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Du Monster

J
... du hast mir soviel kostbare Lebenszeit und Energie gestohlen... Und ich liebe dich immer noch. Naja, was heißt, ich liebe DICH? Ich liebe die Maske, die du mir in den ersten Wochen und zwischendurch immer mal wieder präsentiert hast. Aber das, was sich hinter der Maske verbirgt, ist der letzte Dreck. Ein Monster, das es liebt, andere Menschen zu quälen. Ihnen den letzten Funken Selbstachtung zu nehmen. Sie zu schlagen, zu nötigen. Dich an ihren Tränen und ihrer Verzweiflung aufzugeilen...

Wie sehr freue ich mich auf den Tag, an dem auch die letzte Ecke meines kaputten Herzens wirklich verstanden hat, dass du ein Nichts und Niemand bist. Eine schöne Hülle, mit einem kaputten und widerlichen Kern. Wie sehr freue ich mich auf den Tag, an dem mir deine (bis jetzt immer erfundenen) neuen Frauen und Betthäschen nur noch leid tun. Auf den Tag, an dem meine Eifersucht endgültig verschwunden ist. Und ich nur noch Mitleid für die anderen Frauen empfinde. Und einfach nur froh bin, dass ich deinen kranken Spielchen entkommen bin. Wie sehr freue ich mich auf den Tag, an dem ich endlich erfahre, dass du im Bau sitzt. Dass dein Stellungsbefehl endlich angekommen ist. Auf den Tag, an dem dein erster Brief mich irgendwie über 30 Umwege erreichen wird und du mir bis dahin so unglaublich egal geworden bist, dass er ungeöffnet zurück geht. Wie sehr freue ich mich auf den Tag, wenn dein ganzes Lügengebilde zusammenbricht.

Jeder bekommt, was er verdient! Ich möchte keine Rache an dir üben... Ich werde mich zurücklehnen und an dem Tag, an dem das Karma dein Leben f***, die Show in vollen Zügen genießen.

04.04.2015 13:07 • x 3 #1


J
Du elendiger Mistkerl Wann lässt du mich endlich in Ruhe? Nun schreibst du männliche Bekanntschaften von mir an und erzählst ihnen, dass ich eine Prost. bin? Dass sie mir einen 20€-Schein unter die Nase halten sollen und ich würde mich dafür körperlich erkenntlich zeigen? Du bist doch echt das allerletzte...

Was hast du nur davon? Ist dein Ego wirklich so angekratzt, weil ich deine kranken Spielchen nicht mehr mitspiele? Weil du die Kontrolle über dein Spielzeug verloren hast? Wie gestört bist du wirklich? Ich habe Angst vor dem, was noch kommt. Was du dir noch alles einfallen lassen wirst, um mir zu schaden und mich weiter zu zerstören

04.04.2015 15:53 • #2


A


Du Monster

x 3


D
Das hört sich gar nicht gut an. was ist denn passiert?

04.04.2015 16:42 • #3


J
Hallo DadaDaa
Es ist eine lange Geschichte... Kurz gefasst könnte man es so beschreiben: die schlimmsten 1,5 Jahre meines Lebens

Und bis zur Trennung dachte ich noch, er kann in seinem Verhalten nicht mehr widerlicher werden. Aber er belehrt mich fast täglich eines besseren... Jetzt zeigt sich einfach das ganze Ausmaß seiner Zerstörungswut. Irgendwann in den nächsten Wochen wird dieser Terror ein Ende haben. Wenn er endlich im Knast sitzt. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit

04.04.2015 16:50 • #4


D
das tut mir schrecklich leid. vor allem das du noch für ihn gefühle hast. aber das wird alles vorüber gehen, so wie du es geschrieben hast...

04.04.2015 17:33 • #5


G
Hallo Joros,

ich habe Deine Threads gelesen, vor allem der erste hat mich erschüttert.
Nimm es bitte nicht als Vorwurf - aber ich kann Dich nicht verstehen!

Wieso bleibst Du 1,5 Jahre mit einem Mann zusammen, der Dich psychisch und physisch misshandelt? Der eine andere Frau vergewaltigt hat, der kriminell und Dro. ist?

In irgendeinem Beitrag hast Du geschrieben, dass Du in einer Suchteinrichtung tätig warst. Ich hoffe sehr, dass Du da nicht als Therapeutin oder Sozialarbeiterin gearbeitet hast. Mir wird Angst und Bange, wenn ich darüber nachdenke, dass Menschen, die selber hochgradig abhängig sind, anderen helfen wollen/sollen.

Und Du bist abhängig von ihm. Du nennst ihn Monster - selber bist Du ein Co-Monster. Du hast ihn in seinen Untaten noch unterstützt, statt ihn anzuzeigen (bzw. Deine Anzeigen nicht zurück zu ziehen) und damit vielleicht auch einiges zu verhindern. Bei solchen Konstellationen gibt es immer die, die machen und die, die es mit sich machen lassen. Du musst Dich fragen, wieso das bei Dir der Fall war. Ich finde erschreckend, wie viel Dir dieser Mann noch bedeutet, wie er Dich immer noch beherrscht.

Ich hoffe sehr, dass Du in Therapie bist. Denn die brauchst Du dringend.

04.04.2015 17:36 • x 2 #6


J
Liebe Dadadaa, ich danke dir für deine Worte

@Gast0815... Leider ist es mir nicht ganz gelungen, deinen Beitrag NICHT als Vorwurf zu sehen. Das hat vor allem damit zu tun, dass du anscheinend zwar meine Threads gelesen hast, in meinen Augen jedoch nicht richtig...
Dass du mich nicht verstehen kannst, kann ich absolut nachvollziehen. Ich hatte in meiner beruflichen Laufbahn viel mit Frauen zu tun, denen es so erging, und glaube mir, ich konnte sie NIE verstehen, ich konnte es absolut nicht nachvollziehen. Und genau das kann man eben erst, wenn man es am eigenen Leib erfahren hat.
Wieso ich mit diesem Mann so lange zusammen geblieben bin? (hier noch ein Hinweis am Rande, er hat keine andere Frau vergewaltigt, sondern es ging um den VERSUCH - nicht wirklich besser, aber in meinen Augen dann doch ein gravierender Unterschied) Weil er mich in der Hand hatte. Weil ich da in etwas reingeraten bin, dass ich lange nicht durchschaut habe. Weil ich ihm vertraut habe. Weil ich ihm geglaubt habe. Und weil seine gute Seite einfach viel zu anziehend war. Noch nie habe ich mich bei einem Mann so sehr zu Hause gefühlt, was von außen natürlich nicht nachvollziehbar ist...
Gehst du wirklich davon aus, dass alle Therapeuten und andere Tätige im Sozialen Bereich vollkommen gesund sind? Dass sie nicht auch ihr Päckchen zu tragen haben? Genau aus diesem Grund gibt es bereits in der Ausbildung mehr als genug Selbsterfahrung, während der Arbeit Supervision, in der Freizeit evtl. psychologische Begleitung bzw. Coaching... Damit man nicht seine eigenen Anteile in die Therapie mit reinbringt! Dass man nicht versucht, durch den Umgang mit Klienten seine eigenen Probleme zu behandeln, quasi auf deren Kosten. Sehr oft sind die eigenen Päckchen aber auch hilfreich. Meinst du, ein J. mit 30 Jahren Berufserfahrung nimmt einen Therapeuten ernst, der noch nie in seinem Leben an einer Zig. gezogen hat? Oder noch nie Erfahrungen mit einem Rausch gemacht hat? Meinst du, er fühlt sich dann irgendwie auch nur ansatzweise verstanden? Die eigenen Päckchen zu tragen muss nicht schädlich sein. Man muss das einfach nur trennen können.
Abhängigkeit war in meinem Leben nie ein Problem. Weder von irgendwelchen Substanzen noch von Beziehungen oder Menschen oder was auch immer. Und hättest du meine Beitrage vollständig gelesen, hättest du auch gesehen, dass ich mich in therapeutischer Behandlung befinde. Eben weil ich dieses für mich bis vor kurzem nicht präsente Thema der Abhängigkeit durchleuchten möchte und muss. Warum gerade dieser Mensch es geschafft hat, mich dermaßen einzulullen. Damit mir so etwas nie wieder passiert. Ich habe sehr viel Erfahrung im Umgang mit persönlichkeitsgestörten Menschen, vor allem Männern. Und ich hatte diese Warnlampe in mir. Sie ging bei der kleinsten Kleinigkeit an. Nur halt bei ihm nicht. Und das möchte ich für mich klar kriegen.

Du hast ihn in seinen Untaten noch unterstützt, statt ihn anzuzeigen (bzw. Deine Anzeigen nicht zurück zu ziehen) und damit vielleicht auch einiges zu verhindern. Dieser Satz geht mir extrem gegen den Strich. Weil du hier - genau wie er - versuchst, mir die Schuld für etwas zuzuschieben, für das ich nichts kann. Weißt du von dem zeitlichen Ablauf? Steht da irgendetwas von in meinen Beiträgen? Nein! Aber du interpretierst das einfach mal so... Du hast Recht, dass ich die Anzeigen hätte laufen lassen müssen. Aber ich konnte es damals einfach nicht. Auch wieder etwas, was man nur nachvollziehen kann, wenn man es selber erlebt hat.

Und du findest es erschreckend, wie viel dieser Mann mir noch bedeutet? Ja. Ich beschäftige mich noch sehr viel mit ihm. Weil verdrängen und einfach weitermachen in diesem Zusammenhang mehr als kontraproduktiv wäre. Vor allem für mich und meine Zukunft. Und sorry, wenn ich liebe, dann mit ganzem Herzen! Das war bei ihm so und bei meinen zwei ernsthaften und normalen Beziehungen vorher auch.

04.04.2015 19:48 • #7


P
@joros: lass raus, was raus gehört.. das ist ein sehr guter Weg in die richtige Richtung!


@0815!

ich kann verstehen, dass du es nicht verstehen kannst.

aber eigentlich hilft da schon ein bisschen Internet-Recherche um zu begreifen, was Psychopathen in anderen Menschen auslösen..
Auch hat das wenig Einfluss auf die beruflichen Qualitäten..


und noch ein Gedanke:
beonsonders die Rubrik Tagebuch/letzte Worte gilt es besonders sanft zu bbehandeln..
denn es ist eine große Stärke, so ehrlich zu sein, auch zu sich selber..
Ich finde deinen Beitrag recht unsensibel, egal wie du versuchst, es in nette Worte zu fassen...

denn du versuchst nicht wirklich zu verstehen, sondern eigentlich nur zu urteilen. und das finde ich a) sehr schade für dich und vorsllem b) sehr schade für Menschen die in Gewaltsituationen stecken.
denn genau solche Aussagen wie dir Deine, machen es Opfern so schwer aus der Situation zu kommen. weil die Umwelt so richtend und urteilend reagiert..
ich würde gern wissen: was glaubst du eigentlich, inwiefern dein Beitrag hilfreich ist?
soll er aufwecken? nein, denn wach ist die Te schon.
Soll trösten? nein, denn ist nichts tröstendes drin.
Möchtest du verstehen? nein. es istt offensichtlllich, dass du das nicht möchtest..
eigentlich soll er anscheinend nur darstellen, dass du dich mit dem Thema nooch nie befasst hast psychologisch nicht weit genug denkst..

und wenn wir über Co-Monster schreiben. Frag dich mal wrklich, wer gerade das Monster unterstützt?
denn Menschen, die aus solchen Beziehungen kommen, kostet es teilweise so viel Überwindung, der Umwelt gegenüber standzuhalten und ehrlich zu sein.
Bei solchen Reaktionen wie den deinen, bleiben solche Menschen dann doch lieber in der Grauzone und lassen sich weiter schlecht behandeln...

04.04.2015 20:08 • x 2 #8


O
Hallo Joros,

schade dass du dein Avatar gewechselt hast. Schönes Bild.
Ich kann das alles sehr gut verstehen obwohl ich nie an einen kriminellen Mann geraten bin (aber wer weiß... ).
Erstmal etwas vorweg weil ich dieses Vorurteil nicht mehr lesen kann: Therapeuten sind Menschen wie du und ich. Sie haben die gleichen Sorgen, Probleme, Ängste wie jeder andere Mensch auch. Ich unterhielt mich kürzlich mit meiner Therapeutin über diese Idealvorstellung, ein Therapeut kenne all unsere Sorgen nicht...
Sie sagte, dass im Grunde nur ein Unterschied zwischen Theras und Laien bestehe: die Theras haben sich ihr Leben lang mit entsprechenden Problematiken befasst und sind sich über vieles bewusst. Das heißt nicht, dass sie nicht selbst betroffen sind.
Viele Klienten sind enttäuscht wenn sie gewahr werden dass auch ihr Thera Liebeskummer hatte, mal zuviel trank oder oder oder. Sie wollen eine Art Übervater/Übermutter, der/die alles richtig macht...und von allem menschlichen Schmerz frei ist...Das ist alles eine kindliche Haltung und geht voll an der Realität vorbei. Natürlich sollte ein Thera so weit mit sich im reinen sein, dass er nicht seine Probleme auf den Klienten überträgt, projeziert und weiß der Geier was...Und er sollte selbst nicht all zu sehr verstrickt sein denn wie sollte jemand, der keinen Weg sieht anderen helfen, den ihren zu finden?
Menschsein bedeutet auch leiden, schmerzen zu haben, Beziehungsprobleme zu haben, Fehler zu machen usw. Davon ist niemand ausgenommen und keine Therapie kann diese Dinge wegzaubern.
Und es ist ja keine Neuigkeit mehr dass viele Theras aufgrund ihrer eigenen Biografie diesen Beruf wählten...

Im übrigen ist es gar nicht so selten wie man vielleicht annimmt dass Frau sich in einen abgedrehten Typen verliebt. Von Persönlichkeitsstörungen über Süchte und Kriminalität ist alles drin. Es ist aber ein solches Tabu dass viele Frauen (und auch Männer) gar nicht wagen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen...

Ich denke dass genau diese Ambivalenz zwischen der Bewusstheit darüber, was der Partner/Ex für eine skrupellose Person ist, und den Liebesgefühlen auf der anderen Seite eine kaum ertragbare Zerreißprobe ist. Der Kopf weiß, was der Typ für ein Mistkerl ist, das Herz denkt anders darüber ...und ich glaube, dafür gibt es Gründe....

Joros, was genau ist es das du so sehr an ihm geliebt hast? Versuch es mal zu formulieren wenn du magst. Manchmal hilft das verstehen ein wenig...

LG

04.04.2015 20:39 • #9


J
Guten Morgen ihr lieben und einen guten Start in den Sonntag!

Peppina, ich danke dir sehr für deine Worte

Und auch dir, Osternase, einen lieben Dank
Meinen Avatar habe ich gewechselt, weil ich nach dem Post von Gast0815 etwas paranoid wurde. Denn 0815 war immer das Passwort von meinem Monster. So weit geht meine Angst einfach schon, dass er mir irgendwie auf die Schliche kommt...

Zitat:
Ich denke dass genau diese Ambivalenz zwischen der Bewusstheit darüber, was der Partner/Ex für eine skrupellose Person ist, und den Liebesgefühlen auf der anderen Seite eine kaum ertragbare Zerreißprobe ist. Der Kopf weiß, was der Typ für ein Mistkerl ist, das Herz denkt anders darüber ...und ich glaube, dafür gibt es Gründe....

Joros, was genau ist es das du so sehr an ihm geliebt hast? Versuch es mal zu formulieren wenn du magst. Manchmal hilft das verstehen ein wenig...


Damit hast du so verdammt Recht! Was habe ich an ihm so sehr geliebt? Ich versuche es einfach erstmal ohne irgendwelche Erklärungen zu formulieren:
- er gab mir das Gefühl, die wunderschönste Frau auf dieser Erde zu sein
- unsere Verbindung war dermaßen tief, soetwas habe ich noch nicht erlebt
- seine Augen: wenn ich dort hinein gesehen habe, konnte ich sein Inneres sehen
- er war so zärtlich wie kein anderer Mann vorher und hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen
- seine unbeschwerte Art, das Leben zu genießen, ohne über alles ewig nachzudenken
- seine verletzliche Seite, er war ein Mann, der weinen konnte, was eine unglaubliche Vertrautheit ausgelöst hat
- wir hatten die selben Zukunftspläne

Ich denke, das waren die Punkte, die ich so faszinierend an ihm fand. Und mein Kopf weiß mittlerweile, dass ich nicht IHN geliebt habe, sondern einfach das, was ICH in ihm sehen wollte. Er ist eine Hülle, einfach leer, ohne eigene Gefühle. Ich sehe ihn mittlerweile als meinen Spiegel. Ich habe durch ihn gelernt, was ich mir aus tiefstem Herzen wünsche, wo meine tiefsten Ängste liegen, wo meine schlimmsten Wunden verborgen sind. Weil ich all das in ihm gesehen habe. Es ist also quasi nicht ER, den ich vermisse, sondern es sind diese enorm starken Gefühle, die er in MIR ausgelöst hat.

Aber all das Wissen irgendwie mit meinen Gefühlen in Verbindung zu bringen, um zu akzeptieren, ist einfach sehr schwierig. Weil ich bzw. meine Wertvorstellung es nicht akzeptieren will oder kann, dass ein Mensch, der aufgrund von fehlendem Innenleben gar kein Mensch ist, überhaupt existieren kann.

Sorry für diesen Wirrwarr, ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie folgen
[/quote]

05.04.2015 09:09 • #10


K
Hallo, einen schönen guten Abend dir,

Sorry für diesen Wirrwarr, ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie folgen.

Ein wenig schon. Die Frage, die für mich entsteht ist die, wie es dir gelingt all seine Gefühle von seiner Person zu trennen.

seine Augen: wenn ich dort hinein gesehen habe, konnte ich sein Inneres sehen
- er war so zärtlich wie kein anderer Mann vorher und hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen
- seine unbeschwerte Art, das Leben zu genießen, ohne über alles ewig nachzudenken
- seine verletzliche Seite, er war ein Mann, der weinen konnte, was eine unglaubliche Vertrautheit ausgelöst hat

Dieses wundervolle an ihm - das du von Hülle sprichst, es nichts mit ihm zu tun hat, das irritiert mich. Ist das möglich, ich meine das abzukoppeln. Ich verstehe deine Gedankengänge diesbezüglich schon. Was ich sagen möchte - wie konnte er diese Gefühle haben und gleichzeitig innen leer sein? Das was er dir gab, beschriebst du als einzigartig, nie dagewesen, als etwas wundervoll Erlebtes. Dies muss er doch in irgendeiner Weise selbst in tragen, in sich verkörpern. Wie hätte er weinen können, ohne Auslöser in sich selbst, verstehst du was ich meine.

Aber ich verstehe gleichzeitig, das die Erkenntnis, die Wehmut schmerzen kann. Es dreht sich dann unendlich viel im Kreis, findet keinen Haltepunkt. Dennoch glaube ich, dass das was du von ihm an Gutem bekommen hast - er war, nicht irgendetwas. Dann zerplatzt ein Traum, aber ich glaube es waren zwei gelebte Extreme bei euch existent, weswegen das Tolle überlagert wurde. Denn selbst das Schönste geht kaputt, wenn die anderen Anteile, die, die man nicht verstehen kann, überwiegen. Es ist das, was auf einen auf die Zeit zermürbt.

Waren nur ein paar spontane Gedanken von mir. Auch ich erlebte kürzlich eine Trennung, die ich nicht wollte. Ich sah immer das Tolle, das möglich gewesen wäre und verstand nicht, warum es nicht ein Happyend werden konnte. Oft verschließt man dann die Augen und will es nicht wahrhaben. Steckte im Gefühlswirrwarr fest, weil die nüchterne Erkenntnis immer so bitter ist

Liebe Grüße
Klaus

05.04.2015 20:17 • #11


J
Lieber Klaus, ich danke dir ganz herzlich für deinen Beitrag! Denn genau das, was du beschreibst, ist das Unbegreifliche...

Er hatte diese Gefühle eben nicht... Er war und ist tatsächlich eine Hülle ohne Inhalt... Ich habe während meiner Ausbildung so viel über psychopatische Menschen gelernt... Und nach der klassischen Checkliste von Hare erfüllt mein Ex nicht genügend Punkte, dass man ihm eine sichere Psychopathie diagnostizieren könnte. Das ist ganz oft so, weil sich Psychopathen meist einen einzelnen Menschen raussuchen, dem sie ihr wahres Gesicht, also das, was sich hinter ihrer alltäglichen Maske verbirgt, vollständig zeigen...

Und das macht das alles so schwierig... Weil ein normaler Mensch sich nicht vorstellen kann, dass es einen leeren Menschen wirklich geben kann. Ich versuche mal, es an einem Beispiel deutlich zu machen:

Ich habe mich unzählige Male während der Beziehung getrennt. Ab der zweiten Trennung fing er, zwei Stunden nachdem ich weg war, damit an, mir von seinem neuen (erfundenen) Betthäschen zu erzählen, weil er wusste, dass ich darauf mit Eifersucht reagiere. Als wir uns dann wieder annäherten, sagte ich ihm, dass eine andere Frau für mich unverzeihlich wäre und dies die endgültige Trennung für mich bedeutet. Dies war (jedes Mal!) dann sein Einsatz: er kniete heulend, jammernd und bettelnd vor mir und schwor mir sehr tränenreich, dass er nie wieder eine andere Frau erfinden würde, weil er mich niemals verlieren wollen würde. Welche Gefühle kommen einem da in den Sinn? Scham, Schuldgefühle, Reue... Ein normaler Mensch würde diese Gefühle nutzen, um das Verhalten, was diese Gefühle ausgelöst hat, in Zukunft nicht mehr an den Tag zu legen (oder es dann zumindest schon mal bemerken und wenn auch einen Moment zu spät dagegen steuern). Und er? Wirklich jedes Mal, bei jeder Trennung, machte er genau das wieder! Inklusive der selben Entschuldigungsversuche, die er immer zu Kreuze kriechen nannte...

Kannst du dir nun ein bisschen besser vorstellen, was ich meine? Solche Menschen haben durch intensive Beobachtung ihrer Mitmenschen gelernt, welches Verhalten angebracht wäre. Und sie nutzen es, sobald es ihnen nützlich ist. Er konnte Tränen vergießen, in Mengen. Aber nicht, weil er traurig oder verzweifelt war, sondern weil er weiß, dass ihn dieses Verhalten in dieser Situation weiterbringt...

Man nennt Psychopathen auch Energie- oder Gefühlsvampire. Sie brauchen ein Gegenüber, um sich lebendig zu fühlen, weil sie selbst nichts in sich tragen (man geht davon aus, dass Psychopathie sich bereits in der frühen Kindheit manifestiert, z.B. aufgrund traumatischer Erlebnisse, in denen die Emotionen vollständig abgekapselt/verdrängt werden müssen, um überleben zu können - mal kurz gefasst).

Wollte er Liebe fühlen, hat er mich auf Händen getragen und ich habe ihm Liebe und Wärme entgegen gebracht/geschenkt. Wollte er Hass in sich spüren, hat er mich in den Wahnsinn getrieben, damit ich ihm meine Wut und meinen Hass gebe...
All das habe ich vor meiner Begegnung mit ihm schon gehört. Aber ich habe niemals geglaubt, dass man sich nach einer gewissen Zeit mit so einem Menschen/Monster innerlich so tot und leer fühlen kann, dass man sich nur noch wünscht, dass man umfällt und niemals mehr aufwacht... Bevor ich ihn kannte, war ich ein lebensfroher Mensch. Mein Leben war leicht. Es war ein Leben ohne Kampf (auch wenn meine Geschichte keine einfache ist), ein Leben, das ohne viel Anstrengung funktionierte. Und nun? Ist es nur noch anstrengend. Jeder Tag ein Kampf. Man sagt, dass wenn man eine Begegnung mit einem Psychopathen überlebt, zumindest ein Teil von sich verliert. Und genau so fühlt es sich an. Ich bin nicht mehr vollständig. Irgendwas fehlt.

Aber auch deine letzten beide Absätze kann ich sehr gut nachvollziehen... Und genau so ging es mir am Ende meiner beiden anderen wichtigen (und halbwegs normalen) Beziehungen auch. Man will vieles nicht sehen, vieles nicht wahrhaben, um sich vor dem Schmerz zu schützen, den die Wahrheit mit sich bringt...
In diesem Fall bin ich jedoch leider schon sehend, die Augen vor den Tatsachen verschlossen habe ich in der Beziehung. Sonst wäre mir der Ausstieg früher gelungen.

Lieber Klaus, ich wünsche dir ganz viel Kraft, um deine Trennung zu verarbeiten und zu überwinden! Hast du hier einen Thread zum Thema eröffnet?

05.04.2015 21:42 • #12


O
Zitat:
Man nennt Psychopathen auch Energie- oder Gefühlsvampire. Sie brauchen ein Gegenüber, um sich lebendig zu fühlen, weil sie selbst nichts in sich tragen (man geht davon aus, dass Psychopathie sich bereits in der frühen Kindheit manifestiert, z.B. aufgrund traumatischer Erlebnisse, in denen die Emotionen vollständig abgekapselt/verdrängt werden müssen, um überleben zu können - mal kurz gefasst).


So wie Du das gerade beschrieben hast, erschüttert es mich...Das Menschen so leiden dass sie ihre gesamte Emotionalität abkapseln müssen. All das, was einen Menschen das Gefühl gibt, lebendig zu sein.

Aber auch ich hatte schon Klaus`Gedanken...Ist es wirklich möglich und wahr dass manche Menschen wie leere Hüllen sind? Ich kann das nicht fassen...kaum glauben.

Zitat:
Wollte er Liebe fühlen, hat er mich auf Händen getragen und ich habe ihm Liebe und Wärme entgegen gebracht/geschenkt. Wollte er Hass in sich spüren, hat er mich in den Wahnsinn getrieben, damit ich ihm meine Wut und meinen Hass gebe...


Und diese Beschreibung hat mich umgehauen weil sie mich fühlen lässt, wie es funktioniert...wie sie sich Gefühle aneignen...und doch, es bleibt für mich nicht greifbar, nicht nachvollziehbar.

05.04.2015 21:52 • #13


O
Warum wird Kl.aus automatisch gelöscht? Ist das ein Synonym für etwas anrüchiges? Hö?

05.04.2015 21:53 • #14


O
Zitat:
- er gab mir das Gefühl, die wunderschönste Frau auf dieser Erde zu sein
- unsere Verbindung war dermaßen tief, soetwas habe ich noch nicht erlebt
- seine Augen: wenn ich dort hinein gesehen habe, konnte ich sein Inneres sehen
- er war so zärtlich wie kein anderer Mann vorher und hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen
- seine unbeschwerte Art, das Leben zu genießen, ohne über alles ewig nachzudenken
- seine verletzliche Seite, er war ein Mann, der weinen konnte, was eine unglaubliche Vertrautheit ausgelöst hat
- wir hatten die selben Zukunftspläne


Ich verstehe das so gut, kann es richtig fühlen...Sofort bin ich in so nem romantischen Liebesfilm...Schwer, in die Realität zurück zu finden...

05.04.2015 21:56 • #15


A


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