Der Schmerz der Trennung

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So, nachdem ich hier seit Samstag Beitrag um Beitrag gelesen habe, denke ich ist es an der Zeit meine Geschichte nieder zuschreiben. Zu schreiben was mich beschäftigt.
Erstmal wollte ich mich jedoch bedanken. So viele ähnliche Schicksale und Geschichten zu lesen hilft ungemein und gibt einem das Gefühl nicht allein zu sein. Ich danke euch allen schon mal für jede Aufbauende Antwort.
Also dann mal meine Geschichte:
Meine Ex-Freundin (20) und ich (27) kamen am 11.04.2016 zusammen. Unser Kennenlernen war traumhaft. Ich zog von daheim aus, in ein Dorf. Ich hatte sie schon einpaar mal im Bus gesehen und sie viel mir sofort auf. Plötzlich stellte sich dann heraus sie ist meine Nachbarin. Man lernte sich kennen, verbrachte unzählige Abende zusammen, bis man schließlich zusammen kam.
Weil ich Ende des Jahres aus der Wohnung raus musste entschlossen wir uns zusammen zu ziehen, da sie auch dem Elternhaus entfliehen wollte.
Nach langem suchen und etwas glück fanden wir eine Wohnung in unserer Wunsch-Stadt. Danach folgte ein tolles Jahr. Ich hatte noch nie einen Menschen getroffen mit dem ich so viele Gemeinsamkeiten teilte. Wir konnten uns auch gegenseitig für die Interessen/Hobby des anderen begeistern und fanden gemeinsam neue. Ich dachte ich hätte endlich meine Seelenverwandte gefunden.
Das Jahr verging und wir stritten uns ab und an. Teils wegen meiner Eifersucht (die ich aus einer früheren Beziehung mit hinein schleppte, aber versuchte in den Griff zu bekommen) andererseits weil sie As.uell ist und es deswegen zu Unstimmigkeiten kam. Auch ist sie depressiv gewesen und dachte oft daran sich selbst zu verletzen und es gar zu beenden. Sie betonte immer was für eine Stütze und Hilfe ich ihr war und das sie sich einem Menschen noch nie so geöffnet hatte.
Da sie die Gegend in der wir lebten, immer mit schlechten Erinnerungen (Kindheit, Elternhaus, Freunde, etc.) verband, war es ihr Traum nach Leipzig zu ziehen und zu studieren. Ich war bereit mit zu kommen und uns beiden gefiel die Vorstellung.
Sie sagte mir das ich der erste sei, mit dem sie sich vorstellen könnte alt zu werden und eine gemeinsame Zukunft zu haben. Auch Kinder, welche aufgrund ihrer As.ualität ein schwieriges Thema waren, konnte sie sich mit mir vorstellen.Ich war unglaublich stolz darauf und erneut dachte ich unsere Beziehung könnte durch nichts erschüttert werden.
Die Tage vergingen und natürlich schlich sich der Alltag und die Routine ein. Sie arbeitete Wochenends in einem Club als Fotografin, weswegen am Wochenende oft nicht die Zeit blieb groß etwas zu planen oder zu unternehmen. Umso mehr freute ich mich auf die kommenden Wochenenden, da sie sich diese komplett frei genommen hatte. Endlich hätten wir zeit was zusammen zu unternehmen, dem Alltagstrott zu entfliehen.
Eine Woche vor dem Ende wurden die Zärtlichkeiten weniger. Selbst leichte Streicheleinheiten wurden von ihr abgeblockt. Sie begann mit Klassenkameraden online zu spielen und im Teamspeak mit ihnen zu sprechen. Sie wurde vorsichtiger was ihr Handy anging und schrieb sehr viel.
Dann, letzten Freitag, hatte ich Geburtstag. Ich freute mich über ihren selbst gebackenem Kuchen und ein tolles Geschenk von ihr. Später am Abend wollten wir zusammen zocken. Ihr spiel musste Updaten, also mussten wir waren. Aber anstatt mit mir zu reden schrieb sie nur am Handy. Als sie mal kurz für kleine Vampire musste und mit ihrem Handy auf dem Klo verschwand wartete ich zwanzig Minuten. Mir wurde es dann zu doof und sagte ihr das ich mich irgendwie auf die Ersatzbank gesetzt fühle. Das ich es schade finde, das sie nicht mal an meinem Geburtstag das Handy beiseite legen kann. Danach wirkte sie anders.
Am nächsten Morgen dann der Schock Wir müssen reden sagte sie und erklärte mir, das ihre Gefühle nicht mehr für eine Beziehung ausreichen würden. Ich fragte ob da jemand anderes sei, aber sie verneint es bis heute.
Da saß ich nun. Ein Jahr und zehn Monate Beziehung waren nun Geschichte. Ich hätte nie damit gerechnet, das sie sich aus diesem Grund trennt. unsere Verbindung war der Part in unserer Beziehung, bei dem ich dachte das er durch nichts erschüttert werden würde. Sie war von null auf hundert distanziert und kaltblütig.
Das Problem ist das wir noch zusammen wohnen. Sie will zum 01.03. zu ihrer Mutter ziehen, bis dahin versuchen mir in der Wohnung aus dem Weg zu gehen. Ich selbst bin in einem unglaublich tiefem Loch gelandet. Seit Samstag konnte ich mich dazu durchringen einen halben Teller Salat zu essen. Ich kann mich zu nichts motivieren, bekomme immer wieder Weinanfälle wenn sie nicht da ist und weiß nicht was ich tun soll.
Ein weiteres Problem ist, das ich eigentlich keine Freunde habe, nur Bekannte aus der Arbeit und somit quasi (abgesehen von der Familie) komplett alleine da stehe. Ich habe niemanden der mich irgendwohin mitnehmen könnte um mich abzulenken oder so. Ich habe Angst das ich aus diesem Loch nicht mehr rauskomme und im schlimmsten Fall, auf dieser Beziehung hängen bleibe.
Zusätzlich sehe ich sie jeden Abend aufs neue wieder. Wir teilen uns ja noch die Wohnung. Sie sitzt im Teamspeak, redet vertraut mit diesem Jungen und ich meine Dinge herauszuhören die meinem Herzen alles andere als gut tun. Es ist eine unglaubliche Qual und da wir gezwungen sind uns zu sehen weiß ich das dieser Zustand noch bis mindest zum 01.03. anhalten wird. Bis dahin wird die Wunde unweigerlich immer und immer wieder aufgerissen werden. Danach kommt dann erstmal die Realität und das endgültige allein sein. Bis jetzt ist sie ja noch da.
Gestern (12.02.) habe ich nochmal mit ihr gesprochen. Ob ihre Entscheidung endgültig sei fragte ich und sie meinte Ja. Sie fühlt sich nun frei. Kann ihre Zukunft planen wie sie will, feiern wann sie will, weggehen wie sie will. Sie kann ihr eigenes Leben in Leipzig aufbauen. Ich fragte warum ich plötzlich kein Teil mehr der Leipzig-Zukunft bin und sie meinte Die Anziehung ist komplett weg.
Das Problem ist, ich kann ihr nicht böse sein, kann meine Trauer nicht in Wut auf sie umwandeln. Sie ist noch jung, sowas ist verständlich.
Ich weiß nicht was ich tun soll, wie ich jemals wieder einen Menschen finden soll, mit dem ich so viele Gemeinsamkeiten teile, mit dem ich so viele tolle Erinnerungen sammeln kann.

Nun jetzt habe ich es mir von der Seele geschrieben. Reflektierend sehe ich das es ein paar stellen unserer Beziehung gab die nicht unbedingt perfekt waren, für mich aber kein Grund sind Schluss zu machen. Mir bleibt nur übrig es irgendwie zu akzeptieren und aus dem Loch heraus zu kriechen. Leider hat dieses Loch bis jetzt Aalglatte schwarze Wände. Leitern, Seile oder gar kleine Vorsprünge an denen ich mich hinaufziehen könnte gibt es nicht. Das einzige was ich höre sind quälende Fragen, untermalt von kräftigen schmerzenden Herzschlägen.
Wenn ich könnte würde ich mich am liebsten hinlegen und schlafen, solange bis alles nur noch ein seichter Schleier aus Erinnerungen ist.

Ich entschuldige mich schon mal für den langen Text. Es freut mich wenn ihr bis hier hin durchgehalten habt und wünsche allen einen schönen Tag.

Grüße

Chris

13.02.2018 11:33 • #1


JamesDean
Das tut mir echt leid für dich, ist echt eine Sch. Situation. Man kann da auch keine großartigen Tipps geben, da ja von ihrer Seite emotional alles erledigt ist. Das Frauen so schnell den Schalter umlegen können hab ich auch, und viele andere hier, miterleben dürfen!

Den Schmerz kann dir leider im Moment keiner nehmen, nur darfst du dich nicht hängen lassen! Das du keine Freunde hast macht die Sache sicher nicht leichter, aber du musst jetzt auf dich selber schauen. Ich weiß wie schwer das ist, vor allem wenn die Wunden noch so frisch sind! Trotzdem musst du schnell raus aus der gemeinsamen Wohnung, das hält ja keiner aus wenn sie neben dir mit anderen schreibt!
Wünsche dir für die ersten Tage mal das du wieder auf die Beine kommst. und schau das du so schnell wie möglich Abstand gewinnst! Alles Gute

13.02.2018 11:57 • #2


J
Hallo Leute!
Ich halte eigentlich rein gar nichts von so einem Forum doch ich weiss nicht mehr weiter, vielleicht kann mir jemand helfen! Kurze Vorgeschichte: Ich 19 war knapp 2,5 Jahre mit meinem Ex 20 zusammen. Wir hatten zwischenzeitlich 3 Trennungen, die allerdings alle unbegründet von ihm kamen und somit in meinem Augen unnötig waren. Die Beziehung war in der Zeit wo wir zusammen waren wunderschön, mein idealbild einer perfekten beziehung. Er war mein erster Freund, meine erste grosse Liebe, mit ihm habe ich alle ersten Erfahrungen gemacht und ich hätte mir keinen besseren dafür vorstellen können. Vor 11 Monaten war die letzte Trennung meinerseits auf grund eines Vertrauensbruches von ihm. Wir hatten dann bis gestern kontakt, es war ein ewiges hin und her. Mal wollte er es mit uns hinbekommen - mal nicht. Ich hatte die ganzen 11 Monate über Zweifel ob er sich wirklich ändern würde und ich ihm überhaupt jemals nochmal vertrauen kann. In diesen 11 Monaten hatten wir trotz der Trennung jeden Tag Kontakt, haben wir telefoniert und auch viele schöne Treffen gehabt. Doch er hat auch mehrmals mit mir wieder den Kontakt abgebrochen, mich überall blockiert und mich einige Male sogar beleidigt. Ich war die Person, die 11 Monate um ihn und uns gekämpft hat - obwohl er doch mein vertrauen missbraucht hat.. Selbst seine Freunde sagen mir ich solle ihn vergessen weil es besser für mich ist.

Nun hat er gestern den Kontakt endgültig abgebrochen und mir gesagt es wäre vorbei, daraufhin habe ich ihm heute seine letzten Sachen vor die Tür gelegt.

Ich weiss er tut mir nicht gut, ich habe zwischenzeitlich stressbedingt einen Krankenschein gehabt, da ich mit der Situation nicht mehr klar gekommen bin. Nun meine Frage, ich weiss, dass es für mich sehr schwer wird ihn loszulassen, wie ziehe ich es am besten durch mich nicht mehr zu melden? Wie komme ich am besten mit dem Schmerz klar und relativ schnell über ihn hinweg, bzw. wie verarbeite ich die Trennung am besten. Ich bin dazu Scheidungskind und leide deswegen sehr unter verlustängsten, das war auch schon wöhrend der Beziehung so. Habe schon überlegt zu einem psychologen zu gehen.

Hoffe sehr, dass sich jemand meinen langen Text durchliesst und mir hilft, bzw. mir tipps gibt, habe das Gefühl, meine Familie und Freunde haben das Thema langsam satt.

LG!

14.02.2018 19:54 • #3




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