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Dualseele? oder alles Quatsch?

H
Morning zusammen!

Zitat:
Im Februar haben wir es gewagt eine Beziehung zu führen, die zuerst auch super schön war aber nach ca zwei Wochen schon mit immer wieder Rückzügen seinerseits behaftet war. Seine Unsicherheit und gleichzeitig Liebe war deutlich zu spüren. und ich spürte, dass ich immer mehr in die emotionale Abhängigkeit geriet. Dh immer wenn er wieder bei sich zu Hause war (meistens für ein paar Tage) war ich unruhig, könnte meine Zeit nicht wirklich genießen. wir haben nur sehr wenig Kontakt gehabt, dh keine Anrufe, nur kleine Nachrichten (wie zb Gute Nacht oder Guten Morgen)
Eigentlich gut, denn in der Entfernung können geschriebene Worte oder Telefonate doch schnell zu Missverständnissen führen, wenn man sich nicht gegenüber sitzt und den anderen sieht


...wie lange wart ihr denn zusammen, so richtig? Verstehe ich das so, das wenn ihr räumlich getrennt wart, keinerlei Kontakt hattet ausser eben euch ne gute Nacht/Morgen zu wünschen? Das fandest du gut?! Also ich finde das sehr merkwürdig, gerade in frischen BZ geht es doch mal so richtig ab per WhattsApp oder Telefonaten!, wenn man sich nicht sehen kann!

Da kannst du doch nicht von Dualseele oder Seelenverwandschaft ausgehen die zwischen euch herrschen soll!, du hättest dir unter Garantie mehr gewünscht als in seiner Abwesenheit, ausser Guten Tag/Nacht! Oder?

Du bist ein sehr emotionaler Mensch, hast dich vollends auf diesen Mann eingelassen, der hat es instinktiv gespürt das du deiner Selbständigkeit den Laufpass gegeben hast, das hat ihn von dir weggetrieben! Sich auf jemand neues einlassen mit allen was dazu gehört ist die eine Sache, die andere ist bleibe immer so wie du bist, entweder der Partner will dich so oder es funktioniert eben nicht!

Ach und ich halte von dem ganzen Seelen/Dualverwandtenpsychomist rein gar nichts.....damit lässt sich nur sehr viel Geld verdienen,...was gibt es nicht alles zu diesen Themen! So und am Ende ist es wie bei dir, du hast mal irwas davon gelesen das der 1 Seelenverwandte auf dich wartet, so dann stand er vor dir (deiner Meinung nach) und am Ende musst du feststellen das es nichts war mit Seelen/Dual..... sondern einfach nur viel Wind um Nichts....

09.06.2019 07:44 • #16


B
Diese Nähe hat er Dir aber nur vorgespielt, das weißt schon.

So wie du es beschreibst, hat der Mann dich hochgradig manipuliert und deine Bedürftigkeit ausgenutzt

Narzissten spielen z. B. Seelenverwandtschaft und Dualseelen vor um dich dorthin zu bekommen wo sie dich haben wollen.

Ihre Opfer sind immer, oder meistens bedürftige Frauen

Bei mir gingen alle Alarmglocken an als ich deine Geschichte las.

Hast du dich mit dem Thema Narzissmus schon mal näher befasst? Ich schon, weil eine gute Freundin auf do einen Typ reingefallen ist. Der Typ hatte sie drei Jahre in seiner Gewalt und heute leidet sie an PTBS.

Dei lieber vorsichtig! Ist nur ein gutgemeinter Rat.

09.06.2019 07:51 • #17


A


Dualseele? oder alles Quatsch?

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K
@Körperklaus danke, dass du das nochmal erwähnst das Gefühl der inneren Leere im Zusammenhang mit den Sehnsuchtsgefühlen das erinnert mich daran, dass ich mich in solchen Phasen immer gerne und viel im Forum aufhalte, schnell wieder raus hier, ich habe besseres zu tun;-)

09.06.2019 08:04 • #18


Sentimentalo
Zitat von leilani:
Denke, dass es ein Lernprozess ist zu begreifen, dass schwierige Beziehungen, destruktive einfach vollkommen sinnlos sind und dass es die eigene Entscheidung ist sich sowas zu entziehen oder ewig mitzumachen.


Besser kann man das nicht auf den Punkt bringen! Kompliment;-)

Liebe TE, wir haetten alle gerne das unsere Beziehungen einzigartig, außergewöhnlich und energiegeladen sind. Wenn sie dann zerbrechen, schneiden wir uns an den Spiegels herben blutig. Alles Gute!

09.06.2019 08:28 • x 1 #19


K
@Sentimentalo danke genau so seh ich es auch, wir schneiden uns selbst, warum wir das tun, hat verschiedene Ursachen, einmal weil wir soziogenetisch so programiert wurden, denn unser S. ist gleichzeitig derjenige mit dem wir unser Futter teilen müssen. Das Futterteilen können ist eine Aggressionshemmung, wir dürfen jedoch deswegen nicht grundsätzlich aggressionsgehemmt sein. Also wurde das corporate identity geschaffen, damit wir wissen wer zur Fressenteilgemeinschaft gehört und wer nicht. Früher schlossen sich ab und zu mal Gruppen zusammen (wenn Futtermangel herrschte oder drohte oder sonstige Frustrationen herrschten) auf der Suche nach einem Sündenbock, diese Rituale wurden dann als kontraproduktiv erkannt, aufgrund der schmerzhaften Erfahrung, die die Gehirne damit machten. Wir entwickeln Technik, um uns Mitgefühl erlauben zu können. Je mehr Mitgefühl wir entwickeln, desto schmerzhafter werden unsere Verlusterlebnisse. Da wir weniger reelle schmerzhafte Ereignisse abspalten und verdrängen müssen(zB Kriegsgreuel, wie unsere Eltern Großeltern und Urgroßeltern) an reellen schmerzhaften Ereignissen litten, konstruieren unsere Gehirn künstliche, dh Trennung vom Partner wird wahrscheinlich überinterpretiert, so ähnlich wie Allergien oder Neurodermitis entstehen durch Überhygiene (Kinder die man auf dem Kinderspielplatz Sand essen lässt versorgen ihre Imunsystem mit dem passenden Dreck) Also will sagen je weniger Aufmerksamkeit ich dem schmerzhaften Ereignis schenke, mich davon innerlich abwende, es verdränge, desto schneller komm ich darüber hinweg.

09.06.2019 09:03 • #20


Gwenwhyfar
Zitat von Karina14:
Also will sagen je weniger Aufmerksamkeit ich dem schmerzhaften Ereignis schenke, mich davon innerlich abwende, es verdränge, desto schneller komm ich darüber hinweg.


Ja, kann erstmal funktionieren. Und das voraussichtliche Ergebnis ist dann welches?

09.06.2019 09:07 • x 1 #21


T
Ich denke, du solltest dich selber näher anschauen. Du hast wen anderen gebraucht, um aus einer Beziehung rauszukommen. Du fühlst dich hilflos, leer und ohne Kontrolle, wenn er nicht bei dir ist. Vielleicht hat er Probleme in Beziehung zu treten. Du scheinst auf dem Gebiet auch Probleme zu haben. Du musst mal bei dir selber ankommen, autonomer werden.

09.06.2019 09:17 • #22


K
@Gwenwhyfar das Ergebnis könnte sein, ich wende mich ab von einer falschen Vorstellung, hin zu einem gegenwärtigen Ereignis, welches mit mir zu tun hat und lerne dadurch Selbstsorge zum Beispiel

09.06.2019 09:20 • #23


K
Zitat von Karina14:
das Ergebnis könnte sein, ich wende mich ab von einer falschen Vorstellung hin zu einem gegenwärtigen Ereignis, welches mit mir zu tun hat und lerne dadurch Selbstsorge zum Beispiel


Das Ergebnis durch verdrängen ist das beibehalten deiner Muster und dementsprechenden Beziehungen bis an dein Lebensende.

Selbstsorge ist ein wichtiger Punkt, noch wichtiger ist aber das Verständnis der eigenen Glaubenssätze und Muster um seine eigenen Handlungen zu verstehen.
Es wird aus einem selbst nie ein neuer Mensch entstehen und auch die Personen bei denen es kribbelt werden die gleichen bleiben, dein Leben lang.

Mit @Gwenwhyfar hast du hier übrigens bzgl. dem genau die richtige Gesprächspartnerin.

Wenn du dich selbst verstanden hast , erst dann ist eine richtige Selbstsorge möglich die fernab von tief greifenden Verdrängungsmechanismen liegt.

09.06.2019 09:24 • x 2 #24


Gwenwhyfar
Ich hatte ein kurzes Wort im Kopf.... Wiederholung.

Danke, Klaus, für Deine längeren Ausführungen.

Verdrängen mag am Anfang richtig sein, sollte man sich in der Nähe eines Nervenzusammenbruchs wieder finden.

09.06.2019 09:36 • #25


K
Lieber @Körperklaus ich halte die Vorstellung mich selbst als besseres Wesen in die Zukunft zu projizieren für denselben Irrglauben wie die Suche nach dem Idealpartner. Das sind die Selbstoptimierungsbranchen die davon leben zB die ganze Coachingindustrie, die den Esoterikmarkt im Prinzip abgelöst hat. Werde besser in drei Schritten etc. Frau Birkenbiehl hat dazu mal was wunderbares gesagt, im Zusammenhang mit tiefsinnigen Gesprächen im Auto, als sie auf ein geliebtes Hassobjekt von ihr, den Ampelschleicher traf, und ihr Reptiliengehirn hochaktiv sich sofort durchsetzte. Ich lebe lieber im Einklang mit meinen Schwächen, na und, habe ich nun mal länger Liebeskummer als der Durchschnitt und jammer hier rum im Forum, wen stört das schon, bin hier unter Gleichgesinnten..

09.06.2019 09:38 • x 1 #26


Gwenwhyfar
Was nun Idealpartner und zelebriertes Leid mit Mustern zu tun haben, erschließt sich mir nicht.
Zum Ampelschleicher sag ich mal nix.

09.06.2019 09:50 • #27


M
Zitat von Choice80:
Hm ... es ist irgendwie von allem ein bisschen ... er hat mich aus meiner alten Beziehung gerettet, dh sie lief eh nicht mehr gut und obwohl ich mir unsicher war, ob ich mit dem Neuen überhaupt eine Zukunft habe, habe ich mich trennen müssen ... es ging gar nicht mehr anders.
Eine gewisse emotionale Abhängigkeit ist auch da... ich fühle mich Ganz wenn er da ist und leer und traurig wenn er weg ist.
Ich habe Angst davor, nie wieder einen Mann zu finden, der mich derart zu kennen scheint, wie er ... mit dem ich weinen und lachen kann ... mit dem ich mich auch ohne Worte verstehe ... aaaber das alles nur wenn es zwischen uns leicht also harmonisch lief ... dann waren wir wie eins!
Kamen die Diskussionen, kam meine Bedürftigkeit stark zum Vorschein, mein Kontrollverlust, wenn er weg war, wo ich mich selber nicht mehr leiden konnte ... vielleicht schürt diese auch gerade die Angst, weil er einfach weg ist?! Und meine Unruhe?!

Da hast Du dir all deine Antworten selbst geliefert.
Kurz zusammengefasst: du warst in einer Situation in der du dich selbst nicht mehr gespürt hast. (Beziehung zum Ex) dann kam ein Mann der Dir all das, was Dir gefehlt hat, vermeintlich gegeben hat. Und das kann nur ein/e Held /Dualseele schaffen.

Ich hab früher auch an den Einen geglaubt. Daran, dass es einen Menschen gibt, der perfekt auf mich zugeschnitten ist. Ich hab damals nicht gewusst, dass ich es bin, die sich so annehmen muss, wie sie ist und dass mir all das, was mir fehlte, kein/e Mann/Beziehung geben kann. Es endete immer im Drama. Drama welches nur in meinem Kopf entstand und mit der Realität nichts zu tun hatte.
Dafür bedurfte es aber einige Bauchlandungen.

Himmel was bin ich froh, dass es solch einen perfekten Mann nicht gibt. Der wäre ja schnurz Langweilig.

Ich kenne keinen Menschen, welcher sich nicht von Zeit zu Zeit selbst auf den Keks geht. Das ist normal und dafür bedarf es keinen anderen Menschen, der einem dann die Lücke auffüllt. Das ist ein Gefühl, welches man aushalten lernen kann und auch sollte. Eine echte Beziehung, sollte nicht dazu da sein um seine bedürftige und unsichere Seite zu stärken. Wie würde Dir ein Mann gefallen, der sich von Dir und deiner Liebe abhängig macht? Der sich nur mit Dir ganzheitlich fühlt und für sich allein kein Selbstwert besitzt? Wie ein kleines Kind?

Was Du gesucht hast, war eine Symbiose zu einem anderen Mann. Aber symbiotische Beziehungen sind ungesund und von Abhängigkeit gezeichnet. Eine symbiotische Beziehung gibt es im Tier und Pflanzenreich.

Der Madenhacker zum Beispiel, ist eine Vogelart die bei großen Wildtieren Parasiten pickt. (Büffel, Nashörner, Zebras). Die Symbiose ist davon, dass das Wildtier seine schädigenden Parasiten verliert und der Madenhacker Nahrung erhält.

Und Babys sind mit ihren Müttern in voller Symbiose. Bis sie ihre eigene Individualität entdecken.
Entdecke Dich selbst. Ohne Mann und versuche deine Muster zu erkennen.
Beruhten alle Beziehungen bei dir auf diesem Prinzip der Abhängigkeit?

09.06.2019 10:05 • x 1 #28


K
Mit 24 war ich auch mal so drauf... ich mochte die Dame wirklich sehr, aber für eine Beziehung war es aber auch wieder zu wenig. Der Gedanke daran, dass sie sich umorientiert hat mir auch wiederum nicht gepasst. Also habe ich sie immer soweit im Orbit gehalten, meistens mit einfach sehr gutem (wir hatten da einfach beide die gewisse Schwingung) S., dass sie sich nicht entfernt. Sobald die Nähe da war wirkte sie aber wieder dermaßen bedürftig, dass es mich wieder genervt hat.

Wäre sie mal konsequenter geblieben, nach dem S. trotzdem etwa unnahbar, wäre es vielleicht was geworden. Ich wiederum hätte nicht so mit ihr umgehen dürfen, aber dazu fehlte mir die Reife...

Natürlich war ich auch schon auf der anderen Seite der Medaille... da wurde ich im Orbit gehalten.

Du musst einfach mal aufhören da überzuinterpretieren und dem Mann für immer und ewig den Laufpass geben.

09.06.2019 12:04 • x 1 #29


L
Hallo miteinander!

Ich weiß, dieser Beitrag ist schon fast ein Jahr alt, aber ich dachte mir, ich hänge mich lieber an diesen Beitrag an, als einen neuen zu beginnen. Es geht mir um das Thema Dualseele. In dieser Idee geht es darum, (wie einige sicherlich schon wissen) dass wir alle eine Dualseele haben, ausgehend von Platons Idee der Kugelmenschen, dass wir alle mal ein Ganzes aus weiblichem und männlichem Teil waren, und dann aber auseinandergerissen wurden. Die Dualseelen-Enthusiasten glauben, dass uns dieser getrennte Teil manchmal begegnet, und Aufgabe dieser Begegnug sei es, uns mit unseren inneren Wunden zu beschäftigen, und wenn wir geschafft haben diese zu erlösen, dann könne auch das Dual endlich auf einen zugehen. Für Dualseelenanhänger ist es normal, dass sich die vermeintliche Dualseele abweisend verhält. Das ist seine Aufgabe für Dich hier in diesem Dasein!, sagen sie dann. Der einschneidenste Satz der Dualseelen-Anhänger ist stets der: Dein Dual empfindet wie Du! Er kann es nur nicht zeigen!

Und diese Idee ist natürlich genauso süß und verlockend, wie sie giftig sein kann. Wie kann man eine Trennung oder Ablehnung verarbeiten, wenn man die Idee im Kopf hat, dass der andere ja genauso fühlt wie man selbst? Mit der Dualseelen-Brille ist es keine Ablehung oder Trennung. Es ist eine Aufgabe, die das Universum Dir stellt!

Holy *beep*, ich kann nur sagen: Vorsicht. Ich selbst bin ein einigermaßen reflektierter Typ, und habe jemanden im Umfeld, der dieser Idee glühend anhängt. Ich hatte letztes Jahr selbst einen Herzschmerz-Beitrag hier gepostet, weil ich nicht damit klar kam, dass ich jemandem begegnet bin, und diese Anziehung so UNGLAUBLICH intensiv war, dass ich sie nicht vergessen konnte. Ziemlich zeitgleich kam besagte Person auf mich zu und hat mich gefragt, wie es mir so geht. Ich habs ihr erzählt. Und sie hat mir von der Dualseelen-Idee erzählt. Ich habe daran nicht geglaubt, und halte diese Idee des man muss innere Wunden erlösen, ehe man seinem Dual begegnen kann für sehr problematisch und habe sie nicht übernommen. (Ich komme aus der systemischen Denkrichtung und glaube, dass innere Wunden die Lehrmeister für unsere wichtigsten Fähigkeiten sind. Sie sind nicht unsere Feinde, die wir loswerden müssen. Sie sind unsere Berater - die wir manchmal ein wenig zügeln müssen, wenn sie sich vor unsere Vernunft stellen.) Und obwohl ich sehr klar in meiner Haltung bin, hat sich diese Dualseelenidee TROTZDEM wie giftiger Honig in meine Seele geschlichen. Dieser Gedanke Sie empfindet die gleiche tiefe Liebe wie Du ist so unglaublich hoffnungsvoll und tröstlich. Sich diese Idee aus dem Fleisch schneiden zu müssen... ich glaube so fühlen sich Heroinsüchtige, die auf Entzug gehen müssen.

Weil ichs nach einem Jahr nicht mehr ausgehalten habe, hab mich dann von einer Kollegin in systemisch-therapeutischer Praxis beraten lassen. Ich hab ihr gar nix von der Dualseelenidee erzählt, sondern nur von dieser Frau, die ich seit einem Jahr nicht aus dem Kopf kriege, obwohl wir uns das ganze Jahr über kein einziges Mal begegnet sind, und ich mir jeglichen Mailkontakt oder Profilbesuch auf Instagram und Co, etc. verboten habe. Sie hat mich angesehen und gelächelt, und ich habe in dem Gespräch festgestellt, dass ich TATSÄCHLICH in dieser seltsamen Du musst an dir selbst arbeiten!-Wartestarre der Dualseelenidee gefangen war! Mit dieser Kollegin bin ich auf die Idee gekommen, dass es an der Zeit ist zu handeln. Gutes Kontakt aufnehmen, also souverän, kein Betteln oder Lovebombing oder dergleichen, versteht sich. (Aber dafür bin ich eh nicht der Typ.) Ich konnte spüren, wie sich in meinem Kopf etwas ändert, wie ich aus dieser Starre aufgewacht bin, wie ich wieder Ideen entwickelt habe, wie ich wieder HANDLUNGSFÄHIG geworden bin. Und tatsächlich ist da jetzt ein Kontakt daraus entstanden. Ein zarter. Ein guter. Ich habe keine Ahnung wo der hinführt, aber darum soll es hier nicht gehen.

Ich habe mich mal damit beschäftigt, wo dieses krasse Gefühl der Verbundenheit herkommen kann, dieses Gefühl einen Seelenpartner gefunden zu haben. Eine Idee, die sich mir sehr vernünftig anhört, stammt von einem Paartherapeuten und Beziehungscoach: Seiner Meinung nach fühlen wir uns zu jemandem dann besonders hingezogen, wenn er / sie etwas ausstrahlt, das dem ähnelt, was wir in unserer Kindheit als Liebe erlebt haben. Wenn man also liebevolle und loyale und führsorgliche Eltern hatte, liegen genau solche Menschen auf unserem Liebeschip und wir springen voll drauf an. Leider gilt das auch dafür, wenn man abweisende / kühle Eltern hatte. (Christian Hemschemeier ist der Mann, der diese Idee hatte) Und wenn ich Dualseelenanhänger sehe, sehe ich hauptsächlich verzweifelt verliebte Menschen, die zu einem verdammt großen Anteil von schrecklichen, kalten und emotional extrem verletzenden Beziehungen zu ihren Eltern erzählen. Sie stürzen sich dann in Seminare, wo sie für viel Geld versuchen ihre inneren Wunden zu erlösen, in Familienaufstellungen regelmäßig unter Tränen zusammenbrechen - und das für etwas Gutes halten. Nicht nur für etwas Gutes, sie halten es für den einzigen Weg, damit er sich endlich öffnet, dieser abweisend kühle oder bindungsunfähige Mensch, den sie für ihr Dual halten. Ich bin wie gesagt Systemiker, und Familienaufstellungen und Co. kommen aus der systemischen Tradition. Ich habe langjährige Erfahrung damit. Das, was ich in der Dualseelenszene gesehen habe, ist meiner Meinung nach ein Missbrauch dieser Methode. (Ich möchte nicht ins Detail gehen, sonst sprenge ich diesen Beitrag, aber wenn jemand mehr wissen möchte, dem kann ich gerne mehr erzählen.) Ich glaube nicht, dass da eine böse Absicht dahinter steckt, ich glaube der Großteil der Dualseelen-Coaches sind überzeugt von dem was sie da tun, und das macht es besonders heimtückisch, meiner Meinung nach.

Daher ein abschließender Kommentar zum Thema Dualseele von jemandem, der ein Jahr mit dieser Idee gespielt hat: Man sollte wirklich vorsichtig sein. Es spricht nichts dagegen, sich in diesem Gefühl zu baden, eine Dualseele gefunden zu haben. Und es ist ein heilsames Gefühl für die Seele, wenn man davon überzeugt ist, das Gegenüber empfindet das Gleiche wie man selbst, und dass man gerade wirklich geliebt wird. Denn: Wer weiß? Vielleicht ist das ja so! Und: Wenn dann irgendwann dieses Gefühl kommt, dass damit etwas nicht stimmt, dass da Zweifel aufkommen, dass man seit längerer Zeit nicht weiterkommt, in Schmerz lebt, vielleicht Geld für Coachings ausgibt, in Dualseelen-Blogs und Youtube Videos ertrinkt, oder vielleicht Forenbeiträge verfasst mit Dualseele? Oder alles Quatsch?... dann sucht euch Hilfe bei einem Experten. Es gibt tolle Paar- und Beziehungstherapeuten mit niedergelassener Praxis. Ich schäme mich wirklich nicht zuzugeben, dass ich diesen Weg gewählt habe. Mir hat eine Sitzung gereicht, um völlig neue, unglaublich hilfreiche Handlungsideen entstehen zu lassen. Nein, da muss nicht immer ein Liebes-Happy-End daraus entstehen. Aber immer öffnen sich neue Lebensperspektiven und ein Lichtschein am Horizont. Es wird vielleicht nicht gut, aber es wird besser. Und manchmal, ja manchmal gibt es das trotzdem, das Happy End

17.03.2020 20:02 • #30


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