Die Sache mit der Ehe

Zitat von Ben89:

Das ist der längste Text zum Einstieg eines Ehedramas , denn ich je gelesen habe.Da brechen bestimmt viele ab, bevor es zu Ende gelesen wird. Du tust mir sehr leid und könntest wahrscheinlich dringend Ratschläge gebrauchen.Leider bin ich hier überfordert und kann nichts anders tuen als dir eine virtuelle Umarmung zu schicken und hier zu schreiben, damit deine Ehegeschichte wieder oben erscheint!
Alles Gute Ben

Vielen lieben Dank dafür.
Ich wollte eben nichts auslassen.
Ich bin auf dem richtigen Weg, denke ich.
Wir leben noch unter einem Dach, aber es ist komplette Funkstille. Ich suche eine Wohnung für meine Kinder und mich.

Danke dir vielmals und vor allem fürs Lesen.

Hallo zusammen,

auch ich möchte mal wieder etwas zum längsten Text der Welt schreiben.
Mittlerweile sind wir 5 Wochen getrennt, leben aber unter einem Dach zusammen, gehen uns jedoch größtenteils aus dem Weg.
Ich bekomme täglich böse SMS von ihm, bin der Fehler seines Lebens, er zweifelt die Vaterschaft zu unserem Sohn an usw. Er droht mir nun, dass ich ab dem nächsten Monat Miete in Höhe von 600 Euro zahlen muss, ich dürfe aber ab sofort nicht mehr das Wohnzimmer betreten.
Ich lasse mich von nichts einschüchtern, habe mich bereits bei einem Anwalt für Familienrecht erkundigt und weiß, dass das nicht geht. Ich finde leider in unserer Region nicht so schnell eine neue Wohnung. Wäre ich allein, wäre ich längst ausgezogen, aber mit 3 Kindern gestaltet sich dieser Punkt wirklich nicht als einfach.
Eventuell ergibt sich etwas, die Mieter bauen derzeit selbst, aber ziehen erst zum August aus.
Ich weiß nicht, ob ich diesem Druck auf Dauer standhalte. Er beleidigt mich durchweg, an ein vernünftiges Gespräch war und ist einfach noch nicht zu denken, er ist noch zu sehr verletzt.

Er hat sich ein Bett gekauft und es im Wohnzimmer aufgebaut, 4 Wochen vor Weihnachten sorgt das für super Gemütlichkeit daheim. Nicht.

Unseren gemeinsamen Sohn hat er seit Wochen nicht ins Bett gebracht, mit ihm gespielt oder ähnliches.
Aber er droht mir jeden Tag damit das Wechselmodell durchzuboxen.
Ich finde es einfach schade, dass er nicht darüber nachdenkt, dass der Kleine ohne seine Zwillingsschwestern gar nicht leben möchte und er sich obendrein um 3 Studios kümmern muss, sodass der Kleine eh auf der Strecke bleibt. Leider ist er in diesem Punkt sehr unvernünftig, weil er weiß, dass ich bei meinem Ex mit den Kindern sehr flexibel bin, da gab und gibt es keine Regelung, wir sprechen uns wöchentlich ab und das klappt seit Jahren wirklich gut.

Soviel von mir.

Liebe Grüße

@Heffalump und @Freundin danke für Eure Nachrichten.
Ja, da kommt sicher noch Einiges auf mich zu.

Ich werde euch immer mal wieder auf dem aktuellen Stand halten.

Liebe Grüße

Ich nehme meine heutige Antwort auf einen Beitrag hier mal zum Anlass, mal wieder den aktuellen Stand der Dinge niederzuschreiben.

Wir haben nach meinem Beitrag noch fast ein Jahr unter einem Dach zusammen gelebt. Aufgrund meiner drei Kinder und des Einzugsgebietes der Schule, habe ich lange eine Bleibe für uns gesucht. Die Wochenenden habe ich mit den Kindern fast immer bei meinen Eltern verbracht. Seine Neue ging in unserem Zuhause bereits ein und aus, als wir noch dort wohnten. Er hat mit der gesamten Familie der Neuen seinen Geburtstag in unserem Garten gefeiert und seine neue Schwiegermutter stand neben mir in der Küche und fragte mich nach der Toilette. Es war wie in einem ganz schlechten Film.

Am 23.9. bin ich mit den Kindern dann zu einer Mutter-Kind-Kur nach Sylt aufgebrochen und nach den drei Wochen dort sind wir sofort in unser neues Zuhause gefahren. Und es ist das allerschönste Zuhause auf der ganzen Welt. Klingt bescheuert, ist aber so. Es hat mir gezeigt, dass Geduld manchmal so wichtig ist. Dieses Mietshaus ist wie ein Lottogewinn für uns. Wir wohnen so schön. Und vor allen Dingen: SO RUHIG!

Ende Februar habe ich meine erste Gerichtsverhandlung. Seit Oktober handhaben wir es so, dass er unseren Sohn in einer Woche von Mittwoch bis Sonntag bei sich hat und in der anderen Woche (eigentlich ja meine Woche, wenn man es so nimmt), darf er wie eh und je seinen Oma-Opa-Tag beibehalten und ist dann bei den Eltern meines Noch-Mannes. Wir waren beim Jugendamt zu einem Vermittlungsgespräch und das war mein Zugeständnis. Er war damit einverstanden.
Als ich die Sache mit dem Unterhalt noch einmal ansprach, brachte er dann den Stein mit dem Wechselmodell ins Rollen. Darum geht es jetzt übers Gericht. Er möchte nicht zahlen, das hat er mir klipp und klar ins Gesicht gesagt.
Seinen anderen Sohn hat er nur alle 14 Tage am Wochenende bei sich und zahlt von der ersten Stunde an für ihn Unterhalt.

Nun ja, wir werden sehen, wie entschieden wird. In seinem Antrag ans Gericht, habe ich unserem Sohn zwar das Leben geschenkt, aber alles andere hat er gemacht, der Übervater.

In meinen Augen ist dieses Modell, was wir fahren, bereits ein Wechselmodell, nur anders aufgeteilt. Unser Sohn ist an insgesamt 6 (wenn man es nicht sogar als 7 Tage zählt) Tagen innerhalb von 2 Wochen bei ihm und den Rest bei seinen Schwestern und mir.

Ansonsten bin ich so glücklich und froh wie nie zuvor in den letzten 10-12 Jahren. Ich kann gut allein mit meinen Kindern leben und einen neuen Mann gibt es nicht, aber damit könnte ich im Moment auch nichts anfangen. Ich heile, reife, reflektiere, genieße das Leben, die Unabhängigkeit. Wäre da nicht noch diese eine o.g. Sache, die mir sehr schwer auf dem Herzen liegt.

Hallo zusammen,

auch ich möchte mal wieder ein Update geben.

Unser Sohn ist nach wie vor vierzehntägig von Mittwoch bis Sonntag bei meinem Noch-Mann und in der Woche dazwischen nimmt er nach wie vor von Donnerstag auf Freitag bei seinen Eltern den Oma-Opa-Tag wahr.
Er zahlt mir 123 Euro Unterhalt für unseren Sohn.

Die Gerichtsverhandlung um seinen Antrag aufs Wechselmodell fand am 22.2. statt mit dem Ergebnis, dass bis Ende August pausiert wird, sodass die Eltern, er und ich, zunächst am Umgang miteinander arbeiten können. Sein Anwalt hatte darauf plädiert, dass das Wechselmodell zumindest probeweise durchgeführt wird und meine Anwältin meinte, dass die Voraussetzung für ein solches Modell aber ein gutes Verhältnis zwischen den Eltern ist. Dies war ja bis dato nicht der Fall, er hat mich bis März/April noch mit bösen SMS bombardiert und mich regelmäßig (wahrscheinlich im Suff, da immer abends) beleidigt.

Meine Anwältin schickte nun ein Schreiben zum Gericht, dass aus unserer Sicht kein Handlungsbedarf bestehe, da unser Sohn sich in dieser Regelung sehr gefestigt hat und alles gut läuft, es ihm sehr gut damit geht.

Gestern fragte ich ihn, wie wir denn in Zukunft verfahren wollen, ob wir uns denn nicht außergerichtlich einigen können und es dabei belassen, wie es derzeit läuft, da unser Sohn ja glücklich wäre mit dieser Regelung. Er meinte dann nur, dass er weiterhin das Wechselmodell möchte.

Okay, dann gehen wir also scheinbar in eine neue Runde.


Liebestechnisch habe ich nach ein paar ganz oberflächlichen Tinder-Bekanntschaften, mit denen ich mich jedoch nie getroffen habe, Anfang Juli bei einem Konzert einen Mann kennengelernt, den ich im Vorbeilaufen sah und dem ich später über Umwege meine Telefonnummer habe zukommen lassen. Das habe ich zum allerersten Mal in meinem Leben gemacht und mich gar nicht mal so wohlgefühlt dabei, aber ich hatte ja nichts zu verlieren.

Er meldete sich noch am gleichen Abend, 3 Tage später haben wir uns das erste Mal getroffen, sind darauf den Tag gleich wieder zusammen zu einem Konzert und haben von da an jede freie Minute zusammen verbracht, sofern das durch die Entfernung von 170 km und die Kinder möglich war (durch die Sommerzeit waren die Kinder öfter bei ihren Vätern und Großeltern wegen Urlaub, Ferienlager usw.) Wir haben 6 von 8 Wochenenden zusammen verbracht, teilweise sogar 5 Tage und Nächte am Stück, ich habe schon nach 3 Wochen seine Freunde kennengelernt, er hat mich schon beim zweiten Besuch allein in seiner Wohnung gelassen, weil er nochmal 2 Stunden arbeiten musste. Wir haben irgendwie die Datingphase übersprungen, wir waren nie auf neutralem Boden (spazieren, Restaurant, was trinken,...) wie es eher üblich ist für die erste Zeit. Ich war immer bei ihm. Von Anfang an. Ich wollte ihn nicht so zeitig zu mir einladen, wir haben dann aber drüber gesprochen, dass wir das jetzt im September in Angriff nehmen. Er wollte auch gern meine Kinder kennenlernen. Wenn jeder bei sich war, haben wir viel geschrieben und abends immer eine bis anderthalb Stunden telefoniert. Es war meiner Meinung nach sehr intensiv.

Ich sagte ihm vor zwei Wochen, dass ich keine Schmetterlinge im Bauch hätte, ihn aber dennoch sehr mag und unheimlich gern mit ihm zusammen bin, dass ich die Zeit mit ihm sehr genieße. Das bestätigte er mir von seiner Seite aus auch. Ich bin nicht die Fernseheule, er wollte aber so gern mal mit mir eine Serie zusammen sehen, suchte uns was raus, bei dem er dachte, dass es mir gefallen könnte und so verbrachten wir ganz ruhige Wochenenden mit TV, kochen und auch mal mit Freunden ausgehen. Er holte mich eines Nachts von einem Konzert ab, das ich mit Freundinnen besuchte und stand mit einer Jacke in der Hand da, weil er dachte, ich könnte frieren. Wenn ich mit den Öffentlichen zu ihm fuhr, so holte er mich ab und trug meinen rosafarbenen Rucksack ganz selbstverständlich. Er kaufte Lebensmittel, von denen er wusste, dass ich sie mag. Aber er war kein Mann der großen Worte.

Insgesamt ist er ein komplizierter Mensch. Erst dachte ich, es wäre seine Art und Weise, sich über Kleinigkeiten aufzuregen, sich an Dingen hochzuziehen, die man nicht beeinflussen kann (Falschparker), ständig über die Arbeit zu meckern und alle Kollegen machen alles falsch und er muss Vieles ausbessern, kein Kontakt zur Mutter, Beziehungen immer schwierig gewesen. Ich bin ein positiver Mensch und fand es deshalb teilweise anstrengend, ihm zu sagen, dass er dies und jenes nicht ändern könne, es halt nur besser machen kann.
Dann erzählte er mir mal, dass er manchmal auch vom Freundeskreis ausgeschlossen wird und sie ihm gar nicht immer Bescheid geben, wenn sie weggehen. Zu diesem Zeitpunkt empfand ich das noch als schlimm und unfair. Mittlerweile aber weiß ich, dass es mit ihm wirklich anstrengend werden kann, weil er keine andere Meinung gelten lässt und schnell bockt und diskutiert. Darauf haben sie halt nicht immer Lust. Er hat ein sehr geringes Selbstbewusstsein, wenn ich ihm sagte, wie gut er aussieht, dann konnte er dies nicht annehmen, er dachte immer, ich würde ihn veräppeln.

Und irgendwann erwähnte er mal eine Depression. Und dass er vor 2 Jahren in Behandlung war, aber sich dort nicht gut aufgehoben gefühlt hat. Von da an ergab das alles einen Sinn, worüber ich mir so den Kopf zerbrach. Ich legte ihm noch einmal eine neue Therapie ans Herz, aber er ging der Sache mehr oder weniger aus dem Weg.

Dann stand eine Woche Mallorca an. Lange geplant. Machen sie jedes Jahr. 4 Freunde, teilweise in Beziehung, teilweise Single.
Am Anreisetag in der Minute des Landens noch gelandet, mich über alles auf dem Laufenden gehalten, Fotos und Videos, wenn ein Lied lief, bei dem er an mich denken musste, so kam eine Audio. Und dann war urplötzlich von einem auf den anderen Tag (ab Tag 4) komplette Funkstille. Auch da war am ersten Abend wohl wieder eine Situation, ihm war was zu 'blöd' und er ging und legte sich schlafen.

Wir redeten vorher darüber und da meinte er zu mir: Also normalerweise packe ich mein Handy da eine Woche weg, aber das mache ich in diesem Jahr deinetwegen nicht. Ich freute mich.

Ich gestand ihm den Urlaub mit seinen Jungs vollkommen zu und schrieb nach zwei Tagen Funkstille nur eine kurze Nachricht, die er einen halben Tag später erst las, aber nicht antwortete. Zwei Tage später schrieb er: Ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch großartig dazu schreiben soll, das Bedürfnis zu schreiben, war einfach nicht so groß.
BÄM. Das hat gesessen. Ich habe darauf nicht geantwortet, weil alles gesagt ist, denke ich.
Er ist wieder zurück im Alltag und nur zweimal am Tag online. So wie vor meiner Zeit auch. Ich dachte zuerst an eine neue Bekanntschaft auf Mallorca, aber davon gehe ich nicht mehr aus.

Trotzdem habe ich ziemlich daran zu knabbern. Es waren nur 2 Monate, die aber sehr intensiv waren und es ist so abrupt und ohne Anzeichen geendet.

So viel von meiner Seite.

Liebe @Brightness2, vielen lieben Dank für deinen Beitrag.

Nun, was soll ich sagen?! Sein Alk. spielte in unserer Ehe eine große Rolle. Er trank jeden Abend in seinem Schuppen draußen Alk.. Ich habe es damals beim Jugendamt erwähnt, habe aber keine weitere Handhabe. Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist, ich weiß keine aktuellen Vorfälle oder dergleichen. Er geht jeden Tag seiner Arbeit nach, kümmert sich um die Tiere daheim, erst am Abend, wenn alles erledigt ist, ließ er sich dort nieder.

Er verdient weitaus mehr als ich. Ich habe ihn noch einmal in Ruhe auf den Unterhalt angesprochen, er ist nicht bereit dazu. Ich wollte, um ehrlich zu sein, seine Reaktion auf das Schreiben meiner Anwältin abwarten, weil ich gehofft hatte, er merkt nun auch, dass es sich so gefestigt hat und wir es so beibehalten, er sieht ihn schließlich jede Woche. Er geht aber nicht davon ab, ihn jede zweite Woche komplett bei sich haben zu wollen. Wenn sein Anwält also etwas Ähnliches geschrieben hätte, dass wäre ich die Unterhaltssache mit meiner Anwältin noch einmal angegangen. Nun weiß ich in dem Punkt nicht weiter, aber ich schaffe es ja auch schon fast ein Jahr mit 123 Euro Unterhalt, finde es nur unfair.

Aber ja, natürlich hast du Recht. Seit April haben die Beleidigungen jedoch aufgehört. Wir haben kaum mehr Konktakt, bis auf kurze Anrufe, wenn er ihn mal eine Stunde später bringen will oder zu einem Familiengeburtstag holen möchte, sprich alles, was außerhalb der Regelung wäre.

Aber wie passiert mir so etwas wie mit Next?! Der Vater meiner Mädchen hat es schwarz auf weiß (bipolare Störung, Teilschizophrenie), mein Ehemann Alk und nun wieder so ein Fall. Es stellte sich ja aber jedes Mal erst später raus. Wie kommt das?! Ich finde keinen Grund. Aber bei den beiden langen Geschichten, habe ich mich beide Male nach langer Zeit getrennt. Brauchte aber wirklich lange. Ich möchte auch kein Helfer mehr sein. Ich möchte keinen Menschen, der krank ist und nicht selbst alles in die Wege leitet, um zu genesen bzw. einen guten Weg zu finden, damit zu leben, ohne dass eine Beziehung darunter leiden würde.