbeiten.

Zitat:
wie war deine freundin am anfang der beziehung?
deckte sich ihr damaliges verhalten mit ihrer jetzt bekundeten freiheitsliebe?


Denke ja, zumindest hatte ich den Eindruck. Sie ist eine Person, die immer nach vorne schaut, nicht stillsitzen kann. Nach dem Motto Wer rastet der rostet. Sie hat verschiedenste Sprachkenntnisse (im Ausland erworben) und hat Angst, diese aus Mangel an Training wieder zu verlieren. Ihr Wunsch war es immer, nach der Weiterbildung wieder ins Ausland zu verschwinden. Ich ahnte schon, dass ich hier einen Menschen vor mir habe, der schnell Flügge wird und sich nicht lange binden lassen kann.
Als sie merkte, dass ich etwas von ihr möchte, war ihr Interesse geweckt. Sie war neugierig und hat sich auf die Sache eingelassen.
Als es intensiver wurde zwischen uns meinte sie, dass sie lieber befreundet sein will - weil sie sich auf lange Sicht ins Ausland bewerben will und Angst hat, sich hier emotional zu binden.

Aber wir haben es versucht und ihre Wünsche hat sie dahingehend eingeschränkt, dass sie sich vorwiegend im Inland um einen Job beworben hat.
Dann hat sie lange im Ausland gelebt und immer Fernbeziehungen geführt in andere Länder. Sich dann recht wenig gesehen. Sie kennt es also eigentlich nicht anders...auf sich gestellt zu sein und ihren Weg zu gehen...ohne sich um einen Partner kümmern zu müssen.

Allerdings hat sie auch gesagt, dass sie sich bisher nie so wohl in einer Beziehung gefühlt hat. So hat fallen lassen können. Sie weiss nicht, wie stark sie empfindet. Ist verunsichert, will Abstand und keinen Druck in der Beziehung. Keine Pläne, die sie einengen.
Aber sie will mich nicht verlieren...sie will es darum ruhiger angehen. Um herauszufinden, was genau es zwischen uns ist und wie sie zu ihren Gefühlen stehen soll.

24.03.2012 19:54 • #5


F
hey westi,

sehr interessant, da ich mich in der exakt selben situation wie du befinde. du kommst ja aus der gleichen city wie ich, nicht das das die selbe tussi ist

was man da machen kann? kein plan.

ich bin da momentan auch etwas ratlos. meide ich den kontakt kommt sie auf mich zu, gehe ich nach vorn wird es ihr zu eng.

körperlich hatten wir - war toll. heute will sie aber lieber nur die kumpelschiene fahren, da ihr das mit uns zu beziehungsmäßig wurde - voll der schei....wir pennen aber trotzdem alle paar tage beim anderen. echt strange...

tjo wie geht man damit am besten um? echt keine ahnung.

mein plan: ich werd mich jetzt etwas von ihr distanzieren, auch wenns scwerfällt. dummerweise find ich sie doch cooler als ich mir eingestehen wollte.

ich werde versuchen sie komplett loszulassen, also kopftechnisch. auch auf distanz gehen und schauen, ob sie dann nicht doch lieber wieder die nähe haben will.

weiber....normalerweise ist es immer andersrum und ich bin derjenige, der auswählen darf. so rum find ich das doof

26.03.2012 15:49 • #6


V
Bei meinem Ex war es auch so, dass ich von Anfang an wusste, dass er eher freiheitsliebend ist.
Ich sehe es genauso, dass zu viel Nähe einengend wirken kann. Hatte damit also kein Problem, zumal er mich auch seinen Freunden/ Familie vorstellte und mich dort integrierte.

Allerdings war er beruflich viel unterwegs und wir verloren so irgendwie an Nähe.

Was mich hier störte, war aber nicht in erster Linie das seltene Treffen, sondern dass selbst die Telefongespräche (alle 2-3 Tage für ca. 15 Min. wenn überhaupt) nach und nach eher oberflächlich und freundschaftlich wurden- völlig emotionslos. Das hatte die Beziehung belastet, denn keiner wusste, was im anderen vorging. Wenn ich um mehr Offenheit bat, sprach er, ich sollte mal lockerer werden, mir keinen Kopp machen, er sei eben so.

Dann wurde selbst die Zeit der Treffen nicht so, wie man es in einer Beziehung erwartet...

Ich denke, es ist wichtig, dass beide Partner eine ähnliche Einstellung zu Nähe/ Distanz haben. In meiner vorletzten Beziehung habe ich es genau andersherum erfahren: Er wollte mehr, mich hat es erdrückt. Später hat es mich nur noch genervt. Vielleicht waren auch einfach nicht genug Gefühle mit im Spiel.

Jetzt mache ich es so: Ich gebe so viel Nähe, wie ich denke, dass es ok ist und eben nach meinem Gefühl. Merke ich, dass es nicht erwidert wird, schaue ich, wie es mir damit geht, es ggf. ansprechen. Ich würde versuchen, mich dann auf mich zu besinnen. Mein Ex sagte zu mir man ist sich selbst immer der Nächste- ich versuche mir das gerade auch zur Devise zu machen. Wobei ich, wenn erstmal Gefühle da sind, eben zu gerne auch mal mit dem anderen verschmelzen würde. DAS fand mein Ex ungesund!

01.04.2012 10:52 • #7


U
Hallo zusammen,

keiner möchte sich einengen lassen, so viel ist klar.

Aber wenn ich jemanden liebe, suche ich Nähe.

Freiheitsliebe bedeutet ja, den anderen auch sein Ding machen zu lassen, auch in der Beziehung.
Beide sollen ihren Interessen (das müsssen nunmal nicht IMMER die gleichen sein) weiter nachkommen können.

Bei zuviel Freiheitsdrang klingeln bei mir die Alarmglocken.
Gleichgültigkeit scheint mir da eher realistischer.

Zunächst will man Nähe, Vertrautheit, eigentlich jede Minute zusammensein.
Wenn dann natürlich einer anfängt total zu klammern, ist Distanz die einzige Konsequenz.
Die Verliebtheit schlägt dann schnell in ein Gefühl der Einengung um.

Und das ist dann der Anfang vom Ende.

Viele machen das eine Weile mit, bis der Nächste/die Nächste kommt.
In der Zwischenzeit ist es nicht Freiheitsliebe, sondern Gleichgültigkeit.
Diese führt nun dazu, dass der andere noch mehr klammert.
Ein Teufelskreis...

Die Balance in der ersten Zeit zu finden, ist nicht einfach.
Dazu braucht man innere Stärke und Unabhängigkeit.

Dann erledigt sich das mit der Freiheitsliebe von ganz allein.

LG
Uli

01.04.2012 11:14 • x 2 #8


Westi
Es gibt doch auch das Problem der Bindungsschwäche bzw. kann die mangelnde Fähigkeit soziale Bindungen einzugehen und diese lange zu halten ja auch psychisch bedingt sein. Es kann anerzogen oder auch genetisch bedingt sein. So sind es meistens Menschen, die sich schon als Kind nicht wirklich integrieren konnten, Aussenseiter waren und ihr Ding gemacht haben. Sie hatten vielleicht das Bedürfnis nach Nähe, wurden aber nicht akzeptiert. Daraufhin sind sie abgestumpft, alleine durchs Leben gegangen und haben irgendwann gelernt, alleine klarzukommen und keinen Menschen mehr um sich herum zu brauchen.
Jetzt als Erwachsene zieht sich das weiter wie ein roter Faden durch ihr Leben.

Meine Ex ist so ein Typ. Sie hat erzählt, dass sie immer alleine unterwegs war als Schülerin...mit einem Buch in der Sonne z.B. (während die anderen etwas anderes unternommen haben). Dann der Alleingang nach Paris wegen ihres Studiums. Männliche Freunde hat sie keine...nur eine handvoll weiblicher. Alleine das kann ja schon ein Anzeichen sein.

Nur kann man da als Mann überhaupt gegensteuern? Das Herz dieser Frau auf Dauer gewinnen? Gefühle waren ja da für mich....wenn wohl auch keine bedingungslose Liebe, mehr eine intensive Zuneigung.

01.04.2012 23:15 • #9


V
Zitat:
Männliche Freunde hat sie keine...nur eine handvoll weiblicher. Alleine das kann ja schon ein Anzeichen sein.


Kann, muss aber nicht. Ich kenne einige Frauen im Bekanntenkreis, die ausschließlich zu ein paar Frauen freundschaftlichen Kontakt pflegen und sich trotzdem glücklich in einer dauerhaften Beziehung befinden.

Zitat:
Nur kann man da als Mann überhaupt gegensteuern? Das Herz dieser Frau auf Dauer gewinnen?


Was heißt denn diese Frau? Ich denke, dass es erstens zu komplex ist zu erkennen, dass eine Frau (oder potentielle Partnerin) eine Bindungsschwäche hat oder tatsächlich dann innerhalb einer Beziehung einfach zu wenig Gefühle entwickelt. Das kann immer passieren. Ich denke, dass das mit zig Faktoren zusammenhängt, die man nie ganz ergründen kann.

Wenn aber die Frau wirklich so ein Bindungsproblem hat (warum auch immer), ist man wieder bei dem Thema Nähe/-Distanzverhältnis in einer Partnerschaft. Hierbei ticken eben viele verschieden. Ich denke, dass jemand, der ein anderes (größeres) Nähebedürfnis hat als der Partner, dauerhaft nicht glücklich in dieser Beziehung werden kann. Immer wird er das Gefühl haben, auf der Strecke zu bleiben, weil ihm diese wichtige Komponente einfach fehlt bzw. nicht ausreicht. Hier beginnt ja wieder der typische Teufelskreislauf (Nähe fordern, Rückzug des anderen etc...)

Wie soll man da gegensteuern? Du schreibst als Mann- ich denke, das gilt für Mann und Frau gleichermaßen: wenn man schon gegensteuern muss, denke ich, ist das nur mit Gesprächen möglich. Meine Erfahrung ist, dass der andere sich dann entweder öffnet oder aber sich hier schon irgendwo bedrängt fühlt. Mittlerweile denke ich, dass sich diese Menschen nicht dauerhaft binden können/wollen; es sei denn, sie arbeiten an sich. Mein Ex wollte das nicht, also blieb nur die Trennung.

01.04.2012 23:59 • #10


Sam898
Zitat:
sehr interessant, da ich mich in der exakt selben situation wie du befinde. du kommst ja aus der gleichen city wie ich, nicht das das die selbe tussi ist



Hahaha

12.11.2014 01:16 • #11


C
Zitat von Westi:
Hallo auch an dieser Stelle im Forum.

Einige von euch werden meinen Thread weiter oben verfolgt haben. Inhalt ist, dass sich meine Lebensgefährtin plötzlich von mir distanziert hat mit der Aussage, es wäre ihr zu schnell zu eng und intensiv geworden. Sie fühle einen inneren Druck, mir und meinen Bedürfnissen gerecht werden zu müssen. Sie sei ein freiheitsliebender Mensch und daher vielleicht sogar beziehungsunfähig. Sie fühle sich wohl und könne sich fallenlassen...dass sie aber anders liebe.

Wie geht man mit solchen Partnern um? Die man frisch kennengelernt hat - die aber nach einiger Zeit schon kalte Füße oder das Gefühl der Enge verspüren? Diese Leute sind wie Wasser: Je schneller man versucht sie zu halten, desto eher entgleiten sie einem.
Doch nun hat man sich auf diesen Partner nun einmal eingelassen: Wie kann man ihn halten? Wie kann man aus diesen Unsicherheiten doch eine feste Beziehung wachsen lassen?

MfG
Westi



Schwierige Sache. Du solltest der Frau und eurer Beziehung natürlich schon Raum geben, keinen Druck machen. Aber ehrlich gesagt läuten bei mir die Alarmglocken, wenn jemand sich selbst als beziehungsunfähig beschreibt. Denn pass hier mal auf, dass das nicht ein wunderbares Alibi für alle künftigen Fehltritte wird. 'hey du wusstest doch, dass ich beziehungsunfähig bin, also entschuldige beim Verhalten'

In erster Linie solltest du aufpassen, dass ihrer Beziehungsvorstellungen nicht total an deinen vorbei gehen, sonst wird keiner glücklich. Und wenn sie so freiheitsliebend ist, dann ist das nicht gut, wenn du eher ein Mensch bist, der Nähe braucht.

12.11.2014 08:26 • #12


A


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