2

Dornröschenschlaf beendet, Selbstzerstörung off

E
Liebe Gemeinde

ich war immer ein konstruktiver Mensch, dem Leben zugewand, gut zu mir...
Dann traf ich meinen Prinzen und fiel tief. Der Kummer ist lange vorbei aber ich fing damals an mich selbst gehen zu lassen. Ich begann zu trinken, zu rauchen, ging nicht mehr zur Arbeit Ich weiß nicht wie es so weit kommen konnte aber nun ist es so gekommen. Ich kann es nicht rückgängig machen. Aus einer verträumten, schönen Frau ist eine traurige, weniger attraktive geworden. Ich dachte mit der Trennung (10 Jahre Beziehung) alles verloren zu haben. ich fiel und fiel und fiel. Heimatlosigkeit, Retraumatisierung. Ich wendete mich vom Leben ab, Arbeitslos, traf niemanden mehr, versteckte mich.

Nun habe ich den Willen und die Kraft wieder aufzustehen. Ich möchte es. Ich habe eine Therapie begonnen, mit dem Trinken habe ich bereits aufgehört und mache Nachts schon ein paar Spaziergänge. tags mag ich selten raus weil ich mich so schäme wie ich aussehe. Aber ich habe das Gefühl, dass während des Rückzugs etwas in mir gewachsen ist. es ist als hätte ich 2 Jahre im Dornröschenschlaf verbracht.

Ich habe jetzt die Kraft.

Darum meine Frage: wie anfangen?

Ich habe nun so viele Baustellen dass ich nicht weiß wo beginnen.

Ich möchte mit dem Rauchen aufhören
Ich möchte hinausgehen
Freunde treffen
Arbeit suchen
meinen Körper wieder spüren
andere um Verzeihung bitten
Mir selbst verzeihen. Das ist wohl das schwerste. Wenn ich nun beginne, an meinen Baustellen zu arbeiten, kommen massive Selbstvorwürfe und eine enorme Angst, die Kurve nicht mehr kratzen zu können. Das ist sehr hinderlich! Sobald ich Arbeit suche, sobald ich die Kippen ausdrücken will, denke ich: das alles wieder aufzusammeln schaffste eh nicht mehr.

Habt ihr ein paar Anregungen für mich?

Danke im voraus?

12.03.2014 15:35 • #1


R
Bitte melde dich hier an, damit man dir eine PN schrieben kann.

12.03.2014 15:46 • #2


A


Dornröschenschlaf beendet, Selbstzerstörung off

x 3


E
mache ich. Danke

12.03.2014 16:02 • #3


E
Jetzt kanns losgehen

12.03.2014 16:11 • #4


Olli69
Zitat von Elfriede:
Jetzt kanns losgehen


Siehst du, wieder einen Schritt getan, in diesem Sinne: WILLKOMMEN ELFRIEDE

12.03.2014 16:14 • #5


I
hallo elfriede,

hut ab vor so viel offenheit.

um die dinge, die du anpacken willst, dauerhaft zu ändern,
solltest du für dich das warum formulieren.
und du solltest alles für DICH realisieren.
nicht, damit andere dies oder das von dir denken bzw. nicht denken.

habe keine furcht zu scheitern, und wenn du es mal tust,
nimm das nicht als anlass aufzuhören.

und wenn du herausgefunden hast, wie es geht, die blöden kippen
sein zu lassen, sag mir bescheid. *grins*

12.03.2014 16:27 • #6


E
Danke Olli69!

@Idaho: danke, Du sagst etwas sehr wichtiges das mir allerdings mehr als bewusst ist und was ich in dieser deutlichkeit zum ersten Mal fühle: ich will es für mich! Ich hoffe gerade gar nicht auf eine neue Beziehung oder so. Ich möchte wieder mein Leben leben.

Ich hatte heute Nacht einen Traum, vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein.

Ich saß am Sterbett einer schönen Frau. Sie lag ganz still unter weißen Leinen und lebte noch. Ein zartes Wesen. Plötzlich setzte sie sich auf, war aber geistig nicht mehr da, sie atmete ganz laut und intensiv aus, nur aus und das mit Ton. Es erschrack mich im Traum sehr das zu sehen. Dann schnellte sie zurück und lag tot danieder. Eine kleine zarte Frau unter riesigen weißen Leinen.

12.03.2014 16:33 • #7


A
Zitat von Elfriede:
Ich habe nun so viele Baustellen dass ich nicht weiß wo beginnen.

Ich möchte mit dem Rauchen aufhören
Ich möchte hinausgehen
Freunde treffen
Arbeit suchen
meinen Körper wieder spüren
andere um Verzeihung bitten
Mir selbst verzeihen. Das ist wohl das schwerste. Wenn ich nun beginne, an meinen Baustellen zu arbeiten, kommen massive Selbstvorwürfe und eine enorme Angst, die Kurve nicht mehr kratzen zu können.
hallo elfriede

die erste hürde war geschafft indem du wieder mehr nach draussen gehst, der weite war dir bewusst zu werden, was du gern verändern willst. der dritte ist dich hier anzumelden.
Zitat:
Ich hatte heute Nacht einen Traum, vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein.

Ich saß am Sterbett einer schönen Frau. Sie lag ganz still unter weißen Leinen und lebte noch. Ein zartes Wesen. Plötzlich setzte sie sich auf, war aber geistig nicht mehr da, sie atmete ganz laut und intensiv aus, nur aus und das mit Ton. Es erschrack mich im Traum sehr das zu sehen. Dann schnellte sie zurück und lag tot danieder. Eine kleine zarte Frau unter riesigen weißen Leinen.
träume können am ehsten von einem selbst beantwortet werden. weil dein unterbewusstsein ja mit dir spricht. auf mich macht der traum den eindruck, dass du dich von der einen frau verabschiedest, sie ist gestorben. das sie nur laut und deutlich ausatmet hat mit loslassen zu tun. etwas altes, verbrauchtes abgeben, loslassen, etwas muss sterben, damit die neue elfriede entstehen kann - und das ist es, was dir angst macht, das alte sterben zu lassen.
aber das ist notwendig damit du dich neu erschaffen kannst.
das die frau geistig nicht mehr da war zeigt, dass sie auf der emotionalen und psychischen ebene gearbeitet hat, was deinem wunsch entspricht dich wieder mehr zu fühlen, aber auch das macht dir angst.

die selbstsabotage zeigt, dass du noch angst hast die nötigen schritte zu gehen sie hindert dich daran.

mache dir einen plan und verbiete dir NICHTS ! mach das, was du tust, aber ganz bewusst !
z.b. rauchen, frage dich z.b. : warum will ich gerade jetzt eine Zig. rauchen ? vielleicht kann ich ja noch 10 minuten darauf verzichten ? was kann ich sonst für mich jetzt tun ?
sage dir bei allem, was du nicht gleich schaffst immer wieder vor : auch wenn ich es jetzt nicht geschafft habe auf die Zig. zu verzichten liebe und akzeptiere ich mich genauso wie ich bin.
du kannst das mit allem machen, was dir nicht gleich gelingt, z.b. rausgehen, dich gesund ernähren, noch keine arbeit suchen/finden o.ä. tue das immer wieder.
es unterstützt die eigenliebe und hilft leichter zu vergeben.

fange mit dem leichtesten an, mache dir einen plan und notiere dir, was du geschafft hast und wende o.g. an, wenn du es noch nicht geschafft hast oder nur zum teil.
statt um 23.00 uhr rauszugehen probiere ob du es schaffst schon um 21.00 h oder 20.00 h rauszugehen, gehe langsam runter mit der zeit.

habe verständnis und mitgefühl für dich und gehe in kleinen schritten vor, damit du erfolgserlebnisse verbuchen kannst, du kannst dich langsam wieder ins leben zurückbringen.

atmen bedeutet leben, mit atemübungen kannst du sehr gut deine körperwahrnehmung verstärken, vertiefter atem versorgt den körper mit mehr sauerstoff und kraft und atmen kann gestaute energien und damit gefühle wieder freisetzen.

hole dir therapeutische hilfe oder suche dir eine selbthilfegruppe vielleicht auch eine sportgruppe, z.b. nordic walking, schwimmen o.a.

gebe dir zeit und übe dich in geduld wenn du kontinuierlich dranbleibst wirst du erfolge sehen und spüren können. das kriegst du hin !

alles gute für dich!

12.03.2014 17:42 • #8


I
hallo elfriede,

dass es hier eben nicht um eine neue beziehung geht
ist klar.
oder, doch. eine neue beziehung zu dir.
eine sehr liebevolle.

was den traum betrifft, interpretiere ich es so:
alles neue ist sehr verletzlich. denke an säuglinge.
sie sind sehr widerstandsfähig, dennoch wehrlos.

die schöne frau bist du selbst.
die tötest du, wenn du zu schnell zu viel von ihr forderst.

einen tag nach dem anderen.
gestatte dir langsam zu sein und ersetze das wort langsam durch
das wort behutsam.
so sollst du mit dir umgehen.
so sollst du fordern, dass andere mit dir umgehen.
egal, ob das allgemeine begegnungen sind
oder herzensmenschen.

12.03.2014 18:00 • #9


E
Danke Alena-52 und Idaho!

Ich glaube Alena Deine Traumanayse trifft es recht gut. Klar war mir auch dass ich diese Frau sein muss, dass etwas stirbt. Nur einmal im Leben atmen wir nicht mehr ein...
Vielleicht ist es aber auch so wie Idaho sagt, die Frau stirbt weil ich sie gerade durch meine Lbebensweise töte? Oder weil sie solche Angst vor neuen Schritten hat?
Ich hoffe der Traum ist ein gutes Zeichen.
Ich bin gerade selbst etwas erschrocken wie ich mich hier exponiert habe Vielleicht aber auch erschrocken weil ich es mir dadurch klar vor Augen geführt habe. Darum mache ich es jetzt kurz.
Alena Deine Ratschläge sind Gold wert! Danke! In deinen Worten klingt etwas sehr positives durch und das macht mir Mut! ich habe verstanden aber es ist gerade viel, ich muss es auf mich wirken lassen.

Wie konnte ich mich nur so selbst aufgeben! Was steckt dahinter?

12.03.2014 22:03 • #10


A
Zitat von Elfriede:
Wie konnte ich mich nur so selbst aufgeben! Was steckt dahinter?
hallo elfriede

zu geringe wertschätzung ? angst vor verlust ? angst allein zu sein/bleiben ?
mangel an eigenliebe ?

es klingt so als würdest du dich selbst bestraft haben - vielleicht weil dich schuldgefühle plagten ?
es kann viele ursachen haben, wichtig ist, dass du bereit bist dir wieder gut zu tun und auch dementsprechend handelst.

krisen können chancen sein und wenn wir da hindurchgehen können sie uns stärken.

12.03.2014 23:46 • #11


goldbeere
Hallo Elfriede,

mich berührt Deine Geschichte. Und die Antworten und Anregungen der anderen finde ich sehr einfühlsam und hilfreich.

Ich wünsche Dir viel Mut, Kraft und Liebe zu Dir selbst !

13.03.2014 00:15 • #12


E
Danke auch Dir liebe Goldbeere

Tag 1:

ich hatte Angst aufzustehen, die sonne schien herein und ich hätte am lebsten meine schwarzen (ja!) Vorhänge zugezogen. Angst vor dem Tag, Angst dass das Licht mein Gesicht zeigt. Aber ich bin aufgetstanden Und! Ich bin hinausgegangen. Kam mir vor, wie ein Häftling, der nach Jahren die Stadt betritt wie ein Fremder mit fremder Sprache. Draußen lesen? Oh nein, das war dann doch schon zu viel. Ich mag mich gerade nicht unterhalten.

Ich habe geonnen, ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und ich muss mich beherrschen, meiner inneren Stimme nicht die Überhand zu lassen die da verächtlich ruft Pah! Das was Du heute gemacht hast, machen andere morgens zwischen 7 und 8 Uhr! Versagerin!

Nachsicht mit sich selbst haben! Wie schwer ist das. Mit anderen habe ich immer Nachsicht.

Aber eines habe ich gewonnen, es ist jetzt in mir wie nie zuvor: ICH will MICH glücklich machen. Es ist keinerlei Reiz, mein Glück jetzt z.B. in einem Partner suchen zu wollen. ein starkes Ich-Gefühl.

Ja Alena52, ich habe auch überlegt ob es Selbstbestrafung ist aber wofür? Ich bin in eine Hilflosigkeit gefallen und je mehr ich versagte, je mehr ich die Verantwortung für mein Leben abgab, desto hilfloser fühlte ich mich! Ich muss wieder dahin kommen, zu fühlen dass ICH mein Leben in der Hand habe. Trainieren und die Erfolge werden wir Sicherheit geben. ich meine kleine Erfolge.

Ich habe damals neben meiner arbeit ein Fernstudium begonnen und bin weit gekommen und hab dann einfach nichts mehr getan, mich auch nicht krank gemeldet!Es sollte evtl. ein Start in ein neues Berufsleben werden. ich würde es gerne wieder aufnehmen, dazu müsste ich wohl erst ein attest vom Arzt holen und dann gucken was noch zu retten ist. Und da ist eine Hemmung in mir. Wenn ich zum Psychiater gehe, dann stehe ich als Kranke da, als gescheiterter Mensch. Das kränkt mich irgendwie aber ohne geht es wohl nicht.

Ich gucke meine Bücher und Ordner an als seien sie aus einem vergangenem Leben...Als müsste ich noch mal in meine Jugend zurück und da weiter machen obwohl ich heute eine erwachsene Frau bin. Auch das kränkt mich. Ich muss heute tun, was meinem Alter nicht mehr entspricht.

Ich lasse einfach meine Gedanken fließen...
Ich danke euch für das Lesen und wünsche euch einen wunderschönen sonnigen Tag,
E

13.03.2014 16:36 • #13


R
Hallo Elfriede,

nun hast Du ja schon sehr sehr viele sinnvolle Anregungen bekommen.
Und wie mit allen Problemen im Leben, ist es wichtig, den entscheidenden Satz, der Dir auf dem Weg weiter hilft, zu bekommen.
Für jeden ist das ja sehr individuell!
Ich kenne aber den Abflug und habe das gleiche wie Du gemacht.
Allerdings nur etwa 8 Wochen Komasaufen war ich am Ende und bin freiwillig in die Klinik, weil mein Körper kurz vor dem sterben war.
Nun habe ich 2 weitere Trennungen hinter mir und habe aber gelernt, das Alk. mich noch weiter runter bringt!
Letzte Trennung nun 7 Monate her- aber seit 4 Wochen habe ich die letzte Stufe erreicht- loslassen und akzeptieren. Und seit dem gehts wieder recht gut und ich mache wieder mehr mit meiner Freizeitgruppe.
Ich denke, Du solltest Dir nur soviel zumuten, wie Dein Körper es zuläßt- heißt natürlich auch, in sich hinein zu hören und dann halt ertsmal kurze Spaziergänge.
Und was ganz ganz wichtig für mich war, entsprechende Tabletten- als Unterstützung bzw Krücke. Sollst sie ja nicht ewig nehmen- aber sie geben etwas mehr Stärke und vertrauen in Dich selber.
Und denke doch nicht, die anderen denken Du bist Krank!
Die sitzen ja auch nicht da, weil sie nicht besseres zu tun haben!
Hilfe annehmen ist sehr sehr wichtig- hast Du jemanden dafür?
Diese Person kann Dich auf dem Weg ins Leben helfen- habe das große Glück damals gehabt. Und wenn stabil genug bist, kann diese Person sich langsam von Dir lösen und Dich in Dein neues Leben entlassen!
Geduld-geduld-geduld-geduld mit Dir haben!

LG und dran denken, es lohnt sich Dein neues Ziel zu erreichen- ich habe mich in Krisen immer daran erinnert, wie meine Welt mit Alk. war- völlig fremdbestimmt- schlimm!

P.S. Bin eher zufällig auf Dein Thema gefallen und nicht so oft hier.
Aber wenn Du möchtest, kannst Du weiteren Kontakt zu mir halten:rolfmeyerhoff1234@web.de

17.03.2014 17:02 • #14


R
Ach ja,

nehme Dir nicht zuviel auf einmal vor!
Rauchen ist zwar nicht Gesundheitsfördernd- aber Deine große Baustelle ist doch, wieder ins Leben zurück zu finden!?
Wenn Du da etwas stabiler bist, kannst das Rauchen mal in Angriff nehmen.
Und so blöde das Rauchen auch ist- es verändert nicht Deine Seele und Deinen Charakter- mache das, wenn etwas stärker bist- denke ich zumindest!

LG
Ron

17.03.2014 17:17 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag