Die Einsamkeit drückt mir die Luft ab

E
Hallo Ihr da draussen,

ich schreibe einfach mal auf was mir auf der Seele brennt, ich denke nicht, dass ich alleine damit bin, hoffe ich wenigstens. Vielleicht habt Ihr Rat, oder lest einfach und denkt Euch Euren Teil.

Ich bin seit September letzten Jahres von meinem Mann getrennt, ich habe ihn verlasssen, die Gründe würden etwas den Rahmen sprengen, vielleicht später mehr. Nach dem ganzen Umzug-Trallala, Stress im Job, Eingewöhnung in der neuen Wohnung, vom Trennungsschmerz in allen Nuancen ganz zu schweigen.. erschlägt mich die Einsamkeit und lässt mich mit Panik-Attacken nachts aufwachen, die Woche über ist es kein Problem, ich gehe arbeiten, schleppe mich ins Fitness-Studio, telefoniere ab und zu lange mit Freundinnen, und das wars.

Allein der Gedanke an das Wochenende, von Urlaub ganz zu schweigen, da bricht mir die Panik aus. Früher alles kein Problem, wir hatten Bekannte, wir gingen auf Feste, ich hatte Haus und Garten... ich musste nie alleine für mich etwas unternehmen oder planen, es hat sich immer so ergeben.

Da ich eben ein etwas introvierter Mensch bin, sind die Vorschläge ja geh doch mal weg, besuch Kurse (meditatives Häkeln oder was :D) irgendwie nicht so richtig von mir in die Tat umzusetzen, es liegt mir einfach nicht. Alleine macht es keinen Spass und in der schlimmsten Trauerphase war ich zu Hause umglücklich aber unter Leuten auch.

Ich weiss nicht weiter, im Moment scheint die Sonne wohl für andere, leider an mir vorbei..

Meinen Mann treffe ich ab und zu und manchmal ertappe ich mich (er sagt immer wieder komm zurück) dass ich denke ..schei... drauf gehst wieder hin, in meiner Bude gehe ich vor die Hunde. Am Sonntag hat ermit etwas vorbei gebracht und beiläufig gebfragt, was machst Du denn bei dem schönen Wetter zu Hause ??

Ich habe mich geschämt :'(


Traurige Grüsse

engelchen

07.05.2003 14:42 • #1


D
Engelchen...

Ich lese gerade in Dein Posting meine Stimmung von vor ein paar Monate...
Ja, Du beschreibst sie verdammt gut, diese Momente, Tagen, an denen man sich selbst in den Weg steht... Es kam sogar soweit, dass ich nicht einmal mehr die Jalousie hoch gezogen habe, nur um ja nicht die Sonne zu sehen...

Aber eines kann ich Dir versprechen: es geht vorbei! Wie? Wann? Das kann ich Dir nicht sagen; es gibt kein Zeitmaß dafür. Mir persönlich haben viele Gespräche mit lieben Menschen geholfen. Und lesen, lesen, lesen... Aber es geht vorüber!
Wichtig erscheint mir, dass Du die Hoffnung, der Glaube an Dich selbst und an das Leben nicht verlierst! Und vor allem: tue nichts, was Du nicht WIRKLICH WILLST! Kein Mensch sollte sein Stolz, seine Persönlichkeit, seine innere Freiheit aufgeben müssen, egal wofür oder für wer es sein sollte! Das würde der Abgrund bedeuten!

Introvertiert? Das bin/war ich auch... Und dennoch! Lasse bitte die Armen nicht hängen und stehe zu DEINE Entscheidungen!

Dazu wünsche ich Dir viel, viel Kraft und innerer Stärke.

Dom

07.05.2003 15:36 • #2


A


Die Einsamkeit drückt mir die Luft ab

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E
Hallo Dom,

vielen Dank für Deine lieben Worte :).

Ja, ich denke auch, dass es irgendwann vorbei geht, muss es, kein Mensch kann in so einem Zustand ewig bleiben. Nur momentan habe ich den totalen Durchhänger.

Seltsamerweise habe ich vor einigen Wochen schon wieder Licht am Horizont gesehen, habe mich richtig wohl gefühlt in meiner Haut, das Wetter genossen, war in der City bummeln etc... Leider momentan der Absturz.

Ich habe mir Bücher geholt (wir haben eine sehr gut sortierte Stadtbücherei hier) und die haben mir sehr geholfen. Dein Tip mit lesen .. lesen ist ein Treffer. Danke. Werde mir heute wieder Material holen.

Die Gespräche mit meinen Freunden helfen natürlich auch, aber die Zeit muss auch die Wunden heilen.


Na ja, irgendwie sitzen wir alle im selben Boot, manchmal schlagen die Wellen über uns zusammen - manchmal dümpelt man zufrieden in ruhigem Wasser dahin.

Gruß

engelchen

07.05.2003 15:50 • #3


E
PS:

Bin leider erst wieder am Montag im Netz.

Also nicht böse sein, wenn ich nicht antworte.

Gruß

engelchen

07.05.2003 16:02 • #4


E
Hallo,

Mit deinen Stimmungen und Kummer bist du nicht alleine.
Die Macht der Ablenkung durch Arbeit und Müdigkeit,
veranlasst uns nicht mehr die Kraft zu haben,
über unsere inneren Wünsche und Sehnsüchte zu denken.

Aber an manchen Tagen, besonderst dann, wenn wir unsere
Gesellschaft drauusen, womöglich noch bei Sonnenschein erleber dürfen, wird die Sehnsucht gross!

Alles braucht seine Zeit, und Sekunden verändern unser
Leben, viele Anworten auf quällenenden Fragen, bekommen,
wir ursprünglich fast von alleine.

Diese Spirale welche uns nach unten ziehen kann,
hat eine grosse Macht, die unser sachliches Denken darran
hindern kann, dieses Spiralwirkung zu durchbrechen.

Manchmal hilft einfach nur konsequenz zu dir selber zu sein,
nehme dir etwas vor, richte alles was du dazu brauchst,
und dann.........mache es.

Setze dir ein Ziel.......und mache es!!
kleine Ziele an Anfang.....Steigere deine Ziele,
Entwickle einen Ehrgeiz, immer etwas mehr von dir zu fordern.

Raus aus dieser blöden negativen Spirale.
Stemme dich gegen diese negative Abwärtsfahrt.
Irgendwann, hängst du fest, und das ist gut.

Aber jetzt.....aufwärts....durchbreche diesen Kreislauf!
Alles braucht seine Zeit.....aber nicht zuviel,
die Macht der Routine, ok....aber nur wenn sie dich den Lebensglück ein Stück näher bringt.

Wünsche dir gutes Gelingen

Viele, nette Grüsse
Traum

07.05.2003 17:57 • #5