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Die Angst, es auszusprechen

H
Wie der Titel schon sagt, ich kann meine Angstschwelle nicht überwinden.
Mein Mann und ich haben SEHR schwierige Zeiten gehabt. Probleme besprochen. Ein ums andere Mal Lösungen probiert und auch schon mal über eine Trennung gesprochen (das kam von meiner Seite aus).
Ich merke nun, wie ich mich innerlich total distanziert habe, keine Lust mehr habe und keine Kraft mehr.
Dennoch scheue ich mich seit Wochen davor, es auszusprechen. Ich schiebe auf, setze mir Wartefristen (so wie warte mal den Urlaub ab, warte mal bis zum Sommer, warte mal).
Ich weiß, dass in dem Moment, wenn ich es ausspreche, alles einstürzen wird, unwiderruflich.
Ich will so nicht weitermachen, definitiv nicht.
Trotzdem bin ich völlig blockiert und schaffe es nicht. Mich quält jetzt schon im Vorfeld ein schlechtes Gewissen, wegen der Kinder (2 Kinder), wegen all der falschen Entscheidungen, die man getroffen hat. Wegen dieser Ehe, die so einen verkorksten Zustand bekommen hat. Wegen meinem Mann, der für mich umgezogen ist und vier Mal den Job gewechselt hat.
Wegen der Schuld und der Verantwortung.
Ich fühle mich gelähmt.
Ich mag nicht weiter vorwärts, kann die Worte aber auch nicht aussprechen.

17.05.2018 23:28 • #1


BrokenHeart
Hi,
wegen fehlender Hintergrundinformationen kann ich wenig dazu sagen.
Ich habe Dich so verstanden, dass Dein Mann Deinetwegen umgezogen ist und vier Mal den Job gewechselt hat. OK, aber warum das alles?
Und nun bist Du nicht mehr glücklich in der Beziehung (warum eigentlich?)
und magst Dich aus schlechtem Gewissen nicht trennen?

17.05.2018 23:36 • x 1 #2


A


Die Angst, es auszusprechen

x 3


Vegetari
Schon mal über eine kur oder zeitliche Auszeit nachgedacht?

Paarberatung wäre auch sinnvoll, da Ergebnisoffen ,Alles möglich auch später Trennungsberatung.


Ich denke professionelle Hilfe würde euch gut tun

17.05.2018 23:42 • #3


H
Er ist damals zu mir gezogen, weil ich bei ihm nicht arbeiten konnte, so richtig angekommen ist er nie und er hatte viel Heimweh (er kommt aus dem tiefsten Bayern). Die Jobwechsel waren als Folge des Umzugs zustande gekommen, es war einfach schwer, in der Branche wieder einen gleichwertigen Job zu finden.
Wir sind seit 8 Jahren verheiratet, Paar Beratung hatten wir vor 4 Jahren schon mal. Das waren damals so 8 Monate, die wir da hingegangen sind, es war gut, aber hielt im Alltag nicht lange an.

Ja, im Grunde trifft es das. Ich will mich trennen, weil ich sicher bin, ihn nicht mehr zu lieben. Ich vermisse ihn nicht, wenn er weg ist, ich freue mich auch nicht mehr auf gemeinsame Zeit, habe keine Lust mehr auf S.. Ich mag ihn noch als Partner, aber Liebe? Nein, ich denke nicht.
Er ist auch nicht sonderlich glücklich mit der Beziehung und sich unserer Probleme bewusst.
Als wir das letzte Mal gesprochen haben, hatten wir gesagt, wir versuchen es nochmal, aber seitdem merke ich immer mehr, dass da bei mir nicht mehr viel geht. Ich wünschte, es wäre anders.
Wir sind sehr unterschiedlich und anstatt uns anzunähern haben wir uns in Laufe der Ehe immer weiter auseinanderentwickelt und nach den Kindern, im Zuge einer Midlife-Crisis bei mir, ist das immer deutlicher geworden (als ich mir eben ernsthaft die Frage stellte, wie wir unseren Alltag, unsere Beziehung/Freizeit/Urlaube/Wege gestalten wollen. Vorher war da irgendwie gefühlt nie Zeit für. Jedenfalls kam dabei raus, dass im Wesentlichen alles, was ich so gut finde und mir vorstellen kann bei ihm auf Ablehnung stößt und umgekehrt).

Und deswegen fühle ich mich total schlecht, weil ich eben so fühle. Habe ein schlechtes Gewissen, weil sich meine Gefühle in diese Richtung entwickelt haben.
Wenn ich daran denke, die nächsten 30 Jahre so weiter zu leben ist das total bitter. Angst vor dem Alleinsein habe ich trotzdem.
Und eben diese Blockade davor, es überhaupt auszusprechen.

18.05.2018 00:01 • #4


BrokenHeart
Tja, klingt jetzt vielleicht richtig blöd, aber ich denke, Ehrlichkeit ist der einzig richtige Weg.

Für Dich und auch für ihn ..... alles andere macht nur unnötig Sorgen und vorallem Schmerzen ...
Ein offenes und ehrliches Gespräch

Zu verlieren ist doch nichts

18.05.2018 00:15 • #5


Giacccomo
Hallo Hasenherz,
Wenn ihr das ganze Procedere mit der Paarberatung auch schon hinter euch habt, dann ist eigentlich klar wohin die Reise geht. Alles was dich davon abhält, ist dein schlechtes Gewissen.
Trotzdem weißt du, dass es die richtige Entscheidung ist, weil du keine Chance mehr für euch siehst. Dann zieh diesen Schlussstrich, denn dein Mann wird auch nicht glücklich mit dir werden. Mach es auch ihm zu liebe, dann wird er vielleicht zurückgehen und eine neue Frau finden mit der er sein Glück finden kann. Die gleiche Chance hast du dann auch wieder.
Es macht für euch beide keinen Sinn so weiterzumachen. Ihr müsst nur eine gute Regelung für eure Kinder finden.
Und nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben ist auch keine Lösung. Die merken und fühlen ja auch dass es zwischen euch beiden nicht mehr klappt.

Eine Trennung hat auch etwas Positives. Jeder hat die Chance wieder glücklich zu werden, denn das seid ihr beide im Moment nicht. Und genau aus dieser Warte heraus solltest du es sehen und es anpacken.
Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Kraft dabei

18.05.2018 00:16 • #6


Vegetari
Dein Mann hatte wohl genug Stress mit viel Jobwechsel und nicht heimisch fühlen im Norden?

Wenn er dann nicht glücklich ist ,färbt sich das auf die PaarbeZiehung ab.

18.05.2018 00:31 • #7




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