Liebe Lena,
seit ich Deinen Text gelesen habe, arbeitet es in mir.
So viele Parallelen...
Auch ich stehe mitten im Leben, von außen betrachtet alles wunderbar.
Erscheine anderen stark, bin es vermutlich auch.
Seit ich 19 bin, sorge ich für mich selber. Auch in meinen (langjährigen Beziehungen) war ich der Fels in der Brandung, habe ich mich darum gekümmert, dass alles läuft, auch die finanzielle Verantwortung getragen, war die Erwachsene.
Auch wenn ich es gerne anders gehabt hätte.
Auch ich trage Verantwortung, ich scheue mich nicht.
Liebe habe ich in der Kindheit nicht im Überfluss bekommen, im Gegenteil. Bei dir war es wohl auch so.
Und dann kam letztes Jahr dieser Mann in mein Leben für ein halbes Jahr.
Es war wunderbar.
Ich fühlte mich geborgen, konnte - endlich - loslassen, das Leben fühlte sich an wie ein Fest, ich war voller Zuversicht und Freude auf die Zukunft.
Dann ein Streit, und auch er provozierte die Trennung.
Aus der Verliebtheitsphase heraus ist das wirklich sehr sehr hart. Die Trennung ist jetzt schon länger her als die Beziehung gedauert hat. Der Kummer dauert auch schon länger als die Beziehung gedauert hat, absurd, ich will das nicht mehr..
Mein Zustand ist wellenförmig. Kaum bin ich auf der Höhe und denke, dass es jetzt überstanden ist, führt eine Kleinigkeit dazu, dass alles wieder da ist und ich werde von Schmerz überflutet.
Will meinen Freunden damit auch nicht mehr auf die Nerven gehen, nerve mich selber schon damit.
Überlege, wieso das so ist.
- weil es keinen für mich keinen nachvollziehbaren Grund gab (seine Gefühle waren weg, von jetzt auf gleich. Eigentlich der beste Grund den es geben kann, aber wie das sein kann, das kann ich immer noch nicht verstehen.)
- weil es nicht nach Jahren des Alltags geschah, sondern am Anfang, als es noch frisch und glänzend war
- ich glaube so richtig kapiert hat es mein Herzchen immer noch nicht. Glaube irgendwie immer noch, er würde gleich um die Ecke kommen
- ich bin einfach so. Ich brauche lange, ich kann Menschen nicht einfach aus meinem Herzen kicken, das dauert.
- ich überlege wie Du auch immer wieder, ob/was ich falsch gemacht habe. Selbstreflektion hin und her, manchmal ist es leider brainfuc*
In meinem Leben sind in den letzten paar Jahren sehr viele (größtenteils belastende) Sachen passiert (Verlust von zwei Familienangehörigen ersten Grades), das trägt sicher auch dazu bei, dass der Verlust einer Beziehung nicht einfach so abgehakt werden kann. Der Organismus, die Seele ist eh belastet.
Bei Dir auch, wegen der Arbeitssituation.
Was also ist das Fazit?
Weiterleben. Jeden Tag, so gut es geht.
Versuchen, Zuversicht in das Leben und sich selber zu haben.
Eine Sache noch:
Zitat von Lena737800:denn ich habe es nicht geschafft den Mann zu halten
Das ist Quatsch. Er wollte gehen und ist gegangen. Man kann niemanden halten.
Du bist nicht schuld, ich bin nicht schuld.