6

Diese Liebesschmerzen sind so schlimm

A
Hallo an alle, Die Hilflosigkeit und die Trauer haben mich auf diese Seite geführt. Seit einigen Tagen schon lese ich als Gast all die Tipps und Erlebnisse meiner Leidensgenossen und -Genossinnen. Heute ist es so schlimm, dass ich den Drang verspürte etwas zu schreiben. Hier sitze ich also, mit verquollenen Augen, roten Wangen und einem Gesicht das von Tränen gezeichnet ist, und versuche irgendwie mit all dem Schmerz, den Ängsten und der Trauer um zu gehen. Durch das niederschreiben meiner Gefühle erhoffe ich mir Linderung. Zudem ist es sicher hilfreich Meinungen, Informationen und Hinweise von anderen als Rückmeldung zu bekommen. Ich tue mir im Moment einfach nur selbst leid und habe das Gefühl völlig hilflos meinen heftigen Gefühlen ausgeliefert zu sein. Es ist spät und mein Körper ist so schrecklich müde, aber mein Kopf will einfach nicht zur Ruhe kommen. All das verzweifelte Schluchzen, das Zittern der Glieder und dieser Schmerz. Am liebsten würde ich mich nicht damit auseinander setzen müssen-aber das geht eben leider nicht. Wie soll man sonst voran kommen, draus lernen oder Erfahrungen sammeln? Der Schmerz ist ebenso wichtig wie die Freude- nur nicht so willkomen. Es gibt sicher vieles was man zur Besserung der Lage bzw. der Stimmung machen kann, nur gerade geht einfach gar nichts. Ihr kennt dieses oder ähnliche Gefühle sicher. Gibt es etwas das euch in so einer verzweifelten Stunde wirklich geholfen hat? Im Moment kann ich einfach nicht aufhören zu weinen.

Liebe Grüße an alle Mitglieder, vor allem an die Nachtschwärmer und Schlaflosen

20.09.2017 00:47 • x 1 #1


P
@Anna_M
Es ist schwer zu beschreiben, aber es hat mir geholfen, dass ich ein Gefühl zu ließ, dass man als Alle Macht abgeben oder sich fallen lassen beschreiben könnte. Als ich es hin bekam mir eine Sicht auf MICH und auf DAS was mit mir passierte zu gewähren, die mich weder als Opfer oder Täter darstellte, sondern erstmal einfach nur zuließ anzunehmen WAS da eigentlich genau - völlig wertfrei faktisch gerade vor sich ging, da hat mich das dann erstmal wieder etwas zur Besinnung gebracht oder auf den Boden zurück geholt und mich wieder mehr in Einklang mit mir selbst und der Realität gebracht.

DENN: Ist es schlimm jemanden So zu lieben, dass es einem den Boden unter den Füssen wegzieht, wenn derjenige das nicht mehr erwidert? NEIN! Es ist menschlich. Darf einen das völlig aus der Bahn werfen? KURZ, ja, aber es ist Fakt, dass ähnliches dem Großteil der Menschheit einmal, wenn nicht öfters sogar, im Leben widerfährt zu den Dingen gehört ,die man nun mal irgendwie verpacken muss, wenn man nicht untergehen will die ANDERE ja scheinbar eben auch irgendwie überleben OHNE daran kaputt zu gehen!

ABER WIE GEHT DAS ? Anscheinend gibt es Wege mit SICH ALL DEM wieder seinen Frieden zu schliessen um von neuem zu beginnen! (Die gibt es!)

Dabei war für mich das Wichtigste zu realisieren, dass weder der Verlasser seine Gefühle wirklich steuern kann oder mutwillig handelt , noch der Verlassene !

Wenn man dieser Situation ausgeliefert ist und es schafft diese erst einmal zu SO akzeptieren OHNE dass man irgendwem WIRKLICH Schuld daran gibt, sondern einem vielmehr gelingt zu akzeptieren, dass dabei Mächte im Spiel sind ,die sich unserer individuellen, menschlichen Macht eher entziehen, dann ist das - fand ICH zumindest ! - schon mal irgendwie sehr entlastend.

Ich meine damit NICHT, dass man sich als Opfer der Umstände oder als Spielball oder irgendwie einfach nur ausgeliefert betrachten sollte, aber man muss halt erstmal von Fragen Gefühlen wegkommen, die zu viel mit Schuld oder nicht genügen oder persönlicher Niederlage u.s.w. zu tun haben.

Es war die Sicht von Aussen oder die Sicht die Tatsachen an sich, die mir geholfen hat ALLES überhaupt erstmal einordnen zu können um dann Lösungen oder Überhaupt irgendeine Denkrichtung zu finden, die mir half wieder einen gewissen Halt im Jetzt zu finden, mir die Schwindeligkeit nahm - Stück für Stück - half das Chaos in meiner Birne wieder in Ordnung zu bringen. (ALLEINE, erstmal . leider!)

20.09.2017 02:25 • x 3 #2


A


Diese Liebesschmerzen sind so schlimm

x 3


L
Zitat:
Der Schmerz ist ebenso wichtig wie die Freude- nur nicht so willkomen. Es gibt sicher vieles was man zur Besserung der Lage bzw. der Stimmung machen kann, nur gerade geht einfach gar nichts.


Wie du schon sagtest, der Schmerz muss auch mal wichtig sein. Du hast sicher gute Gründe warums dir jetzt so geht und deswegen solltest du den Schmerz auch zulassen. Man muss nicht immer alles kontrollieren wollen und man muss sich nicht immer gleich gezwungen fühlen, unbedingt möglichst am besten gleich gestern den Schmerz ausgetilgt zu haben. Einfach mal zulassen, ohne was dagegen tun zu müssen und ohne die Lage sofort besser machen zu müssen...

20.09.2017 04:25 • x 1 #3


A
@ pinkman, ja du hast recht, es ist schwer diese Fragen ab zu stellen, die Schuld zu suchen und dieses grübeln darüber was falsch lief. Ich freue mich, wenn ich an dem Punkt bin an dem ich das alles eher von außen betrachten kann. In kleinen Ansätzen kommt das bereits, aber immer nur kurzfristig- eine Kleinigkeit und schon fühlt man sich wieder haltlos und fühlt sich hilflos.

@lasseszu, auch deinen Standpunkt verstehe ich.Gefühle müssen verarbeitet und zugelassen werden-das geht nicht anders und ist wichtig. Heute Nacht war es nur so schrecklich dass ich das Gefühl hatte auseinander zu fallen und den Schmerz einfach nicht mehr ertrug. Heute morgen ist es schon nicht mehr ganz so schlimm. Ich dachte nur, dass es vielleicht etwas gibt was einem (und wenn es nur minimal helfen würde) aus so einer verzweifelten Situation rausholt, wenn sich der ganze Körper schüttelt, einen die Übelkeit plagt, alles rebelliert und man unkontrolliert weint. Aber ich schätze da hilft einem nur etwas in den Arm genommen zu werden und sich aus zu weinen.
Meine Geschichte würde ich sehr gerne erzählen, einfach um sie mal los zu werden, aber da brauche ich ein wenig Zeit.

Lieben Dank für eure Worte, ich bin froh dass ich darüber schreiben konnte. Danke fürs zuhören

20.09.2017 11:01 • #4


A
Was bin ich froh, dass ich diese heftige Nacht überstanden habe. Mit etwas Abstand und dem zulassen der Gefühle, geht es einem doch gleich schon ein klein wenig besser. Es stimmt tatsächlich-man muss einfach einmal durch die Gefühlshölle, damit es danach besser wird. Diese Nacht war schrecklich, die Qualen wirklich übelster Art, aber es wird besser. Auch wenn es zeitweise kleine Einbrüche oder Rückfälle gibt, aber so schlimm wie in dieser beschriebenen Nacht wurde es zum Glück nicht mehr. Das Leid ist nicht verschwunden, aber es schwindet langsam und stetig. Alles wird erträglicher. Mein Wunsch, nicht alleine zu sein ist präsenter denn je, doch da es so viel zu tun und bedenken gilt, lässt sich das auch irgendwie ertragen. Ich sehe die Chance die das Ganze mit sich bringt- die Chance auf ein neues Glück.
An alle die aktuell durch eine Phase gehen wie ich sie vor Tagen beschrieb: Versucht durch zu halten! Weint, schreit, lasst es raus. Es ist so verdammt hart, aber es dauert nicht so lange wie befürchtet. Und sobald ihr es hinter euch habt, werdet ihr von Tag zu Tag wieder etwas besser drauf sein.
Macht das was euch gut tut, redet drüber, lasst euch von Freunden oder Familie trösten, denkt in Ruhe nach, gebt euch etwas Zeit, damit der Kopf sich sortieren kann.

Ich wünsche euch viel Kraft und umarme euch gedanklich

Anna

30.09.2017 09:27 • x 1 #5




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag