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Du hast mein Herz gebrochen

I
Zitat von Lena737800:
Ich habe nie gelernt etwas anzunehmen. Ich bin so aufgewachsen, nie etwas ohne schlechtem Gewissen zu bekommen.
Menschen die ich in mein Herz lasse, kann ich nicht mehr loslassen

Worte die ich immer gesucht habe Danke

07.06.2019 01:46 • x 1 #16


L
Guten Morgen.

Ich lese soviele, tolle, freundliche antworten und bin wirklich beeindruckt und vor allem dankbar.
Oft ist so, dass ich mich für meine innere Leere schäme, da es mir ja eigentlich nach außen hin gut geht / gut gehen
muss. Ich möchte nicht undankbar sein...

Ja, ein Kind alleine zu erziehen ist nicht einfach.
Aber mein Muttersein der letzten 10 Jahre scheint Früchte zu tragen.
Mein Kind ist gesund, Fidel, frech und frech
Er ist halt aber auch ein richtiger junge und ich bin eine Frau.
Ich habe Angst, ihn dieser Welt hoffnungslos aussetzen zu müssen.
Ich habe Angst, ihm nicht genug Selbstbewusstsein und Stärke mitzugeben um sich in dieser Welt, in unserer grossstadt durchsetzen zu können.
Ich habe Angst, ihn schulisch nicht genug fördern zu können.
Angst, ihm nicht genug beibringen zu können.
Auch im Alltag.
Und sei es nur, ein Ikea regal azfbauen zu können oder reifen zu wechseln.
Ja und dann fehlt halt das wichtigste.
Liebe. Familie.
Wir sind immer nur zu zweit und er wünscht sich Familie.
Ich habe in mir das beklemmende Gefühl, es verbockt zu haben.
Der letzte war halt echt toll.
Es hat so gut harmoniert.
Dachte ich
Mein Sohn hat damals gefragt, ob er schuld ist, dass mein Ex gegangen ist.
Ich habe wie ein Löwe gekämpft, ihm das auszureden.
Aber die Schuld bei mir, suche ich nach wie vor.
Irgendwie scheint es im zwischenmenschlichen nicht so zu funktionieren, wie ich es in meinem Umfeld erlebe und selber vermisse.

Ich werde alles auf mich zukommen lassen.
Es ruhig angehen und versuchen mich mit meinem inneren Kind auseinanderzusetzen und vor allem zu versöhnen.
Ich glaube es ist an der Zeit.
Sehr gerne würde ich hier weiterschreiben und mich austauschen.
Mir tut das Forum wirklich gut.

Ps: Ich bin leider nur mit dem handy online und habe noch nicht geblickt, einzelne Passagen zu zitieren..

Liebe Grüße und für alle von euch einen erfolgreichen, schönen und sonnigen Tag

07.06.2019 06:42 • x 1 #17


A


Du hast mein Herz gebrochen

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S
Guten Morgen Lena,

Selbstbewusstsein und Stärke erhalten Kinder auch dadurch, dass man Ihnen zutraut etwas alleine zu schaffen.

Wenn sie Scheitern, dann bist Du einfach nur da. Tröstest, begleitest und hilfst Deinem Sohn zu erkennen, was falsch gelaufen sein könnte. Du bist sein sicherer Hafen, in den er jederzeit wieder einlaufen kann.

Als Alleinerziehende macht man sich oft zu viele Gedanken und so wie Du Deinen Sohn beschreibst, fühlt er sich wohl.

In Grossstädten gibt es Alleinerziehenden-treffs. Vielleicht gibt es bei Euch eine passende Gruppe. Dort kannst Du Dich stärken...Und wenn es passt, als Gruppe etwas zusammen unternehmen.

Bei Kindern solltest Du ab einen bestimmten Alter darauf achten, dass er in eine gute Gruppe kommt...Vereine sind da auch klasse.

Ich bin mir sicher, dass weisst Du bereits alles. Man kann einen Vater zwar nie ersetzen, aber kompensieren.

Es wäre schön, weiterhin von Dir zu hören. Du schreibst sehr klar und pointiert.

Zum inneren Kind gibt es einige Bücher, ich nehme an, da bist Du gut aufgestellt.

Ich kann Dir Robert Betz und auch Kurt Tepperwein (Du darfst Dich vom esoterischen nicht abschrecken lassen) sehr empfehlen. Vom letzteren gibt es das Praxisbuch Mentaltraining.

Schuld:
Wir sind Menschen. Manchmal verläuft das Leben anders als geplant.
Warum er letztlich gegangen ist, habe ich bei Dir gar nicht rausgelesen (vielleicht auch überlesen).
Du tust Dir keinen Gefallen damit, nach der Schuld bei Dir zu suchen.

Stell Dich Deiner Vergangenheit, um sie endlich loslassen zu können und finde für Dich heraus, was Liebe für Dich bedeutet. Wie zeigt sie sich? Wann glaubst Du Liebe zu spüren, was passiert da?

Gibt es Liebe nur im zwischenmenschlichen? Oder gibt es auch eine universelle Liebe? Wie könnte diese aussehen?

(Mir ist es nicht, Dich von irgendetwas zu überzeugen, keine Angst. Das obliegt Dir. Aber: an eine bedingungslose Liebe ausserhalb unseres irdischen Seins zu glauben, ermöglicht Dir, Dich von Erwartungen zu befreien.

Wie fühlt es sich an, zu wissen:
Du wirst geliebt, weil Du bist! ?
In Deiner Unvollkommenheit, Leere, Schwäche wirst Du geliebt. Einfach so...
-- dazu schreibt Robert Betz gute Bücher).

07.06.2019 07:54 • #18


L
Zitat von StAmt:
Guten Morgen Lena, Selbstbewusstsein und Stärke erhalten Kinder auch dadurch, dass man Ihnen zutraut etwas alleine zu schaffen. Wenn sie Scheitern, dann bist Du einfach nur da. Tröstest, begleitest und hilfst Deinem Sohn zu erkennen, was falsch gelaufen sein könnte. Du bist sein sicherer Hafen, in den er jederzeit wieder einlaufen kann. Als Alleinerziehende macht man sich oft zu viele Gedanken und so wie Du Deinen Sohn beschreibst, fühlt er sich wohl. In Grossstädten gibt es Alleinerziehenden-treffs. Vielleicht gibt es bei Euch eine passende Gruppe. Dort kannst Du Dich stärken...Und ...


So liebe Worte. Dankeschön!

Ich habe zum Glück einen tollen, langjährigen Freundeskreis und ein intaktes Netzwerk.
Mein Sohn hat Freunde und kommt gut zurecht. Ich bin da sehr dankbar für.
Selber Scheidungskind, weiß ich aber wow es in ihm drin aussieht.
Und irgendwie fühle ich mich, als habe ich versagt.
Er lernt nicht schnell einen Mann kennen und wenn ich es dann zulasse, ist es mir wirklich ernst.
Und das war es.
Umso mehr waren jede seiner Tränen ein Dolch in meine Brust, denn ich habe es nicht geschafft den Mann zu halten und ihn verletzt bzw war und bin es schuld, dass er manchmal traurig ist...
Dennoch - ich gebe nicht auf und bin mit dem Universum in engem Kontakt

07.06.2019 15:46 • x 1 #19


perpetuum
Liebe Lena,

seit ich Deinen Text gelesen habe, arbeitet es in mir.
So viele Parallelen...

Auch ich stehe mitten im Leben, von außen betrachtet alles wunderbar.
Erscheine anderen stark, bin es vermutlich auch.
Seit ich 19 bin, sorge ich für mich selber. Auch in meinen (langjährigen Beziehungen) war ich der Fels in der Brandung, habe ich mich darum gekümmert, dass alles läuft, auch die finanzielle Verantwortung getragen, war die Erwachsene.
Auch wenn ich es gerne anders gehabt hätte.
Auch ich trage Verantwortung, ich scheue mich nicht.
Liebe habe ich in der Kindheit nicht im Überfluss bekommen, im Gegenteil. Bei dir war es wohl auch so.

Und dann kam letztes Jahr dieser Mann in mein Leben für ein halbes Jahr.
Es war wunderbar.
Ich fühlte mich geborgen, konnte - endlich - loslassen, das Leben fühlte sich an wie ein Fest, ich war voller Zuversicht und Freude auf die Zukunft.
Dann ein Streit, und auch er provozierte die Trennung.

Aus der Verliebtheitsphase heraus ist das wirklich sehr sehr hart. Die Trennung ist jetzt schon länger her als die Beziehung gedauert hat. Der Kummer dauert auch schon länger als die Beziehung gedauert hat, absurd, ich will das nicht mehr..
Mein Zustand ist wellenförmig. Kaum bin ich auf der Höhe und denke, dass es jetzt überstanden ist, führt eine Kleinigkeit dazu, dass alles wieder da ist und ich werde von Schmerz überflutet.
Will meinen Freunden damit auch nicht mehr auf die Nerven gehen, nerve mich selber schon damit.

Überlege, wieso das so ist.
- weil es keinen für mich keinen nachvollziehbaren Grund gab (seine Gefühle waren weg, von jetzt auf gleich. Eigentlich der beste Grund den es geben kann, aber wie das sein kann, das kann ich immer noch nicht verstehen.)
- weil es nicht nach Jahren des Alltags geschah, sondern am Anfang, als es noch frisch und glänzend war
- ich glaube so richtig kapiert hat es mein Herzchen immer noch nicht. Glaube irgendwie immer noch, er würde gleich um die Ecke kommen
- ich bin einfach so. Ich brauche lange, ich kann Menschen nicht einfach aus meinem Herzen kicken, das dauert.
- ich überlege wie Du auch immer wieder, ob/was ich falsch gemacht habe. Selbstreflektion hin und her, manchmal ist es leider brainfuc*

In meinem Leben sind in den letzten paar Jahren sehr viele (größtenteils belastende) Sachen passiert (Verlust von zwei Familienangehörigen ersten Grades), das trägt sicher auch dazu bei, dass der Verlust einer Beziehung nicht einfach so abgehakt werden kann. Der Organismus, die Seele ist eh belastet.
Bei Dir auch, wegen der Arbeitssituation.

Was also ist das Fazit?
Weiterleben. Jeden Tag, so gut es geht.
Versuchen, Zuversicht in das Leben und sich selber zu haben.


Eine Sache noch:
Zitat von Lena737800:
denn ich habe es nicht geschafft den Mann zu halten


Das ist Quatsch. Er wollte gehen und ist gegangen. Man kann niemanden halten.
Du bist nicht schuld, ich bin nicht schuld.

11.06.2019 11:48 • #20




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