Der tiefe Fall in Mülheim .

H
Hallo Ihr Lieben,

nun muss ich doch tatsächlich auch einmal ein solches Forum besuchen, weil bei mir z.Zt. die Decke so tief hängt, dass ich meine Knie dran stoßen könnte.


Die folgende Kurzform mag für Außenstehende nicht besonders anders klingen, für einen selbst ist es nur der Weltuntergang.

Wir hatten uns um einen Hochzeitstermin Gedanken gemacht, uns bereits Häuser angeschaut, eine Familienplanung grob ins Auge gefasst. Dann, nach einer Altweiberfeier in Düsseldorf, an einem Abend der schlichte Satz:


Ich habe mich in jemand anderen verliebt ....


So einfach und schlicht gesagt, dass ich es erst gar nicht registrieren konnte. Aber ein Blick reichte aus. Es war schon spät am Abend, aber so wach war ich noch nie. Ich habe das Blut in meinen Ohren rauschen gehört, die Beine wurden weich. In dieser Nacht bin ich unendlich tief gefallen, neben ihr zu liegen und sie nicht berühren zu dürfen war das Heftigste, was ich je erlebt habe.

Ich wollte diesen Satz eigentlich nie wieder hören, mit ihr alt werden. Und dann das ...

Wir gaben uns eine 2. Chance, ich habe alles gegeben, um sie zurückzugewinnen, letzte Woche war auch die vorüber, nach drei schlimmen Monaten der bangen Hoffnung und 12 kg weniger Gewicht - das Aus nach 10,5 Jahren.

Nun wickeln wir die Beziehung gerade ab, kalt und nüchtern sucht sie ihre Sachen zusammen und wird ausziehen.


Nun ist aus der Kurzform doch noch eine längere geworden, sie ist in dieser Darstellung natürlich recht einseitig, muss man fairerweise eingestehen...

Das wurde mir nur einen Tag danach von der Frau eines Arbeitskollegen recht deutlich gesagt. Eigentlich wollte ich ihr nur zum Geburtstag gratulieren, als das Thema aber auf die Trennung kam, bekam ich statt Trost nur eine Packung...

- Frauen würden sich schon viel eher von einer Beziehung verabschieden, bevor sie es aussprächen...

- wie ihr auch immer miteinander umgegangen seid...

- ich habe 15 Jahre Zeit in einer Ehe vergeudet, sei froh, dass es bei Dir jetzt schon passiert ist...


Das tat alles sehr weh, aber nach einigen Tagen des Leids habe ich mir die Worte noch mal ins Gedächtnis gerufen.

Waren wir wirklich schon so respektlos uns gegenüber? Habe ich als Mann wirklich die versteckten Hilferufe über lange Zeit nicht interpretieren können? (Kann man das als Mann überhaupt?)

Ich fürchte ja, auch wenn ich sicherlich nicht an allem Schuld bin. Über die Jahre hat sich natürlich eine Routine eingestellt, die auf der einen Seite recht bequem ist. Auf der anderen Seite waren wir als erwachsene Menschen nicht in der Lage, über unsere Wünsche und Bedürfnisse offen und ehrlich zu sprechen - erschreckend....., wo das doch das Einfachste und Selbstverständlichste sein sollte.

So ging die Schere im Laufe der Zeit immer weiter auseinander...


Und gerade jetzt ist wieder die schöne Jahreszeit angesagt, wo alle anderen unterwegs sind (und auch noch Fußball-WM), die Freunde sind alle einmal besucht (was auch guttat - aber auch sie haben ihr eigenes Leben und man will sich nicht aufdrängen)......


Das Lesen der Beiträge war schon ein wenig hilfreich, das Schreiben tat gut, aber vielleicht finden sich auch Gleichgesinnte in MH und Umgebung, die nicht nur Tippen möchten, sondern zum Gedankenaustausch auch unter ihrer Decke ans Tageslicht kommen möchten? Die letzten Tage haben mir zumindest gezeigt, dass man sich draussen weg von der leeren Wohnung deutlich besser fühlt, ohne ständig durch Dinge an den Partner erinnert zu werden....

Liebe Grüße, Holger

09.06.2006 20:37 • #1


M
Hallo Holger,

was die Frau Deines Arbeitskollegen da von sich gegeben hat, ist der komplette Quatsch. Von wegen, Frauen planen eine Trennung schon ewig im Voraus, bevor sie was sagen. Das tun Männer auch, wie ich grade feststellen musste. Und: Sei froh, dass es jetzt schon passiert ist. - Also, auf solche Sprüche kann man in dieser speziellen Situation ja wohl total verzichten!

Mir ging es, wie Dir. Ich habe wohl auch die eindeutigen Zeichen nicht erkannt, oder vielleicht auch nicht erkennen wollen. Weil es so schön bequem und gemütlich war in der Beziehung. Man schlüpft in seine Beziehung, wie in einen alten, bequemen Schuh und macht sich wohl auch nicht mehr die nötigen Gedanken, ob der andere eigentlich noch genauso zufrieden ist, wie man selbst. Da hilft eigentlich nur reden, aber wenn der andere eben das nicht tut, kann man es ja auch nicht ändern.

Ich wohne leider nicht annährend in Deiner Gegend, sonst könnten wir den Club der Verlassenen gründen. Wollte Dir auch nur signalisieren, dass man einfach nichts machen kann, wenn der andere im Geheimen seine Pläne schmiedet. Schließlich sind wir keine Hellseher, oder?!

Ich für meinen Teil schmeiße mich jetzt auf (noch nicht VON) meine Dachterrasse und grübele bei Zig. und Kaffee (der zu gegebener Stunde durch was anderes ersetzt wird) über mein Schicksal nach.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass Du doch noch ein paar Leidensgenossen findest, mit denen Du Dich - bei dem schönen Wetter am besten im Biergarten - austauschen kannst.

Viele Grüße und Kopf hoch
Muriel

11.06.2006 12:38 • #2


A


Der tiefe Fall in Mülheim .

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H
Hallo Muriel,

danke erst einmal für Deinen Beitrag, es tut ganz gut, auch mal eine Antwort zu lesen, anstatt nur den steigenden Lesezähler zu beobachten.

Ich hatte in den letzten Tagen ja genug Zeit, mir (selbstkritisch) so meine Gedanken über die Ursachen des Scheiterns zu machen.

Das Geburtstagstelefonat war zwar recht hart (so ist sie halt), ich aber aber im Nachhinein von meiner Partnerin erfahren, dass sie schon lange unzufrieden war, von daher passt zumindest die Äußerung.

Ansonsten stimme ich eher Deinem Vergleich mit dem Schuh zu, es ist wirklich sehr bequem, die tägliche Routine abzuspulen, als sich kritisch mit Problemen zu beschäftigen.

Ich ärgere mich wirklich maßlos, es nicht geschafft zu haben, auch sensible Themen einer Partnerschaft anzusprechen, um wieder zufriedener und ausgeglichener zu werden. Stattdessen kneift man vor einer möglichen Antwort, die man nicht hören will, weil sie das vorzeitige Aus bedeutet hätte. Ansonsten hätte man seiner Partnerin halt gezeigt, dass man ihr vertraut und ihren Rat braucht....

Erschwerend kam bei mir halt noch dazu, dass trotz alledem immer wieder von Heirat die Rede war, man sich also in einer Scheinsicherheit gewägt hatte - ein fataler Fehler!

Es bleibt mir nicht anderes übrig, als daraus die Lehre zu ziehen, und es beim nächsten Mal - so Gott will - besser zu machen.

Bis dahin wird es sicherlich eine schwere Zeit, im Augenblick mache ich die Gütertrennung durch, dass ist sicherlich das deprimierendste....

Hauptsache, es ist bald Schluss mit den Feier- und Brückentagen, das Arbeiten lenkt ein bisschen ab.....

Dir keinen Sonnenbrand auf der Terrasse,

Grüße Holger

13.06.2006 16:54 • #3


M
Hallo Holger,

erst mal: ich krieg NIE Sonnenbrand; ich bin ein SONNtagskind!

Ich finde übrigens, Du hörst Dich schon ein bisschen besser an. Ein Gefühl von Gelassenheit glaube ich in Deiner Nachricht zu lesen, wenn auch nur zwischen den Zeilen.

Was Gütertrennung betrifft, gab es bei uns keine Probleme. Er hatte ein so schlechtes Gewissen, dass ich alles, was ich brauchen konnte, auch mitnehmen konnte. Bei dem einen oder anderen Ding gab es zwar Diskussionen, aber da hab ich mich größtenteils durchsetzen können. Geschirr z.B. (peinlich, überhaupt drüber zu schreiben!). Das hab ich vor ein paar Monaten erst neu erstanden, aber er wollte mir das alte andrehen, mit der Begründung, er würde einen neuen Hausstand gründen. Ich erwähnte, dass ich zufällig grade ebenfalls gezwungen bin, einen neuen Hausstand zu gründen, und aus eben diesem Grund würde ich doch lieber das neue, von mir besorgte Geschirr mitnehmen. Das leuchtete scheinbar ein, jedenfalls ist der Kram jetzt bei mir.

Ebenso das ehemals gemeinsame Kaninchen. Ich bin also nicht restlos einsam, während er schon in seiner neuen Beziehung lebt. Die wohl aber auch nicht das Grüne vom Frosch ist. Naja, ist mir mittlerweile auch egal. Wenn man sich so (wie er) aus einer Beziehung rausstiehlt, dann kann man nie mehr zurück. Das ist sogar mir klar, obwohl ich ihn auch wieder zurücknehmen würde. Der Bruch ist einfach da.

Ich fühle mich mittlerweile auch nicht mehr als armes Schwein. Ich finde, ich habe Größe bewiesen. Bin zwar oft in Tränen ausgebrochen, habe aber z.B. bei der Übergabe der alten Wohnung an die neuen Mieter gelassen teilgenommen. Was soll man denn sonst tun?

Hast Du jetzt übrigens schonmal erfolgreich unter freiem Himmel im Biergarten Deine Probleme mit irgendjemand bequatschen können? Falls nicht: ich schau von Zeit zu Zeit mal hier rein. - sofern mein Internet geht...

Grüße
Muriel

15.06.2006 00:36 • #4


H
Hallo Muriel

schon erstaunlich, was Frauen so zwischen den Zeilen lesen können - zumal es stimmt! ....sind halt doch die feinfühligeren Wesen.....

Ich denke mal, es liegt daran, dass ich die drei Monate unserer 2. Chance schon so gelitten habe, dass ich danach einfach nur noch erschöpft war. Wenn man dann irgendwann mal weiß, woran man ist, kann man zumindest anfangen, loszulassen und an die Zukunft zu denken.

Ich weiß aber, dass ich noch oft genug in ein Loch fallen werde, schließlich waren wir länger als ein Viertel meines bisherigen Lebens zusammen, läßt man die ersten Lebensjahre, die ja mehr von Grobmotorik geprägt sind, weg, war es fast ein Drittel.

Gerade nachts, wenn es ans Einschlafen geht, kommen noch genug Gedanken, wie man es hätte besser machen können. Ich weiß, dass sie nie zurückkommen würde, dazu kenne ich sie zu gut, weiß aber auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn denn doch. Ich denke mal, der Bruch ist zu groß. Wenn das Vertrauen einmal zerstört wurde, könnte ich nicht mehr ruhig an ihrer Seite leben.

Ich muss mich jetzt auch erst einmal an die leere Wohnung gewöhnen (Frauen können schon richtig viel Raum einnehmen....), ab morgen fange ich dann an, ein paar Sachen wie Pflanzen neu zu kaufen.

Gestern Abend nach meiner Heimkehr von der Arbeit musste ich sogar feststellen, dass die Fernsehzeitung weg war..... (es gibt wahrlich schlimmeres, aber soweit geht es dann doch - erschreckenderweise).

Ich habe versucht, die letzte Zeit möglichst viel draußen zu sein, Biergarten war auch darunter, mit Freunden und Arbeitskollegen. Aus diesem Umkreis hier hat sich leider niemand gemeldet, ich hatte auch mal auf den Beitrag von Lisa aus Duisburg geantwortet, das ist meine Nachbarstadt, aber bis dato keine Antwort. Ist bei ihr auch schon etwas her, außerdem ist ja nicht jeder ständig online......

Bei Freunden und Kollegen muss man halt aufpassen, nicht die ganze Zeit herumzuheulen und 'ne Fleppe zu ziehen, sie können ja auch nichts dafür und sind nun mal nicht in der gleichen Situation. Bei Gleichgesinnten ist es da schon ein bisschen anders, nur muss man da halt aufpassen, sich nicht gegenseitig herunterzuziehen.

Gruß auch an Dein Kanickel,

Holger

15.06.2006 16:08 • #5


M
Hallo Holger,

hatte Dir grade eine ganze Litanei geschrieben, als mein PC mal wieder abgeschmiert ist. Aber ich bleibe ja grade bei allem gaaaanz cool.

Du hörst Dich auf jeden Fall schon wieder ein Stückchen besser an, als beim letzten Mal. Falls Dir das ein Trost sein sollte. Das mit der Fernsehzeitschrift - naja... Wenn sie's denn nötig hat... Vielleicht ist es eine gar nicht so schlechte Fügung, dass man bei so was dann doch in die seelischen Abgründe des anderen schaut, oder? Das macht es einem doch einfacher, auch wenn es shocking ist und man sich fragt, ob man den anderen eigentlich jemals gekannt hat. Hast Du Deine Pläne in die Tat umgesetzt und wieder für etwas mehr Fülle in der Wohnung gesorgt? Mach's Dir nur so schön wie möglich. Man muss sich doch beweisen, dass man sich auch selbst noch was wert ist, und nicht grade nur zwischen Lücken vor sich hindümpeln will.

Danke für die Grüße ans Karnickel. Das Tier hat mir vieles leichter gemacht. Sie (ein Mädchen eben) hat auch so ihre Schwierigkeiten mit dem Umzug. Erschwerend kommt hinzu, dass sie auch nicht mehr die jüngste ist. So hing sie mir die ersten 14 Tage nach dem Umzug förmlich so an den Hacken, dass ich mich kaum noch bewegen konnte, ohne ihr auf die Füße oder sonstwo hinzutreten. Jedenfalls musste ich mich sehr um sie kümmern, und ich finde, wenn man sich selbst zusammenreißen muss, weil es jemanden gibt, der von einem abhängig ist, dann ist das auch eine Art Ablenkung.

Schön, dass Du Deine Biergarten-Therapie umsetzen konntest. Ich für meinen Teil mag grade gar nicht so unter Leute gehen, sondern lade mir lieber Freunde hierher, in die neue Wohnung ein. Irgendwie finde ich es wichtig, dass alle wissen, wo ich jetzt bin. Dass sie wissen, wie meine Küche aussieht, meine Dachterrasse etc. Keine Ahnung, warum das so wichtig ist, aber so ist es eben. Jeder muss auf seine Weise sehen, dass er wieder Boden unter den Füßen gewinnt.
Und aus dem Grund werde ich mir demnächst auch erstmals nach der Trennung eine Auszeit gönnen, und meine Eltern auf dem Land besuchen. Mir ist der neue Stadtteil noch so fremd, dass ich unbedingt eine ordentliche Prise Landleben brauche. Und das gibt's dort, wo ich herkomme. Das Dorf hat nicht mal 200 Einwohner.

So, ich glaub's ja nicht, aber es ist schon halb 1. Jetzt versuch ich halt nochmal, den Text abzuschicken, ohne dass der PC gleich explodiert.

Dir noch ein schönes Restwochenende in Mülheim, bei hoffentlich so schönem Wetter, wie hier an der Neckarmündung.  

Liebe Grüße
Muriel

18.06.2006 00:36 • #6


P
Hallo Holger,
ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Ich habe vor ca. 6 Monaten genau das Gleiche erlebt, nach 16 Jahren Beziehung.
Es hat mir ganz schön den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich kann mich also gut ein Deine Lage versetzen.
Damals dachte ich, ich komme nie wieder hoch. Fühlte mich richtig alleingelassen. In meinem Bekanntenkreis gab es eigentlich nur glückliche Paare oder Familien. Alle haben sich rührend um mich gekümmert, trotzdem hatte ich doch oft das Gefühl, mit der konkreten Situation allein zu sein.
Viele haben mir den scheinbar abgedroschenen Spruch Die Zeit heilt die Wunden vorgebetet. Ich wollte es natürlich nicht glauben. Aber mittlerweile kann ich sagen: es stimmt!
Es geht mir wieder richtig gut. Ich habe meine Lebensfreude wieder gefunden.
Aber jetzt genug von mir.
Ich möchte Dir sagen, daß ich wirklich nachvollziehen kann, wie es Dir zur Zeit geht. Du tust mir aufrichtig leid. Wenn Dir mal wieder die Decke auf den Kopf fällt und Du einfach mal raus mußt, melde Dich! Oft tut es ganz gut mal mit einem Leidensgenossen zu quatschen. Man fühlt sich so schön verstanden. Vielleicht kann ich Dich dann ein bischen aufmuntern. Schließlich bin ich schon einen Schritt weiter. Außerdem war ich schon lange nicht mehr im Wasserbahnhof. Bin jetzt allerdings erstmal für 2 Wochen im Urlaub. Ist vielleicht blöd daß ich mich vorher noch bei Dir gemeldet habe, aber Du sagtest ja, Du fändest es schön, wenn nicht nur der Besucherzähler weiter klettern würde.
Also, such schon mal ein paar nette Biergartenadressen o. ä. in Mülheim raus und melde Dich, wenn Du Lust hast.
Halte die Ohren steif.

Herzliche Grüße
phoenixfawkes

20.06.2006 22:35 • #7


H
Hallo Muriel,

das Problem mit den PC-Abstürzen kenne ich, ich hab' auch schon einige Beiträge ins Nirvana geschickt statt ins Netz. Das liegt aber an der Forensoftware, nicht an Deinem Rechner.

Inzwischen habe ich zumindest wieder ein paar Pflanzen vor den Fenstern, das war schon nötig, weil wir keine Gardinen wollten. Weitere Kleinigkeiten (Fernseher, Fernsehzeitung!, etc.) folgen noch.........

Auch werde ich alle Urlaubsfotos mit uns beiden abhängen und durch neutrale ersetzen, das dauert aber seine Zeit (wir waren oft unterwegs...).

Schön, dass Dir auch Ruhe und wenig Leute nichts ausmachen, Orte mit so wenig Einwohnern kenne ich nur noch aus Pixie-Büchern......

Ich schaue, möglichst oft unter Leute zu kommen, um Ablenkung zu haben. Heute habe ich mich sogar aufgerafft, mein Motorrad aus der Garage zu holen, um an der Freilichtbühne ein Jazzkonzert anzuhören - alleine (also ohne Begleitung, meine ich). Es ging sogar ganz gut, nach der anschließenden kleinen Runde auf der Karre war es schon halb elf, da war der Abend ja schon fast geschafft.

Ich habe übrigens gemerkt, dass ich mit Freunden nicht mehr unbedingt über die Trennung reden muss, sicher ein Teil der Vergangenheitsbewältigung.
Natürlich wird mich dieses Thema noch lange verfolgen, aber mir ist es jetzt schon wieder wichtig, auch über andere Themen zu reden. Ausserdem können sie auch nicht ewig eine Fleppe sehen.

Trotzdem sind die Wochenenden noch das Schlimmste, ohne Ablenkung durch den Job. Wie gut, dass die nächsten beiden schon verplant sind....

Ich hoffe, Du hast keine Nachtspeicherheizung in Deiner Wohnung!?

Ich hatte mal eine Freundin mit 'nem Kaninchen, das auch frei herumlaufen durfte, unter Aufsicht.

Trotzdem hat es dieses Biest geschafft, sich immer mal wieder unbemerkt zu verabschieden, um Dinge anzunagen, die besser heil bleiben sollten. Dazu gehören eben auch die Versorgungskabel von Nachtspeicheröfen mit sympathischen 380 Volt. Das äußere Isolierungskabel war sogar schon angenagt........

Die Spannung auf den Nagezähnen, und der Hase wäre explodiert....., aber noch gerade rechtzeitig entdeckt!

A propos - wenn Dir das Tippen hier zu riskant ist - meine E-Mail Adresse ist sichtbar am linken Bildrand, dann musst Du Dich nicht mehr aufregen....

Ich hoffe, Du kannst Deine Auszeit in der Einsamkeit genießen, meine Eltern z.B. wohnen nur in einem anderen Stadtteil, da ist es genauso wie hier.....

Kommt das Karnickel mit.....?

Liebe Grüße, Holger

23.06.2006 23:26 • #8


H
Hallo phoenixfawkes,

danke erst einmal für Deinen Vorschlag mit dem Biergarten, ich dachte schon, ich müsste mein Leben lang nur noch tippen (mühselig mit zwei / drei dicken Fingern am späten Abend)....

Mit Deinem Pseudonym habe ich ja gewisse Probleme, statt es abzuschreiben, mache ich lieber copy / paste, da passieren weniger Tippfehler...

Trotzdem konnte ich es mir ja nicht verkneifen, mal zu googlen - und siehe da, Harry Potter scheint das Stichwort zu sein?!

Du merkst, sollte es richtig sein, sprichst Du mit jemandem, der die Harry Potter Bücher im Regal immer nur abgestaubt hat (und nun sind sie alle weg, wir hatten sie sogar auf englisch). Das war der engste Kontakt, den ich hatte - ich sollte sie immer lesen, aber ohne eigenen Willen, sondern nur mit Druck macht das halt mit keinem Buch Spaß.

Ich hatte gedacht, dass mich so schnell keiner mit meiner Beziehungszeit toppen kann, aber 16 Jahre sind schon eine Hausnummer. Da ist es sicher noch schwerer, die gemeinsamen Erinnerungen in den Hintergrund zu rücken.

Die glücklichen Paare oder schwangeren Frauen scheinen auch mir jetzt dauernd über den Weg zu laufen, da kann sich teilweise richtig Neid und Eifersucht aufbauen ob der eigenen Verletztheit und Einsamkeit. Man kann aber den Leuten nur vor den Kopf schauen und ich kenne einige Ehen etwas genauer und kann sagen - lieber allein als so etwas!

Lieb von Dir, mir die Deckenlast zu lindern, ich bin der Meinung, das man mit fremden Menschen (die aber das gleiche Schicksal erlitten haben), freier über die Beziehung reden kann, weil der/diejenige keinen von beiden vorher kannte und besser / freier urteilen kann.

In Franky's Wasserbahnhof war ich erst im Mai, das ist immer ok, natürlich gibt es noch weitere ruhige Ecken in der Gegend (Alte Schule, Tomate, etc.), ganz nach Belieben....

Auch an Dich der Vorschlag, meine E-Mail Adresse zu nutzen, damit nicht alles doppelt und dreifach geschrieben werden muss....

Aber jetzt erst mal einen schönen Urlaub (und wenn Du es liest - ... Urlaub gehabt zu haben), Du scheinst ja inzwischen die Ruhe zu haben, ihn zu genießen.

Die Idee, den Beitrag vorher zu schreiben, war übrigens genau richtig, auch wenn mein Besucherzähler schön steigt, sind solche Beiträge wie Deiner aufbauender und ermutigender...

... man ist halt doch nicht so allein.

Mitternacht!!! Zeit, das Schlafprogramm einzuleiten...

Liebe Grüße, Holger



24.06.2006 00:07 • #9


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