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Die Angst ist wieder da

T
Seit knapp 3 Jahren bin ich immer mal wieder im Forum unterwegs. Zwischdurch geht es mir immer mal wieder gut, jetzt fängt mein Kopfkino wieder an.

Ich bin in einer Beziehung, wir wohnen auch seit knapp 3 Jahren zusammen. Mein Partner hat es in den letzten drei Jahren geschafft, ganze 6 x zu seiner Frau zurück zu gehen. Es war nie für eine lange Zeit aber es hat mir jedes Mal den Boden unter den Füßen weg gezogen. Psychisch hat mich das natürlich fertig gemacht und ich war wegen der ganzen Geschichte auch zwei Jahre in Therapie.

Wir kamen vor drei Jahren zusammen, obwohl wir beide seit vielen Jahren jeweils verheiratet waren. Ich habe die Trennung durchgezogen und er ist leider 6 x zu seiner Frau zurück. Das hab ich ihm aber verziehen und das steht auch nicht zwischen uns. Ich bin seit fast zwei Jahren glücklich geschieden, er hat auch jetzt endlich Anfang Januar die Scheidung eingereicht. So weit war er noch nie! Wir wollen zusammen in die Zukunft starten.

Ich möchte sehr gerne ihn an meinen Gefühlen teilhaben lassen, wie es mir in den letzten drei Jahren ging. Er möchte die drei Jahre gerne verdrängen und sagt dann, dass ich doch nach vorne gucken soll. Er hätte viele Fehler gemacht.

Letzten Freitag ist meine Gefühlswelt dann endgültig explodiert. Er war schon eh nicht gut drauf, hat sich bei der Arbeit geärgert. Abends saßen wir erst wie immer zusammen und dann erzählte er mir (ich hatte mittlerweile das ein oder andere Glas Wein intus), dass er heute die Unterlagen für den Versorgungsausgleich zum Anwalt gebracht habe und er sich dann gesagt habe, dass er jetzt eine 30jährige Ehe beendet, es ein komisches Gefühl sei und er sich gesagt hat, er hätte wohl mehr für die Beziehung tun sollen. Das sind eigentlich ganz normale Gedanken aber ich bin explodiert. Er weiß um meine ständige Angst, ihn zu verlieren. Ich trank immer mehr Wein und wusste gar nicht, was ich ihm alles an den Kopf knallte. Ich hab ihn wohl ordentlich beleidigt, genau wie seine restlichen Familienangehörigen. Ich war mittlerweile so benebelt, dass ich nichts mehr mitbekam.

Auch wie ich ins Bett kam, keine Ahnung. Ich bin am Samstagmorgen mit ordentlich Schädel im Bett wach geworden. Er hat mir nicht gesagt, was ich ihm alles an den Kopf geknallt habe. Aber es muss schon heftig gewesen sein. Ich habe mich mehrfach bei ihm für mein Verhalten entschuldigt. Es tut mir wahnsinnig leid und ich habe am Samstagmorgen dann einige Dinge, an die ich mich noch erinnern konnte, richtig gestellt. Er sagt, er verzeiht mir....

Ich schäme mich wahnsinnig für mein Verhalten und hab nun mal wieder Angst, ihn durch mein Verhalten mal wieder in die Arme seiner Frau zu treiben. Die Scheidung hat er vor drei Wochen eingereicht und die Frau hat die Scheidungsunterlagen bereits erhalten. Da sollte es eigentlich kein zurück mehr geben! Normalerweise sollte das Thema doch durch sein. Auf der anderen Seite sag ich mir, dass eine Beziehung so einen Gefühlsausbruch verkraften muss. Ich hab ihm so oft verziehen

Was meint ihr? Verurteilt mich nicht, dass ich ihn so oft zurück genommen habe.

Ich trinke eigentlich gar nicht und so wie ich an dem Abend war, das bin ich nicht. Ich weiß nicht, was mit mir los war...
Kann er mir den Gefühlsausbruch verzeihen?

Ich bin total verzweifelt. Kann kaum noch schlafen, nehme wieder Beruhigungsmittel. Wir wissen Beide, dass das nächste halbe Jahr anstrengend wird, bis die Scheidung durch und alles geregelt ist. Wir wünschen uns Beide Ruhe im Privatleben und dann ticke ich so aus

Ich bin gespannt auf Eure Antworten....

30.01.2017 14:51 • #1


Mairenn
Zitat:
Die Angst ist wieder da

dann setzte dem eine Ende ! Du MUßt mit diesem Schmerz und Angst ja nicht leben! Beseitige die Quelle oder arrangiere Dich damit und lebe! Niemand zwingt Dich dazu in dieser Situation ständig und immer wieder zu verharren, ist es Dir bewusst? und wenn doch- warum machst Du das dann mit? Warum behandelst Du Dich so schlecht?

30.01.2017 15:07 • x 2 #2


A


Die Angst ist wieder da

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Waldfee47
Nicht einfach die Geschichte.
Du hast die Ehe für ihn beendet, er beendet seine nun auch..
irgendetwas muss es doch sein, was euch verbindet, sonst würdet ihr diese anstrengenden Umstände nicht in Kauf nehmen.

Dir empfehle ich, öfter mal deine Gefühle und deine Meinung zu äußern im nüchternen Zustand.. und nicht zu warten, bis du explodierst...
Vielleicht hinterfragst du auch mal in der Therapie, was dich in dieser Beziehung hält, bzw. was es ist, was dich zu dieser Angst treibt.
Schau dir deine Angst an...arbeite sie auf. und schaue, wie es weitergeht.
Dir alles Liebe

31.01.2017 19:07 • x 2 #3


Eswirdbesser
Hallo Tränenkind,

du hast solche Ängste verlassen zu werden, das muss dir dein Partner spiegeln und er tut es, er hat dich 6mal verlassen...

Das macht dich total fertig und du begiebst dich in Therapie, hast dich ziemlich im Griff und dann trinkst du einen űber den Durst und es kommt alles hoch, was du dich nie wegen deiner Verlassenheitsängste trauen wűrdest und knallst ihm das an den Kopf...

Jetzt hast du noch mehr Angst, das er wegen deines Verhaltens gehen kőnnte...

Sprich mit deinem Partner, was dich bedrűckt, lass ihn daran teil haben...

Mache ihm aber klar, das es in deiner Verantwortung liegt, das zu regeln..

Sprich mit deiner Therapeutin űber deine Ängste, sonst wird das eine Neverending-Story, sonst kannst du vor lauter Angst nicht authentisch sein...

Das wäre mein Rat...

31.01.2017 21:01 • x 2 #4


T
Meine Geschichte ist wirklich nicht einfach. Ich danke Dir, Deine Worte tun mir gut.

Meine Therapeutin hat mich mittlerweile als geheilt entlassen. Ihrer Meinung nach sei ich so stark geworden (vor zwei Jahren war ich kurz davor, keinen Sinn mehr in meinem Leben zu sehen). Mir wurde gesagt, dass meine Ängste mit meiner Kindheit zu tun haben. Ich habe drei Schwestern und einen Halbbruder. Den hat mein Papa während eines Verhältnisses gezeugt. Aber mein Papa ist mir heilig, leider seit knapp drei Jahren nicht mehr bei uns.

Ich liebe diesen Mann, sonst würde ich das nicht alles auf mich nehmen. Ich versuche oft, mit ihm über meine Gedanken und Ängste zu sprechen, aber das nervt ihn. Über Gefühle kann er gar nicht sprechen.

Ich wünsche mir sehr, dass wir seine Scheidung gemeinsam überstehen. Die letzten drei Jahre waren nicht leicht. Ich glaube, hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommt, wäre ich bei meinem Mann geblieben. Obwohl ich die Trennung nicht einen Tag bereue. Er war meine Jugendliebe, wir waren 27 Jahre zusammen. Aber es war keine Ehe mehr. Und mein Mann hatte drei Wochen nach mir schon eine neue Flamme. Da kann die Liebe zu mir ebenfalls nicht mehr groß gewesen sein. Egal, ich gönne es ihm....

31.01.2017 21:02 • #5


Eswirdbesser
@Tränenkind

hab gerade gelesen, das du net mehr in Therapie bist...

Falls es dich interessiert, da deine Therapeutin das ja auch gesagt hat, das die Zusammenhänge aus der Kindheit sind, mőchte ich dir ein Buch ans Herz legen...

Stephanie Stahl
Das Kind in dir muss Heimat finden

31.01.2017 21:21 • #6


A
Scheidung eingereicht?
Papier ist geduldig, jetzt das Trennungsjahr.
Der Verlust ist ihm novh nicht klar.
Aber mehrfach zur Frau zurueck?
Oehm na dann. eigentlich eine sch. Beziehung zwischen euch.

31.01.2017 23:17 • #7


R
liebes tränenkind,

das stelle ich mir aber auch nicht gerade einfach vor.........wenn er schon 6 mal versucht hat zur seiner noch frau zurückzugehen.

aber letztendlich hast du keine kontrolle darüber......was in der zukunft passiert. selbst wenn er geschieden ist......es gibt keine garantie für dich.......keine sicherheit!

was sind das für ängste? könnte es dir helfen.....konkret diese mal aufzuschreiben.....zu benennen?

diese gefühle von verlust, angst etc. gegen nicht einfach weg weil wir sie nicht haben wollen.....sondern nur wenn du sie annimmst.......sie dir anschaust.

alles liebe für dich
ringelblume

01.02.2017 00:54 • x 1 #8




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