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Digitale Kommunikation in der Liebe - Fluch oder Segen?

L
Früher hat man das hinterher rennen genannt heute hinter her schreiben.
Ja das war blöd , aber das muss man erst herausfinden und draus lernen. Deswegen halb so schlimm. Du weißt ja jetzt dass du das nie wieder tust. Lösche seine Nr.

06.10.2018 10:25 • #16


P
Ja, danke nochmal ihr lieben! Ich bin da leider wieder der Versuchung der digitalen Kommunikation erlegen.Es ist ja so einfach und schnell. Ein paar Knopfdrucke nur! Und da ich die letzten Wochen verstärkt zur Sentimentalität neigte, bin ich davon ausgegangen, dass auch er vielleicht in ähnlich sentimentaler Weise an unsere gemeinsame Zeit zurück denkt. Wenigstens hin und wieder. Dass das ganze vorbei und Geschichte ist, das weiß ich natürlich und ich wollte auch nichts wieder beleben oder rückgängig machen.

Mit zunehmendem Alter fällt es mir nur scheinbar immer schwerer, Menschen gehen zu lassen. Erst Recht Menschen, die ich einmal geliebt habe. Ich musste schon zu oft und zu viele Menschen aus meinem Leben gehen lassen. Die Eltern, Onkel und Tanten, Freunde, sie alle sind inzwischen verstorben. Mein Sohn ist aus dem Haus und lebt weit entfernt von mir sein eigenes Leben.

Auch von meinem Mann verabschiede ich mich jeden Tag ein Stück mehr. Inzwischen sind seine Nierenwerte sehr schlecht geworden. Mit dem Heim und der Pflege habe ich vereinbart, dass er nicht mehr ins Krankenhaus kommt. Der Hausarzt steht uns Gott sei Dank bei dieser Entscheidung mit Rat und Tag zur Seite. Wahrscheinlich werde ich auch meinen Mann schon bald endgültig gehen lassen müssen. Dann werde ich auch mein Ehrenamt im Heim aufgeben, dazu habe ich mich jetzt entschlossen.

Alle Signale in meinem Leben stehen derzeit auf Abschied. Wie sehr hätte ich da wenigstens ein gutes Wort meines ExAm nötig gehabt. Es kam zwar eine Reaktion auf meine guten Wünsche zum Geburtstag, es waren aber nur genau 2 Worte: Vielen Dank!
Mehr nicht! Kein wie geht es dir, wie geht es deinem Mann. Keinerlei Interesse an meiner Situation. Es war wahrscheinlich zu viel verlangt. Dennoch verzeiht mir bitte, wenn ich so etwas nicht verstehe. Ich wollte und ich will doch nichts von ihm. Ich bin nicht mehr Teil seines Lebens. Aber sein Desinteresse an mir als einer Frau, mit der er schließlich einmal sehr intim zusammen war, das tut weh.

Ich schütze mich ab jetzt davor. Ich habe verstanden, dass es nicht anders geht. Dennoch, es tut weh!

Verzeiht mir!

LG Pauline

06.10.2018 11:33 • #17


A


Digitale Kommunikation in der Liebe - Fluch oder Segen?

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D
Dir muss doch niemand verzeihen?
Verzeihen hat mit dem Vergeben eines Fehlers zu tun, der einem geschadet hat.
Du hast keinen Fehler gemacht und Du hast hier niemandem geschadet.

Das loslassen ist eine hohe Kunst, sei liebevoll und geduldig mit Dir, Deine Situation ist nicht einfach.
Selbstschutz ist aber der richtige Schritt in die richtige Richtung.
Ich habe mal Jahre gebraucht, um eine bestimmte Nummer zu löschen, so hartnäckig klammerte sich mein Unterbewustsein an die Idee eines Happy End.
Die neuen Medien haben halt nicht nur Vorteile.
Es ist wirklich hilfreich, die Haken abzuschalten .

Ich wünsche Dir alles Gute.

06.10.2018 11:57 • #18


P
Heute geht es mir deutlich besser! Ich habe entschieden, dass ich mir meine Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit nicht durch seine kühle und distanzierte Reaktion kaputt machen lasse. Wahrscheinlich hat er gute Gründe für seine Reaktion, denn auf seinem neuesten Profilbild sind am unteren Bildrand Damenschuhe zu sehen.

Sei es drum! Ich gönne es ihm sehr! Ich will aber nun endgültig abschließen. Daher werde ich eurem Rat folgen und ihn nicht wieder kontaktieren.

Danke!

LG Pauline

07.10.2018 11:59 • x 2 #19


Felida
Ich hab meinen fb Account erstmal deaktiviert, WhatsApp auch was status und Häkchen angeht

Selbstschutz, da ich mich ja kenne

07.10.2018 13:18 • x 2 #20


Felida
@dattel: als ich einem Freund davon berichtet hab, dass der fb account erstmal deaktiviert ist, hat er gemeint, blockieren sei besser!

Mag sein, aber soweit bin ich noch lange nicht

07.10.2018 14:18 • x 2 #21


E
Evtl etwas OT, aber auch ich mag Whatsapp als Kommunikationsinstrument nicht. Zu schnell, zu oberflächlich, es wird zuviel reininterprätiert, mittlerweile wird ja auch schon der ein oder andere Streit per Whatsapp ausgetragen, von der katastrophalen, sich entwickelten Schreibkultur mal ganz zu schweigen. Deutung alleine anhand von Worten, ohne Mimik, ohne den Tonfall, ohne die Möglichkeit etwaige Missdeutungen adhok aus dem Weg räumen zu können, wenn der Gegenüber evtl gerade keine Lust hat zu antworten, ist nicht mein Ding.
Whatsapp habe ich daher vom Handy verbannt und nur daheim am Rechner installiert, und das auch nur als Kompromiss, da meine gesamte Familie den Mist nutzt. Ansonsten kann man mich gerne und jederzeit per Mail, SMS, oder Telefon erreichen, wenns wichtig ist.
Ich bin froh, nicht auf das bimmelnde und vibrierende Ding menthal angewiesen zu sein und das Teil am besten wie die Teenies heute alle 10 sec aus der Tasche zu ziehen oder Gefahr zu laufen, mir tippend und lesend die Visage am nächsten Laternenpfahl einzurennen vor lauter Angst, irgendwas zu verpassen oder nicht aktuell zu sein. Ebenso geht mir Facebook, Twitter, etc. am Allerwertesten vorbei.

07.10.2018 14:42 • x 2 #22


P
Ja, das ist eine Überlegung wert, ibims. Leide läuft noch meine ehrenamtsgruppe über WA. Sonst hätte ich es schon längst gelöscht.

07.10.2018 15:02 • #23


Felida
So geht es mir mit fb auch. Nutze es vor allem für Gruppen zu medizinischen Themen, auch habe ich dort eine lokale Gruppe mit treffen im realen Leben, ebenso whatsapp

07.10.2018 15:07 • x 1 #24


A
Ich finde, du übertreibst etwas. Ich antworte dann, wann ich will und Zeit habe. Und nur weil ich online bin, heißt das nicht, dass ich auch gerade Muse habe, zu lesen oder zu antworten. Vielleicht ist auch nur mein Comp online. Zudem kommt, man bekommt doch gerade online irrsinnig viele Glückwünsche. Da ist ein persönlicher Dank ja ohnehin schon viel. Hast du ihn denn etwas gefragt? Wirkliches interesse gezeigt? Ich glaube, du machst dir viel mehr Gedanken, als da wirklich dahintersteckt.

Ich zB: Ich lese eine Nachricht, will antworten, hab aber gerade keine Zeit, muss zu einem Termin etc. Und dann vergesse ich auch hin und wieder, mich zu melden. Das meine ich nicht bösartig, da ist mir auch der andere nicht egal deswegen. Sondern ich habe halt vielleicht nur keine Zeit, nur weil der andere grad Zeit hat. Es hängt ja auch davon ab, ob man viel vor dem Comp sitzt oder anderweitig unterwegs ist. Du nimmst es als Ablehnung oder Abwertung, weil du das sehr wichtig nimmst. Aber du schließt da zu sehr von dir auf anderen. Nur weil du gerade sentimental bist, muss er es ja nicht sein. Gerade, wo er gerade Geburtstag feiert, vielleicht viele Anrufe bekommt, mit jemandem zusammensitzt etc. Zeugt eigentlich von einer etwas egomanischen Weltsicht. Also kränk dich nicht, vieles, was du hier als Ablehnung empfindest, ist in Wahrheit gar keine.

07.10.2018 15:14 • x 1 #25


P
Danke @Arnika ,

du hast sicher Recht! Mit anderen Bekannten und Freunden nehme ich das auch viel lockerer. Nur mit ihm gelingt mir das immernoch nicht. Um das zu verstehen, muss man wohl die Geschichte kennen.

Ich habe ihn ja kennen und lieben gelernt, als mein Mann wegen eines schweren Schlaganfalls in der Reha war und von ihm als seinen Physiotherapeuten behandelt wurde. Es mag geschmacklos klingen, aber am Krankenbett meines Mannes begann unsere Affäre. Er wurde sehr schnell zu einem sehr wichtigen, wenn nicht sogar dem wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich wollte und brauchte ihn so dringend, dass alle meine Sicherheitssensoren außer Kraft gesetzt waren. Mit ihm erlebte ich in einer sehr schweren Phase meines Lebens eine neue überwältigende Liebe. Auch säxuell erlebte ich eine Leidenschaft, wie ich sie vorher nicht gekannt hatte. Mit meinem Mann war meine Säxualität auch immer sehr schön aber, wie es in einer langjährigen Ehe so ist, es war sehr eingespielt und mechanisch geworden alles.

Ich ließ mich also mit Haut und Haaren auf diesen Mann ein und ich dachte, da er auch mit seiner Frau gerade einen Schicksalsschlag erlebt hätte, wäre ich ihm genau so wichtig. Allerdings spürte ich immer schon eine gewisse Zurückhaltung bei ihm, die sich besonders auch in der Kommunikation zeigte. Während ich mein Handy Tag und Nacht bei mir trug, um auch ja keine Nachricht von ihm zu verpassen, dauerte es manchmal Tage, bis er mir antwortete. Auch der Umfang der Nachrichten war sehr dürftig. Das mag auch daran gelegen haben, dass er ursprünglich kein deutscher Staatsbürger ist und mit der deutschen Sprache so seine Probleme hat. Da ich generell sehr gerne schreibe (und rede) textete ich ihn also zu und bekam nur sehr einsilbige Nachrichten zurück.

Diese wurden mit der Zeit immer weniger und er gab mir recht bald den Eindruck, dass er sein Interesse an mir verlor. Dann kam der Schlag ins Gesicht. Er hatte schon während unserer Zeit ein anderes Techtelmechtel, dass er mir verschwiegen hatte. Bei meinem Versuch, ihn aus der Reserve zu locken, stieß ich irgendwann auf sie und wir lieferten uns am Telefon ein sehr unschönes Wortgefecht, in dem sie mich bedrohte und beschuldigte, ihren Freund zu belästigen. Dabei wollte ich doch nur Klarheit von ihm und eine eindeutige Ansage, dass das mit uns beendet ist. Dazu war er zu feige!

Anschließend herrschte Funkstille zwischen uns über mehr als ein Jahr. Mir ging es in dieser Zeit zunächst sehr schlecht aber ich erholte mich und machte meinen Frieden mit meinem Schicksal. Ich kümmerte mich um meinen Mann, nahm ein Ehrenamt in seinem Heim an und kam mit mir ins Reine.

Ostern dieses Jahres meldete er sich plötzlich wieder bei mir. Er habe Schluss mit ihr, sei darüber sehr traurig und ich sei Schuld daran. Ich konnte es nicht fassen. Dennoch waren alle meine Gefühle für ihn wieder da und so stellte ich mich der Auseinandersetzung. Ein von ihm gewünschtes Treffen lehnte ich aber ab. Diesmal funktionierte mein Selbstschutz, denn wir wären sicher wieder im Bett gelandet. Dass er daran immernoch Interesse hatte, daran ließ er keinen Zweifel. Ich wollte aber nicht wieder als Lückenbüßerin herhalten. Das würde ich nicht ertragen.

Also herrschte wieder Funkstille zwischen uns. Diesmal aber hatte ich keine Lust mehr, zu leiden. Ich kontaktierte ihn erneut. Machte ihm klar, was ich durchgemacht hatte und immernoch durchmache. Ich sagte ihm auch, dass wir eine sehr schöne Zeit zusammen hatten, die ich immer in guter Erinnerung behalten werde. Trotz allem. Ich bat ihn um ein paar versöhnliche Worte zum Abschied. Formulierte ihm diese sogar vor, um ihm die Mühe des schreibens in deutscher Sprache zu erleichtern. Das fand er dann so witzig, dass er mir wunschgemäß antwortete. Daraufhin konnte ich gut mit allem abschließen und schwelgte in meinen positiven Erinnerungen. Dabei vergaß ich, wie abweisend und schroff er sein konnte und beging den Fehler, ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Dass er mir überhaupt antwortete ist schon sehr hoch einzuschätzen, wenn ich auch von seiner erneuten Einsilbigkeit wieder entäuscht war....!

Sei es drum! Es ist wie es ist und ich habe nun andere Probleme. Meinem Mann geht es immer schlechter! Er ist in das Einzelzimmer verlegt worden. Seine Nieren arbeiten kaum noch und ich verbringe jeden Tag mehrere Stunden bei ihm. Ich denke es geht nun wirklich aufs Ende! Dazu brauche ich nun alle meine Kraft!

Ich danke euch, für euren Zuspruch. Ich melde mich wieder sobald ich wieder Luft bekomme. Im Moment fällt mir das Leben sehr schwer! Dass meine Gedanken gerade jetzt um diesen ExAm wieder kreisen, verstehe ich selbst nicht. Vielleicht beschäftigt sich das Gehirn in schweren Zeiten immer gerade mit dem Leid, dass es am einfachsten verarbeiten kann.

Danke euch allen für euren Zuspruch!

LG Pauline

08.10.2018 09:39 • x 3 #26


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