Der neue Weg - irgendwie steiniger als ich dachte

E
Hallo ihr Lieben,

heute mal nach einer längeren Zeit wieder etwas von mir. Mir geht es seit ca. 2/3 Wochen wieder ziemlich mies, ich frage mich, was das ist, warum ich immer noch so drin hänge und ich plötzlich Dinge an mir kennen lerne, die ich vorher nicht gekannt habe.

Angefangen hat alles mit einem Anruf von Ex, der mir mitteilte, dass er in der nächsten Zeit mit Bumsnudel zusammen ziehen wird, sie super glücklich sind, sie eine coole Frau wäre, die in jeder Lebenslage ihre Frau steht und dass er sie bewundert und dass sie planen, in den nächsten Monaten ein Kind ‚anzusetzen’ er das toll fände und vor Glück gar nicht mehr wüsste was er machen sollte. Die Fakten dazu sind, er zieht aus seiner pseudo angelegten und gemieteten 3-Zimmer-Wohnung zu ihr in die 1-Zimmer-Wohnung, damit er Geld spart, ihre Wohnung wäre sowieso besser als seine und wenn sie schwanger ist und das Kind bekommt und er mir immer noch Unterhalt zahlen müsste, weil ich noch keinen Vollzeitjob gefunden habe, dann würde er 3 Jahre in den Erziehungsurlaub gehen, damit wäre er mich dann erst einmal los. Mir hat es förmlich den Boden unter den Füssen weggezogen. Sein Randkommentar, weißt du, es sind ja nun über 15 Monate vergangen seit der Trennung, da kann ich das ja erzählen und das Thema Heike (Bumsnudel) wird dich nicht mehr, stimmts……….?????????? Was für ein Feingefühl…….

Und prompt habe ich auch wieder von ihr geträumt, dass sie mir nun auch noch das letzte nimmt, was mir geblieben ist und das mit einem Lächeln im Gesicht, sie war so mächtig und riesig und ich fühle mich ihr gegenüber immer noch so klein und schwach, habe Angst, dass diese Person mich bis ans Ende meiner Tage verfolgen wird und ich sie als Leiche im Keller zu liegen habe und dort nicht heraus bekomme.

Dann erzählte mir heute ein Freund, dass eine gemeinsame Bekannte von uns, nachdem sie im Mai ein Kind bekommen hat, am Donnerstag den passenden Mann dazu geheiratet hat – da ist mir sofort wieder die Kinnlade herunter gefallen. Ich muss ehrlich zugeben, ich war nur noch frustriert und neidisch, wobei ich Neid nicht kenne und mich mit dieser Gefühls- bzw. Emotionsregung nun auseinander setzen muss. Ja ich bin im Augenblick auf alles neidisch, was glücklich ist, was in die Richtung hinausläuft, was ich 16 Jahre gelebt habe, so wie ich anfangs nach der Trennung keine glücklichen Paare sehen konnte, weil es mir fast das Herz verdreht hat.

Ich frage mich, nachdem ich allein den Scherbenhaufen zusammen fegen darf, den Ex in meinem Leben hinterlassen hat, ob alle anderen auf der Glücks-Überholspur fahren und ich am Seitenstreifen stehe mit meiner kaputten ‚Schüssel’ und die noch einmal in Gang kommt, damit ich wenigstens auf der rechten Spur weiter fahren kann. Irgendwie scheint mir das nicht zu gelingen, ich stehe da und heule mir die Augen aus, trauere dem nach, dass ich auch mal auf der Überholspur war es nun nicht mehr bin und fasse irgendwie meine Situation nicht. Ich bin sauer auf ALLES und JEDEN, bei dem die Karre läuft und denke mir, warum stehe ich eigentlich hier, würde am liebsten aufstampfen und brüllen, jetzt ist genug, ich will mitgenommen werden, lange genug im Regen und in der Kälte gestanden, warum hält dann nicht mal wieder jemand (das Glück) an und lässt mich ein Stück mitfahren. Nee alle sind mit sich und ihrer heilen Welt beschäftigt, keiner nimmt Notiz von mir, ob ich da stehe und mir die Seele aus dem Leib schreie. Muss sagen ist ein schei. Zustand und ich weiss nicht, was ich daran ändern soll.

Fühle mich, als würde ich seit Monaten ein second-hand-Leben führen. Bin tierisch sauer, dass sich die Glücksperlen bei Ex nacheinander auf die Kette fädeln lassen und meine irgendwo im Nichts verschwunden sind.

Wenn ich heute so zurück blicke dann hätte ich niemals geahnt, was eine Trennung wirklich bedeutet, anfangs war ich vom Schmerz so betäubt und musste versuchen mein Leben in den Griff zu bekommen bzw. da habe ich gekämpft, dass ich nicht aufgebe. Heute wird mir erst so richtig bewusst was ich alles verloren habe und das empfinde ich als sehr schmerzhaft und schlimm. Nichts ist mehr so wie es einmal war, mein Leben ist kplt. aus den Fugen geraten und ich weiss nicht, wie ich es neu sortieren kann, damit es wieder passt bzw. ich mal einen Faden finde, damit ich wenigstens schon mal einen Knoten machen könnte um evtl. ‚Glücksperlen’ auffädeln zu können.

Und ich bemerke eines, wenn es richtig schwer wird mit dem eigenen Weg, dann holt mich das Gefühl, ich will zurück zu Ex so richtig ein, obwohl ich vom Kopf her weiss, es wird niemals mehr ein Zurück geben, da im Leben von Ex eine andere Frau ist, mit der er so glücklich ist.

Muss feststellen, dass meine Gehversuche allein da draussen in der Welt mir ziemlich schwer fallen, ich oft resigniere und traurig bin und nicht weiter weiss.

Das war´s mal wieder von mir. Ich hoffe euch geht es besser als mir.

LG
sabs

06.12.2003 18:10 • #1


E
Liebe Sabs,

weißt du, was du beschreibst, geht so einigen so. Sicherlich ist das kein persönlicher Trost, aber es zeigt doch eigentlich auch, daß es nicht an dir selbst liegt, daß du so empfindest.

Oder vielleicht doch?

Mittlerweile kennen wir uns ein wenig mehr und du weißt ja auch so einiges über meine Geschichte. Bei deinem Ex sind es die vermeintlichen Glücksperlen, die sich da an einander reihen, bei meiner Ex sind es die Tiefschläge, die sie einsteckt. Beides scheinen Extreme in der unterschiedlichen Richtung und beide haben was gemeinsam.
Es belastet uns immer noch!

Klar war das Leben, welches wir früher geführt hatten schön, bequem und einfach. Wir hatten was wir wollten und es war alles in ach so schön geregelten Bahnen. So hätte es eigentlcih bleiben können.
Wirklich? Hätte es wirklich so bleiben können?

Haben wir nicht beide schon festgestellt, daß es eigentlich garnicht mehr so in Ordnung war, wie es gewesen ist?

Und dann wurden wir rausgeschubst aus dem, was uns eine heile Welt schien. Es hat so einige Zeit gedauert, bis man das verkraftet hat und angefangen hat, mal einen Fuß woanders hin zu wagen. Eine andere Richtung zu nehmen.

Es ist nun schon eine ganze Weile vergangen und immer noch läuft es nicht so, wie wir uns das eigentlich wünschen. In vielen Dingen blockieren wir uns doch eigentlich nur selbst, oder? Liegt es nicht auch zu einem guten Teil an uns, daß wir es nicht auf die Reihe bekommen?

Zu oft geht der Blick noch in Richtung Ex. Was macht er/sie? Ist er/sie glücklich?

Du, ich denke, daß ist schon ein Problem. Es bedeutet doch eigentlich, daß wir immer noch nicht im ICH angekommen sind. Immernoch ist der Blick in die Ferne und das was der/die Andere erlebt wesentlicher, als das, was wir für uns tun sollten.

Wann fangen wir an unser Leben zu leben? Doch erst in dem Moment, wo wir auch anfangen, uns auf uns selbst zu konzentrieren. Nur wenn wir für uns herausfinden, was wir wirklich wollen und dann auch beginnen, danach zu streben, werden wir wirklich von dem Fleck wegkommen, auf dem wir im Moment treten.

Und du, wenn du im Moment neidisch bist auf das vermeintliche Glück von Ex... warte mal ab. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Ich stelle mir das richtig schön vor, mit zwei Personen in einer Ein-Zimmer-Wohnung über die nächste Zeit. (Vorsicht! Blanker Zynismus 8) ) Und dann das mit dem schwanger werden.... also weißt du, meist geht das auch nicht so von heute auf morgen. Manche versuchen sich da schon sehr lange dran, ohne Erfolg zu haben.

Was das Glück der gemeinsamem Bekannten angeht: Sabs, gönne es ihr!!! Gönne es ihr von Herzen, denn dann kannst du auch den Neid überwinden.
Mit solchen Gefühlen blockierst du dich doch nur selbst und du setzt dich selbst unter einen Druck, der dich verhärten lässt. Und wenn du dann erstmal in diesem Druck drin bist, verkrampfst du nur noch. Lass das nicht zu!!

Weißt du, es gäbe noch das eine oder andere zu sagen, aber das machen wir dann auf einem anderen Wege, denke ich.

Ach ja, nur noch eines. Die Theorie ist so wunderschön und klar. Bleibt immer nur das alte Problem: wie setzt man Theorie in die Praxis um ???

So du, wir hören uns und noch einen Abend, an dem die Gedanken auch wieder besser werden sollten.

Liebe Grüße

Nordlicht

06.12.2003 19:25 • #2


A


Der neue Weg - irgendwie steiniger als ich dachte

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E
Liebe Sabs!

Scheinbar habe ich heute mal weder einen meiner seltenen Schreibtage.
Also ich kann dein Statement sehr gut nachvollziehen.
Neid? Auf alles und jeden?
Das habe ich auch hinter mir.
Allerdings sage ich mir heute, und das habe ich auch schon vor Jahren gesagt, ich habe alles, was ich mir immer im Leben erträumt hatte.
Eine Familie, ein wunderbares Kind, eine lange und grösstenteils glückliche Ehe hinter mir, fantastische Eltern usw.
Es gibt eigentlich nichts, was ich mir unbedingt noch wünsche für mein Leben.
Ich hatte nie vor eine Weltreise zu machen, da ich ohnehin nicht gern verreise. Ich hatte nie vor ein Eigenheim zu besitzen, da mir die Verantwortung dafür zu gross erscheint, als dass ich sie bewältigen könnte usw. usf.

Klar vergleiche ich mich heute auch ab und zu nochmal mit *anderen*, und manchmal packt mich auch sowas wie ein Neidgefühl. Dann sind es aber oft Dinge, die mir im Augenblick *fehlen*, die ich vermisse.
Ein Pärchen, welches jetzt Arm in Arm spazieren geht und sich Küsschen gibt. Ich bin nicht neidisch auf die Küsschen, sondern auf die Zeit, die die Beiden miteinander haben.
Aber dann sage ich mir, sie sehen sich vielleicht auch nur 1 oder 2 mal de Woche wie ich meinen Freund.
Ich hätte die Option mit meiner Kleinen zu ihm in sein Haus zu ziehen.Da ist mir aber mein privates Reich noch wichtiger als das ständige Zusammensein. Meine Rückzugsmöglichkeit...

Ich habe zum Glück nicht das Gefühl etwas zu verpassen oder nur auf der Standspur zu stehen. Denn wenn ich ehrlich bin, möchte ich nicht mehr fahren sondern mir ein nettes Dauerparkplätzchen suchen...

In diesem Sinne, Kopf hoch, liebe Sabs. Wie es auch kommen mag, es gibt immer wieder etwas, was augenscheinlich *besser* laufen könnte. Und glaube bitte nicht, dass es deinem Exmann wirklich ohne Abstriche blendend geht. Ich glaube mal eher nicht, denn sonst würde er dir nicht so berechnend in die Karre fahren. Dein *Leid* ist seine *Freud*...

Unendlich liebe Grüsse Nicole

06.12.2003 19:58 • #3


E
Hallo liebe sabs,

scheinbar ist bei dir mal wieder eine Zeit gekommen, in der du dich im Selbstmitleid richtig wohlfühlst ;).

Klar, nach 16 Monaten tut es immer noch weh, besonders nach all den Aktionen, die dein Ex gestartet hat. Aber ist es nicht auch so, dass du noch viel zu oft den Blick zurück wirfst in Richtung Ex? Immer mit Argusaugen darauf achtest, wie es ihm geht, wie glücklich er ist etc.? Und dich dabei völlig selbst aus den Augen verlierst? :o

Und immer wieder wie ein trotziges Kind sagst: das ist meins, ich will es wiederhaben, oder: ich will sowas auch, der hat alles und ich habe nichts..... :-X

Meinst du wirklich du brauchst nur am Strassenrand zu stehen, und darauf warten, dass jemand auf der Strasse des Glücks anhält und dich mitnimmt? Wie ein Prinz auf einem weissen Pferd der die verlorene Prinzessin rettet??

Nee, so einfach ist das Leben nicht, sabs, sowas gibts nur im Märchen und in netten Kitschromanen! ::)

Wenn man das Glück in seinem Leben haben möchte, dann muss man auch etwas dafür tun, es in sein Leben einladen, offen auf die Menschen zugehen, und einfach mal den Mut haben, die Vergangenheit vergangen sein zu lassen.

Es bringt dir überhaupt nichts, in der Ecke zu stehen, und neidisch auf alle anderen zu schauen, die es angeblich besser oder schöner haben als du......(davon mal ab gibt es x-wieviele andere, denen es viel schlechter geht als dir).

Es wird langsam Zeit, dass du akzeptierst- und zwar in aller deutlicher Konsequenz - dass dein Ex KEIN TEIL deines Lebens mehr ist, er ist weg, liebt eine andere, will dich nicht mehr....

Und alles was damals scheinbar ach so schön war...sag mal sabs, war es das wirklich?? Warum ist er gegangen wenn es WIRKLICH so schön war? :-X

Es gibt keinen Weg zurück, sabs, und die Blicke zurück im Zorn, durchsetzt mit Neid, die lassen dich auf deinem Weg nach vorn immerzu wieder stolpern.

Also liegt es an dir, jetzt mal endlich wirklich vorwärts zu gehen, nach deinen Glücksperlen Ausschau zu halten, und nicht darüber zu jammern, dass X und Y die ja schon lange haben.

Weisst du sabs, auch bei mir sind es 16 Monate, auch ich hab gejammert und geneidet, bis ich eines Tages sagte: schei., das will ich nicht mehr, ich will LEBEN, ich bin nicht abhängig von ihm und den Dingen die ER macht, nur ICH allein bin dafür verantwortlich, dass es MIR gut geht, schei. was drauf, ob Ex mit bumsnudel-frau ins Bett springt und dabei an mich denkt, schei. was auf seine Aktionen, die mir nur wehtun...... denn ich will leben, lieben, geliebt werden, und es liegt an MIR ob ich das Glück in mein Leben lasse, ohne einen Blick zurück.

Von dem Moment an ging es mir viel besser, ich hab Ex 38 Jahre nicht gebraucht, ich brauche Ex auch die nächsten 38 nicht!!!

Und komischerweise trat genau dann jemand in mein Leben, als ich es zulassen konnte, dass Ex aus meinem Leben zu verschwinden hat, klar ist man voller Angst und Zweifel, klar wünscht man sich, man wird glücklich, muss nie wieder leiden etc.

Aber auch das ist etwas, für das es keine Garantie gibt, weil alles im Leben nunmal endlich ist! Das Leben ist viel zu kurz, um uns von unseren Exen so sehr in unseren Befindlichkeiten einschränken zu lassen, man darf sich nicht so sehr selbst blockieren, dass das Leben an einem vorbeirennt. ???

Es soll - nein - es MUSS dir egal sein was Ex macht, was er hat, und was nicht. Wenn du ganz nah bei dir bist, dann zählt nur das, was du für dich willst, was dir gut tut, und dann kannst du fast alles schaffen, was du möchtest. ;)

Also schmeiss den angestaubten Ex jetzt mal endlich aus deinem Leben, er hat da nix mehr zu suchen, hat ein eigenes neues Leben, welches dir vollkommen egal sein sollte, denn DEIN Leben ist wichtig für DICH...und nicht das was er oder andere haben!!


So sabs, das war jetzt mein Wort zum Sonntag an dich, du weisst, ich bin immer ehrlich, und manchmal knallhart, ich denke du hast diese kleine Kopfwäsche verdient, und bist mir deswegen auch nicht böse. ;)


Ich drück dich mal ganz fest, und denk dran, alles wird gut...irgendwann...wenn du es nur willst


Liebe Grüsse

Thilde

06.12.2003 21:37 • #4


D
Liebe Sabs,

Nun melde ich mich zu Wort, ohne so recht zu wissen, was ich dazu sagen kann, will, darf.
Ich denke, Nordlicht hat schon ziemlich klare Worte geschrieben, und es lohnt sich, hinter den Worten, zwischen den Zeilen zu lesen...

Weißt Du, momentan geht es mir auch ähnlich: fast (zum Glück nur fast! – wäre ich auf das Leben meiner Ex neidisch... Sie scheint sich ein Sorge-Dich-nicht-Schein gezogen zu haben und findet immer wieder neue Möglichkeiten, dunkle Wolke herbei zu zaubern. Siehst Du: auch hier Parallelen...
Sie hat Dir das Letzte entzogen? Was denn genau? Sabs: die Trennung ist vollzogen, die Grube ausgehoben, die Schlacht voll im Gange. Erwartest Du nun etwas Rücksicht seinerseits? Ihrerseits? Die Tatsache, dass Du zu Rücksicht und Ehre fähig bist ist noch lange kein Grund, von Dritter dasselbe erwarten zu dürfen!
Wie lautet der Spruch? „ In der Liebe wie im Krieg ist alles erlaubt.“ Und er scheint reger Gebrauch davon zu machen. Leider aber hast Du scheinbar den Absprung noch nicht so richtig hinbekommen und reitest noch immer auf den weißen Schimmel... Aber auch der kann stürzen! Wie Du! Wie ich! Sicher hast Du keine gute Ausgangsposition, Dein Leben neu zu ordnen, zu orientieren... Aber es ist auch nicht richtig, dass er mit Dir wie mit einer Marionnette spielen kann!!! Und da bist Du gefragt, liebe Sabs! Das kannst nur Du verhindern!

Oh Gott... Wenn es nur für alles Worte gäbe... Manch einer Empfindung lässt sich nicht in Worte fassen, dass kennst Du zu gut. Und genau da ist der Punkt, an den Du ansetzen solltest, endlich zu Dir selbst zu finden.

Die Frage wurde gestellt: „war es so, wie es war, gut?“ Da ist sehr viel Selbstkritik gefragt, eine objektive Antwort für sich zu finden. Es hängt so vieles damit zusammen, davon ab...

„Macht ist, die Gunst der Stunde nutzen zu können.“ Denke ein Moment bitte daran, denn auch Du besitzt diese Macht.

Wiege Dich bitte nicht zu ausgiebig in Selbstmitleid...

Lieben Gruß von einem bestürzten

Dom

06.12.2003 21:50 • #5


E
Liebe sabs!
Hatte Dein Posting gelesen, angefangen zu antworten, musste aber erst meine Kinnings versorgen. Zwischenzeitlich ist die Feuerwehr in Form von Nordlicht, Hopening, Thilde und Dom ja bereits eingetroffen und die Löscharbeiten sind in vollem Gange... Aber einer mehr kann ja nicht schaden, oder?

Tut mir sehr leid für Dich, dass Du momentan schon wieder in einem solchen Echo-Rausch gefangen zu sein scheinst... Ja, es ist eine schei. im Moment, zumal als Single. Es ist meist trüb, grau und kühl draussen, wird viel zu spät hell und viel zu früh wieder dunkel. Alleine das schlägt ja vielen, u.a. auch mir, auf's Gemüt... Und das ist bloß der Einfluss des saisonalen Klimas. Dann gibt es noch die politische Großwetterlage mit bis an die Zähne gerüsteten Imperialisten die mit Waffengewalt ihre Einflußsphäre verößern wollen, Terroranschlägen mit x-Toten, die fortschreitende Globalisierung, die die Märkte näher zusammen, die Menschen aber immer weiter auseinander bringt. Oh, ja, nicht zu vergessen die Vorboten der wissenschaftlich noch nicht erforschten Klimakatastrophe, die ganze Landschaften verdorren und andere dafür absaufen lässt... Während stets adrette saturierte Wohlstandsbälger in stylishen Outfits hippe Alcopops in coolen Locations schlürfen und Daddy's Knete zahnpastalächelnd mit dem neuesten MMS-Handy in sinnlos-schwachsinniges Geplapper verwandeln... Alles in allem auch nich' meine Welt - ich lebe bloß in ihr...
Ja und manchmal fragt man sich tatsächlich, ob man seine Portion Glücksperlen bereits aufgebraucht hat und andere mit einem Geheimvorrat davon auf die Welt gekommen sind... Tatsächlich ist wohl eher Phase, dass Du noch nicht wirklich bereit bist für neue Glücksperlen. (Vermutlich wie ich...) Die Glücksperlen, die Dir jetzt in die Finger kämen, könntest Du, bitte verzeih', wenn ich Dir jetzt Deine eigene Metapher unter die Nase reibe, doch nur zum Füllen nehmen. Klar, man kann sich auch an Schokolade satt essen. Aber es hinterlässt meist doch einen bitteren Geschmack im Mund und der Blutzuckerspiegel fährt Achterbahn... Zumal, wenn man zuviel davon zu sich nimmt. Ich denke, was Du brauchst, ist immer noch Aufbaunahrung. Mit ordentlich Ballaststoffen, Vitaminen und all diesem eklig gesunden Krempel.
Vielleicht machst Du auch denselben Denkfehler, auf den ich immer wieder hereinfalle: Du schaust auf das was Dir fehlt und übersiehst dabei das, was Du hast. Wie es wohl wäre, wenn man auch das nicht mehr hätte? Ich weiß, auch ich bin öfter am klagen, alleinsein, zu wenig Kohle, zu fett... Aber: bin ich wirklich allein? Interessiert sich niemand für mich? Gehöre ich wirklich nirgendwo dazu? Wenn ich ehrlich zu mir bin lautet die Antwort: NEIN! Und zu wenig Geld ist immer noch besser als gar keins. Zu fett? Hunger muss ich wohl auch nicht leiden... Damit geht's mir, im Vergleich zum überwiegenden Teil meiner menschlichen Mitgeschöpfe auf diesem Planeten ausgesprochen super... Auch wenn was fehlt... Und ich habe noch nicht mal über die viele neue und gute Musik, Gedanken, Anregungen, humoreske Einlagen und all die anderen Lebensleckereien gesprochen, die mir durch andere Menschen, auch durch Dich, bisher zuteil geworden sind. Siehst Du Dein Spiegelbild?
Natürlich ist der Verlust von jemandem, der auf's engste mit dem eigenen Leben verwoben war, ein großer Einschnitt und eine tiefe Erschütterung. Das bringt einfach viel Durcheinander, vieles ist auch hinfällig und damit reif für den Abfallkübel mit den Dingen, die man im Leben nicht mehr benötigt. Und natürlich bringen diese Veränderungen auch Verunsicherungen und Ängste mit sich... Und siehe, alles wird neu Das haben mal bärtige Greise in ein ziemlich bekanntes Buch geschrieben. (Der Titel ist mir leider entfallen. Irgendwas mit B.... Gibt's aber zur Zeit (WAS für Zeiten!!!) bei ALDI(!!!) (Nord) im Sonderangebot...) Aber auch When the world is running down, you'll make the best of what's still around sang Sting...
Mach Bestandsaufnahme, liebe sabs, sieh Dir erstmal an, was alles für Dich da ist... Und sei nicht betrübt, dass es andere gibt die mehr zu haben scheinen als Du. Wer weiß? Vielleicht fehlt es ihnen dafür an einer ganz anderen Stelle, die Du momentan nicht wahrnimmst? Und dann schön weiter füllen... Dann kommt die Cocktailkirsche irgendwann von ganz allein...
Man sollte sich generell nicht unbedingt immer an denen messen, die mehr haben als man selbst. Dauernd in Eselsmilch baden und Cocktails mit frischem Seepferdchensperma trinken macht auf Dauer sicher auch nicht glücklich. Glaube ich wenigstens.

Was mir aber echt die Schuhe ausgezogen hat ist:
Und ich bemerke eines, wenn es richtig schwer wird mit dem eigenen Weg, dann holt mich das Gefühl, ich will zurück zu Ex so richtig ein, obwohl ich vom Kopf her weiss, es wird niemals mehr ein Zurück geben, da im Leben von Ex eine andere Frau ist, mit der er so glücklich ist. :'(
Jetzt kommt (nochmal) die Shampooflasche, meine Liebe! DAS ist die Begründung? Niemals mehr ein Zurück, weil da im Leben von Ex eine andere Frau ist, mit der er so glücklich ist.? Schrubbel, schrubbel... Knock, knock... anyone at home? ? ? Diese Aussage? Nach all dem, was er sich in den letzten 1 1/2 Jahren Dir gegenüber rausgenommen hat?
Wenn Dir nur Dein Kopf sagt, dass Du nicht bei ihm sein kannst, weil der Platz schon besetzt ist, was würden Dein Herz und Kopf sagen, wenn er BN in die Karpaten schickt und der Platz an seiner Seite dann wieder frei wäre? ? ?

Ja, es ist nicht immer leicht sich stets und ständig selbst um den eigenen schei. kümmern zu müssen, immer alleine verantwortlich zu sein und es klappt auch oft nicht so, wie geplant oder gewünscht. Wat solls? Hinfallen, wieder aufstehen, Pflaster auf die Knie, Hemdsärmel wieder zurechtgezupft und weiter geht's. Und wenn man selbst nicht weiter weiß, dann fragt man nach dem Weg. Oder kotzt sich mal richtig aus. Dafür gibt's z.B. Freunde. Die haben Ohren zum Zuhören, einen Mund zum Antworten und ein Herz zum Mitfühlen... Und wie's halt so ist: die Gehversuche fallen ANFANGS schwer, aber mit der Zeit hast Du immer mehr Übung und Du wirst staunen, wie weit Du alleine gehen kannst ohne zu straucheln und ganz im Vertrauen auf Deinen inneren Kompass und Deine eigene Kraft, Mut und Stärke und Dein soziales Netzwerk... Du kriegst das schon hin!!!

So, jetzt noch mit warmem Wasser ausspülen. O.k.... Hier ist Dein Handtuch... Und nun gönnst Du Dir vielleicht einfach ein bißchen Ablenkung...? Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Schlimmer kann's doch eh' nicht mehr werden... Ich wünsche Dir einen schönen zweiten Advent.

Knuff in die Rippen und einen lieben Umarmer von

donald, dem's zur Zeit auch nicht so prall geht

06.12.2003 22:27 • #6


E
Hallo sabs,

täusch dich nicht, es geht noch einigen so wie dir, auch viele Monate nach der Trennung noch, deine Gedanken kann ich vollkommen nachvollziehen und trotzdem will ich nicht direkt drauf eingehen ...

mir gefällt das Bild mit den Perlen und deswegen will ich den Faden da aufnehmen ... und genau das solltest du auch wieder tun und zwar ganz bewusst ...

es wird höchste Zeit weiter die Perlen aufzufädeln die da sind, anstatt auf die Glücksperle zu warten ... den fertig geknoteten Faden hältst du schon dein Leben lang in der Hand ... und da sind auch schon ne ganze Menge Perlen drauf, kunterbunt gemischt, und Glücksperlen sind auch drunter! ... aber die Definition von Glück verändert sich während so eine Kette wächst ... manches vermeintliche Glücksperlchen mutiert im Nachhinein zur Bleikugel ... andere bleiben auch in der Erinnerung was sie einst waren ...

zwischen rosaroten Herzchenperlen werden sich tiefschwarze Kohlenstücke finden, sonnengelbe Glänzesteinchen neben getüpfelten ‚ichweißauchnichtwiemiristdieSchulterzuckperlchen‘, da werden sich tiefschwarze Bleiperlen an ‚ichkönntedieWeltumarmenPerlen‘ reihen, die robuste Holzperle aus Eichenholz neben dem verbeulten Ding aus Erle, dann eine Glasperle mit Sprung, ein himmelseewasserblaues Steinchen und daneben was, was wie ein Krümel Erde aussieht ... nur wie du das schaffst diese Seifenblase dazwischen zu halten ist mir schleierhaft, das Kunststück darfst du mir erklären ... und wenn jetzt momentan nur dunkle Steinperlen dazukommen dann soll das eben so sein, vielleicht sind sie das nötige Gewicht welches die Seifenblase zum Platzen bringt und den Rest der Perlen aufrücken lässt, aber vergiß nicht diese kleinen unscheinbaren Indianerperlen mit aufzunehmen die da vor deiner Nase rumliegen, die bringen ein kleines bisschen Farbe in das momentane schwarz ...

du kannst keine dieser Perlen herausnehmen, das würde deine Kette zerstören, die Perlen gehören zu dir weil diese Kette dein Leben ist ... und da gab es schon Glücksperlen die im Laufe der Jahre vielleicht an Glanz eingebüßt haben ... schau sie dir mal an ... irgendwann wirst du auch wieder neue Glücksperlen auffädeln können, aber wirkliche Perlen brauchen ihre Zeit zum Wachsen und vielleicht merkst du ja eines Tages, dass du vor einiger Zeit schon eine kleine unscheinbare Perle aufgefädelt hast die in Ruhe und Stille zu einer großen heranwachsen konnte ;- ) ...

Kleiner Tip, häng dir die Kette nicht um den Hals, damit verliert sich leicht das Gleichgewicht und vor allem die Übersicht ... so an der Wand mit etwas Abstand betrachtet macht sich das viel besser !

*dreiSchokoperlenzumspäterenAbknabbernzuwerf*

lilac :D

07.12.2003 15:23 • #7


E
Hallo ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank an alle für die Löscharbeiten.

Manchmal wuselt mein Kopf halt immer noch in Richtung EX – bzw. wenn ich ehrlich bin, dann eher an das schöne bequeme Leben welches ich mit ihm hatte und ich sehe, dass es seit Monaten eben mal ganz anders ist, nicht von mir ausgesucht, einfach in die eiskalte Brühe geschmissen und nun muss ich sehen, dass ich da drin nicht ersaufe und wenn es eben hart wird, mit die Puste ausgeht ich nicht mehr schwimmen mag, dann denke ich mir, mei wie schön war´s doch in dem Wasser von damals, da gabs auch Strudel, aber grösstenteils konnte ich mir eher die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Ja ihr habt alle irgendwie mit dem was ihr schreibt Recht. Was passiert mit mir im Augenblick, das Leben ist gerade sehr unbequem, viel Neues kommt auf mich zu, z.T. auch Dinge, mit denen ich erst wieder lernen muss umzugehen und was mache ich da, ich stelle mich hin und denke mir, warum….weshalb, das MIR, es war doch alles so sicher noch vor gar nicht zu langer Zeit. Aber es ist eben nichts mehr sicher, ich muss wieder lernen allein für mich verantwortlich zu sein, das habe ich wohl all die Jahre mit Ex verlernt bzw. habe diese Verantwortung abgegeben, ohne das ich es gemerkt habe, was nicht heissen soll, dass ich in dieser Zeit unselbständig war, nein aber gewisse Dinge unterlagen einer Aufteilung zwischen ihm und mir. Und der Part, der seine war, den muss ich nun wieder neu erlernen, nach 16 Jahren nicht ganz einfach.

Und was mir wie ein Urknall an Erscheinung gestern bewusst wurde, dank eines längeren Telefonates, ich muss endlich anfangen zu akzeptieren, dass DAS Leben der 16 Jahre mit Ex zu Ende ist. Ich glaube ich tue mich mit diesen Dingen ziemlich schwer, habe auch ewig gebraucht um damals von meiner Kindheit und dem Erlebten loszulassen, was mit viel Schmerz und Verzeihen verbunden war. Donald, du sagtest neulich mal, es war ein Lebensabschnitt wie die Kindheit, der vorbei ist und gestern dann die Durchsage von Nordlicht, dass ich akzeptieren muss, dass nun auch der Lebensabschnitt mit Ex vorbei ist, das war genau ins Schwarze getroffen. Ich hänge gar nicht mehr Ex an sich nach sondern all den Dingen, die für mich dort schön waren, bequem und komfortabel. Natürlich auch dem Gefühl der absoluten Verbundenheit, der 100%igen Vertrautheit, die ich mit Ex in all den Jahren hatte, dieses sich Fallen lassen können wenn’s mal hart wurde. Ja ich tue mich schwer zu akzeptieren und ehrlich gesagt, ich weiss gar nicht so richtig wie es geht, das zu akzeptieren, wo ich anfangen soll. Ich merke, ich rase mit Lichtgeschwindigkeit immer wieder in die selben Fallen, die ihr mir alle sehr deutlich aufgezeigt habt. Sitze da, sehe vor lauter: ‚schei., der hat mir verlassen, mir mein Leben zerstört’ Gedanken nicht mal nur eine Perle, fühle mich mies, weil ich alles an dem Erlebten mit Ex messe, JEDEN und ALLES und da kommt kein Mensch ran, ich denke ich habe das damals Erlebte auf einen meterhohen Sockel gefrachtet, schaue da hoch, wenn ich mal was erlebe und denke mir, neeeeeeeee das erreicht keiner, es fühlt sich nicht so an wie damals, dann ist es auch nicht so dolle. Und da ich eine berühmt berüchtigte schwarz-weiss-Malerin bin und der Sockel so weit oben ist, gibt es nicht mal so ein richtiges hoch und runter, es plätschert alles so dahin. Ich merke auch, dass ich mit meiner Art, wenn ich Menschen sage, dass nur die Anderen glücklich sind und ich nicht sehr weh tue, weil sie sich fragen, welche Rolle spiele ich denn überhaupt in deinem Leben, bin ich nur Füllmaterial. Ich kann gar kein Glück mehr empfinden, das hält sich alles auf so einem Level dass mich nicht wirklich irgendwas erreicht, prallt an meinen meterhohen Mauern ab, nur zwischendurch schleicht sich mal ein Gefühl ein dass es nicht schlecht ist und sofort kommt wieder der Vergleich, aber nicht so wie mit Ex…..jahaaa liebe Forums-Gemeinde ich weiheissssssssssss. Ich denke ich sollte anfangen zu lernen nicht ständig Vergleiche zu ziehen, aber wie macht man das und wie macht man dass zu akzeptieren, dass das Leben mit Ex vorbei ist. Ich ertappe mich oft bei dem Gedanken; ‚booooaaaaaaaaah die dumme Tusse hat jetzt alles was ich hatte, die kann jetzt die Füsse hochlegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und ich muss hier auf nem Feld mit superharten Boden versuchen ein Samenkorn in die Erde zu bringen, ich hasse sie, ich wünschte sie sonst wohin’ sie verfolgt mich auch immer noch in meinem Träumen und ist so übermächtig.

Und wenn ich genau überlege, dann muss ich zugeben, dass ich schon eine Perlenkette habe, wahrscheinlich hängt sie mir um den Hals (*grinsel zu lilac) und ich checke gar nicht, dass ich alle Perlen die ich auffädel an der riesengrossen, übermächtigen Seifenblase messe, die so schön schimmert, die mich im Inneren all das sehen lässt, was einmal war, die macht mich ganz lullundlall, ich habe sie, wenn ich ehrlich bin, auch so um mich gehängt (die Perlenkette) dass ich ja auch schön dieses riesige, glitzernde Teil sehen kann mit den Filmen von damals, die da drin ablaufen. Ja vielleicht muss ich einfach erst einmal dasitzen und eine Perle nach der anderen aufziehen bis es schwer genug wird, damit diese Riesenblubberblase platzen kann. Bin wahrscheinlich so vorsichtig und denke mir, immer schon langsam machen, keine zu schnell nach unten fallen lassen, sonst zerplatzt die andere und an was messe ich dann #61514;. Und es kann sein, dass all die, die ich jetzt aufziehe grau erscheinen, aber sie sind nicht wirklich grau, denke ich nehme im Augenblick gar nicht richtig zur Kenntnis was ich da auf die Kette ziehe.

Und all die Menschen die mich umgeben, die mir zur Seite stehen, auch wenn ich gerade nur sehe was ich nicht mehr habe, die brauchen unendlich viel Geduld mit mir, weil ich gerade in einer Umbruchsphase bin, schon allein, dass ich das hier jetzt in Worte fassen kann, ist hoffe ich der Anfang zur Lösung des Probs, keine Ahnung wie es geht, aber ich weiss jetzt wo die faule Stelle ist. Brauche wohl in manchen Dingen einfach länger. Im Augenblick habe ich das Gefühl ich befinde mich in einem Vakuum, nicht das Alte ist mehr relevant und das Neue lasse ich noch nicht an mich ran. Kein schöner Zustand, aber einfach losrasen bringt nicht, es muss stimmig sein. Also werde ich mich in Geduld üben, eines meiner hervorstechendsten Eigenschaften *lüg #61514;

Wenn ich das alte Leben losgelassen habe, dann werde ich wohl auch anderen Menschen wieder ihr Glück gönnen können und das von Herzen, nur im Moment sehe ich nur, die bekommen das was in meiner Seifenblase ist und was mich noch ganz durcheinander bringt, weil ich darum weiss es aber nicht mehr haben kann.

LG
sabs

07.12.2003 17:08 • #8


E
hallo sabs,

ich habe an anderer stelle geschrieben, dass uns viele dinge länger verfolgen, als wir am anfang wahrhaben wollen.
es ist wahrscheinlich gut, dass die dinge in portionen kommen, sonst wären wir durchgedreht.-

nach drei jahren ist die beziehung meiner ex zu dem mann ihres lebens zuende und wenn ich sie ab und zu sehe, ist sie so ernüchtert (spielt aber mir gehts prima, habe keine zeit zu quatschen, du weißt schon, so viel um die ohren und tschüß) und superhektisch, dass ich dann (vor allem sage ich mir das in schwachen momenten !) denke: ok, mein leben ist zwar oft unspektakulär aber könntest du wirklich noch mit diesem problemverdrängenden menschen ohne reue zusammensein ?
nein, nein und nochmal nein !!

also lass sie in der 1-zimmer-wohnung mit kiddy dampfen, jede wette, das geht sowas von super den berg runter....und wenn nicht wünsch ihnen alles gute, denn würdest du wirklich tauschen wollen ?

das entscheidende für uns ist doch: es war nicht der partner fürs leben, sonst hätte er uns nicht verlassen !!! und lieber jetzt, wo wir noch power haben (mühsam) etwas neues aufzubauen, als später !! und es wäre auf jeden fall später passiert oder wir wären eins dieser schrecklichen zynischen paare geworden, die sich nur noch anschweigen....

in diesem sinne

alles starke

mick

08.12.2003 09:49 • #9


C
liebe sabs,

du hast dich knurrend und grollend am hosenbein des ex festgebissen ... nun lass' endlich los, dann tut dir auch das gebiss vom rumgezerre nicht mehr so weh. ::)

ich habe - genau wie du - noch lange dieses schei. (opfer-)gefühl gehabt: nur weil dieser typ so unfähig, konfliktscheu, verdrängungsbegabt und wegläuferisch ist, musste ich (arme!) den misthaufen der trennung vor meiner haustüre ertragen. ob gerechtfertigt oder nicht, sei jetzt mal egal. tatsache ist: solange ich so gedacht habe, habe ich mich null bis wenig in mein neues leben begeben, weiterhin am hosenbein von f. gehangen und mich gewundert, warum das alles noch so weh tut.

vor meinem ersten scheidungstreffen im Oktober (ich war so sentimental, weinerlich, an das schöne denkend!) hatte ich mal wieder zum köpfchenwaschen meine frau k. aufgesucht. die hat mir dann dermaßen die brille der weichmalerei runtergerissen und mir aufgezeigt, in welchem falschen zug ich sitze, wenn ich mich (geistig) in seinem leben aufhalte. abgesehen davon ist mein leben schön.

nun gut: seit diesem tränen- und lehrreichen abend ist bei mir wieder ein knoten geplatzt. mir ging es danach 2 wochen richtig schlecht - ein erneuter schmerzhafter abschied - .... f. wollte noch ein bisschen halbherzigen image-pflege-kontakt zu mir, aber ich habe ihm gesagt: lass' mal stecken. wollen wir doch beide nicht, oder? aber seitdem fühle ich mich tausend mal besser und befreit. bumsnudel ist auch nicht mehr bumsnudel (war nur in der ersten zeit meines schmerzes hilfreich!), sondern die neue partnerin meines ex-partners. auch ein wichtiger schritt, um die gegenwart zu akzeptieren. mir ist es egal, wie es mit ihnen weiter geht. f. kriegt zu weihnachten ein kärtchen mit den besten wünschen (und der unausgesprochenen bitte, mich nicht zu kontaktieren!)

kann sein, dass im februar 2004, wenn die scheidung kommt, noch mal ein bisschen herzblut fließt. und sei's drum. dann weine ich mal wieder ein paar stündchen (irgend wie glaube ich's aber gar nicht ... 8)

liebe sabs, ich wünsche dir, dass du loslassen kannst ... vielleicht hilft dir ja ein ritual dabei. es kann nicht mehr so viel überzeugendes sein, was dich festhalten lässt. dafür siehst du selbst zu klar. und deswegen wirst du auch gesunden, dessen bin ich mir sicher.

alles liebe von
c-c-l

08.12.2003 12:01 • #10


E
Hallo sabs,


ja, jetzt wird es Zeit, daß wir uns sehen. Hier ist ja Feuer unter´m Dach, daß es gerade so kracht.

Ja, jeder hängt einmal, die Festplatte neigt immer zum Systemabsturz.
Da hilft nur neu booten - formatieren geht nicht so einfach...

Du hast mich doch zur Sau gemacht, als ich mal wieder einen Durchhänger hatte - das hat gesessen... erinnere Dich daran. Da war ich derjenige, der die Samthandschuhe auspacken wollte - da kam gleich ein VETO von Dir!

Schön, wenn man solche Freunde hat, die einen immer wieder mal aus der Vergangenheit ziehen. Es ist schon alles gesagt worden, von allen Lancern hier!

Suchst Du eine Hand, die Dir hilft - sie hängt an Deinem Arm !!

Wir sehen uns hoffentlich bald, Gruß, Gerd

08.12.2003 15:25 • #11


E
hallo ihr Lieben,

im augenblick scheinen die steinhaufen, die mir im wege liegen und die ich selbst noch dahin lege nicht abzunehmen. denke es kommen dazu noch die äusseren faktoren wie, es ist bald weihnachten, vor 2 jahren begann das ganze drama (ja donald, gut dass ich immer sage, vergiss diese jahrestage...), es wird nicht mehr richtig hell draussen und ich habe das gefühl ich ersticke unter der ganzen last, die ich zu tragen habe. bin wie gelähmt und bekomme nichts mehr geregelt, habe das gefühl ich müsste den ganzen tag im bett liegen und mir die decke über den kopf ziehen, will keinen menschen sehen, hab den kanal voll.

was ist passiert, im november bin ich in eine andere stadt gegangen, um dort wenigsten ein paar euro zu verdienen und mal zu schauen wie das ist, weg von zu hause, weg aus Ex´s einzugsgebiet und nach vorne schauen. anfangs fühlte ich mich dort ganz gut aber schnell schlich sich ein gefühl ein, hier kannste nicht bleiben, hier könntest du niemals leben, aber ich biss die zähne zusammen und dachte mir, da musste jetzt durch. jetzt da ich wieder zu hause bin, mit dem wissen, dass ich dort nichts aufbauen kann, ich dort aber noch ein paar monate hätte arbeiten können, bin ich am samstag nach einem kinofilm 'in amerika' (für alle hartgesottenen, die schon den neuanfang gepackt und abschied genommen haben) völlig zusammen gekracht. ich sass in dem film und dachte mir, wo bin ich hier eigentlich, wie läuft gerade mein leben, was habe ich noch nicht getan was längst zu tun wäre.

und ich habe das gefühl noch nicht wirklich irgendwas auf die reihe noch zu ende gebracht zu haben. ich hätte jetzt die möglichkeit gehabt offiziell zu arbeiten, habe es aber nicht verlängert, weil das umfeld nicht stimmte, ich mich nur unwohl gefühlt habe und es kommt mir vor als hätte ich versagt. neuanfang, steinig.....hart, körper rebelliert, einfach abgehauen. hier bewerbungen schreiben ohne ende, nur absagen, keine chance auf einen job. angst macht sich breit, wie soll es weiter gehen, was wird mit mir. dann hat natürlich c-c-l recht mit dem was sie schreibt, ich komme mir vor wie so ein kleiner strassenköter, der immer noch an Ex´s hosenbein hängt und sich dort festbeisst, der einfach nicht wahrhaben will, dass die zeiten vorbei sind, das nichts mehr so ist, wie es einmal war. ich mich aufgrund dieses festbeissens auch nicht wirklich auf etwas neues einlassen kann, weil ich a) immer noch am hosenbein hänge, b) angst habe, wieder enttäuscht zu werden und c) meterhohe mauern um mich herum gebaut habe, an die nicht wirklich einer ran kommt. ich frage mich, was sind das für aussichten für ein neues leben. ich weiss, ich stehe mir gerade selbst mächtig im weg, kann es aber nicht ändern, da ich das manchmal mit willenskraft, so wie andere, die stark sind, nicht auf die reihe bekomme. ich bin super sensibel, denke viel über dinge nach, solche rückschläge wie mit der arbeit dort und der aussichtslosigkeit hier hauen mich um. ich wünschte mir oft, ich könnte cool sein, dinge einfach so durchziehen, so wie andere das tun, aber ich komme dann an einen punkt, da weisst mich mein körper und meine seele in die schranken und zieht die bremse und da geht auch nichts mehr mit zähne zusammen beissen.

und um noch einmal auf den film zu sprechen zu kommen, in der letzten szene ging es um das loslassen. ein satz: .......sag jetzt auf wiedersehen, es ist an der zeit. ich habe nur gehört: sabs, sag G. jetzt auf wiedersehen, es ist an der zeit. ich sass drin und ich habe in einem film noch nie so geheult wie dort, ich konnte mich eine stunde nicht mehr beruhigen, auf dem weg nach hause dachte ich, ich fahre mit G. nach hause, alles wird bestimmt gut, aber gleichzeitig hatte ich das wissen, nein irgendwas stimmt nicht, deshalb bist du ja so traurig. frage mich, warum muss ich zu einem menschen, der mit mir viele jahre meines lebens geteilt hat, auf wiedersehen sagen, ihn loslassen, als wäre er gestorben. er lebt und zwar 5 strassen weiter glücklich mit einer anderen frau, so als hätte es mich nie gegeben in seinem leben. warum schaffe ich es nicht diesen satz zu sagen und auch zu verinnerlichen. weil ich ein riesiges weichei bin, weil ich mit abschied ein problem habe, weil ich mit dem steinigen weg nicht zurecht komme, weil ich alle die bewundere, die können was ich nicht kann, einfach diesen steinigen weg gehen. bin ich zu sensibel für dieses leben, welches oft sehr hart ist?! schei., ich weiss echt nicht mehr wie es weiter gehen soll, mein lachen gefriert mir in der kehle, fühle mich, als hätte jemand einen tonnenschweren mantel über mich geworfen. manchmal habe ich angst, dass ich einfach aufgebe.

sabs

18.12.2003 12:16 • #12


E
Hallo liebe sabs,

ein paar kurze Zeilen von mir - an Deinem sehr traurigen Beitrag konnte ich nicht einfach so vorbeilesen...

Ich hatte beim Lesen spontan einen Gedanken:
Möglicherweise verlangst Du zur Zeit ein bisschen viel von Dir??
Du schreibst, wie toll andere mit dem steinigen Weg umgehen und versuchst, Dich daran zu messen. Da Du bei diesem Vergleich zur Zeit in Deinen Augen zu schwach abschneidest, machst Du Dich noch kleiner als Du eigentlich bist!!

Sabs - der Weg ist nun mal steinig - jeder stolpert mehr oder weniger oft und viele bleiben auch mal eine ganze Weile stehen.
Vielleicht solltest Du einfach mal Dein momentanes Tempo akzeptieren.... Durchhängen ist bei all Deinen Problemen (Noch-nicht-loslassen-können, Arbeitslosigkeit) auch mal ok und kann wieder zu einer neuen, hoffnungsvolleren Phase mit mehr Kraft führen.

Es ist nun mal so: In der Vorweihnachtszeit kommen unweigerlich alte Erinnerungen hoch. Damit kämpfen doch so viele! Da kann man sich rational viel vornehmen von wegen Jahresdaten spielen doch keine Rolle... - es ist eben doch so! Sie spielen eine Rolle.
So sind wir nun mal, wir denken zuviel. Aber das wird auch wieder besser.

Bist Du eigentlich in therapeutischer Behandlung wegen Depressionen oder depressiver Verstimmungen?

Liebe sabs,
mach weiter so! Lass Dich nicht beirren auf Deinem Weg. Es geht auch wieder vorwärts. Akzeptiere auch mal wieder ein Tief und stehe aber hinterher wieder auf und gehe weiter.
Nicht aufgeben, ok??
Irgendwann wirst DU erkennen, wofür es sich gelohnt hat!

Liebe Grüße und
ich sende Dir mal eine ganze Portion Kraft!!!

Maryleen
































19.12.2003 09:57 • #13


E
hallo ihr Lieben,

ich möchte mich bei allen bedanken, die mir gestern und heute auf die unterschiedlichste weise geholfen haben mit ihrem zuspruch. kann euch sagen, nach 1,5 jahren - ich immer noch hier - merke immer noch, dass menschen da sind, die mich verstehen und denen es ähnlich geht, die mir helfen und das gibt mir ein wenig kraft irgendwann wieder aufzustehen und weiter zu latschen, auch wenn ich weiss, das wird bis datum X kein spaziergang, aber spazieren bin ich wohl genug gegangen mit Ex.

habe mich erstmal in mein schneckenhaus verzogen, um wieder ein wenig kraft zu tanken, lass das leben da draussen leben sein und versuche mich wieder zu sortieren.

und dann dieses weihnachtsfest *grusel, überall bekommt man heile welt vorgegaukelt und ach wir haben uns ja so lieb.....ringelpiez mit anfassen der gehobenen art, wie ich das hasse. weihnachten war noch nie mein ding, weil ja auch ziemlich verlogen, 364 tage im jahr gilt das ellenbogensystem und an 1 tag macht man auf 'wir haben uns alle lieb'. dann die erinnerungen, erinnerungen die immer noch schmerzen. und wenn ich ein kind wäre und der weihnachtsmann käme, dann würde ich ihm sagen, pass auf, du kannst alles wieder mitnehmen was du für mich dabei hast, mache nur, dass ich endlich loslassen kann und wenn ich noch nen wunsch frei habe, will ja nicht unverschämt sein, dann sieh mal zu, dass ich im nächsten jahr nen job bekomme, denn das hilft mir auch beim loslassen, würd dafür sogar artig ein doofes weihnachtsgedicht aufsagen

und dann silvester, 0.00 h man hofft und wünscht sich, dass alles besser wird im neuen jahr, aber die tage gehen einfach weiter, egal ob ein neues jahr beginnt oder nicht. kleine illusionen, denen ich glaube ich abgeschworen habe.

eines muss ich noch kurz am rande erwähnen, manchmal habe ich das gefühl, ich kann hier nichts mehr posten, bin ja schon senior member oder wie das heisst, müsste alles schon im griff haben, zumindest teilweise. sehe aber, dass das nicht so ist, hadere mit mir, soll ich posten oder nicht. aber ich habe gestern gesehen, dass es noch einige von den 'alten' gibt, denen es auch so geht wie mir, den schmerz der trennung überwunden, das bewusstsein geschärft mit einem blick, dass es mit 'nur' den schmerz überwinden nicht getan ist, erst nach alle dem kommt wirklich der steinige weg, den man allein gehen muss, ohne partner, nur für sich. manchmal denke ich, dass ist die härtere arbeit, die viel länger dauert als das überwinden der trauer. ich hätte damals nicht im ansatz erahnen können, was so alles auf einen zukommt nach einer trennung, war sicher auch gut so, sonst hätte ich mich gleich vom balkon gestürzt. ich möchte damit einige wieder ermutigen, die sich einfach nicht mehr trauen über ihre erfahrungen nach der trauer, zu schreiben. meine therapeutin hat in meiner letzten stunde im sommer zu mir gesagt, jetzt geht´s erst so richtig los, das trauerjahr ist um, der erste schmerz vorbei, jetzt wird alles abverlangt, jetzt geht´s ans eingemachte. Leute, das ist hier der neuanfang und jeder hat ihn und ich denke es ist für viele in unserer situation doch evtl. hilfreich zu schreiben und zu lesen, was so jeder durch- und erlebt. auch das kann helfen. oder seit ihr alle schon fertig damit, hmmmmmmm dann muss ich mich fragen, ob ich die letzte bin, die irgendwann mal ins ziel kommt, aber das glaube ich nicht, nicht nachdem was ich gestern so gehört habe. und c-c-l, wenn ich dich noch einmal zitieren darf, du hast so schön gesagt, wir sind hier nicht bei einer trennungsolympiade und kühren den 'ich bin raus aus der kacke....' kandidaten.

so das war der frontbericht aus N.

lg
sabs

19.12.2003 11:49 • #14


D
Liebe Sabs,

es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Dir geschrieben habe, nicht wahr? Und weißt Du was? Ein Grund dafür hast Du gerade selbst geliefert! Jaja... Es wurde mir erst jetzt sonnenklar, nachdem ich Dein Frontbericht gelesen habe! Tja... Wie Du siehst sind noch einige auf der Rennstrecke unterwegs. Zu blöde, dass man doch jeder für sich allein ist. Wie im „richtigem“ Leben halt: alle beisammen und doch allein!
Das einem manchmal die Puste ausgeht ist nicht weiter verwunderlich, da wirklich alles abverlangt wird! Pausenlos. Und dann noch die Waffe der Exe gegen sich gerichtet zu spüren, weil die der Meinung sind, uns geht’s noch zu gut...
Aber bleiben wir ein wenig optimistisch und tun einfach so, als ob das nächste Jahr uns die Erlösung bringen wird!

Lieben Gruß,

Dom

19.12.2003 12:54 • #15


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