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Die Kinder sollen unter der Trennung nicht leiden

T
Hallo
Ich bin neu hier und möchte gerne meine Situation erklären. Ich freue mich auf eure Ratschläge.

Ich bin über 20 Jahre mit meiner Frau zusammen. Wir haben zwei gemeinsame Kinder im alter von 5 und 9 Jahren.
Wir haben ein gemeinsames Haus.
Seid vielen Jahren trage ich diese gefühl mit mir rum. Das unsere Beziehung leider nicht mehr zu retten ist. Viele gespräche wurden geführt und ich weiß das es meiner Frau genauso geht. Keiner spricht das endgültige aus. Wir denken dabei beide an unsere Kinder.

Wir wohnen in einer schönen gegend und haben unsere gesamte Finanzielle energie in dieses Haus gesteckt. Ich denke ich habe auch so viel Zeit in dieses Haus gesteckt damit ich meine Freizeit mit den Kindern oder mit dem Sanieren des Hauses verbracht habe, damit ich und meine Frau möglichst wenig Zeit füreinander haben.
Ständige abweisung tut weh und man möchte damit nicht konfrontiert werden.

Mein Wunsch nach trennung wächst ständig und ich wünsche mir eine neue Partnerin.

Mein Traum war es auch immer den Kindern mal was zu hinterlassen. Ich weiß wenn wir uns trennen würden müsste meine Frau in eine kleinen Wohnung ziehen.

Also kam mir der gedanke das Haus einfach an die kinder zu überschreiben und dann meiner ex frau lebenslanges Wohnrecht einzuräumen. Ohne irgentwelche ansprüche zu stellen. Beim durch rechnen ist mir dann leider aufgefallen das sie die Finanzierung trotz des Unterhalts von mir schlecht stemmen könnte. Da ich auch mein eigenes Leben Finanzieren muss kann ich sie dann bis auf die aufgerundeten unterhaltszahlungen auch nicht stärker unterstützen.

Ich möchte die Kinder aber nicht ihrem gewohnten umfeld entziehen. Sie sollen das Leben weiter führen können was sie kennen und lieben.

Ich weiß also nicht wie ich die Situation lösen soll.

09.05.2022 00:12 • #1


F
Könntest du denn die Finanzierung alleine stemmen?
Käme ein Wechselmodell in Frage, sodass sich auch der Unterhalt einigermaßen im Rahmen halten würde?
Arbeitet deine Frau?
Kann man aus dem Haus evt. 2 Wohneinheiten machen?
Findet man in der Gegend/Nähe überhaupt brauchbare Mietwohnungen als alleinerziehend mit Kindern?
Teilverkauf mal angedacht (die Verträge sind oft kacke, aber vielleicht rechnet sich das für euch ja irgendwie)?

Zitat von Thomas191:
Sie sollen das Leben weiter führen können was sie kennen und lieben.

Ein frommer Wunsch, wenn ein Elternteil wegzieht.

Ich bin nach der Trennung mit den Kindern im Haus geblieben, inzwischen sind sie aber auch an 3 Tagen pro Woche beim Papa.

Mein Ex wäre gerne im Haus geblieben - ich wäre auch ausgezogen.
Fakt war aber leider, dass ich das Haus alleine finanzieren kann, er nicht - und verkaufen wollten wir beide nicht.
Also blieb ich im Haus und habe ihn ausbezahlt.
Wir sind sehr fair auseinander, keiner schuldet noch was oder ist übervorteilt worden und verstehen uns wieder besser seit der Trennung.
Ohne eine faire Einigung wäre gar nichts davon gegangen: weder das Haus behalten noch sonst irgendwas.

09.05.2022 00:35 • #2


A


Die Kinder sollen unter der Trennung nicht leiden

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T
Meine Frau Arbeitet, ich könnte die Finanzierung alleine stemmen wenn ich sie nicht auszahlen müsste.
Das ich im Haus bleiben würde, würde sie niemals zulassen.

Mietwohnungen gibt es in unserer gegend, aber nicht sehr viele. Aber wenn man sich einigen würde müsste das ja nicht über das Knie gebrochen werden. Wir leben so lange schon zusammen das man sich die Zeit nehmen sollte was passendes zu finden.

Leider kann man kein zwei Parteien Haus daraus machen und ein Teilverkauf ist nicht möglich.

Ich würde mir ja eine kleine Wohnung in der Nähe suchen um für die Kinder immer greifbar zu sein. Wenn da nicht das Finanzielle Problem wäre.

In ein paar Jahren möchte meine Frau mehr stunden Arbeiten. Dann sieht es bei ihr Finanziell etwas besser aus. Dann könnte sie das schaffen. Aber ob das alles so klappt wie sie sich das vorstellt bleibt auch fraglich.

09.05.2022 01:23 • #3


VictoriaSiempre
Zitat von Thomas191:
Mein Traum war es auch immer den Kindern mal was zu hinterlassen. Ich weiß wenn wir uns trennen würden müsste meine Frau in eine kleinen Wohnung ziehen.

Du kannst Deinen Kindern sehr viel hinterlassen - das muss kein Haus sein (um das sie sich im Erbfall evtl. auch noch kloppen).

Zitat von Thomas191:
Also kam mir der gedanke das Haus einfach an die kinder zu überschreiben und dann meiner ex frau lebenslanges Wohnrecht einzuräumen.

Gehört das Haus nur Dir oder 50:50 auch Deiner Frau? Das sind ggfs. Entscheidungen, die Du sowieso nicht einfach alleine treffen kannst - mal abgesehen von den Hypotheken (finanziell und moralisch), die Du Deinen Kindern überlässt.

Zitat von Thomas191:
Ich möchte die Kinder aber nicht ihrem gewohnten umfeld entziehen. Sie sollen das Leben weiter führen können was sie kennen und lieben.

Die Kinder werden ihr bisheriges Leben eh nicht so weiter führen können, wenn ihre Eltern sich trennen. Das ist nun mal so - heißt aber ja nicht, dass ihr künftiges Leben nicht auch toll sein kann.

Als Eltern seid Ihr beide den Kindern schuldig, dass sie sich geborgen und geliebt fühlen. Das kann man auch als getrennte Eltern vermitteln und völlig unabhängig von den finanziellen Mitteln.

Die, das werde ich ganz gewiss nicht abstreiten, natürlich trotzdem eine Rolle spielen. Da seid Ihr als Erwachsene gefragt, um zu überlegen, wie es laufen kann. Du wirst nicht drumherum kommen, mit Deiner Frau entsprechende klärende Gespräche zu führen.

Ich bin ein großer Fan von Mediation. Es gibt Mediatoren, die einen juristischen Hintergrund haben und die gut beraten, wie a) die rechtliche Situation aussieht und b) auch Kompromisse ausarbeiten. Das ist allemal günstiger, als Anwälte damit zu beschäftigen. Und anders als bei 4-Augen-Gesprächen (Deine Frau und Du) schmort Ihr nicht ständig im eigenen Saft.

Das Leben ist zu kurz, um sich ausschließlich um materielle Dinge zu drehen. Das tut weder Dir noch Deiner Frau gut - und Euren Kindern schon gar nicht.

09.05.2022 01:42 • #4


T
Zitat:
Du kannst Deinen Kindern sehr viel hinterlassen - das muss kein Haus sein (um das sie sich im Erbfall evtl. auch noch kloppen).


Da hast du sicherlich recht. Es war halt immer ein gedanke den ich hatte das meine kinder das Haus verkaufen und das Geld nutzen um sich selber etwas verwirklichen zu können.

Zitat:
Gehört das Haus nur Dir oder 50:50 auch Deiner Frau? Das sind ggfs. Entscheidungen, die Du sowieso nicht einfach alleine treffen kannst - mal abgesehen von den Hypotheken (finanziell und moralisch), die Du Deinen Kindern überlässt.


Ich kenne meine Frau gut genug das sie das gut finden würde wenn Sie sich das leisten könnte. Was ich meinen kindern moralisch aufbürgen würde verstehe ich nicht.

Zitat:
Die Kinder werden ihr bisheriges Leben eh nicht so weiter führen können, wenn ihre Eltern sich trennen. Das ist nun mal so - heißt aber ja nicht, dass ihr künftiges Leben nicht auch toll sein kann.


Ich muss meine aussage etwas umformulieren. Ich würde diese trennung gerne mit möglichst wenig veränderungen für die Kinder durchführen. Leider würde meine Frau vor den Kindern mir die Schuld geben wenn sie ausziehen müssten.


Zitat:
Ich bin ein großer Fan von Mediation. Es gibt Mediatoren


Danke für den Tip. Werde mich mal in die richtung Informieren.

09.05.2022 02:27 • #5


VictoriaSiempre
Zitat von Thomas191:
Ich kenne meine Frau gut genug das sie das gut finden würde wenn Sie sich das leisten könnte.

Du denkst, Deine Frau würde es gut finden, im Haus bleiben zu können - aber sie kann es sich nicht leisten? Wenn sie sich/Ihr Euch das nicht leisten könnt, dann ist es aber nun mal so. Da müsst Ihr Euch zusammen setzen und drüber reden, ob und wie es mit dem Haus evtl. weitergehen kann - es führt kein Weg dran vorbei.

Zitat von Thomas191:
Was ich meinen kindern moralisch aufbürgen würde verstehe ich nicht.

Na, z. B. "Papa hat auf so vieles für Euch verzichtet…!" - muß nicht sein, kann aber. Wenn Du Deiner Frau lebenslanges Wohnrecht einräumen willst, dann ist das auch ne Nummer. "Mama hat Wohnrecht, bis sie stirbt" - Joah… da haben Deine Kinder auch keinen Nutzen aus dem Haus.

Zitat von Thomas191:
Ich muss meine aussage etwas umformulieren. Ich würde diese trennung gerne mit möglichst wenig veränderungen für die Kinder durchführen. Leider würde meine Frau vor den Kindern mir die Schuld geben wenn sie ausziehen müssten.

Es gibt keine Trennung ohne einschneidende Veränderungen für die Kinder, vor allem, wenn sie noch so klein sind. Das ist Fakt. Trotzdem kommt das ständig vor und Kinder kommen damit klar/müssen damit klarkommen. Natürlich ist es bitter, aber nichts, was nicht aufgefangen werden kann, wenn die Elternebene auch nach ner Trennung noch funktioniert.

Du schreibst, dass Deine Frau ähnlich fühlt wie Du und kein Interesse an Eurer Beziehung mehr hat, Ihr aber beide Gesprächen aus dem Weg geht. Woher nimmst Du die Gewissheit, dass sie Dir die Schuld geben würde?

Mal Butter bei die Fische: Im Eingangsthread schreibst Du auch, dass Du gerne eine andere Partnerin hättest. Ist bereits eine andere Frau am Horizont aufgetaucht?

09.05.2022 03:01 • x 2 #6


tlell
Es gibt keine sanften Trennungen für Kinder. Auch die Aussage ich möchte so wenig wie möglich Veränderung für die Kinder ist Blödsinn. Für deine Kinder verändert sich alles, wenn ihr euch trennt! Das ist Fakt. Das muss man sich ganz bewusst machen. Den Kindern hilft beim verarbeiten nicht ob sie ihr gewohntes Umfeld behalten. Die Klarheit der Eltern hilft ihnen. Je weniger ihr euch streitet und als Eltern dann da seid, das hilft den Kindern. Kinder brauchen Sicherheit und müssen sich geliebt fühlen. Wichtig ist ihnen klar zu machen, das sie nicht schuld sind an der Trennung. Also je mehr Klarheit und Absprachen zugunsten der Kinder ihr trefft, ohne Streit und böses Blut, umso besser kommen sie dadurch. Der Teil zu den Kindern.

Rechtlich lass dich von einem Anwalt beraten ohne das es deine Frau weiss. Dann überlege ob du mit Hilfe eines Mediators oder einer Beratungstelle/Paartherapie als Trennungsberatung das ganze durchziehst. Bereite diese Schritte gut vor. Überleg dir vorher wieviel Betreuungszeit du für deine Kinder hast. Welche Umgangsform kommt in Frage. Wenn ihr Wechselmodel macht, kann deine Frau mehr Stunden arbeiten gehen. Ich denke da wird sie nach der Scheidung sowieso nicht drum rum kommen. Also je klarer du bist und auftrittst umso weniger Theater gibt es!

Übrigens was deine Frau mit dem Haus will, ist absolut Wumpe. Beim Thema Haus wird so geregelt wie es geht und nicht wie einer von euch will. Auch da gibt es einen rechtlichen Rahmen. Genaueres sagt dir der Anwalt.

09.05.2022 04:36 • #7


F
Wenn sich deine Frau das Haus nicht leisten kann, kann sie es sich nicht leisten.
Dann kann sie entweder - um den Kindern etwas gewohntes Umfeld zu erhalten, in deinen Vorschlag einwilligen und es den Kindern überschreiben oder es wird halt verkauft.
Was dazwischen gibt es dann ganz einfach nicht, wenn sie alleine - trotz Unterhalt - die Raten nicht bedienen kann (plus Rücklagen für Instandhaltung etc.).

Das ist ganz unemotional und nüchterne Mathematik.

Auch ganz nüchtern: je länger ihr wartet, desto schlechter werden vermutlich - dank steigender Zinsen - neue Verträge oder Verkaufserlöse.

09.05.2022 16:33 • #8




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