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Eifersucht nach der Trennung überwinden

Z
Hallo zusammen,
vor etwa 6 Wochen hat sich meine Freundin nach etwa anderthalb Jahren Beziehung von mir getrennt. Im Grunde ist das eigentlich im Guten abgelaufen. und ich glaube, sie hatte es schon länger so geplant. Ihr ging es auch gesundheitlich nicht so gut, was (durch meinen mangelnden Beistand, auch durch die Fernbeziehung) einer der Gründe der Trennung war. Wir hatten hinterher noch Kontakt bis letzte Woche, was von meiner Seite aus wohl ein Fehler war, weil ich gar keine richtige Chance hatte, mich von ihr zu lösen oder damit überhaupt anzufangen. Auch da ging es um ihre Schmerzen und ob ich bereit wäre, ihr jetzt einfach bei einem Arztbesuch beizustehen, was ich wohl auch getan hätte. Ich glaube, ich habe mir davon aber auch erhofft, dass wir wieder zusammenkommen. Letzte Woche dann schrieb sie mir, dass sie nicht möchte, dass ich zu ihr komme, weil sie mir nicht mehr in die Augen sehen könne. und erwähnte, dass es zwischendurch einen anderen gab. Seitdem kann ich eigentlich fast nicht mehr schlafen. nicht wegen der eigentlichen Trennung, obwohl diese Schmerzen natürlich auch da sind, sondern weil der Kopf sich abends dreht und ich jedes Mal daran denken muss, wie sie die Intimität mit einem anderen teilt, die wir noch vor kurzem hatten. Habt ihr einen Rat für mich? Wie kann ich das loslassen? Ich habe den Eindruck, das steht auch der Verarbeitung der eigentlichen Trennung sehr im Weg.

07.05.2019 22:41 • #1


Nela-Mary
Hey du,
tut mir Leid, dass du auch in diese Situation gekommen bist

Ich kann gut nachvollziehen, dass dich das mit dem anderen sehr hart trifft.
Mir ging es mit meinem Ex genauso. Er hat sich im Januar getrennt und hatte 6 Wochen später eine neue Freundin, die er auch direkt allen vorgestellt hat. Und das nach 7 Jahren Beziehung.

Mich hat das schlimmer getroffen als die Trennung selbst und einen Sturm an Emotionen ausgelöst.
Daher nimm dir erst mal ein bisschen Zeit, um wieder klarer zu sehen. In diesem Gefühlschaos ist das nahezu unmöglich. Überlege dann, was du nun möchtest. Ich weiß ja auch nicht, wie ernst das jetzt mit diesem anderen Typen bei ihr war.
Das einzige, was mir geholfen hat, war den Kontakt komplett abzubrechen. Das ist jetzt fast 7 Wochen her und noch immer ist mein verletzter Stolz ein großes Thema.

Das Loslassen wird eine Weile dauern und lässt sich leider auch nicht abkürzen.
Schreib deine Gefühle auf, gerne hier im Forum oder nur für dich. Mach Sport, gehe deinen Hobbys nach, tu dir was Gutes. Sauna oder so. Ich weiß, dass das auch nur für kurze Momente hilft, aber diese Momente werden länger und häufiger werden.

07.05.2019 23:14 • x 3 #2


A


Eifersucht nach der Trennung überwinden

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K
Zitat von zaphod88:
obwohl diese Schmerzen natürlich auch da sind, sondern weil der Kopf sich abends dreht und ich jedes Mal daran denken muss, wie sie die Intimität mit einem anderen teilt, die wir noch vor kurzem hatten.


Ich kann dir auch nur empfehlen den Kontakt gänzlich abzubrechen.
Ich selbst hatte zwei Tage an denen ich schwach war und reagiert habe- war komplett daneben.

Deswegen schau, dass du auch nicht mehr erreichbar bist.

Was dein kopfkino angeht- ohne Kontakt wird es nicht unbedingt weniger, es dauert zumindest da du dich fragen wirst was sie wohl tut und mit wem.
Lass es zu - und vor allem:
Lass deinen kummer raus!

Kopf hoch!

07.05.2019 23:21 • x 1 #3


Z
Vielen Dank erst einmal für die schnellen Antworten!

Den Kontakt habe ich gleich abgebrochen, nachdem ich es erfahren habe...das war mir dann einfach zuviel. Ich versuche mich auch daran zu halten und ich denke, sie hat auch Vorkehrungen getroffen, dass ich sie nicht so leicht erreichen kann...
Was mich daran am meisten stört, ist, dass sie im letzten Gespräch meinte, dass es ein langer Prozess gewesen sei, sich von mir zu trennen, und dass sie eigentlich schon eine Weile über mich hinweg sei und mit mir abgeschlossen habe. Wir beide sind zusammengekommen, ca. 6 Wochen nachdem sie mit ihrem vorherigen Exfreund auseinander war... und soweit ich das beurteilen kann, kann es durchaus sein, dass sie ein Beziehungsende so schnell verarbeiten kann. Für mich fühlt sich das einfach ...unfair an, ohne dass ich so genau sagen könnte wieso. Ich denke die ganze Zeit daran, dass sie es irgendwie viel leichter hat damit, von mir loszukommen, als ich andersherum... und dann frage ich mich, ob da überhaupt noch Liebe im Spiel war, wenigstens gegen Ende unserer Beziehung.

08.05.2019 06:12 • #4


Z
Zitat von Nela-Mary:
Ich weiß ja auch nicht, wie ernst das jetzt mit diesem anderen war


Ich denke mal, wahrscheinlich gar nicht ernst... eher so eine Sache für eine Nacht. Wenigstens rede ich mir das ein. Hilft aber nix...

08.05.2019 06:33 • #5


bifi07
Sie wird sich, wie sie ja auch schon zugegeben hat, schon eine ganze Weile vor eurer Trennung von dir *gelöst* haben.
Das ist eigentlich immer so, denn niemand wacht morgens auf und denkt Heute trenne ich mich, da ich ihn/sie nicht mehr liebe!, obwohl am Tag zuvor noch alles stimmig war. Dieser Prozess dauert Wochen, je nach Dauer einer Beziehung auch Monate, bzw. Jahre!
Manche können/wollen danach nicht alleine sein, andere brauchen erst einmal Zeit für sich. Die Menschen sind eben sehr unterschiedlich und das hat nicht unbedingt etwas mit dem Ex-Partner zu tun.

Den Kontakt ganz anzubrechen ist das beste, was du tun konntest! Alles andere braucht seine Zeit, aber du wirst merken, dass es immer weniger weh tut. Hab Geduld und mach dir keinen Druck, dass der Trennungsschmerz bald oder zu einem bestimmten Zeitpunkt vorbei sein sollte!
Alles Gute!

08.05.2019 07:24 • x 2 #6


BeastyWitch
Trauer was das zeug hält.
Mach das was dir Spaß bringt, lenk dich ab.

Heule, tobe, geh in den Wald und schrei. Das alles befreit und das wichtigste.....lebe und liebe dein Leben.
Niemand ist es Wert sich selbst aufzugeben

08.05.2019 08:44 • x 3 #7


Nela-Mary
Zitat von zaphod88:
Wir beide sind zusammengekommen, ca. 6 Wochen nachdem sie mit ihrem vorherigen Exfreund auseinander war... und soweit ich das beurteilen kann, kann es durchaus sein, dass sie ein Beziehungsende so schnell verarbeiten kann. Für mich fühlt sich das einfach ...unfair an, ohne dass ich so genau sagen könnte wieso.


Na klar fühlt sich das unfair an. Kann ich total verstehen.
Aber da sie das bei ihrer letzten Beziehung (ohne zu wissen, wie lange sie mit dem vorherigen Freund auseinander war, etc.) genauso vorgegangen ist, scheint es nichts mit schneller Verarbeitung sondern eher mit Verdrängung zu tun zu haben.
Es ist ein Verhaltensmuster und wer sich nicht genügend Zeit nimmt, zu reflektieren und zu sich zu finden, wird sich nie ändern. Solche Menschen sehen aber auch meist gar nicht ein, dass sie an sich etwas ändern müssten.
Manche Menschen können und wollen einfach nicht alleine sein. Sie brauche Bestätigung und Zuneigung eines anderen.

08.05.2019 14:02 • x 1 #8


H
Hallo,

ich kann deine Situation 1:1 nachvollziehen. Bei mir war auch vor ein paar Monaten von heute auf Morgen aus heiterem Himmel Schluß.

Im Nachhinein betrachtet gab es wohl doch einige Vorboten die darauf hingewiesen haben. Auch ein evtl. Techtelmechtel mit einem anderen stand im Raum.

Die ersten Wochen/Monate ist eine Welt für mich untergegangen. Ich habe viel gegrübelt, gezweifelt und viel über mich selber gelernt und reflektiert. Es ist immer noch fast täglich ein komisches Gefühl, aber ich habe gemerkt das es jeden Tag Stück für Stück vorwärts gegangen ist.

Diesen Weg kannst du nur alleine gehen. Mir hat viel Sport extrem geholfen den Kopf frei zu bekommen und neue Kraft zu sammeln.

Viele Grüße

08.05.2019 15:22 • #9


Z
Noch einmal herzlichen Dank an alle! Es tut mir Leid, dass es Euch genauso geht oder ging...

Für mich kam die Trennung nicht aus heiterem Himmel, muss ich sagen. Durch die Fernbeziehung musste sie sich ja einige Zeit im Voraus ankündigen und meinte, dass ich sie wahrscheinlich rauswerfen werde. Einen kurzen Schreckmoment habe ich damals drüber nachgedacht, ob sie Schluss machen will... aber das sofort verdrängt und dann kam es doch irgendwie überraschend. Die Vorboten der Trennung sehe ich erst jetzt, im Nachhinein... Das frisst natürlich auch irgendwie an mir, aber nicht so schlimm wie mein Nachfolger, selbst wenn es bloß eine einmalige Geschichte war...

Ich verbringe momentan viel Zeit damit, in mir zu suchen, wie sehr mich die Beziehung wirklich erfüllt und was mich alles gestört hat... und habe mir morgens immer so etwa eine Stunde eingeplant, in der ich über uns bzw. vor allem über mich nachgrüble und das, was mich noch an ihr festhält. Gegen die Gefühle hilft das leider trotzdem nicht wirklich... Welche Sportarten haben Euch denn geholfen? Ich bin aktuell ziemlich starker Raucher (dank Trennung mehr denn je) und hab ein bisschen die Befürchtung, dass ich beim Laufen gleich halbtot umfalle und das nur noch mehr hinabreißt... Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören oder zumindest stark zu reduzieren. Ist das in so einer Zeit sinnvoll?

08.05.2019 15:43 • #10


Nela-Mary
Zitat von zaphod88:
Die Vorboten der Trennung sehe ich erst jetzt, im Nachhinein... Das frisst natürlich auch irgendwie an mir, aber nicht so schlimm wie mein Nachfolger, selbst wenn es bloß eine einmalige Geschichte war...


Im Nachhinein sieht man die Vorboten immer... Aber zumindest in meinem Fall kann ich sagen, dass seine Vorboten echt lächerlich waren und nichts mit erwachsener, reifer Kommunikation zu tun hatten. Die hätte keiner währenddessen bemerkt. Ist doch ganz oft so, wenn jemand nicht den Ar*** in der Hose hat, offen zu sprechen. Dann wird versucht über irgendwelche viel zu subtilen Dinge den anderen auf etwas vorzubereiten. Aber das funktioniert einfach nicht.

Das mit dem Nachfolger kann ich nur unterschreiben. War für mich auch schlimmer als die Trennung selbst.

Zitat von zaphod88:
Ich verbringe momentan viel Zeit damit, in mir zu suchen, wie sehr mich die Beziehung wirklich erfüllt und was mich alles gestört hat... und habe mir morgens immer so etwa eine Stunde eingeplant, in der ich über uns bzw. vor allem über mich nachgrüble und das, was mich noch an ihr festhält. Gegen die Gefühle hilft das leider trotzdem nicht wirklich... Welche Sportarten haben Euch denn geholfen?


Es ist gut, wenn du reflektierst, was nicht optimal war. Die Gefühle löscht das zwar nicht aus, aber zumindest lernst du etwas für deine Zukunft. Was du wirklich willst und was nicht.
Laufen muss mal halt mögen, ich persönlich hasse es Gibt's keine Sportart, die dich irgendwie interessiert? Mach was, womit du direkt starten kannst, ohne viel Aufwand. Schwimmen oder so. Ich z.B. hab nach Jahren mal wieder meine Inliner rausgekramt und fahre seitdem wieder regelmäßig. Du kannst auch was völlig Neues ausprobieren. Musst ja nicht dabei bleiben, es geht ja auch um die neuen Eindrücke.

08.05.2019 16:24 • x 1 #11


Z
Zitat:
Im Nachhinein sieht man die Vorboten immer... Aber zumindest in meinem Fall kann ich sagen, dass seine Vorboten echt lächerlich waren und nichts mit erwachsener, reifer Kommunikation zu tun hatten. Die hätte keiner währenddessen bemerkt. Ist doch ganz oft so, wenn jemand nicht den Ar*** in der Hose hat, offen zu sprechen. Dann wird versucht über irgendwelche viel zu subtilen Dinge den anderen auf etwas vorzubereiten. Aber das funktioniert einfach nicht.


In meinem Fall vielleicht auch nicht... aber ich weiß, dass es ihr in der Zeit nicht nur unseretwegen wirklich nicht gut ging und ich kann ihr eigentlich keine Vorwürfe machen oder auf sie wütend sein. Aber das kommt mit Sicherheit noch, oder?

Zitat:
Laufen muss mal halt mögen, ich persönlich hasse es Gibt's keine Sportart, die dich irgendwie interessiert? Mach was, womit du direkt starten kannst, ohne viel Aufwand. Schwimmen oder so. Ich z.B. hab nach Jahren mal wieder meine Inliner rausgekramt und fahre seitdem wieder regelmäßig. Du kannst auch was völlig Neues ausprobieren. Musst ja nicht dabei bleiben, es geht ja auch um die neuen Eindrücke.


Schwimmen ist eine gute Idee. Ich fahre im Durchschnitt zwar jeden Tag insgesamt 14km mit dem Rad auf Arbeit und zurück, aber irgendwie braucht es was Neues, glaube ich...

08.05.2019 17:08 • #12


E
Zitat von zaphod88:
aber nicht so schlimm wie mein Nachfolger,


Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es hier in erster Linie ums Ego geht. Wäre denn der Schmerz des Verlassenseins weniger, wenn kein Neuer da wäre? Und wenn ja, warum?

Vermisst Du wirklich sie? Oder nur eine Situation, an die Du Dich gerne erinnerst und deswegen eher die Vorstellung hast, wie es hätte werden können. Du sagtest ja selbst, dass es doch nicht ganz so unvorbereitet gekommen ist

08.05.2019 17:16 • x 1 #13


Z
Zitat von AlexH:
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es hier in erster Linie ums Ego geht. Wäre denn der Schmerz des Verlassenseins weniger, wenn kein Neuer da wäre? Und wenn ja, warum?


Ich glaube, es sind mehrere Punkte. Zum einen fühle ich mich etwas ersetzt und austauschbar, und das kratzt tatsächlich sehr am Ego. Andererseits ist der Neue sozusagen das endgültige Aus für uns, glaube ich... weil ich ihn vermutlich nicht ausblenden könnte, selbst wenn wir wieder zusammenwären, und sie das ja ähnlich sieht, weil sie mir nicht mehr in die Augen schauen könnte, wie sie meint... Ich hab sie noch nicht losgelassen, dessen bin ich mir voll bewusst. Auf der anderen Seite macht es das Loslassen vielleicht irgendwann einfacher, zu wissen, dass da keine Zukunft mehr ist... wer weiß. Wir hatten vor einiger Zeit schon einmal eine solche Situation, zwar ohne Kontaktabbruch, aber doch eine Beziehungspause, um uns über einiges klar zu werden. Da ist irgendwie im Moment die Hoffnung nicht weit, dass es diesmal ähnlich läuft... zumindest im Moment noch.

Zitat:
Vermisst Du wirklich sie? Oder nur eine Situation, an die Du Dich gerne erinnerst und deswegen eher die Vorstellung hast, wie es hätte werden können. Du sagtest ja selbst, dass es doch nicht ganz so unvorbereitet gekommen ist


Ehrlich gesagt weiß ich das (noch) nicht. Klar sind es irgendwie die schönen Erinnerungen, die sich nicht wiederholen werden, die mich dann zum Heulen bringen... aber viele davon haben auch mit ihrer ganz eigenen Art und ihrem Wesen zu tun oder bestehen letztlich daraus.

08.05.2019 17:37 • x 1 #14


Nela-Mary
Die Wut kann auf jeden Fall noch kommen. Wäre nicht unüblich. Die hilft jedenfalls dabei, sich emotional zu distanzieren.

Das Ausgetauscht werden hat natürlich auch mit dem Ego zu tun. Sehr viel sogar. Ich glaube mein Stolz ist noch nie dermaßen verletzt worden. Aber ich muss dir zustimmen: Für mich war das auch der Moment, in dem klar wurde: Jetzt ist es endgültig vorbei. Jetzt würde ich ihn nicht mehr zurück nehmen, selbst wenn er wollte
Außerdem habe ich am Anfang auch sehr darunter gelitten, wie abgewertet sich unsere ganze Beziehung dadurch angefühlt hat. So als hätte sie ihm nichts bedeutet.

Ist schon alles schwierig.
Probier das mit dem Schwimmen mal aus, ins Hallenbad kann man ja meist für ein paar Euro seine Bahnen ziehen.

08.05.2019 20:54 • x 1 #15


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