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Ein Ritual, das mich zur Ruhe kommen lässt?

A
Ich versuche momentan etwas und vielleicht hilft es mir. Ich kann mir auch vorstellen, dass es möglicherweise hilft, da ich mich relativ gut kenne.

Meine Vorgeschichte ist nicht sehr schön.

Ich hatte alles verloren: Meine Familie, meinen besten Freund. Meine Freunde, meinen Beruf, beinahe meine Gesundheit (physisch als auch psychisch). Ich war völlig am Boden und ich war nie ein glücklicher Mensch, ich war immer unglücklich, alleine und einsam.

Nun ist es so, dass ich wie aus dem Nichts einen ganz tollen Menschen kennengelernt habe. Eine wundervolle Frau und es gibt praktisch keine negativen Erinnerungen. Ich bin sehr tolerant und versuche auch viel sachlich zu sehen. Sie trägt keine Schuld und ich auch nicht, denn im Endeffekt haben wir beide viel Energie investiert.

Wir mussten uns trennen und wollten das nie. Wir leiden beide. Aber ich habe mich damit abgefunden, dass es zu Ende ist. Dass es keinen Kontakt mehr geben wird, so sehr ich auch darunter leide, da sie mich geöffnet hat und ich endlich ein Mensch sein durfte.

Mein Problem das ich habe:

Es gibt nichts Schönes, an das ich mich erinnern könnte. Auch in 3 Monaten, in 6 Monaten oder einem Jahr werde ich nicht zufrieden sein, denn das war ich nie und insbesondere in den letzten Jahren nicht, wo ich sehr gelitten habe.

Wenn ich sie irgendwann vergessen haben sollte, was nie ganz geschehen wird, werde ich also kaum zufrieden sein. Ich habe immer nur funktioniert, das war alles.

Darum werde ich, um zur Ruhe zu kommen, einschlafen zu können, eine Art Ritual probieren.

Wie gesagt habe ich sehr schöne Erinnerungen, die mir allgemein für mein Leben Hoffnungen gemacht haben. Ich will sie nicht vergessen, denn sie sind die einzigen Erinnerungen, die ich wirklich als ehrlich, rein und schön empfinde. Alles andere war nicht ehrlich.

Wir gingen oft spazieren, in einem Park und setzten uns auf eine Parkbank.

Und dort werde ich mich jeden Abend hinsetzen. An die schönen Zeiten denken, dabei unseren Song hören. Wahrscheinlich weinen.

Aber es wird mir gut tun, denn es gibt mir die Möglichkeit, nicht völlig daran zu zerbrechen. Den Tag abzuschließen und weiterzumachen.

Und nachdem ich das geschrieben habe, bin ich in Tränen ausgebrochen und weine immer noch. Aber es tut einfach gut, weinen zu dürfen, nicht, weil einem Unheil widerfahren ist oder einem Angehörigen.

Sondern weil es einfach nur schön war mit ihr und ich ihr so unendlich dankbar bin für alles.

23.06.2013 16:30 • #1


S
ich blicke hier nicht durch!
magst du etwas mehr erzählen?
warum könnt ihr denn nicht zusammen sein?
was kann einer großen liebe im wege stehen?

23.06.2013 17:32 • #2


A


Ein Ritual, das mich zur Ruhe kommen lässt?

x 3


B
du alan, ich schätze alena sehr, sie ist eine userin in diesem forum.

wie gesagt, halte ich den großteil ihrer ansichten für gut nachvollziehbar,
nachahmungswürdig.

alena hat, ich weiß jetzt nicht genau wo, in einem thread darüber geschrieben,

wie es möglich ist, bestimmte negative 'elemente, erinnerung, etc...' in einem neu zu besetzen und zwar mit positiver energie.

ich spüre gerade, dass dies in dem thread von andi63 ,hab keine lust mehr, halt das nicht mehr aus' war. (2.8.2013. 23:56)

habs gerade gefunden und editier es dir hierher, wenn dies in Ordnung ist.

Zitat von Alena-52:

es kann ein gedanke, ein gefühl, ein geruch, ein lied - irgendetwas sein - was dein unterbewusstsein mit einem dunklen gefühl verknüpft hat.

lass dieses gefühl einfach da sein - es ist deins
alles, was du nicht haben willst, wird bleiben
und umgekehrt oft auch.

nehme es an - als deinen schatten,
der dein leben gerade bewölkt
und lasse diese wolke einfach fortziehen.


Zitat von Alena-52:
manchmal braucht man einfach das leid
weil es da ist ...
und gelebt
und umarmt werden will.

woran hast du gedacht und
welches gefühl ist in dir ?



Zitat von Alena-52:
ja, vielleicht auch das gefühl ich bin nicht gut genug und werde deshalb verlassen
fühle mich einsam, traurig, enttäuscht, minderwertig, andere sind besser usw. die latte ist hoch ...

dennoch sind es nur gedanken, die diese gefühle erschaffen
oft sind es unbewusste alte, gespeicherte gedanken.

egal, was es ist, wodurch sie ausgelöst wurden,
sie sind einfach nicht wahr
und deshalb brauchst du sie nicht glauben.

wie würdest du dich ohne diese gedanken fühlen ?
was würdest du jetzt tun, wenn diese gedanken, diese gefühle gar nicht da wären ?



Zitat von Alena-52:
es geht ja darum diese gedanken und gefühle zu verwandeln

du könntest es fühlen wenn du dich fragst was wäre wenn ich diese gedanken nicht hätte, fühle mal den unterschied in dir



Zitat von Alena-52:

ich habe früher auch oft meinen gedanken geglaubt
und irgendwann festgestellt
das es einfach nur eine sehnsucht ist

eine sehnsucht, die sich bald erfüllen kann
mit einem anderen ...

es ist ok diese sehnsüchte zu haben
denn sie können uns nach vorn bringen
und helfen das alte loszulassen.

würdest du jetzt deine frau umarmen können wärst du nur zum teil glücklich
weil der alte schmerz noch in dir steckt,
der schubs in die kalte realität wäre danach nur noch schlimmer.

nehme einfach den gedanken an :
ich sehne mich jetzt nach einer partnerin, die ich umarmen kann
ich glaube das ist realer
und habe hoffnung,
das es bald so geschehen kann.
je eher du deine trennung verarbeiten kannst.



Zitat von Alena-52:
meine erfahrung ist, wenn ich es glaube und es auch so in mir spüre,
geht dieser wunsch auch bald in erfüllung.

fühle einfach mal in dich hinein wie es sich anfühlt
wenn du denkst dein wunsch ist erfüllt und du umarmst einen lieben menschen, der dir nahe steht
fülle dich mit diesem gefühl auf
damit programmierst du dein unterbewusstsein
auf realität ....




alan, ich habe das aus dem kontext mit andi genommen, doch mir gefällt dies so gut, dass ich mir erlaubte, dies hierher zu kopieren.

vielleicht, ist es im zusammenhang mit andis kommentaren nachvollziehbarer.


persönlich halte ich mich an alenas übungen und ich spüre, dass sie mich mir näher bringen.

sie sind leicht auszuprobieren und brauchen keine allzugroße körpererfahrung.

lieben gruß
bg

04.08.2013 16:50 • #3


B
ich habe alenas sätze kopiert, weil mich deine sätze

Zitat:
Es gibt nichts Schönes, an das ich mich erinnern könnte. Auch in 3 Monaten, in 6 Monaten oder einem Jahr werde ich nicht zufrieden sein, denn das war ich nie und insbesondere in den letzten Jahren nicht, wo ich sehr gelitten habe.


sehr berühren.

ich spüre so viel von mir in diesen sätzen.

ich habe in meinem thread erst vor ein paar tagen geschrieben, dass
ich mich an sehr wenig schönes erinnern kann.
und ich hörte, dass viele schlechte erinnerungen, die wenigen guten überschreiben.

als ich alenas worte bei andi las, dachte ich mir:

ok, bg. wenn viele schlechte erinnerungen die wenig guten überschreiben können, dann kann ich auch schlechte erinnerungen mit bewusst gewählten guten erinnerungen überschreiben!

denn ich mache mirmein bild von der welt.
jetzt als erwachsene bin der kreator meines empfindens!

und wie ich oben las, dass auch du deine welt für die createst,
hat mich das so sehr berührt, dass ich dir alenas worte senden wollte.

ich hoffe, dass dies nicht zu grenzübertretend ist.



bg

04.08.2013 17:17 • #4


A
Nein, natürlich nicht BG

Auch wenn so langsam an den Seiten des Schreibtisches eine leicht salzige Flüssigkeit herunterläuft, da ich gerade völlig durchdrehe, sehe ich es als Bereicherung.

Als weitere wichtige Erfahrung. Die mir irgendwie zeigt, dass man sich selbst doch am nahsten ist. Sich selbst Liebe geben muss, sich selbst gut tun soll.

Dass man es einfach nicht von anderen abhängig machen kann. Vor allem nicht dann, wenn man selbst sich so viel aufopfert. Gerade das zeigt ja dann, wie gefährlich und auch dumm es sein kann.

04.08.2013 17:27 • x 1 #5


B
ja alan. JA.

04.08.2013 17:38 • #6


Andi63
Zitat von Alan:

Als weitere wichtige Erfahrung. Die mir irgendwie zeigt, dass man sich selbst doch am nahsten ist. Sich selbst Liebe geben muss, sich selbst gut tun soll.

Dass man es einfach nicht von anderen abhängig machen kann. Vor allem nicht dann, wenn man selbst sich so viel aufopfert. Gerade das zeigt ja dann, wie gefährlich und auch dumm es sein kann.


Danke, Du hast ja so recht...

04.08.2013 18:27 • #7


A
Freut mich sehr Andi dass Du Dich auch meldest

Ja, ich glaube dafür braucht man auch lange. Aber irgendwann bekommt man vielleicht ein anderes Bild von Liebe.

Wenn man von einem Menschen für den man so viel tut, solche Risiken eingeht, dann am Ende so behandelt wird. Dann merkt man was.

Wo ich früher vielleicht Angst hatte, das war es, es kommt keine mehr. Da denke ich mittlerweile: Pf.

Wieso darüber nachdenken. Weil: Ich habe die Möglichkeit als Mensch, zu tun was mir gut tut. Ich kann mir ein Buch schnappen. Mich damit in den Park setzen und lesen.

Ich kann Leute ansprechen. Auch Frauen. Ich kann mich verabreden.

Aber wieso muss es eine Beziehung sein. Es gibt viele tolle Menschen auf dieser Welt und Liebe hat so viele Seiten. Es muss nicht immer diese eine Art von Liebe sein, nach der man sucht.

Denn wie man sieht, Liebe ist relativ und sehr vielseitig. Und wenn es tolle Leute sind, die in einem Forum schreiben. Auch diese Anteilnahme ist eine Form von Liebe.

Wieso immer diese ultimative Liebe erreichen wollen?

Was kommt, das kommt. Und - wie ein guter Freund immer sagt: Alles ist für was gut.

Dass es vorbei ist, für irgendwas wird es gut sein. Nichts ist ausschließlich schlecht.

04.08.2013 18:41 • #8


Andi63
Eine Tür geht zu eine andere auf.

Die Veränderung beginnt, bei mir langsam.
22 Jahre müssen verarbeitet werden, das dauert seine Zeit...
Aber auch ich pack das irgendwann!

04.08.2013 18:51 • #9


A
Das dauert. Und das ist auch gut so, denn gerade das wird langfristig zum Erfolg führen. Man muss immer nur klug sein, reflektieren und nicht zulassen, dass derartige Erfahrungen das eigene Wesen verändern.

04.08.2013 18:56 • #10


Andi63
Zitat von Alan:
Man muss immer nur klug sein, reflektieren und nicht zulassen, dass derartige Erfahrungen das eigene Wesen verändern.


Alan, mein Freund,

wenn das nur so einfach wäre, dann wären viele hier nicht in dieser bescheidenen Situation.

04.08.2013 19:04 • #11


A
Wir sind eben hier, weil wir es richtig machen möchten.

Natürlich ist das leicht dahergesagt. Aber ja, im Endeffekt ist genau so.

Wir alle versuchen es, so zu machen. Wir denken, wir reflektieren. Wir schauen zu, dass wir uns nicht negativ ändern. Dass wir die Zukunft damit nicht zu sehr belasten. Dass wir lernen, mit der Vergangenheit zu leben.

Genau das machen wir. Und wir versuchen auch, in und mit der Gegenwart zu leben, sie zu schätzen und nicht zu sehr die Vergangenheit als Maßstab nehmen.

Auch ich habe noch viel zu verarbeiten. Manche Dinge gehe ich jetzt, manche Dinge habe ich vor Jahren und manche Dinge werde ich in Jahren angehen.

Auch bei mir sind es unmittelbar die letzten 10, aber gesamt um die 20 Jahre, die Einfluss auf mich bis heute haben. Und es hat viele Jahre gedauert, bis ich es geschafft habe, diesen negativen Einfluss soweit es geht bzw. sehr viel davon zu beseitigen.

Nicht, weil ich das, das ich vorhin schrieb, mir mal gesagt habe. Sondern weil ich es auch einmal richtig falsch gemacht habe und dafür die Rechnung bekommen habe. Und weil ich das, was ich schrieb, mir immer vor Augen halte:

Ich werde unter keinen Umständen zulassen, dass ein Mensch, den ich liebe und der mich liebt, der Vergangenheit wegen leiden muss. Ich würde jederzeit wieder das Risiko eingehen, bis aufs Tiefste verletzt zu werden.

Und vor allem habe ich akzeptiert, dass ich bestimmte Dinge an mir wahrscheinlich niemals mehr ändern kann. Weil ich das auch nicht unbedingt muss. Ich bin nicht der typisch glückliche Mensch. Ich bin eben so, wie ich bin. Mir geht es schnell mal dreckig und ja, das muss ein Mensch der mich liebt abkönnen, zumal ich dann ohnehin relativ schnell wieder hochgebracht werden kann. So wie auch ich immer versucht habe, den Partner zu motivieren.

04.08.2013 19:15 • #12


A
Zitat von Alan:
Sondern weil ich es auch einmal richtig falsch gemacht habe und dafür die Rechnung bekommen habe.

Ich bin nicht der typisch glückliche Mensch. Ich bin eben so, wie ich bin.
alan

ich bin ja der meinung, dass wir es alle immer richtig machen, weil wir es zu diesem zeitpunkt gar nicht anders können, wenn es so wäre hätten wir es auch getan.
es war eine lernerfahrung, die uns helfen kann uns weiter zu entwickeln, bewusster zu werden, nur so haben wir eine chance DAS zu ändern sofern wir es wichtig für uns halten.

richtig oder falsch sind bewertungen, die endlich mal aufhören könnten.
es ist immer alles gut so wie es ist. wir können diesen augenblick nicht ändern, nur unser verhalten und unsere gedanken darüber.

nein! du bist ein wunderbares wesen, voller kraft und freude und liebe, es ist wirklich alles was du brauchst schon in dir.

du bist nicht der typisch unglückliche mensch, du fühlst dich oft nur so.
das macht der denker in dir.
wenn du dich tief in deiner mitte, in deinem herzen spüren kannst,
ohne diese ganzen bewussten und unbewussten gedanken,
die ja dein lebensgefühl und dein ego erschaffen mit dessen augen du die welt siehst,
fühlst du es in dir - es ist alles da.

ich kenne das auch sehr gut was du schreibst, und ich weiss, das sich glücklich fühlen können lernbar ist und damit wiederbelebbar und erlebbar.

es ist wie gehen lernen, 100 mal hinfallen, aufstehen.
wenn du das hinkriegst willste klettern,
100 blaue flecken geholt,
abgestützt, naund - weitermachen ...
schaffe dir die kleinen glücksmomente selbst.
lerne dich zu fühlen.
lerne deinen atmem zu geniessen,
die dusche am morgen,
die sonne, den wind auf deiner haut,
wie der morgenkaffee warm deine kehle herunterfliesst
deinen magen wärmt, lasse diese wärme durch deinen körper fliessen
lebe bewusster, fühle dich, das, was du tust.
das und viel mehr wären kleine möglichkeiten dir das schöne, das schon da ist bewusster zu sein und zu erleben.

nicht das grosse glück ist das, was uns glücklich macht, denn es geht schnell wieder vorbei. es sind die vielen kleinen möglichkeiten, die sich summieren und die sich uns täglich bieten.

das gefühl sich unabhängig von anderen glücklich fühlen zu können macht frei, wir sind dann nicht als bettler unterwegs in dieser welt
sondern als schenker und geber und nur wenn wir das ohne erwartungen geben können, kommt es auch zu uns zurück.

das ritual, was dich zur ruhe kommen läßt könnte sein :
zu lernen still zu werden und mit deiner achtsamkeit in dein herz zu atmen und da zu sein.
gedankenstille.
was du dann erfährst ist dein wahres selbst
das bist du ohne deine alten glaubenssätze und gedanken und urteile.
du bist schon vollkommen ok!
sage JA - zu dir selbst - beim einatmen und ausatmen und spüre hinein.

11.08.2013 15:50 • #13


A
Danke für Deinen Beitrag Alena.

Was Du sagst ist ja so richtig. Ich bin sehr lange immer diesem Ziel gefolgt, vom Großen Glück. Endlich, wann ist es endlich da.

Mittlerweile merke ich auch, dass es gerade diese einfachen Momente sind, die das Leben lebenswert machen. Sich selbst zu spüren, seinen Gefühlen nachzugeben.

11.08.2013 15:55 • #14


A
gefühle wollen fliessen hinein-hindurch und hinaus, so wie unser atem, so wie das leben selbst.
nichts ist fest im leben - alles bewegt sich.
festhalten ist unser tod, weil es muskelpanzer schafft und uns innerlich erstarren läßt.
ruhig und tief atmen bedeutet, das leben hinein und herauslassen.

du darfst auch mit dankbarkeit auf deine beziehung schauen, auch sie hat ihre schwächen und dir jetzt gezeigt wo diese liegen und sie zeigte dir auch welch gefühlspotential in dir steckt,
zu welch erleben du fähig bist.
sie war nur der auslöser, hat dir nur gespiegelt, was schon in dir ist,
was immer da sein wird, niemand, ausser dir selbst kann dir das nehmen ...

wenn ich mich für jemanden aufopfere gebe ich mir damit selbst immer wieder zu verstehen wie ich meinen eigenen wert einschätze, so werde ich oft auch behandelt.
das leben fordert immer einen ausgleich, sonst geht das nicht lange gut.

sich selbst lieben und geniessen lernen ist wichtig.

11.08.2013 16:13 • #15


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