Die Ehe retten

Hallo zusammen,

Ich schreibe hier, weil bei uns gerade viel passiert und es mir, seitdem wir uns damit befassen, irgendwie schlecht geht. Ich habe leider niemanden, dem ich mich diesbezüglich anvertrauen kann / möchte.

Wir sind ein Paar mit Kind und leben in einem Haus. Unsere Beziehung vor dem Kind war harmonisch, S. erfüllend und sehr schön. Seit der Geburt habe ich an Gewicht zugelegt und seitdem nicht mehr verloren. Mein Partner findet mich deswegen unattraktiv. Der S. ist selten und durchschnittlich bis schlecht.
Das hat an unserer Beziehung gerüttelt, weshalb wir eine Paartherapie angefangen haben. Nun wird in der Therapie meine Vergangenheit beleuchtet und es nimmt mich wieder mit. Es geht mir nicht gut damit.
Wer möchte darüber schreiben?
Ich würde mich freuen, wenn sich jemand finden würde. Unsere Therapie ist leider nicht allzu häufig aber ich hab einen immensen Drang darüber zu sprechen / schreiben.

Ich frage mich, wie eine Therapie Lust und Begehren erzeugen sollen.
Wie würdest du eure Beziehung sonst beschreiben?

Hey und willkommen hier im Forum. Die Vergangenheit aufzuarbeiten ist schmerzhaft für den Augenblick und heilend für die Zukunft. Wir haben 1000 Denkmuster aus der Vergangenheit, die uns fesseln, quälen und in verfangenen Strukturen gefangenhalten. Sie es als Frühjahresputz, der alles was raus muss mal ordentlich durcheinander wirbelt. Ein paar Dinge loszulassen tut weh (vor allem wenn die Verletzungen heftig/schmerzhaft waren), ABER bringt aber frischen Wind in die Bude UND mit viel Glück ein neues Selbstbewusstein. Was 6 und den Rest betrifft.... geht es beim Frühjahrsputz los. Du fühlst dich seit der Schwangerschaft nicht mehr attraktiv, da ein paar Pfunde drauf sind. Altes Muster Selbstbewusstsein und das strahlst du auch deinem Mann gegenüber aus. Bring Frühling in die Seele und dann geh raus in den Frühling und lauf, fahr Rad und lass die Pfunde purzeln. Nicht für deinen Mann, nicht für die Cosmopolitan sondern für dich, für deinen Ausgleich, damit du dich gut fühlst (noch nicht mal für die Pfunde, die purzeln von allein

Wer liebt, dem sind doch ein paar Kilos egal oder? Es ist wichtig zu unterscheiden womit es dir schlecht geht.... Mit den Erkentnissen in der Therapie oder dem Anschauen der Kindheit. Ich hab ja auch gedacht, wir gehen in eine Paartherapie und dort wird uns geholfen. Dort wird nur verdeutlicht wo es knirscht und nicht geheilt. Es gab Sitzungen, da sind wir friedlich hin und wutentbrannt gegangen.

Mit Paartherapie habe ich schlechte Erfahrungen gemacht! Aber wenn es so schmerzhaft für Dich ist, kannst Du auch in der Therapie äußern, dass das gerade schwierig für Dich ist. Meine Therapeutin war extrem schlecht - hat überhaupt nicht gemerkt, dass sie von meinem Ex manipuliert wurde und es kein netter Abend mit ihm zu dem Thema 'wie kommt der Fürsorgliche, liebevolle Ehemann zu einer grausigen Furie' ist. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es nicht an ein paar Kilos liegt, dass es s.mäßig nicht mehr so gut läuft. Mit Kind wird vieles anders, der Körper, die Bedürfnisse, die Beziehung usw. Es ist furchtbar schwer, danach wieder eine gute Paarbeziehung jenseits der Elternschaft aufzubauen. Mir ist das leider nie gelungen, aber ich kenne einige Beispiele - und diese Frauen waren auch danach runder als vorher und die Männer übrigens auch! Mach weiter mit der Therapie, aber sprich auch ruhig an, wenn Du das Gefühl hast, dass das Ganze gerade nicht den Kern trifft. Ein guter Therapeut arbeitet damit. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du einen guten Weg findest und die neuen Röllchen irgendwann auch Ok finden kannst!

Zitat von unbel Leberwurst:

Ich frage mich, wie eine Therapie Lust und Begehren erzeugen sollen.
Wie würdest du eure Beziehung sonst beschreiben?

Hallo! Das Problem liegt darin, dass meist nicht das Gewicht das Problem an Lust und Begehren ist, sondern tiefliegendere Probleme herrschen. Ich war selbst verwundert was in der Therapie zu Tage kam. Unsere Beziehung ist harmonisch, liebevoll aber auch routiniert, irgendwie langweilig nach 10 Jahren. Aber es ist alles in Ordnung, wenn man unseren Alltag ansieht.

Zitat von frechdachs1:

Hey und willkommen hier im Forum. Die Vergangenheit aufzuarbeiten ist schmerzhaft für den Augenblick und heilend für die Zukunft. Wir haben 1000 Denkmuster aus der Vergangenheit, die uns fesseln, quälen und in verfangenen Strukturen gefangenhalten. Sie es als Frühjahresputz, der alles was raus muss mal ordentlich durcheinander wirbelt. Ein paar Dinge loszulassen tut weh (vor allem wenn die Verletzungen heftig/schmerzhaft waren), ABER bringt aber frischen Wind in die Bude UND mit viel Glück ein neues Selbstbewusstein. Was 6 und den Rest betrifft.... geht es beim Frühjahrsputz los. Du fühlst dich seit der Schwangerschaft nicht mehr attraktiv, da ein paar Pfunde drauf sind. Altes Muster Selbstbewusstsein und das strahlst du auch deinem Mann gegenüber aus. Bring Frühling in die Seele und dann geh raus in den Frühling und lauf, fahr Rad und lass die Pfunde purzeln. Nicht für deinen Mann, nicht für die Cosmopolitan sondern für dich, für deinen Ausgleich, damit du dich gut fühlst (noch nicht mal für die Pfunde, die purzeln von allein

Vielen Dank Ich musste jetzt nochmal nachlesen. Aber ICH habe kein Problem mit meinen Pfunden. Klar ist es mehr. Klar ist weniger schöner. Aber mir geht es damit jetzt nicht besonders schlecht. Ich bewege mich viel bin gerne und oft aktiv und die Ernährung besteht jetzt auch nicht nur aus FastFood.

Zitat von sternenglanz:

Wer liebt, dem sind doch ein paar Kilos egal oder? Es ist wichtig zu unterscheiden womit es dir schlecht geht.... Mit den Erkentnissen in der Therapie oder dem Anschauen der Kindheit. Ich hab ja auch gedacht, wir gehen in eine Paartherapie und dort wird uns geholfen. Dort wird nur verdeutlicht wo es knirscht und nicht geheilt. Es gab Sitzungen, da sind wir friedlich hin und wutentbrannt gegangen.

Ja genau an dem Punkt stehe ich gerade. Bisher liefen die Sitzungen normal ab ohne Auswirkung auf den Alltag oder unsere Beziehung. In mir, meinem Herz und meinem Hirn ratttert es seither allerdings fast ununterbrochen.

Zitat von Emma75:

Mit Paartherapie habe ich schlechte Erfahrungen gemacht! Aber wenn es so schmerzhaft für Dich ist, kannst Du auch in der Therapie äußern, dass das gerade schwierig für Dich ist. Meine Therapeutin war extrem schlecht - hat überhaupt nicht gemerkt, dass sie von meinem Ex manipuliert wurde und es kein netter Abend mit ihm zu dem Thema 'wie kommt der Fürsorgliche, liebevolle Ehemann zu einer grausigen Furie' ist. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es nicht an ein paar Kilos liegt, dass es s.mäßig nicht mehr so gut läuft. Mit Kind wird vieles anders, der Körper, die Bedürfnisse, die Beziehung usw. Es ist furchtbar schwer, danach wieder eine gute Paarbeziehung jenseits der Elternschaft aufzubauen. Mir ist das leider nie gelungen, aber ich kenne einige Beispiele - und diese Frauen waren auch danach runder als vorher und die Männer übrigens auch! Mach weiter mit der Therapie, aber sprich auch ruhig an, wenn Du das Gefühl hast, dass das Ganze gerade nicht den Kern trifft. Ein guter Therapeut arbeitet damit. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du einen guten Weg findest und die neuen Röllchen irgendwann auch Ok finden kannst!

Danke für deine Antwort! Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass eine Therapie schlecht sein kann. Ich fühle mich bei unserem Therapeuten sehr gut aufgehoben. Ich bin gespannt was da noch raus kommt. Mit meinen Röllchen bin ich okay


Danke für eure Antworten.
Mich beschäftigt eine Sache sehr, die aber durch die Therapie erst richtig ans Licht gekommen ist: Meine Neigung zu älteren Männern. Mit Blick auf die Vergangenheit nicht besonders verwunderlich. Mein Vater war jemand, der mich gern gequält hat, der immer mein Gewicht kritisiert hat, mich auf Hungerkuren schickte usw. Mit Anfang 50 ging er meiner Mutter fremd und ratet Mal mit welchen Männern ich seit der Entdeckung meiner S. schlafe? Genau. 40-55 Jahre. Ganz gezielt interessiert mich nur diese Altersgruppe und das seit ich denken kann! Also schon mit Anfang der Pubertät. Ich war immer in meinen Lehrer verliebt und danach auch. Es zeichnet sich immer ein Schema ab:

Älterer Mann schenkt mir Aufmerksamkeit / Interesse (meist aus beruflichen Gründen) und ist halbwegs intelligent:

- Ich bin verliebt

Das ist dermaßen ätzend. Wie eine Reaktion des Körpers, der nicht anders kann. Total strange. Wie wenn man etwas trinkt und muss dann aufs Klo. Das hängt garantiert mit meiner Vergangenheit zusammen und meinen dadurch entwicklenten Ödipus Komplex. Was daran so schlimm ist? Dieses Verliebtsein ist ja grundsätzlich ein schönes Gefühl ABER es ist immer mit Unglücklichsein verbunden, da die Liebe ja nie erwidert wird und nicht erwidert werden soll.
Versteht ihr was ich meine? Das ist wirklich super nervig. Das einzig gute ist, dass ich mittlerweile weiß, dass das nur Humbug meines Körpers ist und nach 1-2 Monaten (mit wenig Kontakt zur Person) geht das auch wieder weg. Trotzdem. Bäh...